Das funkelnde Weihnachten


Es war der 8. Dezember des Jahres 2018, ein relativ verschneiter Freitagabend auf dem Polizeipräsidium der Stadt Bielefeld. Danny war schon seit vielen Jahren ein engagierter Polizist, der in diesem Jahr zum Leiter des Polizeipräsidiums der Stadt Bielefeld ernannt wurde. Alle seine Freunde und Kollegen haben sich für Danny gefreut, als er befördert wurde. Nicht nur, weil er ein guter Polizist war, sondern auch, weil er ein Herz für seine Mitmenschen hatte.
Deswegen hat er als erster Leiter des Polizeipräsidiums für die Waisenkinder der Region einen Weihnachtsabend organisiert. Er hat einen Kollegen beauftragt, bei der „Weihnachten & Mehr“ – Organisation einen Weihnachtsmann zu ordern, der für die Waisen Geschenke mitbringen sollte. Damit jeder sich freut, hatte er der „Weihnachten & Mehr“- Organisation eine Liste gegeben, welches Geschenk für welches Kind gedacht war. Während die Mitarbeiter des Präsidiums noch fleißig die Räume dekorierten, trudelten die ersten Kinder ein, die schon gespannt auf den Weihnachtsmann warteten. Für viele dieser Kinder war es das erste wirkliche Weihnachtsfest, was sie je erlebt hatten, und Danny wollte, dass diese Waisen einen wundervollen Abend erleben würden. Sie bestaunten die funkelnden Kugeln am Weihnachtsbaum, der vor ihnen stand, und bewunderten die bunt blinkenden Lichter der Lichterkette, die den Baum zierten. Plötzlich durchdrang ein „Ho – Ho – Ho“ den Raum und alle Kinder wurden schlagartig ruhig. Ein großer dickbäuchiger, rot gekleideter Mann mit grauen Haaren und einem weißen langen Bart betrat das Zimmer.
Über seinen Rücken war ein Sack geworfen, voll mit lauter Spielzeug. Die Augen der Kinder fingen an zu leuchten und einige Kinder verdrückten vor Freude sogar eine Träne und genau in diesem Moment dachte Danny, dass er alles richtig gemacht hatte.
Der Weihnachtsmann namens Daniel blieb vor den Kindern stehen, präsentierte sich in voller Größe und fragte ganz lieb: „Wer von euch war dieses Jahr ganz artig?“, während er zwinkerte, sich den Bauch hielt und lachte. Natürlich schrien alle Kinder Ich und so setzte sich Daniel auf einen Stuhl, stellte den Sack vor sich hin und holte das erste Geschenk heraus.
So ging es Geschenk um Geschenk und Kind um Kind. Alle Kinder packten ihr Geschenk sofort aus. So auch Jenny, ein neunjähriges Waisenkind aus Bielefeld. Ihre Augen strahlten, als sie ihre Überraschung in den Händen hielt und auspackte. Es war ein Stoffhäschen. Danny wurde stutzig. Er war sich sehr sicher, dass Jenny eigentlich eine Puppe hätte bekommen sollen, beließ es aber dabei, da sich Jenny sehr über den Hasen freute und sofort damit spielte.
Als Daniel alle Geschenke verteilt hatte, meinte er, der Weihnachtsmann müsste kurz mit seinen Elfen sprechen und ging aus dem Raum. In Danny stieg das Gefühl der Skepsis auf. Er traute dem Weihnachtsmann nicht und wollte ihm hinterhergehen. Doch leider wurde er von seinen Kollegen aufgehalten, die ihm zu der gelungenen Aktion beglückwünschten. Gerade als er sich entschuldigt hatte, war Daniel auch schon wieder im Zimmer und bot den Kindern an, sie mit den Geschenken auf den Schoß zu nehmen und Bilder zu schießen. Jenny war eines der ersten Kinder, die er auf den Schoß nahm und ein Bild schoss. Danny nahm sich vor, den Weihnachtsmann nicht mehr aus den Augen zu lassen und stellte sich an das gegenüberliegende Fenster mit einem Glühwein in der Hand, um nicht aufzufallen. Er dachte sich Es ist schon Viertel vor 8. Wie schnell die Zeit vergeht.
Gerade als fast alle Kinder fotografiert worden waren, klingelte das Handy des Weihnachtsmannes und er sagte leicht nervös: „Ho – Ho – Ho meine Kinder! Das sind meine Elfen. Sie haben ein Problem mit den Geschenken für die anderen Kinder auf dieser Welt. Ich muss den Elfen kurz helfen.“ Er nahm das Gespräch an und verschwand. Danny stellte die Tasse kurz danach auf die Fensterbank und folgte dem Weihnachtsmann nach draußen. Leider kehrte Daniel sofort wieder um und kam zurück. Um nicht entdeckt zu werden, ging Danny auch wieder rein. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet Danny, dass es nun 19:50 Uhr war. Danny schaffte es noch unbemerkt in den Raum zurück, ohne dass Daniel etwas bemerkte. Danny stellte sich wieder an das Fenster und nahm den Glühwein in die Hand. Als der Weihnachtsmann den Raum betrat, hatte er eine Stofftasche dabei. Er ging direkt auf Jenny zu und erklärte ihr einfühlsam, aber mit einem sehr bestimmenden Unterton: „Hallo Jenny. Mein Elf hat einen schlimmen Fehler gemacht. Er hat dein Geschenk mit dem Geschenk für eine andere Jenny verwechselt. Er hofft, dass du ihm nicht böse bist.“ Er öffnete die Tasche und holte eine Puppe hervor. Jenny fragte vorsichtig: „Die Puppe ist für mich?“ „Natürlich. Ho – Ho – Ho! Das ist nun deine!“, erklärte der Weihnachtsmann, während er lachte. Jenny nahm die Puppe und gab dem Weihnachtsmann das Häschen wieder. Daniel verstaute dieses sofort wieder in der Tasche.
Der Weihnachtsmann fotografierte noch die restlichen Kinder zu Ende und verabschiedete sich mit einem kräftigen „Ho – Ho – Ho“. Noch bevor Daniel aufbrechen konnte, ergriff Danny die Chance und verließ sowohl den Raum als auch das Präsidium, unbemerkt. Auf dem Parkplatz sah er einen ca. 1,85 m großen Mann, der offenkundig auf jemanden wartete. Kurze Zeit später verließ auch Daniel das Präsidium, ging auf den Mann zu, gab ihm die Tasche, welche der unbekannte Mann mit der rechten Hand annahm, und beide verließen um 20:05 Uhr wortlos, in verschiedenen Richtungen gehend, den Parkplatz. Danny wartete einen Moment und ging in die Richtung, in die der unbekannte Mann den Parkplatz verlassen hatte. Im Schnee entdeckte Danny Schuhabdrücke, die er abfotografierte.


Dannys Bauchgefühl hatte sich bestätigt und er fühlte auf einmal eine tiefe Leere in sich. Er wollte den Kindern eine Freude machen und hatte jemanden engagiert, der mit dubiosen Menschen auf einem Parkplatz Kinderspielzeug tauschte. Danny kam die ganze Aktion sehr merkwürdig vor und er wollte dem auf dem Grund gehen. Aber niemand durfte davon wissen, da sonst die ganze Aktion mit den Waisen einmalig bleiben würde. Denn die Freude in den Augen der Kinder zeigte ihm, dass die Welt nicht nur voller Monster ist und dass eine kleine Puppe die Welt eines Menschen verändern kann. Zwar nicht grundlegend, aber für einen Abend und die Stunden, die sie damit spielte. Somit bewarb sich Danny am folgenden Tag online als Weihnachtsmann bei der „Weihnachten & Mehr“, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Schon wenige Tage später erhielt Danny auch eine E-Mail mit einem Termin zu einem Kennenlerntag im Unternehmen. Zudem sollte er an einem Rundgang teilnehmen und sein Kostüm in Empfang nehmen. Noch am selben Tag stimmte er dem Termin zu und wartete geduldig ab, bis er zum Kennenlerntag gehen konnte. Noch bevor er dort hingehen konnte, kamen die Ergebnisse der Analyse des Schuhabdruckes. Es handelte sich bei den Schuhabdrücken um gewöhnliche Turnschuhe.


Dort angekommen wurde er von Luca in Empfang genommen. Luca gab Danny zur Begrüßung die rechte Hand. Luca ist ein 1,87 m großer Mann, der in dem Unternehmen für das Thema Personal zuständig war, wie Luca es ihm persönlich sagte. Während Danny durch das Unternehmen geführt wurde, versuchte er möglichst aufmerksam zu sein, obwohl er in Gedanken nur dabei war, herauszufinden, was Luca am 8.12.18 gemacht hatte. Er durfte sich allerdings nicht als Polizist zu erkennen geben. Während Danny noch am überlegen war, wie er das Thema auf den 8.12. lenken konnte, erzählte Luca ihm, dass er HSV Fan war und sich über das Spiel gegen die Borussia sehr geärgert hatte, weil da mehr zu holen war. „Wann war denn das Spiel?“, fragte Danny. „Am 8. dieses Monats. Wenn der HSV so weiter macht, steigen die diese Saison noch ab!“ Danny schaute Luca an. „Hast du selbst mal Fußball gespielt?“, fragte Danny. Nicht nur, um mehr über das Alibi zu erfahren, sondern auch, weil es ihn interessierte. „Früher mal. Aber durch mein Überbein am Fuß kann ich nur noch Gesundheitsschuhe tragen. Ich komme in keine Fußballschuhe mehr rein, geschweige denn in Turnschuhe.“ Danny merkte sich die ganzen Infos. Während des Rundgangs klingelte Lucas Telefon und er bat Danny , bei Hannes und Mates zu warten.
Hannes war ein 1,84 m großer Mann, während Mates ca. 1,85 m groß war. Danny zeigte auf die Schuhe von Hannes und meinte: „Coole Schuhe. Ich trage auch gerne Turnschuhe.“ Hannes schaute genervt drein: „Und wenn schon.“ Ihm fiel auf, dass auch Mates Turnschuhe trug. Danny merkte, wie der Gesprächsball fiel und warf schnell eine Frage ein. „Habt ihr das Debakel des HSV gegen Mönchengladbach mitbekommen?“, war alles, was Danny auf die Schnelle einfiel. Hannes sagte: „Ja, ich war von 20:30 Uhr bis 23:00 Uhr in einer Kneipe an der Hauptstraße. Da lief das nebenbei. Warum? Bist du etwa HSV Fan?“ Hannes lachte leicht.
„Wenn ich Zeit hätte, mir so einen Schwachsinn anzuschauen, würde irgendetwas völlig falsch laufen. Als Einkäufer der Spielzeuge habe ich gerade vor Weihnachten echt nicht die Zeit 22 Männern zuzusehen, wie sie einem Ball hinterherjagen“, erwiderte Mates. „Ich habe zu der Zeit geschlafen“, fügte er noch hinzu. Mates drehte sich um, nahm seinen Becher Kaffee in die linke Hand und ging.
In der Zwischenzeit war auch Luca wieder dazugekommen und setzte den Rundgang fort. Nach etwa zwei Stunden war Danny mit dem Rundgang und dem Kennenlerntag insgesamt fertig. Während er über alle gewonnenen Informationen nachdachte, stand er am äußersten Parkplatz, der zum Unternehmen gehörte und entdeckte in einem Mülleimer einen Stoffhasen, dessen Nähte aufgetrennt waren. Danny war sich sehr sicher, dass das der Hase war, der Jenny wieder weggenommen wurde. Er nahm den Hasen aus dem Mülleimer und schaute ihn sich genauer an. Im Futter bemerkte er etwas Reflektierendes. Er tastete mit den Fingern im Hasen herum und holte einen ungeschliffenen Diamanten hervor. Danny verstand nun, worum es ging. Das Unternehmen diente als Tarnung für den Schmuggel von Diamanten. Gerade als er seine Kollegen rufen wollte, kam Bene auf ihn zu. Er stellte sich als Chef des Unternehmens vor und fragte, was er da mit dem Hasen machen würde. Bene fragte Danny, ob er den Hasen eben mitgehen ließ und verlangte den Hasen heraus. Danny sicherte den Diamanten, indem er ihn in seine Hosentasche steckte, und gab Bene den Hasen. Dieser griff mit der rechten Hand nach ihm und ging wieder.

Im Büro angekommen überprüfte Danny das Alibi von Hannes. Die Kneipe verfügte über eine Kamera, auf der zu sehen war, wie Hannes um 20:30 Uhr ganz entspannt in die Kneipe ging, die 4 km von dem Präsidium entfernt war. Danny dachte immerzu an Bene und hatte sich informiert, wo er wohnte und von dort Einsicht in die Videoüberwachung des Hauses genommen. Dort war zu sehen, wie Bene um 19:20 Uhr im Fahrstuhl nach unten fuhr und um 20:35 Uhr wiederkam. Danny fiel dabei auf, dass Bene Turnschuhe trug. Danny fasste sich alles zusammen:

Hannes: 1,84 m groß, Rechtshänder, trägt Turnschuhe, war von 20:30 Uhr bis 23:00 Uhr in einer Kneipe, die er um 20:30 Uhr entspannt betrat. Diese ist 4 km vom Präsidium entfernt.

Luca: 1,87 m groß, Rechtshänder, kann keine Turnschuhe wegen seines Überbeins tragen, hatte das Fußballspiel gesehen

Mates: 1,85 m groß, Linkshänder, trägt Turnschuhe, schlief

Bene: 1,84 m groß, Rechtshänder, trägt Turnschuhe, verließ das Haus um 19:20 Uhr und kam um 20:35 Uhr wieder. Das Haus ist 2 km vom Präsidium entfernt

Danny weiß nicht weiter! Wer steckt mit Daniel unter einer Decke?


Es wird von einer durchschnittlichen Schrittgeschwindigkeit von 4,5 km/h ausgegangen.

Kannst du Danny helfen? Dann sende uns den Namen der gesuchten Person bis morgen um 18:00 Uhr per /m an den Nick Adventskalender.
Alternativ kannst du die Lösung auch im Channel Adventskalender in unserer App abgeben, welche du dort mit /ak aufrufen kannst.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Euer Team für Veranstaltungen