Eine Berufung wird als eine Lebensaufgabe, zu der man sich berufen fühlt, definiert. Ich bin in der IT tätig. Ob man sich dazu nun berufen fühlen kann, weiß ich allerdings nicht. Mir macht es allerdings so viel Spaß, dass ich das gar nicht mal als Arbeit ansehe. Ich sitze teilweise 10-18 Stunden daran, weil es mir halt zusätzlich so viel Spaß macht. Man muss Prozesse durchdenken, das sogar im Voraus, und hat die Chance, die eigene Schaffenskraft (Kreativität) mit einzubringen und gleichzeitig zu trainieren. Man arbeitet stetig an Verbesserung und gewinnt meiner Meinung nach ein vollkommen anderes Verständnis von Kritik/Feedback. Die Technik soll dem Menschen Arbeit abnehmen, weshalb man durchaus sagen darf, dass man etwas für die Allgemeinheit tut, ganz gleich, ob es sich dabei um Software-Lösungen, IT-Sicherheit oder die Wartung von Technik handelt. Viele Menschen sind darauf angewiesen und viele profitieren davon. Ein mittelständisches Unternehmen im Startup hat unter Umständen noch gar nicht die Mittel, um Mitarbeiter für die durchaus umständliche und zeitraubende Verwaltung von Arbeits-, Urlaubs- und Krankheitszeiten zu beschäftigen. Software kann diese Aufgabe so gut übernehmen, dass unter Umständen gar kein Mitarbeiter für die Verwaltung dieser Angelegenheiten zuständig ist. Word, Excel und der Email-Verkehr sind aus der heutigen Zeit ebenso wenig wegzudenken. Krankenhäuser, Kraftwerke, Luft- und Straßenverkehr oder andere Teile der Infrastruktur sind darauf angewiesen. Ich kann mir daher vorstellen, dass sich viele dazu berufen fühlen. Kann man etwas Bestimmtes, das einem Spaß macht und gleichzeitig zur Gesellschaft beiträgt, dann sollte man es auch tun. Ob es nun allerdings eine Lebensaufgabe ist, keine Ahnung.

Für mich ist es also weder "nur" ein Job oder Beruf noch eine Berufung.
_________________________
/