Wichtig ist es erstmal, von welchem Unterricht spricht ihr denn? Deutschunterricht, Geschichte oder Sprachen?

Ich kann meinen Erfahrungen nach über den Fremdsprachenunterricht reden, und schonmal sagen: das ist völliger Quatsch.
Der Frontalunterricht hat der große Vorteil, ganz einfach zu sein: der Lehrer erzählt irgendwas, und fragt Schüler, eine Übung zu lösen. Ist die Frage richtig, wird einen anderen Schüler gefragt, ist sie falsch, dann kann der Lehrer für diesen Schüler UND für alle anderen erklären.

Nur besteht ein Fremdsprachenunterricht aus 4 Fertigkeiten einer Sprache: Sprechen, Hören, Schreiben und Lesen. Wie sollen alle diese 4 Fertigkeiten durch einen Frontalunterricht denn bitte geübt werden? Das ist nicht möglich. Erstmal für die Fertigkeit "Sprechen", muss eine Interaktion mit einer anderen Person stattfinden. Das ist bei einem Frontalunterricht zwar möglich (Lehrer-Lerner-Interaktion), aber dies nimmt enorm viel Zeit in Anspruch und hat wenig Sinn. Außerdem MUSS ein Unterricht Spaß machen, und dies geht gar nicht, wenn der Schüler so rumsitzt.

Gruppenarbeiten gibt es nicht, damit Lehrer mal ihre Ruhe haben... ich habe bei meiner Tätigkeit als Lehrerin schon mit Rollenspielen gearbeitet, und ich kann sagen: wenn das Spiel gut durchgedacht ist, wirkt es Wunder. Die Schüler sprechen die Zielsprache und haben viel Spaß. Spaß bringt Motivation mit, und Motivation ist das A und O des Fremdsprachenlernens!
Natürlich haben wir alle erlebt, wie eine Gruppenarbeit mit 5 Personen anfängt, und endet mit 2. Das ist blöd und man kriegt eine schlechte Note. Erstmal: nicht alle Gruppenarbeiten sind benotet. Im Fremdsprachenunterricht ist meistens eine Gruppearbeit nur für eine Übung, also 20 Minuten, und es wird keinesfalls benotet. Zweitens: die Schüler lernen somit, in Team zu arbeiten und denken. Das ist sehr wichtig, denn bei der Arbeit später wird man sowieso in Team arbeiten müssen! Wie Jennyhamster schon sagte, es hat eindeutig was Soziales. So lernt man, mit anderen Leuten zu arbeiten, klarzukommen und zusammen etwas zu erreichen.

Ja, noch was: nicht alles, was aus Skandinavien kommt, kann die Welt retten :)