Kennt ihr Faust?

"Die Geister, die ich rief, werde ich nun nicht mehr los."

Eigentlich halte ich die Nutzung von Witchboards und dem guten alten Gläserrücken schlichtweg ergreifend für eine Albernheit. Woher wollt ihr wissen, dass es Geister waren? Und woher weiß man, ob man sich selbst nicht völlig verrückt macht?
Die Grenze zwischen Realität und Übersinnlichem ist erstaunlich dünn, schon fast ein Strich, den man mit einem Handstrich verwischen kann...
Aber dennoch beruhen die meisten herbeigerufenen Geister und Dämonen auf die eigenen Ängste und Gefühle. Kurz um: Die größte Geißel erschafft man sich stets selbst.

Generell sollte man die Finger von so etwas lassen, nicht nur wenn man sich nicht auskennt. Als Spaß für Zwischendurch ist es auf gar keinen Fall gedacht. Es gab nämlich schon Menschen, die so wahnnsinnig darüber wurden, dass sie Selbstmord begingen. In dem Großteil der Fälle bleibt Gläserrücken aber ohne Ergebnisse und verläuft harmlos. In den anderen Fällen lässt man sein inneres Bewusstsein sprechen. Kennt ihr Freud? Er teilte das Ich in drei Stufen ein. Darunter auch das "Untere Bewusstsein". Jeder Mensch hat es und in diesem "Unteren Bewusstsein" trägt er unwissentlich einen gewaltigen Wissensspeicher mit sich herum. Bei der Diviniation und auch bei der Hypnose wird dieses Untere Bewusstein angespeist. Man könnte sich quasi versteckt als "Allwissend" bezeichnen. Beim Gläserrücken kommuniziert ihr also eigentlich mit eurem Unteren Bewusstsein. Der Wunsch war hier also bekanntlicherweise der Vater des Gedankes. Eure so genannten Geister und Dämonen sind also Teil eurer eigenen Persönlichkeit, mit der ihr euch auseinander setzen müsst.

Ich stelle jedoch nicht in Frage, dass es Einzelfälle gibt, wo es wirklich zu solchen üblen Herbeirufungen der Besonderen Art kommt. Ist aber verdammt selten und meines Erachtens ein Ding der besonderen Umstände. Sollte jemals so etwas passieren... Finger weg, man hat nicht umsonst den Berufstand der Exorzisten und Psychologen entwickelt, stimmt's?

Meine Freundin hatte auch so ein "Geistererlebins", was auch erst aufgehört, als sie das Problem dahinter verstanden hat. Auch sie hat mir von plötzlicher Kälte, Stimmen und dem ganzen Repertoire erzählt. Größtenteils halte ich es für totalen Unsinn. Einbildung, dass sie zum Nachdenken brachte.

Wenn ihr euch wirklich mit Okkultismus beschäftigen wollt, lest einschlägige Bücher, aber Hände weg von Gläserrücken. Denn aus dem harmlosen Kinderkram, kann tödlicher Ernst werden. Wenn ihr Probleme habt, legt euch ein Pendel oder einen Satz Tarotkarten zu, und beschäftigt euch mit eurem Unterbewusstsein. Das größte Wissen, habt immer noch ihr selbst in euch.