Ich hab lang nichts mehr von mir hören lassen hier im Forum... aber muss hier doch mal ne Lanze für BabyLiee brechen, weil ich bei einigen Posts hier nur noch den Kopf schütteln kann.

Zumal zu meiner Zeit als Mod ein paar Posts nicht nur kommentiert, sondern in der Form gar nicht stehen gelassen worden wären... aber naja, von außen kritisieren ist leicht. zwinker


Zu Orki
Zitat:
BabyLiee, ich finde es äußerst zynisch, dass du nun versuchst Subjektivität am Beispiel des Nationalsozialismus zu erklären. Natürlich sind "Gut" und "Böse" abstrakte Begriffe, aber trotz allem sollte man gewisse Grenzen wahren und genau das ist es, was Murphy dir - wenn auch auf recht unsanfte Weise - erklären wollte.
Denn egal welche Kultur, Gruppierung oder Person Massenmord, Vergewaltigung oder ähnlich schwere Verbrechen als subjektiv gut einstuft, gehört für mich verboten oder eingesperrt und im Bereich Nationalsozialismus (etc.) ist das sogar gesetzlich so geregelt (siehe "Volksverhetzung").
Hervorhebung von mir

Abgesehen davon, dass - wie BL bereits selbst erklärt hat, aber manche lesen halt nicht, was da steht, sondern was sie lesen wollen ^^ - die Aussage bzgl. NS eine Replik auf Murphys Bemerkung war, so dass, wenn hier jemand wegen "Zynismus durch Einbringen des Nazivergleichs" einen Anschiss von oben hätte bekommen sollen, es definitiv Murphy wäre... zwinker

Man beachte die beiden hervorgehobenen Worte, mit denen du (ohne es zu wollen) BLs These voll und ganz stützt. Deine Meinung = subjektiv.

Und selbst wenn hier irgendeine Aussage volksverhetzend und damit starfbar wäre (was nicht der Fall ist), wäre das die Verurteilung als solche immer noch subjektiv, da auch das deutsche StGB subjektiv ist (was man schon allein daran sieht, dass es nicht weltweit, sondern nur in Deutschland gültig ist...)

Zitat:
Ja, mehr als dieses Zitat benötige ich auch nicht um meine Aussage zu begründen. Der Umkehrschluss deiner Aussage ist nämlich, dass es eine Sichtweise gibt, in der der Mord an 6 Millionen Juden etwas gutes (respektive "nicht Böses") sei und so eine Aussage ist gefährlich! Unabhängig davon, ob du sie teilst oder nicht - das möchte ich dir damit natürlich nicht unterstellen!
In jedem Fall nutzt du für deine Erläuterungen zur Subjektivität unterste NS-Propaganda und da muss man wirklich vorsichtig sein. Es ist einfach ein sensibles Thema - nicht ohne Grund müssen immer mal wieder Politiker abdanken, weil sie unsauber formuliert haben.

Dass es die Sichtweise gegeben hat, in der, z.B. "nur ein toter Jude ein guter Jude" ist, ist historisch Fakt (und es gibt sie mit Sicherheit noch heute) - völlig unabhängig davon, ob irgendjemand diese Sichtweise gutheißt oder nicht. Insofern ist die Aussage nur dann "gefährlich", wenn man vor der Wahrheit zurückschreckt.

Wenn das auszusprechen bereits Propaganda & Volksverhetzung sein soll, sind die deutschen Kultusminister und ihre Helfershelfer (Geschichtslehrer 10. Klasse) offensichtlich seit Jahrzehnten rechtsradikal unterwandert... eine Schande, dass sie noch frei herumlaufen dürfen. Derartige "Verhetzungen" gehören zum Pflichtlehrstoff an deutschen Schulen. zwinker

Im Übrigen halte ich Totschweigen (was wohl die einzige Alternative bleibt, wenn historische Fakten aus Gründen übertrieben-ängstlicher political correctness nicht erwähnt werden dürfen) für die wesentlich gefährlichere Variante, da in dem Fall der gesamte politische Diskurs Monopol der tatsächlichen Propagandisten bleibt - die sich sicherlich nicht scheuen werden, die ihrer subjektiven Meinung nach 100%ig richtige Vision Hitlers zu verbreiten. Also ein völlig kontraproduktiver Ansatz, es sei denn man möchte mehr anstatt weniger Neonazis haben. kopfstand


Zitat:
vW2, ich sagte, dass sie NS-Propaganda benutzt um ihre Aussagen zu belegen, nicht, dass ihre Aussagen NS-Propaganda sind. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Und weshalb "Der Nationalsozialismus war positiv/nicht nur negativ" der NS-Propaganda sehr nahe kommt dürfte klar sein.

BabyLiee, deine Thesen sind im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus ein Nährboden für rechte Gedanken und rechte Propaganda und deshalb sehe ich dich einfach in der Verantwortung vorsichtiger mit solchen Aussagen zu sein. Gerade wenn du für deine Argumentation ohne Probleme ein anderes Beispiel hättest heranziehen können. Nichts anderes ist zum Beispiel Eva Herman vorzuwerfen. Natürlich ist sie nicht rechtsradikal, aber sie nutzt vollkommen unnötiger Weise Beispiele aus der NS-Zeit, die den Nationalsozialismus in einigen Bereiche idealisieren.
Am Anfang beginnt es immer mit Argumenten, wie "Im dritten Reich war nicht alles schlecht - die haben doch auch Autobahnen gebaut", doch im Endeffekt führt es immer zu krasseren Aussagen und einer immer stärkeren verharmlosung.

Wobei der Post, in dem sie eine entsprechende Aussage getroffen/These aufgestellt hätte, aus irgendeinem Grund von meinem Computer nicht angezeigt wird. Vielleicht ist er ja unsichtbar. grins


Wer mich jetzt im übrigen aufgrund dieses Post für einen NS-Progagandisten halten will, soll das tun. (geht mir, ehrlich gesagt, am glutaeus maximus vorbei zwinker ).
Dass mich Murphy zudem zweifellos in die Reihe der Pseudointellektuellen einreihen dürfte, betrachte ich angesichts der Eloquenz seiner eigenen Posts ohnehin eher als Kompliment. cool



zu inuken
Ich kann dir größtenteils einfach nur zustimmen, muss nur noch eines hinzufügen:
Zitat:
Die einzigen objektiven Dinge sind mathematische und Physikalische grundgesetze fast alles andere ( alles ,zu dem es mehr als eine Meinung gibt) ist subjektiv.

Auch Mathematik und Naturwissenschaft sind nicht objektiv. Ob es so etwas wie Naturgesetze wirklich (d.h., eine objektive Realität sinnvoll beschreibend) gibt oder nicht, können wir nicht wissen. Jedes Gedanken-/Regelsystem, das von Menschen errichtet wird, basiert auf unbewiesenen und unbeweisbaren, nur durch intuitive Schlüssigkeit als gültig erachteten Grundsätzen (Axiomen). In dem Punkt nehmen sich Theologie und Mathematik rein gar nichts. zwinker

Falls es irgendetwas Objektives geben sollte, liegt es grundsätzlich außerhalb der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit - und daher, ironischerweise, per def außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der empirischen Naturwissenschaft.