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Es sind doch immer wieder nur die Konventionen und der gesellschaftliche Zwang, sich an Institutionen zu binden, die einen nur an der Verwirklichung seiner Träume hindern.

Nagut, dann ganz einfach: Wer hindert dich genau an was?

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Zu nennen sind hier primär Eltern, deren und letztlich auch die staatliche Erziehung, die logischerweise auf eine optimale Eingliederung in die Gesellschaft abzielt.

Dem Elternhaus entkommt man aber eigentlich ganz leicht. So spalten sich beispielsweise atheistisch oder agnostisch neigende Kinder meist sehr einfach vom Weltbild der Eltern ab, weil sie früher oder später erkennen, dass es da einen entscheidenden Unterschied zwischen den Weltbildern gibt.
Eine Erziehung "genießen" muss jeder von uns, daran kann kein Idealismus was ändern. Du wirst, wenn du mal Kinder hast, sie auch erziehen und nicht den Wölfen vorwerfen (das wäre nämlich auch Erziehung). Alles was einem als Kind geschieht ist Erziehung.

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Und die Menschen vernachlässigen mit der Zeit ihre echten Ziele, schieben sie auf, weil sie denken, sie würdens dann später vllt. nochmal machen (Quatsch) oder sie überbewerten dann im Alter die Meinungen anderer Menschen (OMG, die Nachbarn). Sie passen sich an, verfallen dem Alltagstrott und die einzige Quelle neuer Erfahrungen sind die RTL II News.

Ja, lass die Menschen doch Menschen sein, was hat das mit dir und deinem (in dem Fall) Idealismus zu tun? Du kannst dein Leben wie du es dir erträumst (kein negativer Unterton) leben, wer hindert dich daran? Wenn du einmal begriffen hast, dass du ein Ideal hast, wer soll dich dann davon abbringen?

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Ich weiß, ich schweife ein wenig ab, aber das ist meiner Auffassung nach das Kernproblem. Der fehlende Idealismus, die Ignoranz höherer Ideale und der platte Realismus, sich "eben anzupassen".

Hier sehe ich persönlich aber einen Fehler in der Logik. Nur weil ich einem Ideal nicht folge, mich beispielsweise nicht nach Alaska verfrachte und dort in einer Hütte lebe, heißt das nicht dass ich mich der Gesellschaft anpasse oder der Gesellschaft angepasst werde. Nur weil man das eine Extrem nicht wählt, landet man nicht gleich im anderen Extrem.
"Wenn du heute nicht Mitglied unserer Punkband wirst, bist du morgen Angestellter bei der Bank"


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Wünsche sollte man aber nicht anpassen.

Ich glaube, das ist nicht möglich. Wünsche anpassen ist für mich ein Widerspruch. Einen Wunsch habe ich oder habe ich nicht, da gibts nichts dran zu rütteln. Wünsche passen sich von selber an. Man reift, die Lebenssituation ändert sich so oft im Leben, vor allem wenn man noch jung ist. Ein Wunsch den du heute hast, - wie sicher kannst du sein, dass du ihn in 12 Monaten noch hast? Beispielsweise kann ein Abiturient (ich nehme an, du bist einer?) jetzt einen Wunsch haben, den er aber um 180° geändert hat, sobald er ein ganzes Jahr studiert hat (d.h. potenziell du in einem Jahr). Wie kannst du versichern, dass das nicht passieren wird?


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Und selbst wenn man auf dem Weg scheitert, wie McCandless: Er hat viel neues erlebt, unglaubliche Menschen kennengelernt und mit seinen 24 Jahren wahrscheinlich ein erfüllteres Leben gelebt, als viele andere Menschen.

Dazu kann ich nur auf die Antwort von Herr Tod verweisen, dessen Antwortbeitrag ich im Übrigen auch in (fast?) jeden Satz zustimmen kann.