Hey ihr Lieben, :-)

meine Sichtweise dahingehend ist die das Selbstständigkeit immer mit einem gewisses Risiko verbunden ist, was keineswegs zu unterschätzen sein sollte. Auch das Betreiben einer Firma, das Betreiben der Mitarbeiter, das Schreiben von Rechnungen, das Abführen von Steuern & Co ist etwas was viel und vor allem leider sehr sehr oft lang Zeit kostet. Oftmals hängt da ein sehr langer "Rattenschwanz" dahinter (habe jetzt nicht alle Sachen diesbezüglich erwähnt, da man auch zum leiten einer Firma sich oft weiterbilden muss bzw. sollte, teilweise auch auf aktuelle Gesetze handeln muss u.v.m.), insbesondere wenn man eine Cheffunktion einnimmt und für alles bzw. vieles die Verantwortung trägt.

Ungern möchte ich dir die Idee deines Bekannten schlecht reden; da ich die Ausgangssituation seiner Firma nicht kenne.

Das Einkaufen in eine Firma, kann natürlich ein guter Schritt sein - wenn diese gut läuft.

Läuft diese nicht gut (und er verheimlicht dir vllt. rote Zahlen) besteht die größte Gefahr vor allem in einer Gesamtschuldner-Haftung die auftreten könnte. Auch sind 5-6 Jahre natürlich ein sehr langer Zeitraum, wo viel passieren kann. Man kann sich mit seinem Firmenpartner verstreiten, man kann in Ungereimtheiten kommen mit dem Gegenüber u.v.m. Ich selber hätte da die Sorge, tatsächlich an deiner Stelle am Ende: Allein auf Kosten zu sitzen, oder vllt. das du doch nicht Inhaber der Firma wirst. Sehr viele Firmengründungen (oder StartUps) scheitern leider entweder spätestens im zweiten Jahr oder innerhalb der darauffolgenden Jahre, durch entweder veränderte Marktsituationen, zu hohen Kosten oder weil der Staat das Geschäftsmodel durch Gesetze (ver)ändert, einschränkt wird oder aber auch weil das Arbeitspensum dahinter auf Dauer die Personen sehr belastet.

Der Traum von großem Geld mit einer Firma, erfüllt sich für 90-95% (ich habe hier leider keine aktuellen Studien dazu) - aber hatte das mal auf einen Seminar vor 3 Jahren zu hören bekommen - für viele nicht. Zumindest in Relation zu der Zeit die man aufwenden oftmals muss. Oftmals bleiben dann für das vermehrte Geld andere Sachen hängen, wie etwa Famillie, Freunde evtl. Unternehmungen & Co. Leider dauert es auch oft trotz guter Planungshilfe/-Unterstützung oftmals durch Unvorsehbarkeiten länger, bis eine z.Bsp. neugegründete Firma so "läuft", das z.Bsp. die eigenen Angestellten viele Aufgaben übernehmen können - & man man dort vllt. entspannter agieren kann.

Insofern du dich wirklich selbstständig (bzw. mit einem Partner) machen möchtest, würde ich als erste virtuelle Anlaufstelle dir:
https://www.fuer-gruender.de/ & https://www.existenzgruenderhilfe.de/ empfehlen.

Zumindest die grundlegenden (kostenlosen) Informationen sind ganz gut, sowie könntest du neben deinen Hauptberuf, natürlich mal ein solches Seminar (was aber leider oftmals teuer sein kann, sofern man nicht ggf. arbeitslos ist und vom Staat eine Gründerforderung erhält) anschauen, sowie das angesprochene Praktikum.

Das Gefühl eine eigene Firma & auch eine leitende Position zu haben, kann für den ersten Moment sehr bewegend sein, anderseits verflüchtigt sich bei nicht gerade wenigen Menschen sehr oft dieser Gedanke, sobald man merkt das andere (vllt. auch wichtige Dinge) einem zu kurz kommen. Die Angestellten haben ja auch oftmals ihre Wünsche/Vorstellungen (etwa in der zugeteilten Arbeitsplanung, Arbeitszuweisung) & rechtliche Fragen (etwa bei gegenseitigenVverträgen, Versicherungsbezogene Angelegenheiten, Schadensersatzansprüchen (was vorkommen kann) bei fortlaufenden Arbeitsverhältnissen/Kundenverhältnissen sind nicht selten auch noch Dinge, die einem selbst beschäftigen können - auch wenn man schon längst Zuhause ist.

Natürlich kannst du nur selbst am Ende entscheiden, was für dich das Beste ist.

Ich selber würde mich (wenn ich jetzt an deiner Stelle die selbe Wahl hätte und mich entscheiden müsste) - eher für das mit der von dir angesprochenen Feuerwehr entscheiden. Nicht nur weil ich die Berufswahl wirklich cool(er) finde (und ich mir das sehr abwechslungsreich vorstelle); sondern weil mir die Sicherheiten die du als Beamter hast, tatsächlich im Gegensatz zum Leiten einer Firma und der damit verbundenen Stunden-/Arbeitszahl/auftauchen von möglichen Unsicherheiten mehr reizen würde. :-)

PS: Noch als kleiner Nachtragsedit (da die Editierzeit abgelaufen war, das hatte sich mit det letzten, neu hinzugekommen Antwort von Glorreiche Macht zeitlich überschnitten) :-)

Oben hatte ich u.a. erwähnt, das man teilweise auch auf aktuelle Gesetze handeln muss. Der Satz ist über das Handy ein bisschen blöd ausgedrückt; natürlich muss man auf bestehende Gesetze immer achten & nach diesen handeln. Hierbei meine ich vor allem aber Gesetzesänderungen (welche ohne größere Übergangsfristen) gepusht werden; da es nicht selten vorkommt - das bei Verstößen etwa z.Bsp. bei veränderten Steuerrechten, das Finanzamt teilweise mit sehr hohen Strafen (als abschreckende Maßnahme agiert). Anderseits muss hierbei auch immer die allgemeine Gesetzliche Situation im Auge behalten werden, damit man vllt. nicht nicht unbeabsichtigt oder aufgrund von Nichtwissen/Falschwissen sich selber in eine strafbare/zivielrechtliche Handlung begibt. Letzteres ist natürlich auch vom Berufsfeld (in welchen man agiert) & weiteren externen Faktoren abhängig. So gibt es Berufsfelder wo man aktuelle DIN-Standarts (welche auch manchmal von der EU vorgestemmt werden) eingehalten werden müssen, da es sonst wie schon etwas weiter vorher unten erwähnt, auch zu Schadensersatzsprüchen kommen kann, falls man dort vllt. wenn auch unbeabsichtigt etwas beim Kunden übersieht/"falsch macht". Auch sollte man immer bedenken, das es ein Geschäfts-Model von Anwälten sein kann, das man abgemahnt wird (etwa über Mitbewerber, die einem ggf. als zu starke Konkurrenz betrachten).

PSS: In dem Post hatte ich auch vor allem StartUps benannt - begründe dies aber im Fall des Threaderstellers gerne folgendermaßen: Das die Übernahme einer Firma zumindest staatlich einer neuen Existenzgründung erst mal gleich kommt (bzw. in vielen Phasen oftmals recht ähnlich verläuft); auch wennn es bspw.. hier eine individuelle Übergangsfrist von 5-6 Jahren gibt (welche natürlich eine gute Hilfe/Aufbau sein können).

Trotz aller "Negativität" aus meinen Beitrag, soll das jetzt niemanden davon abhalten - eine Firma zu gründen. Was eigenes kann sehr schön sein, jedoch ist wie auch schon von anderen erwähnt, ein sehr hohes Risiko - was auch immer ein Existenzfundament als Grundlage hat. Wenn hier was nicht hinhaut, besteht leider auch immer die sehr große Gefahr früher/später in die Insolvenz zu rutschen. Bei dem TE & seiner derzeitigen Berufswahl + Beamtenstatus (sowie einer Hilfe/Unterstützung bei einer möglichen Berufsunfähigkeit - welche auch bei der (risikoreichen) Berufs-Feuerwehr vorkommen kann) würde ich selber daher die Kameradschaft bei jenen (stabilen) Voraussetzungen wählen. :-)


Bearbeitet von Jag (11.10.2019, 21:42:23)
Bearbeitungsgrund: Beitrag auf Wunsch angepasst.