Zitat:
Ein größeres Problem sehe ich darin, geeignetes Fachpersonal in die Schulen zu bekommen, welches in relevanten Bereichen ausgebildet ist. Es darf nicht den Regel-Lehrkräften überlassen bleiben, sich um die individuellen Bedürfnisse der Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf zu kümmern.
Gerade hier wird mit dem Begriff "Inklusion" oft Schindluder getrieben.
Die Tatsache, dass eine Regelschule Kinder von Förderschulen aufnimmt, macht diese noch lange nicht inklusiv.
Der Begriff der Inklusion zielt deutlich auf die Teilhabemöglichkeiten aller Teile unserer Gesellschaft ab. Steckt man Jugendliche, die sich warum auch immer schwer tun, dem Unterrichtsstoff zu folgen, ohne Förderkonzept in eine auf Leistung ausgelegte Regelschule, so kann man nicht von Inklusion sprechen, da so ein Vorgang nicht die gesellschaftliche Teilhabe fördert, sondern, wie du es sagst, eher Mobbing und Ausgrenzung hervorruft.

genau hier liegt doch aber das problem, das eben aktuell nur die schüler die aus den förderschulen in die regelschulen gesteckt werden.

inclusion, also der eigentliche gedanke dahinter, wie du schon schriebst "Der Begriff der Inklusion zielt deutlich auf die Teilhabemöglichkeiten aller Teile unserer Gesellschaft ab." ist eine gute idee. aber die umsetzung finde ich persönlich fehlerhaft.
Was ist denn schlechtes daran schüler mit lernschwäche in förderschulen zu unterrichten?
So wie es gerade umgesetzt wird kann man doch im grunde auch gleich die realschüler und abiturienten in eine klasse stecken.
Um es überspitzt darzustellen sind die realschüler doch die gruppe der förderschüler bei denen es nicht zum abi reicht.

Ich verstehe auch nicht so ganz wie man von ausgrenzung sprechen kann nur weil ein schüler eine förderschule statt einer regelschule besucht? Hat das wirklich etwas mit der schule an sich zu tun oder der art wie die menschen diese schulen wahrnehmen?

Spricht man denn auch von ausgrenzen wenn man schüler mit musikbegabung auf musikschulen schickt? oder spricht man von ausgrenzung wenn man schüler die sich schon früh in die wirtschaftrichtung orientieren wollen auf wirtschaftsschulen schickt?

Vielleicht habe ich auch an der inclusion etwas grundlegend falsch verstanden. aber für mich macht es doch mehr sinn schüler mit gleicher lernstärke in gleichen klassen zu unterrichten als alle möglichen schüler egal wie gut oder schlecht sie dem lernstoff nachkommen in der gleichen klasse zu haben.

im aktuellen schulsystem ist man doch auch auf der regelschule schon stigmatisiert wenn man ein jahr wiederholt. obwohl die tatsache das man ein jahr wiederholt doch gar nichts über die intelligenz aussagt werden solche schüler oft direkt als weniger intelligent abgestempelt.

ich könnte hier nun jede mengen noch schreiben aber ich lass mal einfach ein paar andere sprechen:



Zitat:

Die Vorurteile und das Mobbing hören nur dann auf, wenn Behinderung schon in der Grundschule zum Alltag der "normalen" Kinder wird und nicht mehr ein reiner Konkurrenzkampf im Sinne des Leistungsprinzips stattfindet.


Allgemein mangelt es uns in Deutschland nicht an finanziellen Mitteln, die Inklusion anzugehen. Vielmehr legen wir mit unserem/unseren Schulsystem/en immer noch viel zu viel Wert auf die Elitenförderung und die Erreichung einer "Gaußschen Normalverteilung", welche eine Einteilung in "dumme" und "schlaue" Schüler*innen ermöglicht und die problemlose Verteilung (Allokation) der Jugendlichen in die Wirtschaft ermöglicht. Aber dazu später mehr. Nun muss ich auf eine Tagung^^

Kann ich voll und ganz zustimmten. Die kinder allesamt an einer schule wäre korrekt. Aber dennoch sollte sich individuell um die einzelnen schülergruppen gekümmert werden.

Wie gesagt, kann gut sein das ich da bei der inclusion was nicht richtig verstanden habe.
Für mich sieht es so aus das alle in die gleiche lernklasse sollen, und das kann und wird nicht funktionieren.

Aber alle kinder an die gleiche schule jedoch in unterschiedliche gruppen entsprechend ihrer möglichkeiten wie schnell oder langsam (mir fallen da keine besseren wörter zur unterscheidung ein) sie dem stoff folgen können, ist aus meiner sicht viel sinnvoller. So erhält jeder schüler die förderung die er braucht um den entsprechenden stoff zu begreifen.
womit ich nun nicht sagen will das diese gruppen komplett getrennt werden sollen. nein, nur da aufteilen und entsprechend fördern wo es nötig ist. der eine ist top in mathe und hat schwächen in deutsch, also gehört er in diesen bereichen in unterschiedliche gruppen, und nicht immer die schüler einmal aufteilen und dann stur in einer gruppe halten. das ganez muss dynamisch erfolgen je nach möglichkeiten des einzelen schülers.

und gleichzeitig muss aber auch in der gesellschaft und natürlich auch in den schulen bei den schülern untereinander eine gemeinschaftszugehörigkeit gefördert werden welche vermittelt das alle sich als gleichwertig ansehen und keine stigmatisierung nur auf grund dessen erfolgt weil einer in bestimmten bereichen mehr förderung braucht als ein anderer.

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Orwell war ein Optimist
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„Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“
- Henry Ford