Antwort auf: BundSchuh


Er meinte ja nur, dass man bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 4 Jahren bei Zuchtkühen nicht beurteilen kann, was es für Langzeitschäden gibt.
Von Kühen in natürlicher Umgebung hat er nichts gesagt.


Genau das meinte sie. :-)
Wobei ich diesen Vergleichen nicht ganz zu stimme, eine Kuh und allgemein Tiere haben ja eine ganz andere Anatomie, von daher ist das Euter auch ganz anders "befestigt" als Dein (entschuldige) Hodensack. Aus diesen Grund bekommen Menschen ja auch so "unterentwickelte" Kinder, weil weiter entwickelte mit unserem Körperbau nicht zu vereinbaren sind.

Außerdem hören sich eure (Bundschuh und Waron) Ausführungen so an, als würden die Kühe quasi von ihrem Euter "aufgefressen"? Kommt das falsch rüber oder seht ihr das wirklich als Hauptproblem?

Zudem ist dem Bauern ja auch daran gelegen, dass die Kuh nicht gleich ausfällt, ist schließlich ganz schön teuer so eine Kuh bis zur ersten Laktation zu bringen (2.000€) und bei den Milchpreisen rentiert das nunmal erst bei 3 Laktationen. Deshalb wird jetzt auch bei der Zucht verstärkt auf Langlebigkeit geachtet.

Zitat:
"Die haben über Jahrzehnte primär selektiert aufgrund der Milchleistung. Das ist ein ganz legitimes Denken. Man möchte mehr und ökonomischer produzieren. Aber dabei ist das Gesundheitsmanagement der Kühe zu kurz gekommen", sagt Professor Holger Martens, Veterinärmediziner an der Freien Universität Berlin. Die Milchleistung könne man morgens und abends am Melkstand messen, die Gesundheit der Tiere aber nur global statistisch erfassen. Und deswegen sei sie, ohne es zu wollen, vernachlässigt worden, erklärt Martens.


Und da hier ja immer wieder die Bemühung Kühe gut zu behandeln angezweifelt wird
Zitat:
Nur bei optimalem Management in den Ställen können die Kühe länger gesund und damit leistungsfähig bleibe.
Und dazu gehören nunmal bequeme Liegeplätze, "saubere" Böden etc..

In dem Bericht wurde übrigens auch über eine dieser Kühe mit riesigem Euter und 7.000 Liter Leistung (bei 8.000 sitzt die Quote)
Zitat:
Dass er sich lohnt, zeigt Elsa, die glückliche Kuh von der grünen Wiese. Sie hat schon elf Kälber zur Welt gebracht und gibt rund 7.000 Liter Milch. Alles ohne Kraftfutter. Allein mit Gras und Heu.
Ihre Existenz beweist ja wohl, dass es nicht am Euter liegt, sondern an den restlichen Genen und der Behandlung.

Hierzu noch ein kleines Zitat:
Zitat:
Milchleistungen mit über 11.000 kg Jahresleistung Stalldurchschnitt sind für die Milchkühe „kein Problem“ wenn letztendlich das Fütterungsmanagement des Betriebes stimmt. Stoffwechselstörungen sind nicht zwangsläufig die Folge hoher Leistungen, sondern ein Zeichen eines nicht optimalen Managements.


In dem Artikel von der Zeit wird es auch irgendwie als Schlimm dargestellt, dass Kühe mit dem Gras nicht zurecht kommen würden, das liegt daran, dass Kühe Gewohnheitstiere sind, darum muss man bei der Umstellung von Sommer auf Winterfütterung sehr vorsichtig sein und umgekehrt, oder man füttert durchgehend das gleiche.

Und dass Hochleistung mit der Natur wenig zu tun hat ist ja wohl klar, bei 82Millionen Menschen in Deutschland, die alle für ihre Milch nicht mehr als 90cent pro Liter bezahlen wollen ist es ja wohl unmöglich die Kühe von Oma und Opa auf der grünen Weide melken zu lassen. ;-)