Die Karten der Großen Arkana

0 oder XXII Der Narr...
...ist die erste oder die letzte Karte der Großen Arkana. Er begibt sich auf eine Reise durch die
Karten, eine Reise zu sich selbst.
Er symbolisiert Ungebundenheit, eine gewisse Ungewißheit, was die Dinge angeht, die
kommen. Alles ist möglich.
Nimm dir deine Freiheit, die Dinge so zu tun, wie du sie willst.
Baue auf deine Originalität.

I Der Magier...
...er ist der Hexer, die Hexe in uns allen. Er verbindet alle vier Elemente, er besitzt die Weisheit,
nach der wir alle suchen.
Er ersucht uns, das Vorhandene mit dem Neuen zu verbinden, unseren Platz in der Welt zu
finden.
Öffne dich für neue Einfälle, Ideen, Aufgaben.
Vertraue deiner eigenen Kraft.
Sieh dir die vor dir liegende Aufgabe genau an.

II Die Hohepriesterin...
...ist unsere Ratgeberin, Freundin, Helferin. Das schließt sowohl andere Personen als auch uns
selbst mit ein.
Sie sagt uns, daß wir unsere inneren Empfindungen deutlich ausdrücken sollen.
Lausche auf deine innere Stimme.
Lerne sie verstehen und ihr zu folgen.
Bringe dein Inneres und deine Umwelt in Einklang.

III Die Herrscherin
Sie ist das Weibliche in uns allen. Das Gebende, Weiche, aber auch die schöpfende Kraft.
Sie verbindet Sanftmut mit Weisheit und warnt uns, zu rational an eine Sache heranzugehen.
Lassen wir unsere Intuition sprechen.
Mit Güte und Geduld lassen sich anstehende Probleme lösen.
Behandle deine Mitmenschen mit Respekt.

IV Der Herrscher
Er ist einerseits Härte, weist uns auf „versteinerte Gedanken“ hin, andererseits aber hat er auch
das Durchsetzungsvermögen und die Macht, Pläne zu verwirklichen.
Handle aus eigener Verantwortung, bringe deine Pläne ins Leben.
Laß dich nicht entmutigen, du hast die Kraft.

V Der Hohepriester (Hierophant)
Der Hohepriester, der das Heilige erklärt und Suchenden rät hilft uns dabei, die Antworten auf
die vielen großen und kleinen Geheimnisse im Leben zu finden.
Er ermuntert uns dazu, mit allen Stärken und Schwächen die vor uns liegende Aufgabe
anzufangen.
Aber auch dazu, Hilfe von anderen zu erbitten und ihren Rat zu hören.
Sieh die Aufgabe als Ganzes, schau, wo du nicht allein weiterkommst und bitte um Hilfe.

VI Die Liebenden
Sind nicht der Ausdruck dafür, daß wir uns verlieben und glücklich werden, vielmehr bedeutet
sie, daß wir uns darüber klarwerden sollen, was uns wichtig ist, wem wir vertrauen. Frage dich:
„Wann habe ich mich zum letzen Mal >wie im Paradies< gefühlt?“
Die Karte der Liebenden hat auch Schattenseiten. Dunkle Wolken bedrohen das Glück, nicht
alle Engel sind dafür da, eine Verbindung zu segnen – es gibt genügend Kräfte, die dem Glück
entgegenwirken. Auf sie alle sollen wir aufmerksam werden und daraus lernen.
Mache nicht andere verantwortlich für dein Glück oder Pech.
Entdecke deine „bessere Hälfte“ in dir.

VII Der Wagen
Symbol für unser „Karma“ – unser Leben – wir können nicht einfach aussteigen, während der
Wagen fährt, sondern immer wieder versuchen, den richtigen Weg zu finden. Hier ist die
Verbindung zwischen dem Lenker, dem bewußten Teil und dem Wagen, dem unbewußten
Teil unseres Seins wichtig.
Suche bewußt nach neuen Wegen und sieh, was du auf deinen alten noch lernen kannst.
Sind sie noch die richtigen? Oder vielleicht eine „Sackgasse“?
Du kannst auch etwas „wagen“ – sei mutig, wähle deinen eigenen Kurs.

VIII Die Kraft
Sie ist der Löwe in uns – und die Weisheit, diesen Löwen zu zähmen.
Wenn jetzt Prüfungen und „Feuerproben“ auf dich zukommen – keine Angst, du hast genügend
Kraft, sie zu bestehen.
Manchmal ist es wichtig, dem Löwen Freiheit zu lassen, damit er seine Kräfte entwickeln kann.
Deine Kraft ist auch die Kraft, die die Entscheidungen anderer beeinflußt – sei dir dessen immer
bewußt.
Nutze bestehende Widersprüche, um herauszufinden, wofür deine Kräfte gut sind.

IX Der Eremit
Ein Einsiedler – natürlich kommt einem als erstes „Einsamkeit“ in den Sinn. Aber der Eremit ist
mehr. Er kann sich ebenso auf sich selbst verlassen. Er hat ein Licht, das seinen Weg erhellt –
dieses Licht ist in jedem von uns. Eis und Schnee unter ihm bedeuten, daß er auch Probleme
hat und seinen Weg sucht.
Sich von etwas trennen, um anderes zu finden, das ist eine der Aussagen dieser Karte.
Betrachte deine Probleme und versuche, Lösungswege zu finden.

X Rad des Schicksals
Hier finden wir (im Rider-Waite zum Beispiel) keine menschliche Gestalt. Die Karte warnt davor,
sich in den Wirren des Lebens zu verlieren, sie ermuntert aber auch, über sich selbst
hinauszuwachsen und die Dinge in einem anderen Zusammenhang zu betrachten.
Hilf deinem Glück auf die Sprünge,
sieh nicht alles als gegeben an – oft kannst du so vieles verändern.
Nimm Tatsachen hin, wenn du sie nicht ändern kannst – alles gehört zum Leben dazu, Glück
wie auch Niederlagen.

XI Gerechtigkeit
Werde dir bewußt, wo deine Maßstäbe sind. Übe Selbstkritik. Ist das, was du tust so schon
das beste, was du zu tun vermagst?
Auch die anderen Menschen haben Schwächen und Stärken. Nutzt du diese aus oder hilfst
du anderen, sie zu überwinden?
Die Karte ist ein Hinweis darauf, sich selbst wieder einmal in den Mittelpunkt seiner eigenen
betrachtungen zu rücken.
Lerne aus den Argumenten anderer und ihren Taten. Versetze dich in deinen „Gegner“ hinein.

XII Der Gehängte
Einer alten Geschichte nach wurde einem Ritter prophezeit, er werde drei Tode sterben. Und
so war es auch: Er stürzte vom Pferd, brach sich das Genick, fiel in eine Schlucht und blieb
hängen und tauchte mit dem Kopf unter Wasser und ertrank.
Der Gehängte ist das Verrückte, das Absurde, das uns begegnet. Obwohl er hängt ist er voller
Vertrauen, hat keine Angst. Er bezeichnet eine Glaubensprüfung, die auf uns wartet.
In keinem Deck wird man ihn mit gequältem Gesichtausdruck finden – er erwartet das, was auf
ihn zukommt mit heiterer Gelassenheit.
Er weiß, daß jetzt ein Wendepunkt kommt und er nimmt ihn an.
Laß dich nicht „hängen“!
Prüfe, woran du dich binden willst.
Nichts bleibt, wie es war, die Situation kann durchaus „kopfüber“ kippen.

XIII Der Tod
Die wohl meistgefürchtete Karte – zu Unrecht!
Natürlich geht hier etwas zu Ende – aber gleichzeitig ist das auch der Beginn von etwas
anderem. Es muß sich nicht um ein Leben handeln, eine Aufgabe kann ebenso zu Ende
gehen oder ein Problem gelöst werden und dann wird eben „geerntet“.
Schaffe Platz für Neues.
Trenne dich von Altem.
Säe neue Samen für das, was nun folgen wird.

XIV Die Mäßigkeit
Mäßigkeit bedeutet nicht Mittelmäßigkeit – im Gegenteil, es geht um unsere „göttlichen“
Fähigkeiten, die in jedem von uns stecken. Im Mittelalter waren die vier Kardinalstugenden
Gerechtigkeit, Tapferkeit, Klugheit und Mäßigkeit.
Wir werden aufgefordert, ein richtiges Maß den Dingen zu setzen die uns umgeben und die wir
tun.
Gestalte deinen Lebensweg und schau, was dich noch alles erwarten kann.
Du bist ein Individuum, etwas Unteilbares – also versuche, dich als Ganzes wahrzunehmen.
Nimm dein Leben selbst in die Hand.

XV Der Teufel
Hier ist der „innere Schweinehund“. Lernen wir ihn kennen, um dagegen zu kämpfen.
Der Teufel steht im Zusammenhang mit den Auslösern unserer Probleme, wir sollten um ins
schauen und versuchen zu erkennen, wo wir ansetzen müssen, um sie zu bereinigen.
Aber das erkennen dieser Seite heißt ebenso, sie zu akzeptieren. Wer seine „dunkle Seite“
kennt, kann leichter damit umgehen.
Höre auf, dich oder andere zu ver-teufeln.
Laß dich nicht fesseln – auch nicht von der Gewohnheit.
Befreie dich von Vorurteilen.

XVI Der Turm
Die Situation nimmt eine Wendung. Neue Aspekte „schlagen ein“. Jetzt ist es nötig, genügend
positive Kräfte zu entwickeln, um einem Absturz entgegenzugehen.
Rechne mit Überraschungen. Aber sei wachsam, glaube nicht alles.
Setze dich bewußt mit den Gefahren und Chancen des Problems auseinander.
Sei nicht überheblich – es gibt viele Dinge, die du nicht kennst oder erklären kannst. Lasse
dich leiten.

XVII Der Stern
Sieh die alten Dinge mal neu, betrachte die Zusammenhänge in einem anderen Licht.
Sei verrückt, denk abstrakt.
Und schau, wo du deinen „Vogel“ hast.
Geh auf die anderen zu und unterdrücke nicht deine Seele.
Andererseits: deine Seele ist stark, traue ihr zu, dich zu tragen.
Trachte nicht nach zuviel Aufmerksamkeit und Sensation – dein Leben ist etwas, das du nur
einmal hast. Mach das beste daraus.

XVIII Der Mond
Sanftes Licht erhellt unsere Seele, wir erkennen nur Schatten und Schemen. Das kann Gefahr
bedeuten – wem begegnen wir in dieser Nacht? In uns steckt mehr als nur der liebe
Schoßhund, irgendwo ist da auch ein Wolf.
Setze dich auseinander mit dir selbst.
Nicht versteinern und nicht einfach „den Mond anheulen“ sondern sich betrachten und
kennenlernen das ist das, wozu die Karte aufruft.
Aber es ist auch wichtig, daß man seinen Standpunkt vertritt, zu sich selbst steht.
Nimm deine Wünsche und deine Ängste ernst.

XIX Die Sonne
Die Sonne scheint überall hin. Ihr Licht gibt Leben, Wachstum, Bewußtsein.
Wir sollen uns bewußt werden, daß in jedem von uns ein Kind steckt, das nach allen Seiten
„strahlt“, es streckt sich nach Wissen und Erkenntnissen, es will lernen und entdecken.
Werden wir auch wieder zum Kind.
Vertraue in deine Kraft, nutze sie.
Stell dich darauf ein, für das vor dir liegende Kraft zu brauchen – aber sei dir auch sicher, daß
du sie finden wirst.

XX Das Gericht
Der Jüngste Tag ist heute....
Und das heißt, daß JETZT die richtige Zeit für eine Wiedergeburt ist – Laß den alten Ballast los
und fang neu an.
Zieh einen Strich unter die Vergangenheit und mach dich frei. Du brauchst es jetzt um
voranzukommen.
Aber die Karte weist auch darauf hin, Abschied zu nehmen vom alten oder sich damit wieder
einmal auseinanderzusetzen. Mit Menschen oder Dingen, die (für uns) „gestorben“ sind.
Gib dir und anderen eine Chance.
Du erlebst eine - deine – Auferstehung. Strecke die Hände aus nach dem Neuen und sei ohne
Furcht.
Lerne deine Welt neu kennen.

XXI Die Welt
Ist die Tänzerin gefangen oder wird sie geschützt durch den Kranz, der sie umgibt?
Die Karte drückt einerseits aus, daß wir mal „aus dem Rahmen fallen sollten“, aber andererseits
weist sie darauf hin, daß die Gefahr allgegenwärtig ist.
Finde deinen eigenen Standpunkt den Dingen gegenüber und lege ihn dar.
Bleibe in Bewegung, finde deinen Rhythmus.
Denke über die Grenzen deiner Vorhaben nach – sind sie nicht vielleicht von vornherein dem
Tod geweiht? (der Kranz um die Tänzerin als „Totenkranz“)
Aber auch: Gelingen der Pläne und Ernten des Erfolges (Lorbeer als Siegeskranz)
Nutze deine Fähigkeiten (die Zauberstäbe), um dich weiterzubewegen.
Nun ist der Narr am Ende seines Weges angekommen.
Was hat er gelernt?
Was wartet in Zukunft auf ihn?
Keiner weiß es.
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That's my way of the ninja.
A smile is the best way to deal with difficult situations, even if it's a fake one.