Hallo,

ein sehr interessantes Thema.

Ich gebe mir das Recht, diesem Menschen zu helfen. Ein makaberes Sprichwort lautet: "Der Tod löst keine Probleme, nein. - Aber er beendet sie."

Ich würde nicht mit ansehen können, wie jemand sich - ohne, dass ich Gründe kenne - sein Leben nimmt. Oftmals sind Selbstmordversuche Hilfeschreie. Darum gelingen auch viele dieser Suizid-Versuche gar nicht. Jemand, der sich wirklich umbringen möchte, handelt nicht im Affekt.
Er plant seinen Selbstmord sehr genau. Es darf nichts schief gehen. Meißtens hat er sich intensiv mit seinem Leben beschäftigt und am Ende eine klare Entscheidung getroffen. - Doch ich glaube daran, dass in uns der Wille zum Leben existiert.

Ich glaube auch daran, dass Leben heilig ist.

Abgesehen davon, würde ich wissen, dass dieser Mensch, wenn er sich tatsächlich töten möchte, es am Ende schafft. Dann nicht von einer Brücke stürzend, wo andere Menschen sind. Dann nicht öffentlich. Vielleicht im kleinen Raum. Wo´s dunkel ist, niemand es sieht und man sich im stillen Gruße von einem Leben verabschiedet, in das man niemals hineingeboren werden wollte.

Ich könnte nicht mit ansehen, wie sich jemand das Leben nimmt. Selbst, wenn es eine freie, rational getroffene Entscheidung ist. Dafür bin ich zu sensibel. Zu liebend, zu lebendig. Ich könnte es nicht verkraften. Ich könnte auch nicht wegschauen. Niemals würde ich den Anblick vergessen. Mir gar Vorwürfe machen.

Nein, ich würde die Person retten wollen. Wenn ich dazu keine Kraft habe, dann würde ich das Handy herausnehmen und den Notruf wählen. Ich nehme also das Recht, mir nicht egal sein zu lassen, wie es anderen ergeht. - Und würde die Person damit bevormunden. In der Hoffnung, das Problem zu lösen und nicht bloß zu beenden.


Bearbeitet von Allrounder2006 (31.08.2011, 01:01:17)
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An eye for an eye only ends up making the whole world blind. - Let's be more diplomatic.