Hey,

als ich im Chat das erste Mal über die anstehende Berichterstattung da hörte, habe ich mich schon dagegen entschieden, mir das anzusehen. Grundsätzlich halte ich von der Ausstrahlung solcher Berichte wirklich nicht viel.

Den Berichterstattern geht es um das Geld, das sie für eine solche 'Schlagzeile' bekommen, und der Sender erhofft sich durch das Thema die hohe Einschaltquote, die wiederum mit viel Geld durch Werbeeinnahmen zusammenhängt. Letztendlich will ja auch RTL nur Geld verdienen, und da eignet sich der Schaden am Image eines anderen Unternehmens natürlich sehr gut, vor allem dann, wenn die "ahnungslosen" Schutzbefohlenen betroffen sind.

Schon solche Möchtegernexperten, die sich nur auf dem Papier damit beschäftigen wie gefährlich das Internet doch ist, sind für mich einfach unseriös. Natürlich, die Leute haben in der Theorie viel Ahnung von der Materie, allerdings ist mir bis jetzt noch keiner begegnet (auch nicht im TV), der wirklich Ideen hatte, wie effektiv gegen den Nutzer auf der anderen Seite des PCs vorgegangen werden kann, wenn er für die User eine Gefahr darstellt. - Vielleicht erinnert sich ja noch einer an den Jugendschutztest und den darin enthaltenen Comic: Genauso wie die Jugendliche in dem Comic kann auch Knuddels den Leuten eben auch nicht hinter die Stirn schauen, um präventiv zu vermeiden, dass sich hier Menschen einfinden, die es hier doch nur auf das Eine abgesehen haben. - Auch eine Altersgrenze im Kontaktfilter kann wissentlich umgangen werden (z. B. durch Altersfake oder die Methode ''ÖY, jungesMädchenmitfreizügigemBild, schreib mich mal bitte an!" - kommt leider häufig vor)

Bisher kam es in solchen Berichten häufig zu der Diskussion darüber, dass das Internet deswegen so gefährlich wäre, weil die Betreiber von Seiten wie Knuddels oder anderen Plattformen keine effektiven Maßnahmen ergreifen. Dass es aber einen Kontaktfilter, einen Chatfilter, diverse technische Einstellungen (z. B. Zuweisung eines Flirtchannels, der ungefähr das eigene Alter als Niveau hat), das Notruf-System, /ignore und /block, eine Jugendschutzseite, das Jugendschutz-Team, und was nicht noch alles gibt, das vergessen diese Leute gerne mal, oder sie übersehen es bewusst, um ihre Warnungen vor dem Internet zu untermauern. Das Internet ist vermutlich aber weniger gefährlich, weil es kaum Maßnahmen gibt (gäbe), sondern wohl eher, weil nicht früh genug und nicht hinreichend Prävention betrieben wird.

Ich denke, der Ansatz, der in diesem Bericht diskutiert wurde, war mal wieder der falsche. (Das behaupte ich, ohne den Beitrag überhaupt gesehen zu haben.) Meiner Meinung nach müssten die Jugendlichen vor den ersten intensiveren Kontakten mit dem Internet darauf aufmerksam gemacht werden, welche Gefahren dort auf sie lauern können, wenn sie das Internet nicht altersgerecht nutzen. Sie müssen sensibilisiert werden, um eine gefährliche Situation auch als solche zu erkennen und eigenständig aus der Situation herauszukommen. Sie müssen davon überzeugt werden, ihre Eltern als beschützende und helfende Hand hinzuzuziehen, wenn es einmal kritisch wird, oder sie sich irgendwie eingeschüchtert fühlen. - Ich möchte mit dem Punkt nicht sagen, dass die Jugendlichen selbst schuld sind. Ich möchte damit sagen, dass sie nicht darauf vorbereitet wurden. Die Verantwortlichen sind, wie gesagt, Eltern, Lehrer etc.


Im Endeffekt bin ich davon enttäuscht, was sich diese Leute rausnehmen... Einem Unternehmen so einen Imageschaden auf's Auge zu drücken, um dann Profit daraus zu schlagen. Danke, da verzichte ich lieber drauf. Mal ganz davon abgesehen, dass RTL selbst nicht den besten Ruf genießt.