Ich glaube auch nicht, dass Eltern unbedingt den Geldhahn zudrehen müssen, damit man kein verwöhntes Gör wird, das nicht mit Geld umzugehen weiß.
Meine Eltern gehören eher schon zu den "Gönnern" und ich habe während meiner Abiturzeit auch immer 120 Euro Taschengeld monatlich bekommen - unabhängig davon habe ich trotzdem fast während meiner kompletten Schulzeit nebenbei gearbeitet: erst Zeitungen austragen (ganz früher), dann Nachhilfe und später im Callcenter.
Ich habe mich also nicht wirklich auf der Unterstützung meiner Eltern ausgeruht und auch immer selbst geschaut, dass ich mir mein Geld heranschaffe (obwohl das dank der großzügigen 120 Euro/Monat echt nicht nötig gewesen wäre!).
Von dem Geld musste ich dann auch alles selber bezahlen (meine Mutter hat nur manchmal Geld für Kleidung extra beigesteuert, wenn ich nett mit den Äuglein gerollt habe - wobei ich das später nicht mehr gemacht habe, da es mir unangenehm war).

Jetzt im Studium habe ich ("leider" - na gut, ich geb's zu. Ich arbeite auch nicht unbedingt gerne, aber ich mach's, wenn's möglich ist) keine Zeit, noch einen Nebenjob zu machen, da mein Stundenplan doch recht voll ist (trotz der Vorurteile über faule Studenten). Meine Eltern unterstützen mich also weiterhin riesig, wobei ich die Studiengebühren komplett "selbst" bezahle, da ich mich in Eigeninitiative um ein Stipendium bemüht habe.

Demnach: ich kriege große Unterstützung von meinen Eltern. Allerdings würde ich mich nicht "verwöhnt" nennen, da ich mit Geld halbwegs umzugehen weiß, meinen Eltern immer dankbar dafür war und mich (finanziell) niemals darauf ausgeruht habe. Mein Fazit ist also, dass man finanzielle Unterstützung der Eltern nicht als negativen Erziehungsstil pauschalisieren und abstempeln darf.
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Ab und an ist es "Spike", dessen Herz das meinige zunächst umarmen, umschließen, schlussendlich in sich aufnehmen und es dann sein möchte - eins sein möchte.