Zitat:
Es ist so, daß sie einmal zubeißen und dann kurze Zeit verschwinden, weil Haie erstmal mit einem "Gegenangriff" rechnen. Das Verschwinden stellt also eine Art Eigenschutz dar. Dann warten sie darauf, bis das Opfer genügend Blut verloren hat, um dann wieder angreifen zu können. Die Sicherheit für den Hai ist dann größer, weil das Opfer dann schon geschwächt ist.
Ich glaube nicht, daß ein Hai denkt "ihh ein Mensch, ich hau ab", und bei Robben "yummi, Robbe,..". ;-)


Naja, anscheinend merkt der Hai doch, ob er nun einen Menschen angegriffen hat oder eine Robbe. Normalerweise mag das mit dem und dann kurze Zeit verschwinden, weil Haie erstmal mit einem "Gegenangriff" rechnen zutreffen, aber bei Menschenangriffen wohl nicht (siehe Fettgedrucktes).


Hätte ein Hai den Menschen aus Hunger angegriffen, so hätte er ihn auch gefressen. In der Realität beißt der Hai aber meistens nur einmal zu, lässt dann wieder ab und schwimmt meist erschrocken davon. Sein Verhalten ist von dem eines sonstigen Angriffs deutlich zu unterscheiden. Würde der Hai z.B. nur den "Sicherheitsabstand" einnehmen, wäre er in einer ganz anderen Art und Weise davongeschwommen. Allerdings steht man hier auch wieder vor einem Problem: Meist erzählen nur Opfer eines Unfalls, dass der Hai erschrocken davongeschwommen sei. Wie aber definiert sich das "Erschrocken-Wegschwimmen" für den Einzelnen? Allerdings wird dieses Gegenargument dadurch in seiner Wirkung geschwächt, dass dieses Verhalten des Hais nicht nur von einer Person, sondern von mehreren beschrieben wurde. Sollten sich alle nicht im Klaren sein, wie es aussieht, wenn ein Fisch erschrocken das Weite sucht?
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Hier noch ein Text über Haiangriffe
(naja, dass Haie uns nicht durch die Verwechslung mit einer Robbe angreifen, sondern durch Geschmacksknospen im Maul, weil sie etwas unbekanntes beurteilen wollen, wusste ich nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass Haie Surfer von Robben unterscheiden können und uns somit als unbekannt einstufen):

Unfälle sind keine Irrtümer
Im Zusammenhang mit Unfällen mit Surfern wird meist von einem «Irrtum» des Hais gesprochen. Man nimmt vereinfachend an, der Hai habe den Wellenreiter mit einem Seehund verwechselt. Diese Theorie hält sich seit vielen Jahren hartnäckig, weil sie aus menschlicher Sicht so plausibel scheint und die gängige Irrmeinung, dass Haie primitive Tiere seien, bequem bestätigt. Deshalb scheint auch der Irrtum als tatsächliche Unfallursache entsprechend nahezuliegen. Doch die scheinbar so plausible «Unfallursache» ist, kritisch betrachtet, nichts weiter als eine gefällige Idee. Haie sind keine dummen Fressmaschinen! Im Gegenteil sind sie sehr intelligente Kreaturen. Verwendet man die gängigen Kriterien zur Definition von Intelligenz, wie Lernen, Erinnern, oder auch das Reagieren in unbekannten Situationen, stehen Haie selbst höher gestellten Tiergruppen in nichts nach. Zieht man das Verhältnis zwischen Hirn- und Körpermasse als Kriterium heran, sind die Haie sogar mit vielen Säugetieren - immerhin die Tiergruppe, der auch wir Menschen angehören! - vergleichbar.

Die Entwicklung der Haie dauerte rund 400 Millionen Jahre und findet ihren vorläufigen Höhepunkt in den heute lebenden Haiarten. In dieser langen Zeit hatten die Haie sich mit vielen anderen Tiergruppen auseinander zu setzen. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Haie - als heute so dominierende Tiergruppe des marinen Lebensraums - ihre Jagdstrategie auf «Irrtümern» aufbauen konnten. Träfe dies zu, wären sie längst als blosse «Spielerei der Natur» ausgestorben. Schon zu oft hat uns unsere anthropozentrische Ansicht eine falsche Idee vorgaukelt. Der Versuch des Menschen, eine Situation aus seiner Sicht zu erklären, ist natürlich und verständlich, in der Verhaltensbiologie aber ein gefährlicher Ansatz. Wir Menschen erfassen unsere Umgebung in erster Linie mit den Augen. Entsprechend versuchen wir auch einen Haiangriff auf einen Surfer primär mit diesem Sinnesorgan zu erklären. Haie besitzen jedoch weit mehr Sinne, die sie zur Analyse einer Begegnung mit einem Surfer einsetzen können. Diese Tatsache ist bei einer Interpretation eines Haiunfalles zu beachten. Doch gerade gegenüber Haien wird oft vorschnell geurteilt und die alten Theorien hielten sich über Jahre hinweg. Haie beissen nicht aus Irrtum zu! Ein Biss erfolgt auch nicht aufgrund einer Verwechslung zum Beispiel eines Tauchers mit einem Seehund. Ein Hai beisst zu, weil er etwas für ihn Unbekanntes - mit den Geschmacksknospen im Maul - beurteilen will.

Die folgende Frage drängt sich nun förmlich auf: Warum werden weltweit nur so wenige Surfer von Haien gebissen? Surfer sind doch für jeden Weissen Hai etwas gänzlich Neues. Entsprechend müsste doch jede Begegnung mit einem Biss enden und die Strände wären mit verbissenen Surfbrettern regelrecht übersät. Für die Erklärung spielt die Evolution der Haie als Topräuber der Meere eine wichtige Rolle. Unbekanntes ist immer potentiell gefährlich und - selbst für Haie - mit einem gewissen Risiko verbunden. Die Annäherung oder das Zubeissen sind deshalb als Ausnahme und nicht als Regel zu verstehen!
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