Ich kann mich dem Spoiler von dem Herrn Tod übrigens voll und ganz anschließen, damit trifft er den Nagel gut auf den Kopf.
Siehe Zusatz dazu in meinem Spoiler:
Warnung! Spoiler!
Selbst wenn der gute Herr keine Karte hatte, hätte er lange genug in eine Richtung wandern können, die nicht abgesperrt ist. Dass er lieber in seinem Bus bleibt ist nicht intelligent und sehr unvernünftig. Beispielsweise hätte er auch einen höheren Berg/Hügel besteigen können, um seine Rute zu planen.
Alles leider sehr tragisch aufgrund von Unüberlegtheit geendet


Zur Botschaft selbst:
Into the Wild ist einer der inspirierendsten Filme, die ich sah. Ich habe ihn, wenn man meine Beiträge im Forum verfolgt, vor ein paar Wochen nochmal geschaut und war natürlich wieder hin und weg, was teilweise auch an dem tollen Soundtrack liegt, den ich auch gerne nebenbei höre und damit quasi emotional noch mehr mit dem Film verbinde.

Was mir gefällt ist der Grundcharakter von Chris. Er ist weltoffen, lernbegierig, will mehr erfahren, will auch Einsamkeit erfahren und das Positive darin finden, will entdecken und will Natürlichkeit finden. Aber wie mein Vorposter sagt, es ist nur die Tendenz die ich wirklich mit Chris teilen kann. Dieses extreme Abenteuer, das Verschenken von so viel Geld, das von einem Tag in den anderen Leben mag zwar alles spannend erscheinen, aber wie lang hält das an? Er ist zu intelligent, zu wissbegierig und zu sehr an der Freude des sozialen Lebens interessiert, um zu glauben, dass er dauerhaft das Abenteuer Alaska leben kann. Am Ende wollte er Alaska ja auch verlassen, - was dann? Was macht man dann, wenn man wieder zurück ist? Wieder die Eltern anpumpen, weil man unnötigerweise alles verbrannt und verschenkt hat? Wir wissen ja, dass die Unis in Amerika nicht zu den günstigsten gehören. Nicht, dass die Spende nicht gut wäre, nicht dass die Eltern nach so langer Ungewissheit gewiss ihr letztes Hemd für den Jungen gäben, allerdings ist das nunmal der Knackpunkt im Film, über dem man beim Gucken stolpert. "Würde ich das auch machen? Warum nicht einfach auf der Bank lassen, stört ja keinen".
Wenn ich micht Recht erinnere, sind seine Eltern aber sowieso vermögend, was wohl auch ein Grund für seine "einfache" Entscheidung hat sein können, wenn auch zwar nur unterbewusst.

Dieses Extreme, was viel Inspiration bietet, worin die Kraft des Filmes/Buches liegt, ist teilweise auch viel zu naiv. Zu idealisiert und Idealismus ist nicht das, worauf man seine Wüsche und Ziele aufbauen sollte. Nichtsdestotrotz kann ich den Film (und gewiss auch das Buch, das ich leider nicht las) weiterempfehlen, einfach um geistig ein wenig neue, frische Luft zu atmen und vielleicht mal wieder seine Wünsche und Ziele neu zu justieren.

Klar, der Mensch kam ohne Geld und Karrieren auf die Welt und die Anlage, Glück zu empfinden, hatte er damals schon. Es ist also nicht nötig, dieses Leben zu leben, um Glück zu erfahren. Aber es ist ebenso nicht nötig, so zu leben wie der Herr Supertramp es versucht hat.
Glück und vor allem Zufriedenheit ist zu subjektiv, als dass man eine gute Aussage darüber treffen könnte, mit der man jemanden zufriedenstellen kann. Allerdings ist aus meiner Sicht Zufriedenheit das, worauf dauerhaftes Glück zusteuert und darum genau das, was den Begriff "Sinn des Lebens" gut ersetzt.

Der Beitrag wirkt leicht zerstreut, am besten ende ich ihn hier mal vorerst. *g*