Antwort auf: Herr Tod

Der Großteil dieses Wissens wird gelehrt, schon angefangen in den Schulen, weiterführend in Universitäten, optional über das Internet bzw. Fernsehen verbreitet. Nur wirklich komplexe Zusammenhänge, z.B. mathematischer Natur können Laien schwer nachvollziehen. Im Alltag hören wir oft auf die Aussagen von Experten und Sachverständigen, wir hätten jedoch gerade im naturwissenschaftlichen Bereich oft die Möglichkeit, dies selbst zu überprüfen.

Das ist theoretisch richtig, praktisch aber kaum durchführbar, da die meisten Experimente z.B. in der modernen Physik einen Versuchsaufbau und Geräte voraussetzen, die einem als Privatperson gar nicht zugänglich sind (Teilchenbeschleuniger etc.). Und selbst wenn wir einen Versuch zu Hause nachmachen, müssen wir immer noch das Ergebnis deuten, was wiederum auf Prämissen aufbaut, die wir auch noch herleiten müssten. Tatsächlich würde ich es umgekehrt sehen: für den Laien ist nur ein sehr kleiner Teil der wissenschaftlichen Erkenntnisse unmittelbar einsichtig. Der Löwenanteil setzt (mindestens) ein intensives Studium des entsprechenden Fachgebietes voraus. Normalerweise begnügen wir uns mit der Tatsache, dass Experten unabhängig voneinander einen Sachverhalt oder ein Ergebnis prüfen und als richtig erachten.
Antwort auf: Herr Tod

Somit ist dieses Gebiet auch viel greifbarer als Religion, welche tausendfach interpretierbar ist und deren Anhänger sich, selbst wenn sie derselben Glaubensgemeinschaft angehören, in viele Gruppen splittern und das vorhandene "Wissen" teilweise krass gegensätzlich interpretieren.

Jo, also was Religion betrifft sehe ich das auch so. Der Deutungsspielraum der religiösen Schriften ist enorm, daher sehr schwammig und bietet daher eine denkbar schlechte Grundlage für ein Weltbild. Esoterik geht aber noch etwas in eine andere Richtung.
Antwort auf: Herr Tod

Ein Psychokinetiker oder ein Telephat muss überhaupt kein Esoteriker sein. Es könnte sogar ein Naturwissenschaftler sein, der sich diese Fähigkeiten auf, wie du sagst, rationalem Weg erklären will/hat und somit kein Problem, das Ganze zu begreifen, ohne dafür seinen Charakter weiterzuentwickeln.

Könnte er, sofern es nur um die "Fähigkeiten" geht. Ich vertrete ja weiterhin die Position, dass daran nichts Übernatürliches ist, sondern einfach eine erlernbare Fähigkeit. Aber schau dir die Anleitungen doch an. Die klingen ja schon so absurd, dass sie von den meisten Wissenschaftlern belächelt werden. Es gibt dennoch Ausnahmen, wo sich Wissenschaftler der Esoterik/Mystik nähern. Eine davon ist Fritjof Capra. Er kommt auf recht interessante Thesen, die zwar nicht beweisbar, aber zum Teil recht plausibel klingen.
Antwort auf: Herr Tod

Folgt man deiner Theorie, so wären Esoteriker Menschen, die eine Fähigkeit besitzen, von der Menschen seit Jahrhunderten nur träumen und es trotzdem nie weiter bekannt geben. Solch ein Mensch müsste über alle Maßen diszipliniert, bescheiden und frei von weltlichen Gelüsten sein.

Das ist bei diesen Menschen im Allgemeinen der Fall, ja. Allerdings ist es ja nicht das Ziel der esoterischen Lehre, Löffel zu verbiegen oder Telepathie zu lernen. Sowas ist allenfalls Teil des Weges, ist aber im Gesamtkontext eher nebensächlich. Disziplin, Bescheidenheit und Abkehr vom "Weltlichen" sind aber in der Tat Eigenschaften, deren Erlangung zum Beschreiten des Weges Voraussetzung sind. Dazu zählt auch das Ablegen des Wunsches nach Macht und Machtausübung. Das gemeine ist: du kommst nicht weiter, wenn du dich von diesen Dingen nicht frei machst. Es wundert mich nicht, dass viele Leute dazu nicht bereit sind ;-) . Ich bins auch ned^^.
Antwort auf: Herr Tod

In diesem Fall müssten sogar alle, die diese Fähigkeit besitzen, bis jetzt diszipliniert, bescheiden und frei aller Versuchungen gewesen sein. Diese Menschen müssten, durch was auch immer sie praktizieren, gelernt haben, sich grundlegend anders zu verhalten, als es 99% der Weltbevölkerung tut. Hinzu kommt, dass hinter dieser Kraft, sollte es sie geben, ungeahnte Möglichkeiten stecken würden, man könnte vielen Menschen das Leben erleichtern, man könnte diese Gabe verbreiten, sie lehren, warum sollte man darauf verzichten und dieses Wissen in einem kleinen Personenkreis halten? Eine Art selbstlose, mönchartige Geheimniswahrer. Diesen Typ Mensch hat nicht mal die Kirche, welche sich der Weltlosigkeit rühmt, in Hunderten von Jahren hervorgebracht. Mehr als unwahrscheinlich.

Naja, da müsste man erstmal genauer untersuchen, was für Fähigkeiten das eigentlich sind. Da können wir im Grunde nur spekulieren. Es heißt ja oft, dass angeblich vieles möglich ist, vom Fliegen bis zur gleichzeitigen Präsenz an mehreren Orten. Das Meiste von dem Kram ist recht unglaubwürdig, aber wenns mir jemand vorführt ändere ich meine Meinung gern ;-) . Der Punkt ist ja, dass das Erlernen dieser Dinge sehr viel Übung benötigt und daher sehr zeitaufwendig ist. Um zentimeterdicke Eisenstangen mit den "Gedanken" zu verbiegen muss man wahrscheinlich ein halbes Leben trainieren. Ich denke nicht, dass die Lehre solcher Begabungen viel bringen würde. Allerdings gibt es, wie bei vielen anderen Begabungen, sicherlich auch spirituelle Talente, die sowas schneller lernen können.

Tja, und Angst und Abwehr sind ja ohnehin sehr typisch menschliche Reaktionen auf Unbekanntes, Fremdartiges und Unerklärliches. Da kann es sich auch um sehr weltliche Dinge handeln^^.
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Wenn man Katzen, Hunde und Meerschweinchen nicht töten soll, warum sind sie dann aus Fleisch?