Die Studie hat letztlich aber auch große Schwächen...

Im Unterrichtsfach Mathematik ist vieles standarisiert - allerdings gibt es auch eine Reihe uneinheitlicher Konventionsformen. Unter "richtigen" Konventionsformen darf der Lehrer dann selber auswählen, was für ihn und seine Klasse "richtig" ist und was nicht. Entsprechend dieser Absprachen wird er auch bewerten.

Beispiel Gleichungen

Hier kann der Lehrer festlegen, dass nicht nur die Gleichung aufzulösen ist, sondern dass im Anschluss die Lösungsmenge explizit zu benennen ist. Das Aufstellen der Lösungsmenge ist dabei jetzt ehrlich gesagt keine große Kunst. Regulär entspricht die Lösungsmenge einer bestimmten Zahl. Seltener ist die Lösungsmenge leer oder rational. Diese Information "sieht" man auch durch die Auflösung der Gleichung - man könnte sie genau so gut in einen "Antwortsatz" benennen oder eben auch weglassen - denn eine wirklich neue Information liefert diese Angabe nicht.

Sofern im Unterricht jedoch festgelegt wurde, dass zur Lösung der Gleichung die Lösungsmenge mit anzugeben ist, wird es für das fehlen dieser bloßen Angabe bereits einen Punkt weniger geben - während es bei einem anderen Lehrer, der auf diese Notation verzichtet, kein Punkt abgezogen wird.


Letztlich ist der Anspruch nicht nur von BL zu BL, oder von Schule zu Schule, sondern selbst von Lehrer zu Lehrer, bzw. im Perspektivwechsel von Klasse zu Klasse (Stichwort Bezugsnorm) unterschiedlich. Das ändert aber nichts daran, dass eine grundsätzliche Vereinheitlichung des Bildungswesens wünschenswert ist und sei es um notwendige Umzüge weniger gravierend auf den Lernerfolg einwirken zu lassen. (Umzüge sind John Hattie zur Folge bezüglich des Lernerfolges das schlimmste, was man Schülern antun kann, effektiv wird im Durchschnitt fast ein komplettes Schuljahr verloren).