Wenn ein leidender Mensch, der den Tod als Option wählt, über alle seine Möglichkeiten aufgeklärt wird (u.a. Palliativbehandlung) und bei klarem Verstand ist (d.h. keine Demenzerkrankung o.ä. erleidet, die Unzurechnungsfähigkeit herbeiruft) und vernünftig entscheiden kann (natürlich durch die Leiden beeinflusst, aber dennoch nicht irrational, sondern gerade deshalb rational denkt), steht es ihm aus meiner Sicht frei, den Freitod zu wählen. Normalerweise trifft das auch eher ältere Menschen, die sich noch leichter damit einigen können, weil sie nunmal ihr Leben gelebt haben und nicht im Alter von 20, sondern 80 diese Entscheidung (dennoch schweren Herzens) treffen müssen. Wenn die Entscheidung dann gefällt und durchdacht, mit Beratern und Familie besprochen wurde, um die Entschlossenheit zu prüfen, dann sollte ein Mensch die Möglichkeit haben, diesen friedlichen Tod einzugehen.

Es muss (wenn der Mensch nicht unbedingt selber in der Lage dazu ist, da stark eingeschränkt durch die genannten Leiden und Schmerzen) die Tat an sich auch kein Dritter ausführen, sondern wenn Einschränkungen ausgeschlossen sind und es gewollt ist, auch der Tod selber herbeigeführt werden. Hierbei sollten dann aber leichte Mittel zur Verfügung gestellt werden, sodass sich der arme Mensch nicht qualvoll in den Tod strangulieren muss. Sollte die Möglichkeit und körperliche Stärke zur Einleitung des eigenen Tods nicht möglich sein, sollten speziell ausgebildete und emotional standfeste Menschen diese Hilfe ermöglichen, alles natürlich mit Aufsicht und anderen sicherheitsrelevanten Schritten.

Wie man sich gegen so etwas wirklich sträuben kann, wüsste ich auch nicht wirklich. Vermutlich müssen sich Gegner dieser Methode erst selber in solch einer Situation befinden, um die Empathie (die dann ja keiner mehr ist) aufbringen zu können, um zu verstehen, dass so eine Entscheidung nicht aus Schwäche oder Lustlosigkeit getroffen wird. Das ist nun aber auch nicht Punkt der Diskussion, das soll die Gegnerseite für sich durchleuchen, ich will hier niemanden überzeugen..

Im Prinzip kommt das Thema der Patientenverfügung doch nahe und auch wenn es nicht dasselbe ist, wird dort (ich weiß nun nicht genau, wie das funktioniert und wie die Lage in Deutschland aussieht) auch so manches angeboten, was mit dem Lebenswillen ja auch nicht konform geht. Wir wollen aber nicht zu seher abschweifen..