Antwort auf: Wilco
Solche sexualisierten Anmachen sind für die wenigsten wohl flirten. Da geht es darum, Grenzen zu überschreiten, Macht zu demonstrieren.


Würde mich doch sehr wundern. Meiner Meinung nach gibt es dieses Phänomen zwar, allerdings als Randerscheinung. Ein Großteil der Anfragen dürfte schlicht dem Ziel dienen, seine Lust zu befriedigen. Das definiert wie gesagt keiner der besagten Herren mehr als Flirten.

Dabei gehen diese User schlicht ökonomisch vor: die Erfolgsquote ist mit ziemlicher Sicherheit einstellig. Wenn diese User 100 Frauen anschreiben müssen, damit 1 Frau wenigstens Interesse zeigt, bietet sich eine ökonomische Vorgehensweise an. Heißt, es wird ein Text vorbereitet und dieser mit der zeitsparendsten Methode an so viele Frauen wie möglich verschickt, sprich mit Kopieren&Einfügen. Minimaler Nutzen, maximale Erfolgsaussichten, so einfach ist das.

Antwort auf: Thaifee
Es muss doch irgendein Sinn dahinter stecken?


Sogar mehrere:

  • Befriedigung der eigenen Lust
  • Ausleben einer sexuellen Neigung, die im wirklichen Leben gesellschaftlich so wenig verbreitet ist, dass der User sich nicht traut, Frauen in seinem Umfeld darauf anzusprechen
  • Langeweile
  • Machtdemonstration


Antwort auf: Thaifee
Ich weiß nicht wie andere Angesprochene dabei emfpfinden, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass es User, besonders Frauen gibt, die von sowas ehrlich angetan sind und positive Rückmeldungen geben!?


Dass du diese Vorstellung hast, liegt ein bisschen an dem falschen Frauenbild, das viele haben. Männer werden i.d.R. wesentlich versauter und sexorientierter wahrgenommen als Frauen - gerade von Frauen, aus nachvollziehbaren Gründen. Deshalb können sich viele Frauen auch überhaupt nicht vorstellen, dass es andere Frauen geben soll, die auf solche Anfragen anspringen. Das ist ein Trugschluss.

Frauen sind ebenso versaut und sexorientiert wie Männer, sie äußern dies i.d.R. nur nicht so auffällig, weil es ja auch gar nicht nötig ist, da der getriebene Mann bei sowas ohnehin auf einen zukommt. Das heißt aber auch, dass es Frauen gibt, die an solchen Dingen Interesse haben, selbst und manchmal sogar weil sie direkt oder sogar plump geäußert werden.

Hinzu kommt, dass die Gruppe frustrierter, sexuell unterversorgter User nicht nur aus Männern besteht. Gerade in einem Chat tummeln sich viele Menschen, die aus irgendeinem Grund Außenseiter sind und hier versuchen, auf einer anderen Kommunikationsschiene Kontakte zu knüpfen. Darunter sind auch Frauen, die keine sexuellen Kontakte zu Männern aufbauen können. Eine weitere Zielgruppe für Sexuser.

Antwort auf: Thaifee

Das hier soll natürlich keine Kritik sein, falls es so klingt. Ich bin einfach nur neugirig. Besonders die Häufigkeit solcher direkten Anfragen ist es, die mich nachdenklich stimmt. So viele machen das, so viele User, jeden Tag das gleiche. Und sie werden immer direkter, immer dreister. Mit Erfolg? Dagegen waren die einfachen CS anfragen von damals ja fast harmlos.


Halte ich teilweise ebenfalls für einen Trugschluss. Natürlich ist es so, dass ein Chat mittlerweile etwas völlig alltägliches ist. Vor ein paar Jahren war das eine völlig neue Kommunikationsart, man musste sich orientieren, Grenzen ausloten, sehen, wie weit man gehen kann, ein Gefühl dafür bekommen. Sicher waren die meisten User da zu Anfang etwas vorsichtiger. Heute weiß eben jeder, was ein Chat ist und lässt dementsprechend die Sau raus.

Hinzu kommt, dass man immer dazu neigt, etwas positiver in Erinnerung zu behalten, als es eigentlich war. Sexuser waren schon vor ein paar Jahren so wie heute, über eine Verrohung der Gesellschaft würde ich mir also keine Sorgen machen.