Hallöchen!


Antwort auf: Kolloid



Die Knuddelsphilosophie
Knuddels lebt durch die Mitglieder, die uns besuchen. Wir alle haben unsere eigenen, individuellen Wünsche und Erwartungen an unsere Community. Und doch gibt es eine große Gemeinsamkeit: wir möchten zusammen eine gute Zeit verbringen und dabei Spaß haben.

Um dies möglich zu machen, hat das Knuddelsteam im Laufe der Jahre einen Ort mit unzähligen Räumen und Möglichkeiten geschaffen. Wir Mitglieder geben diesem Ort Leben und füllen ihn mit Begegnungen, Gesprächen und mit unserer Individualität. Knuddels ist für uns eine offene Gemeinschaft, in der wir uns mit Toleranz und Rücksicht begegnen.

Unsere Community lebt durch unsere Mitglieder. Knuddels gibt uns die Möglichkeit, jeden Tag neue, tolle Menschen kennenzulernen. Deshalb begegnen wir allen Mitgliedern freundlich, ohne Vorurteile und bieten gerne unsere Hilfe an.

Wir verstehen, dass sich jeder von uns frei in seiner eigenen Art präsentiert, ausdrückt und auslebt. Dabei bemerken wir aber aber auch, wenn sich andere gestört fühlen und reagieren darauf mit Rücksicht.
Kommt es doch zu Konflikten mit anderen Mitgliedern, so versuchen wir immer zuerst sie selber zu lösen, indem wir über Fehler hinwegsehen oder die Personen einfach ignorieren.

Auf diese Weise kann Knuddels das sein, was wir uns alle wünschen: ein Ort an dem wir uns wohl fühlen, so unterschiedlich wir auch sind.


Sich eine Unternehmensphilosophie zu geben, ist gerade modern und ich verstehe den Sinn dahinter. Ich begrüße es sehr, dass Knuddels sich dazu entschieden hat, diesen Weg auch zu gehen. Jeder, der länger bei Knuddels ist und den ein oder anderen Einblick hinter die Kulissen bekommen konnte - sei es durch Ehrenamt, sei es durch Gespräche auf CTs - weiß ganz genau, dass die Dinge, die hier als Philosophie zusammengefasst stehen, nichts Neues für Knuddels sind. So ziemlich jeder, der hauptamtlich oder ehrenamtlich für Knuddels arbeitet, und den ich mal kennenlernen durfte, war stets erfüllt von einem Elan, einem Enthusiasmus, aus der Community wirklich das zu machen: eine Gemeinschaft. Die Philosophie strebt offensichtlich an, das in Worte zu fassen: aus einer Gruppe von unterschiedlichsten Individuen eine Gemeinschaft formen.

Ich bin gerade auf einer anderen Plattform (Wattpad, falls dies jemandem etwas sagt, eine Autoren-/Leser-Plattform) in eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer aufgenommen worden, die aus aktiver Entscheidung heraus den Namen "Ambassador", also Botschafter trägt. Wattpad ist ein kanadisches Unternehmen, das rund um den Globus Nutzer hat, inzwischen mehrstellige Millionen. Auch Wattpad hat eine eigene Unternehmensphilosophie, und um diese in die Community zu tragen, bilden sie Stück für Stück Ambassadors aus. Ich befinde mich gerade in einer dreiwöchigen Trainingsphase, die jetzt zum Ende hin ganz konkrete Handlungs- und Moderationsanweisungen beinhaltet, die aber ansonsten vor allem eines zum Ziel hatte: Wir sollten die Unternehmensphilosophie kennenlernen (die einzelnen Sätze hängen hübsch eingerahmt im HQ in Toronto) und begreifen, wie zentral wichtig es ist, dass jeder einzelne von uns diese Philosophie begreift, lebt, atmet. Man hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Community zu missionieren. In manchen Bereichen (gerade in der Forumsmoderation) geht mir das zu weit, doch es ist die Unternehmensentscheidung und die Basis ist richtig, also trage ich es mit.

Nun kann man sich natürlich die Frage stellen, in was für einem diktatorischen Umfeld man sich bewegt, wo sich irgendwelche CEOs überlegen, ihre Nutzer zu missionieren. Doch das ist ein schiefes Bild. Was dahinter steckt, ist ganz simpel: Das Unternehmen hat eine Philosophie, welche die Mitarbeiter verinnerlichen sollen. Wir ehrenamtlichen Helfer sollen dies ebenfalls, um als herausragende Vorbilder diese Philosophie in die Community zu tragen. Indem wir vorleben, wie Wattpad sich vorstellt, wie wir alle uns verhalten sollten, tröpfelt die Philosophie auf alle Nutzer durch, ohne dass irgendwelche Regelkeulen geschwungen werden. Dabei geht es um so ganz simple Sachen wie bspw. dass man die Werke anderer Nutzer respektiert und auch dem jüngsten Schreibanfänger nicht ins Gesicht schreit, wie schlecht er sei.

Wattpad hat inzwischen über 40 Millionen Nutzer. Bei inzwischen rund 200 Botschaftern (von denen ganze 6 deutsche sind), ist das ein ambitioniertes Ziel. Aber ich glaube fest daran, dass es gelingen kann. Genauso gehe ich davon aus, dass es bei Knuddels gelingen kann. Doch dazu braucht es Wille, Anstrengung und Zeit.

Die Mitarbeiter müssen mitmachen und die Philosophie wirklich verinnerlichen.
Die Admins und Teamleiter müssen mitmachen und verstehen, warum die Philosophie existiert.
Die Channelmoderatoren und Teammitglieder müssen durch ihre TLs und HZA aufgeklärt werden.

Knuddels hat bereits einen großen, stabilen Stamm ehrenamtlicher Mitarbeiter, die gerne dazu beitragen, Knuddels bei der Umsetzung von Regeln zu helfen. Wenn dieser Stamm versteht, dass es nicht nur um Regelkataloge, sondern auch um Philosophie, um gelebtes, geatmetes, verstandenes Verhalten geht, wenn sie das verinnerlichen und vorleben, kann das durchaus auf die User als Ganzes übergehen und das Klima verändern. Dann käme man weg von dem starren Gegensatz des Users, der alle Freiheiten will, gegen die Administrative, die immer unbedingt die Regeln durchsetzen will, und könnte zu einem besseren Einverständnis kommen.


Ich würde vielleicht noch einen Satz einfügen für den vorletzten Abschnitt:
"Wir respektieren, dass hinter jedem Nickname ein Mensch steckt, der mit eigenen Problemen und Besonderheiten zu kämpfen hat, die für uns unsichtbar sind. Wenn es zu Konflikten kommt, versuchen wir daher zuerst, diese selbst zu lösen, indem wir über Fehler hinwegsehen oder die Personen einfach ignorieren."

Damit könnte man noch einmal die Individualität betonen und ins Gedächtnis rufen, dass wir nie wissen, warum ein anderer gerade aggressiv und völlig übertrieben reagiert, da wir nicht wissen können, wie es in seinem Leben aussieht. So wird einleuchtender, warum man manchmal einfach mit Gelassenheit oder Ignorieren reagieren sollte, anstatt einen Streit zu provozieren oder gar direkt einen Notruf zu machen.



Bithya (-: