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"Phineo" *** - #895582 - 06.10.2006, 18:28:09
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
Beiträge: 1.780
Ort: Am Rhein
Jaah, auch ich habe mich dazu durchgerungen, hier mal eine eigene Geschichte zu posten. Zumindest einen kleinen Teil... das ist der Anfang des ersten Kapitels. Hat auch seinen Grund warum es nur der Anfang ist, ich möchte nämlich erstmal die Reaktionen darauf sehen, dann entscheide ich ob ich den Rest der Geschichte auch posten werde, wenn ich dann soweit bin. glücklich


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Eine unglückliche Begegnung


Es war ein kalter Morgen gewesen, an dem Marianna damals verschlafen die Treppen ihrer kleinen Hütte hinunter stieg, um sie zu verlassen und auf dem Markt Frühstück zu besorgen. In dem Moment, in dem sie sich ihren Mantel übergezogen hatte, hörte sie ein leises Wimmern, welches von draußen zu kommen schien. Schnell knöpfte sie ihren Mantel zu und schritt langsam näher zur Tür. Kaum hatte sie diese einen Spalt breit geöffnet, um hinaus spähen zu können, entdeckte sie dort auf dem Boden einen Weidenkorb. In diesem Korb hatte ein Bündel aus Leinentüchern gelegen, welches sich kaum merklich wand. Nachdem sie sich kurz umgeblickt hatte, beugte Marianna sich über den Korb um hineinzusehen. Vorsichtig hatte sie das Leinenbündel heraus genommen und eines der Tücher abgestreift. In ihren Armen hatte sie ein Baby, welches nur wenige Monate alt war. Schließlich hatte sie beschlossen, es bei sich aufzunehmen.
Zu dieser Zeit hatte es große Unruhen im Land gegeben, es waren sogar Gerüchte im Umlauf, dass es einen Krieg geben würde. Viele Menschen hatten ihre Heimat verlassen, um woanders Schutz zu suchen, aber in Mariannas Dorf hatte man keine Angst. Niemand wollte dieses Dorf verlassen, alle waren bereit dafür zu kämpfen, wenn es so weit kommen würde, auch wenn sie nicht genau wussten warum es Krieg geben sollte und ob sie überhaupt eine Chance hätten.
Seit dem Tag, an dem Marianna den kleinen Jungen bei sich aufgenommen hatte, waren nun fast siebzehn Jahre vergangen. Im Dorf war er sehr bekannt, denn niemand war so wie er. Allein das ungewöhnlich tiefe Schwarz seines Schopfes und die Ohren, die spitzer als normal waren, fielen auf. Es waren seine guten Eigenschaften und seine Talente, über die schon viele Male gesprochen wurde. Er war immer sehr freundlich und hilfsbereit, hatte einen scharfen Verstand und konnte gut mit Pfeil und Bogen umgehen, wofür er bewundert wurde. Marianna liebte ihn über alles, auch wenn er nicht ihr eigener Sohn war. Sie machte sich immer große Sorgen, wenn er sich zur Dämmerung auf den Weg in den Wald machte, denn man konnte nie wissen, was sich dort herumtrieb. Die meisten Dorfbewohner mieden diesen Wald. Er war sehr dicht, die Baumkronen ließen nur wenig Tageslicht durch. Manchmal war es dort so dunkel, dass man kaum Tag von Nacht unterscheiden konnte. Viele hatten sich schon verlaufen, einige sind nicht mehr aufgetaucht. Die einzigen, die sich noch in den Wald trauten waren die Jäger. An einem schönen Wintermorgen wollte sich Mariannas Schützling wieder einmal auf den Weg machen. »Es verschlägt dich wieder dorthin, richtig?«, bemerkte sie beim Frühstück. »Ja.«, antwortete Phineo knapp. »Ich werde das wohl nie verstehen.«, sagte sie und lächelte ihn an. »Da hast du Recht. Das wird wohl keiner außer mir verstehen wollen, aber dieser Wald... es ist einfach wunderschön dort. Am liebsten würde ich dich mitnehmen und ihn dir zeigen. Ich bin so oft dort, aber ich entdecke fast immer etwas Neues, was mir vorher noch nie aufgefallen ist, obwohl ich mich doch so gut auskenne.« Er stand auf und brachte das Geschirr weg. »Sei dir da mal nicht so sicher...« »Hm?« Marianna zögerte. »Du glaubst diesen Wald zu kennen, aber das muss nicht so sein... «, antwortete sie ernst. [...]

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #895649 - 06.10.2006, 19:20:53
Kazuha100
Nicht registriert


was nettes... okay! du bist toll <3

Ohhm

Toller Anfang :D mir gefällt wie du schreibst^^ der kerl is ja wahrsch. ein Elf,Richtig? Naja ich bin gespannt auf die Fortsetzung -dann mehr schreib-

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Re: "Phineo" [Re: ] - #895676 - 06.10.2006, 19:43:19
Anime-Häschen
Nicht registriert


*~* jetzt hast du mich neugierig gemacht. schreib weiter!

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Re: "Phineo" [Re: ] - #895704 - 06.10.2006, 20:05:14
Schnuckeline5008
Famil​ymitg​lied​

Registriert: 26.03.2005
Beiträge: 398
Ort: Schortens
Huhu,
du hast den Anfang voll gut geschrieben. :)Schreib bitte weiter...
*wissen will wies weitergeht* xD

Ciao :)
_________________________
Zwei Dinge sind unendlich: Die menschliche Dummheit und das Universum.Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #895727 - 06.10.2006, 20:23:38
LoddeHB
Nicht registriert


Schreib weiter glücklich Und hör nich immer an spannenden Stellen auf lach

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Re: "Phineo" [Re: ] - #895809 - 06.10.2006, 21:38:28
Scheherezade
Where​ is m​y min​d?​

Registriert: 08.03.2006
Beiträge: 1.438
Nach dem ich nun dazu angestiftet wurde, werd' ich auch mal meinen Senf dazu geben. lach

Meiner Meinung nach ein wirklich gelungener Anfang, man ist sofort in der Story drin und ich bitte auch schon um eine Fortsetzung.
Den Namen "Phineo" finde ich übrigens total toll, nur um das nochmal kurz zu erwähnen. (:

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Re: "Phineo" [Re: Scheherezade] - #895885 - 06.10.2006, 22:27:07
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
Beiträge: 1.780
Ort: Am Rhein
Tut mir Leid euch alle genötigt zu haben lach
Wird nicht wieder vorkommen *hust* Na denne... sollte ich es schaffen werdet ihr heute noch Nachschub bekommen glücklich Bin ja schon den ganzen Abend fleißig am Schreiben.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #895902 - 06.10.2006, 22:36:46
daisyhamster 2
Nicht registriert


Ja, die Geschichte ist sautoll nase
Also schreib weiter! lach

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Re: "Phineo" [Re: ] - #895933 - 06.10.2006, 23:04:43
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
Beiträge: 1.780
Ort: Am Rhein
[...]Phineo drehte sich verwirrt um. »Wie meinst du das?« »Ach, das ist nicht so wichtig. Ich möchte nur, dass du auf dich aufpasst«, seufzte Marianna, »ich mache mich mal auf den Weg zu Greg.« Sie stand auf und Phineo ging auf sein Zimmer um seinen Bogen und seine Pfeile zu holen.
Als er noch kleiner war hatte Marianna beschlossen, aus ihrer Hütte auszuziehen und sich ein Haus zuzulegen, welches nun zweistöckig mitten im Dorf lag. Das Erdgeschoss bestand aus nur einem Raum und oben befanden sich Phineos Zimmer und Mariannas Schlafzimmer.
In seinem Zimmer waren eine Kommode, zwei Regalbretter und ein Bett, unter dem er seinen Bogen und Pfeilköcher aufbewahrte. Seit ein paar Tagen lag dort auch ein Schwert, welches ihm der Dorfschmied geschenkt hatte. Nun saß er vor dem Bett, hatte Bogen und Köcher hervorgeholt und überlegte, ob er das Schwert auch mitnehmen sollte. Schließlich griff er danach und machte sich auf den Weg.
Draußen war es kälter als erwartet, aber das machte ihm nichts aus. Er schlenderte über den Markt, als Damian, der Sohn des Tischlers ihn aufhielt. »Guten Tag auch«, begrüßte er Phineo gut gelaunt. »Tag. Was treibt dich nach draußen?«, fragte dieser. Sie gingen ein paar Schritte zusammen, dann sprach Damian etwas leiser. »Nunja... Vater braucht unbedingt Holz und... ich denke, du machst dich gerade auf den Weg zum Wald«, flüsterte er und warf dabei einen Blick auf Phineos Bogen, »nun... ich dachte, ich könnte dich heute vielleicht begleiten.« Er zwang sich zu einem gequälten Lächeln. »Du tust das nicht gerne, richtig?«, meinte Phineo nach einer Weile. Damian schüttelte nur den Kopf. »Aber anders werdet ihr wohl kaum Holz bekommen... oder?« »Nein, natürlich nicht. Erinnerst du dich an den letzten Lehrling meines Vaters?« »Oh... doch. Er verschwand, als er für euch Holz besorgen sollte, richtig?« Jetzt unterhielten sich beide im Flüsterton. »Ja. Seitdem haben wir keinen neuen bekommen. Ich wollte meinem Vater einen Gefallen tun, verstehst du... ich dachte, wenn du mich vielleicht mitnehmen könntest... wäre ich sicherer.« Phineo konnte sich zwar nicht erklären warum so viele verschwanden, die sich im Wald aufhielten, aber er konnte verstehen, dass es den anderen Dorfbewohnern Angst machte. »Du darfst mich gern begleiten und ich versichere dir, dort gibt es nichts, wovor du dich fürchten musst, solange ich dabei bin«, sagte er schließlich. Damian war sichtlich erleichtert, als er es hörte. Auch wenn sie nicht die besten Freunde waren, vertraute er Phineo, was diese Sache anging. »Gut. Lass uns gehen«, antwortete Damian entschlossen und sie machten sich auf den Weg. [...]

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #896127 - 07.10.2006, 10:04:15
Scheherezade
Where​ is m​y min​d?​

Registriert: 08.03.2006
Beiträge: 1.438
Uui...Endlich die erhoffte Fortsetzung.
Ich kann mich eigentlich nur wiederholen, du schreibst toll und die Geschichte ist wirklich spannend. Vorallem, weil ich jetzt endlich mal wissen will, was es mit diesem Wald auf sich hat...

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Re: "Phineo" [Re: Scheherezade] - #896559 - 07.10.2006, 17:01:28
kazuha04
Nicht registriert


Sooooooow,
jetzt ein Kommi von mir =D
1. Suuper! Ich mag die Geschichte schon jetzt (loL)
2. Wirklich sehr schön geschrieben ;)
3. Fantasy <3 Danke Laura! Ich lieebe Fantasy :D
4. Ich wollte erst fragen wo die denn wohnen, England oder Deutschland z.B., aber ich schätze das die in einem land wohnen, welches du selbst ausgedacht hast- find ich auch besser so :D
5. Ja, was hat es mit dem Wald auf sich?
Isset vllt so wei bei LOST?! >-< So Monster die da drin leben?!
Werd ich ja dann HFFT bald sehn/lesen ;D
Bis dahin- Gutes Schreiben

Kazuu

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Re: "Phineo" [Re: ] - #896695 - 07.10.2006, 18:19:44
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
Beiträge: 1.780
Ort: Am Rhein
[...]Phineo bemerkte, dass es an diesem Tag ungewöhnlich ruhig war. Kein Vogelzwitschern, keine Eichhörnchen, die sich um ihre Eicheln stritten, nichts. Er lief wie gewohnt seine Trampelpfade entlang, Damian dicht hinter ihm. »Es ist ziemlich dunkel... dunkler als ich dachte.« Phineo blieb kurz vor einer Lichtung stehen und drehte sich um. »Ja, hier ist es fast immer so. Ich frage mich was du erwartet hast«, er wandte sich wieder zur Lichtung, »da müssten noch ein paar umgestürzte Bäume sein.« Dann gingen sie weiter der Lichtung entgegen. Damian ließ den Blick schweifen. Dafür, dass es hier so dunkel war, fand er es doch ziemlich schön. Ob das nun daran lag, dass Phineo ihn begleitete, wusste er nicht. Der Boden war voller Laub, die Bäume standen in ihren verschiedensten Arten hier und dort. Als die Lichtung immer näher kam tauchte die Morgensonne die Umgebung in einen grünlichen Schimmer und das Blattwerk schien zu leuchten. Als sie die umgestürzten Bäume erreichten griff Damian nach seinem Werkzeug und Phineo machte es sich auf einem Fels bequem. »Schaffst du das allein?« »Ja, bleib ruhig sitzen.« Damian machte sich an die Arbeit, als er plötzlich ein Knacken hörte. »Hast du das auch gehört?«, zischte er und sah von dem Baumstamm auf. Phineo stellte sich auf den Felsen und nahm einen Pfeil aus seinem Köcher. »Ja«, sagte er und schaute sich kurz um, »komm her!« Daraufhin sprang er von dem Felsen und versteckte sich hinter einem besonders breiten Baum. Damian tat wie ihm geheißen und schlich hinterher. »Was meinst du, ist das?«, flüsterte er. »Ich weiß es nicht.« Phineo nahm den Pfeil und legte ihn an die Sehne, dann hob er den Bogen. In dem Moment, in dem er abschießen wollte, entdeckte er etwas Schwarzes, was langsam auf die Baumstämme zukroch. Er ließ den Bogen sinken und schaute wie gebannt auf die schwarze Gestalt. Diese machte etwa fünf Meter von ihnen entfernt halt und zog ein rundes Bündel aus ihrem Umhang. Erst schaute sie sich kurz um, dann hob sie ein Stück Erde aus und legte das Bündel dort hinein. Danach verteilte sie die Erde wieder darüber und stand auf. Gerade als Phineo den Kopf abwenden wollte, schaute sie in seine Richtung. Damian stockte der Atem, Phineo reagierte rasend schnell und schoss einen Pfeil nach oben ab, wenig später fiel ein Vogel zu Boden, was die Gestalt ablenkte. »Schnell!«, rief er, packte Damians Arm und rannte mit ihm so schnell er konnte weg von der Gestalt.[...]



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Tut mir Leid dass es nur so wenig ist, aber jede Zeile ist anstrengend für meine grauen Zellen lach


Bearbeitet von Plumbümchen (07.10.2006, 18:23:57)

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Re: "Phineo" [Re: ] - #896707 - 07.10.2006, 18:30:22
MaiSternchen
Savin​g an ​Angel​

Registriert: 05.02.2006
Beiträge: 425
Mehr! Ich will mehr von dem Stoff! Was du auch dort hinein tust - es macht mich regelrecht süchtig lach
Nein jetzt mal ernts, das hört sich echt gut, so mystisch und fantasievoll. Du kannst echt hammer gut schreiben. Also nichts wie weiter!

büba

Mai
_________________________
Always remember that this whole thing was started by a mouse. Walt Disney (1901-1966)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #896729 - 07.10.2006, 18:43:03
Anime-Häschen
Nicht registriert


kann es sein dass du prinzessin mononoke konsumiert hast? xDDD eine schwarze gestalt.. buhuuuuu^^ (*kreisch* ein geist!!!)

Die Geschichte einnert mich ein bisschen an das gespiegelte Herz von Rolf Isau (oder hieß der ralf??) supergut geschrieben^^ los weiter ich will die fortsetzung!!! zwinker

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Re: "Phineo" [Re: MaiSternchen] - #896745 - 07.10.2006, 19:00:00
kazuha04
Nicht registriert


Ich sags ja, ein Monster!
Aber lass das Monster jetzt nich Phineo auffressen, dann ist die Story nämlich am Ende und ich will noch mehr von dir lesen T^T

Kazuu

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #896765 - 07.10.2006, 19:13:54
Schnuckeline5008
Famil​ymitg​lied​

Registriert: 26.03.2005
Beiträge: 398
Ort: Schortens
Huhu,
die Geschichte ist voll toLL xD
-Loooooooooos Schreib weiter glücklich
_________________________
Zwei Dinge sind unendlich: Die menschliche Dummheit und das Universum.Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #896895 - 07.10.2006, 20:44:30
daisyhamster 2
Nicht registriert


Was ist das für eine Gestalt? staun
Ja, du kannst sautoll schreiben nase

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Re: "Phineo" [Re: ] - #898518 - 09.10.2006, 00:05:50
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Sie rannten immer weiter, ohne einen Blick zurückzuwerfen, sprangen über Äste und Felsen, behielten aber ihr Tempo. Schließlich kamen sie vor einem kleinen Bach völlig außer Atem zum Stehen. Als sie sich wieder gefasst hatten blickte Damian zurück. »Sie verfolgt uns nicht, oder?«, fragte Phineo erschöpft. »Nein, ich glaube nicht«, antwortete Damian und setzte sich auf den Boden. Nach kurzem Schweigen blickte auch Phineo zurück. »Ich will wissen was es dort vergraben hat.« »Ich bin froh dass es uns nicht eingeholt hat. Und ich will nicht wissen, was es da bei sich hatte«, entgegnete Damian und schenkte ihm einen entsetzten Blick, »können wir jetzt bitte gehen?« »Nein.« Er sah ihn ungläubig an. »Du machst Witze!« »Ganz und gar nicht.« Phineo wollte unbedingt wissen, worum es sich handelte, es war ihm egal, dass Damian schnellstens weg wollte. Soll er doch allein heimgehen, wirklich beschützen musste ich ihn auf dem Hinweg auch nicht, dachte er. Seine Neugier war geweckt, niemand würde ihn davon abhalten können zu der Lichtung zurückzukehren. Gerade wollte er Damian zurück zum Dorf schicken, aber er war nicht mehr da. »Komm schon, Damian, ich finde das nicht lustig«, er schaute sich um, um ihn ausfindig zu machen, »komm raus... « Er machte sich auf die Suche nach ihm, blieb aber bis Sonnenuntergang erfolglos. Dann beschloss er, sich die Lichtung noch einmal genauer anzusehen. Nervös schritt er den ganzen Weg zurück, blickte unsicher umher und rief nach Damian, aber er erhielt keine Antwort. Auch die schwarze Gestalt schien verschwunden, auf der Lichtung war sie nicht mehr. Langsam näherte sich Phineo der Stelle, an der sie ihr Bündel vergraben hatte. Er wollte wirklich zu gerne wissen, was es war. Es könnte alles sein... aber was ist schon dabei? Ich kann es ja wieder hier vergraben... Er hob das Stück Erde aus, welches die Gestalt an dieser Stelle verteilt hatte und sah kurz darauf schon das dunkelblaue Bündel. Behutsam nahm er es heraus. Der Gegenstand darin war ziemlich schwer und hatte eine glatte Oberfläche. Ohne zu zögern stand Phineo auf, steckte den Gegenstand, scheinbar eine Glaskugel, ein und begab sich auf den Heimweg.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Sind leider immer nur so kleine Stückchen, dafür entschuldige ich mich nochmals todtraurig


Bearbeitet von Plumbümchen (09.10.2006, 00:06:37)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #898683 - 09.10.2006, 11:23:45
Anime-Häschen
Nicht registriert


Ich glaube ich wiederhol mich, oder? xD
Aber wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen Rofl isau hat das geschrieben. Obwohl- doch eher nicht. Du bist nämlich um längen besser und beschreibt nich alles so endlos lang bis man schon fast einschläft. Also gerade richtig^^

Weiter so. Und nicht zu viel schreiben, sonst hab ich zu nen hohen papierverbrauch wenn ichs ausdruck xDDD kopfstand

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Re: "Phineo" [Re: ] - #898783 - 09.10.2006, 13:24:37
Kazuha100
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omg ~.~ bestimmt der hat das vieh die leiche von dem da (wie er auch heißt *.*)zerstückelt und vergräbt die jetzt hrhr


Du schreibst echt super oó Auch den Wechsel zwischen den personen find ich gut :D lach

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Re: "Phineo" [Re: ] - #898952 - 09.10.2006, 15:56:02
Plumbümchen

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Beiträge: 1.780
Ort: Am Rhein
Hier das Ende des 1. Kapitels kopfstand

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»Was ist passiert?«, fragte der Tischler aufgeregt, als Phineo völlig außer sich sein Haus betrat. Er führte ihn in das Esszimmer und stellte zwei Stühle zurecht. Phineo ließ sich hinein sinken und überlegte, was er zuerst sagen sollte. Nachdem er die Kugel eingesteckt und den Rückweg angetreten hatte, wurde er am Waldrand schon von Marianna und ein paar anderen Dörflern erwartet. Ohne sie überhaupt beachtet zu haben war er an ihnen vorbeigelaufen um schnellstens zu dem Tischler zu kommen. Verwirrt waren sie ihm gefolgt und warteten nun gespannt vor dem Haus des Tischlers. »Ich...«, begann Phineo. Der Tischler sah ihn aufmerksam an und wartete, dass er fortfuhr. »Ich wollte ihn wegschicken... aber ich... er war verschwunden. Einfach so!«, murmelte er schließlich. Der Tischler machte ungläubig große Augen. »Entschuldige, aber ich verstehe nicht«, sagte er verwirrt. »Dein Sohn!«, sagte Phineo nun etwas lauter, »ich habe überall nach ihm gesucht! Glaube mir... ich habe gesucht, bis die Sonne unterging! Er war nirgends zu finden...«, erklärte er verzweifelt. Einen Moment lang schien der Tischler versteinert. Dann erhob er sich von seinem Stuhl und stützte sich vor Phineo am Tisch ab. Einen Moment lang glaubte Phineo, er würde ihn ohrfeigen. Er blieb sitzen und wartete auf irgendeine Reaktion. Die Stille war so unerträglich, dass es ihm egal war, wie der Tischler reagieren würde. In diesem Moment hätte er sich sogar fast gewünscht, Prügel zu beziehen. Schließlich wandte sich der Tischler ab und ging auf die Zimmertür zu. »Raus.«, sagte er nur. Das ließ sich Phineo nicht zweimal sagen und mit einem letzten Blick auf diesen enttäuschten Mann verließ er dessen Haus. Marianna schrie kurz auf, die anderen sahen ihn erwartungsvoll an und erhofften sich von ihm zu hören, was los war. Phineo aber sah zu Boden und ging wieder wortlos an ihnen vorbei. Ich muss hier weg, dachte er bloß. Seine Schritte wurden schneller, als er ihr Haus ansteuerte. Hinter sich hörte er Schritte. Er drehte sich um und erblickte Marianna, welche ihm mit einem besorgten Blick folgte. Er blieb kurz stehen, als sie sich ihm nähern wollte. »Ich möchte nicht reden«, sagte er nur. Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an. Dann nickte Marianna mit einem traurigen Ausdruck in ihren Zügen.


Alles war soweit fertig. Phineo stand in seinem Zimmer und hatte allerhand Besitztümer auf seinem Bett verteilt. Er ging zu seiner Kommode und kramte einen alten Rucksack heraus. Dann hockte er sich vors Bett und packte die wichtigsten Dinge nacheinander ein. Es war beschlossene Sache, dass er das Dorf verlassen musste. Er wusste nicht warum, aber eine Vorahnung machte sich in ihm breit. Und diese Vorahnung war nicht angenehm. Die Kugel hatte er auf dem Fensterbrett platziert, er hatte das Gefühl, dass sie noch nützlich sein könnte. Er hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Marianna, aber es ging nicht anders. Er wusste nicht, wer oder was diese schwarze Gestalt war, aber irgendetwas in ihm drängte ihn zu der Annahme, dass sie früher oder später davon erfahren würde, dass die Kugel verschwunden war – und sich in Phineos Besitz befand. Es ist zu spät, um sie los zu werden. Er schaute zum Fensterbrett. Die Kugel war fast vollkommen schwarz, mit einem blauen Schimmer und ihre Oberfläche war aalglatt und ohne jegliche Kratzer. Phineo spürte, dass eine unglaubliche Macht von ihr ausging. Nach einer Weile schaute er aus dem Fenster. Auch wenn die Kugel ziemlich harmlos dort lag, machte sie ihm Angst und er wollte sich ablenken. Als er mit dem Packen fertig war und auch die Kugel sicher in seinem Rucksack verstaut war, ging er nach unten, um sich ein wenig Proviant aus dem Vorratsschrank zu beschaffen. Dann rang er sich dazu durch, Marianna einen Brief zu hinterlassen. Er brachte es nicht über sich, dieses Haus, in dem er schon fast sein Leben lang wohnte, einfach so zu verlassen. Es gehörte sich nun mal nicht. Der Tischler tat Phineo Leid, aber die ganze Sache verschaffte ihm Zeit, bevor Marianna auftauchen konnte. Als er vor der Haustür stand prüfte er noch einmal, ob er alles Nötige dabei hatte und auch ja nichts vergessen hatte, dann machte er sich auf zu Gregs Stall. So leise er konnte brach er das Schloss auf und versuchte die Pferde zu beruhigen, damit sie keinen Lärm veranstalteten. Schließlich ging er zu der Box eines braunen Hengstes und verließ mit diesem den Stall. Er stieg auf und ritt auf den großen Hügel am Rande des Dorfes zu. Noch einmal schaute er zurück. Sobald ich wiederkomme, werde ich dir dein Pferd zurückgeben.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #899071 - 09.10.2006, 17:45:22
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Schreib-weiter!
JETZT!!!

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Re: "Phineo" [Re: ] - #899208 - 09.10.2006, 19:35:02
daisyhamster 2
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Ich weiß gar nicht mehr was ich schreiben soll außer das sie total toll ist! grins

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Re: "Phineo" [Re: ] - #902530 - 12.10.2006, 12:47:49
Plumbümchen

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Erst nur ein kleinerer Teil, damit man nicht gleich so erschlagen wird lach

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Offenbarung

Diese Nacht schlief Phineo sehr unruhig. Nachdem er das Dorf verlassen hatte, musste er durch den Wald reiten, einen anderen Weg gab es nicht. Als er einen geeigneten Platz gefunden hatte, hatte er ein Lagerfeuer entfacht und versucht seine Gedanken zu ordnen. Da er nicht genau wusste, was jetzt am besten zu tun war, hatte er beschlossen erst einmal zu der Stadt zu reiten, welche sich hinter dem Wald befand. Was er dort tun würde, wusste er noch nicht. Er wachte früh auf und machte sich sofort auf den Weg. Es war nicht sehr weit, gegen Mittag erreichte er den Waldrand, von dem er schon auf die Stadt blicken konnte. Dann mal los, sagte er sich und ritt weiter. Je näher er der Stadt kam, desto mehr Wanderer kreuzten seinen Weg. Sie alle beäugten ihn misstrauisch, sahen die Waffen, die er trug. Als er nach einer Zeit genug hatte, versteckte er Bogen und Schwert unter einer Decke, nach einer Weile verwickelte er dann einen der Wanderleute ins Gespräch. Er fragte sich, ob man überall den Wald mied und warum dann die meisten der Wanderer die Stadt scheinbar verließen und Richtung Wald zogen. Ein älterer Mann, der mit Frau und Kind unterwegs war, erzählte Phineo, dass die meisten im Wald nach verschollenen Verwandten oder anderen suchten, die nach Tagen nicht mehr auftauchten. Einen Moment lang hielt er die Wanderer auf, welche ihn wachsam beobachteten, als er sich nicht mehr rühren konnte. Ich habe meine Heimat gerade erst verlassen, muss ich denn sofort wieder daran erinnert werden? Er bedankte sich für die Auskunft und näherte sich dem Stadttor. Dort erwarteten ihn zwei Wachen, die sehr grimmig dreinblickten. Gerade als er passieren wollte kreuzten sie ihre Speere. »Bevor Ihr hier passiert, brauchen wir einige Auskünfte«, meinte der Linke. Phineo überlegte kurz. Es wäre nicht sehr vorteilhaft meinen richtigen Namen zu nennen... das könnte Folgen haben. Da ihm nicht schnell genug eine Lüge einfiel, nannte er seinen Namen. »Und was führt dich hierher?« Phineo war der Meinung, dass es hier niemanden was anging. »Ich bin nur auf der Durchreise«, antwortete er schließlich. »Ah, verstehe«, sagte der andere, als ihm Phineos Taschen ins Auge fielen. »Dürften wir wissen was du da mit dir trägst?« Als er die Frage vernahm beschleunigte sich sein Herzschlag. Würde er ihnen die Auskunft verweigern, würden sie ihn entweder fortjagen oder für ziemlich verdächtig halten und ihn wahrscheinlich mitnehmen. Er hatte nichts Besonderes bei sich, das einzige was Aufsehen erregen würde, war die Kugel. Nach kurzer Überlegung jedoch gewährte er ihnen einen Einblick. Einer der beiden trat vor und schnallte die Taschen vom Sattel des Pferdes, der andere nahm sich Phineos Rucksack vor. Er sah ihnen dabei zu, wie sie alles zerpflückten, Brauchbares von Unbrauchbarem trennten und es über den Boden verstreuten. Als sie mit den Satteltaschen fertig waren, verstauten sie wieder alles so gut es ging. Als jedoch die Kugel zum Vorschein kam, sah der Wachmann misstrauisch zu Phineo auf. »Was ist das?«, fragte er, als er sie sich genauer angesehen hatte. »Eine Kugel«, antwortete Phineo schlicht. »Ja, das sehe ich auch«, sagte der Wachmann ungeduldig, »wo hast du sie her?« »Das geht euch nichts an«, antwortete Phineo wahrheitsgemäß. »Wenn du es uns nicht sagen willst, müssen wir sie wohl oder übel mitnehmen. Ich bin mir sicher das missfällt dir.« Er weiß gar nicht wie Recht er hat. »Nun... sie war ein Geschenk... ich... würde sie nur ungern hergeben«, log er schließlich. »Ein Geschenk, soso«, der Wachmann zögerte kurz. Dann wickelte er die Kugel zu Phineos Erleichterung wieder ein und gab ihm seinen Rucksack zurück. Unsicher passierte er und warf einen letzten Blick auf die Wachen. Lässt mich mein Glück im Stich, so könnten die beiden noch große Probleme verursachen... Die Stadt war nicht sehr groß, aber mit einem Dorf war sie sicherlich nicht zu vergleichen. Phineo ritt die Hauptstraße entlang, deren Seiten von mehreren Häuserreihen gesäumt waren. Insgesamt sah es nicht so aus, als wäre diese Stadt arm, dennoch sah Phineo viele Bettler.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #902653 - 12.10.2006, 14:37:54
Schnuckeline5008
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Ort: Schortens
Hai,
ich kann nichts anderes sagen als die anderen, die Geschichte ist toLL,schreib weiter jetzt sofort. xD
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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #902949 - 12.10.2006, 17:45:24
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Nachschub


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Er zog viele Blicke auf sich, er war sich nicht sicher, woran das lag. Da er sich ein wenig genauer umsehen wollte, fragte er einen Obsthändler wo er das Zentrum der Stadt finden konnte. Dieser wies ihn an, die Hauptstraße weiter entlang zu reiten, er würde das Zentrum nicht verfehlen. Und der Obsthändler hatte Recht: Im Zentrum der Stadt befand sich ein großer, prachtvoller Brunnen, welcher aus einem Stück Marmor gemeißelt schien. Er hatte den Durchmesser einer großen Hütte, das Wasser darin schien weiß. Er war rund und in der Mitte ragte der Oberkörper eines Pferdes aus dem Wasser. Auf dem Pferd saß ein stolzer Krieger, welcher ein Schwert empor hielt. Aus dem weit aufgerissenen Maul des Pferdes plätscherte das Wasser in den Brunnen. Einen Moment lang blieb Phineos Blick am Kopf des Kriegers haften. Als er die spitz zulaufenden Ohren bemerkte, zog er unbewusst die Kapuze seines Umhangs über. Als er ein Gasthaus erblickte, stieg er vom Pferd und band es in der Nähe an, dann trat er ein. Drinnen war es ziemlich düster, dennoch herrschte eine tolle Atmosphäre. Es war voll und sehr laut. Schließlich nahm Phineo die Kapuze wieder ab, man musste schon mitten im Kerzenschein sitzen oder außergewöhnlich gute Augen haben, um ein Gesicht genauer erkennen zu können. Langsam begab er sich zum Tresen, hinter dem ein gut ernährter Wirt stand. »Was kann ich für Sie tun, junger Herr?«, fragte dieser, als er Phineo erblickte. Phineo schüttelte nur teilnahmslos den Kopf. »Ich bin eben erst angekommen, ich wollte mich nur ein wenig umsehen.« Der Wirt sah ihn misstrauisch an und nickte. Was laufen hier nur für Gestalten rum?, fragte er sich, als er einen ziemlich kleinen Mann erblickte, vielleicht gerade einmal vier Fuß hoch. »Darf ich Ihnen etwas anbieten?« »Ich sagte bereits, dass - « Phineo wandte den Blick von seiner Umgebung ab und erblickte dieses Mal eine junge Frau hinter dem Tresen. »Oh... ich... nein danke«, sagte er etwas ruhiger und errötete. Sie nickte und belächelte ihn. Nach einer Weile schien es Phineo nicht mehr so, als würde sich hier jemand befinden, der eine seiner vielen Fragen beantworten könnte. Als er das Gasthaus verlassen wollte, fiel ihm an einem Tisch neben dem Eingang ein Mann auf, welcher ihn gebannt ansah. Phineo erwiderte kurz seinen Blick, dann schlug ihm eine Welle der Stille entgegen, als er draußen stand. Der Platz mit dem Brunnen schien der Marktplatz zu sein. Es war viel los, dennoch klang ihm die Lautstärke, die im Gasthaus herrschte noch in den Ohren. Er band sein Pferd los und schlenderte weiter. Nach einer Weile ließ er sich auf einer Bank neben einem fahrenden Schmuckhändler nieder. Er ließ den Blick schweifen und erblickte eine größere Menschenansammlung. »Scheint interessant zu sein«, nörgelte der Schmuckhändler mürrisch, da sein Tag wohl noch nicht so erfolgreich war. Phineo blickte wieder in Richtung Menschenmenge. Aus der Menge kamen zwei kleine Mädchen. Phineo stand auf und stellte sich ihnen ungeschickt in den Weg. »Was passiert dort?«, fragte er sie interessiert. »Ach, da ist eine Unbekannte, die die Leute übers Ohr zu hauen scheint«, antwortete eines von ihnen nach kurzem Zögern. Sie liefen weiter und Phineo wollte sich das Ganze genauer ansehen. Mit ein wenig Hilfe seiner Ellbogen bahnte er sich einen Weg durch die Menge und sah, was sie anzog. Eine alte Frau hockte vor einem kleinen Tisch, auf dem sie Spielkarten ausgebreitet hatte. »Der Nächste!«, rief sie aus und blickte in die Runde. Da sich niemand traute, etwas zu sagen, sah sie sich gierig um. »Du!«, sagte sie schließlich, als ihr Blick auf Phineo fiel, welcher erschrak. Die Menschen schauten sich nach ihm um und sahen ihn gespannt an. Phineo selbst wusste nicht, was die Frau von ihm wollte. Einen kurzen Moment lang schien sie ihn mit ihrem Blick zu durchbohren, doch dann wandte sie den Kopf in eine andere Richtung und machte sich unbeirrt weiter daran, jemanden auszusuchen, dem sie die Karten legen konnte. Erleichtert wollte sich Phineo umdrehen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Beim Umdrehen sah er, dass es sich um den Mann handelte, den er im Gasthaus gesehen hatte. Aus Reflex riss Phineo sich los und rannte so unauffällig es ging durch die Masse. Ihm fiel eine Gasse ins Auge und er stürzte hinein. Wer ist er und was will er überhaupt von mir?, fragte er sich als er sich gegen eine Hauswand lehnte. Wo soll ich hin? Solange ich nicht weiß, was er von mir will... freiwillig reden werde ich nicht. Er ließ sich auf den Boden fallen und dachte nach. Er wollte absolut nicht mit dem Fremden reden, welche Absichten auch immer dieser hatte, aber er wusste nicht warum alles in ihm sich so sehr dagegen sträubte.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #903304 - 12.10.2006, 21:10:52
daisyhamster 2
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Ich will wissen wieso der so Ohren hat lach

Also schnell weiterschreiben grins

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Re: "Phineo" [Re: ] - #905724 - 14.10.2006, 18:05:20
Plumbümchen

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So, bevor ich einen weiteren Teil poste wollte ich nur eine Kleinigkeit erläutern. Es geht dabei um Personen - und Ortbeschreibungen und Ortsnamen. Ich habe bisher nicht allzu detailliert beschrieben, das hat seinen Grund: Ich finde dem/der Leser/in sollte nicht die eigene Vorstellungskraft vorweggenommen werden, indem man jedes kleine Detail bis ins Letzte beschreibt, ich dachte mir ihr seid ganz gut darin, euch die Dinge so vorzustellen wie sie euch gefallen und wie sie eurer Meinung nach zu der Geschichte passen kopfstand Aber nun gehts weiter.


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»Bist du auf der Flucht?«, fragte eine Stimme ganz in seiner Nähe. Phineo schaute in die Gasse. Dort stand ein Mädchen, etwa in seinem Alter, mit langen dunkelblonden Haaren, die zu einem Zopf geflochten waren. Sie hatte ein helles Hemd und Reiterhosen an. »Nein«, antwortete er. »Sieht aber ganz anders aus«, sagte sie und legte den Kopf schräg. Phineo stand auf und wollte der Gasse den Rücken zuwenden, als sie sich vor ihn stellte. »Ich habe dein Pferd gesehen. Auf seinem Sattel lag eine Decke, darunter schauten interessante Dinge hervor.« »Schön«, meinte Phineo trotzig, »und was willst du von mir?« Sie schien kurz nachzudenken.
»Och, das, was ich bisher beobachtet habe sah sehr interessant aus. Wer war dieser Mann, der dich aufhalten wollte?«
»Ich weiß es nicht. Es ist mir auch egal, ich werde jetzt von hier verschwinden.«
»Wohin wirst du gehen?«
»Das wird sich noch ergeben«, sagte er nun lauter und schritt an ihr vorbei. Schnellen Schrittes begab er sich zurück zu seinem Pferd, wobei er darauf achtete, dass ihn niemand beobachtete oder verfolgte. Er zog erneut die Umhangkapuze über den Kopf und versuchte so gut es ging sein Gesicht zu verbergen, dann bestieg er das Pferd und ritt durch die engen Gassen, welche vom Marktplatz wegführten. Als er das Ende einer besonders engen Gasse erreichte, geschah etwas Unerwartetes: Ein paar Kinder spielten dort und sein Pferd bäumte sich auf, als eines von ihnen ihm den Weg versperrte. Es gab einen dumpfen Aufschlag und die Kugel rollte die Straße entlang. Entsetzt sprang Phineo vom Pferd und rannte hinterher. Er führte einen Hechtsprung aus um die Kugel zu erwischen und tatsächlich bekam er sie mit den Fingerspitzen zu greifen, als er auch schon der Länge nach auf dem Boden lag. Er rappelte sich hustend auf und klopfte sich den Staub vom Umhang – doch die Kugel befand sich nicht mehr in seiner Hand. Schockiert sah er sich um und gerade als er zu seinem Pferd eilen wollte, stellte sich ihm der Fremde in den Weg, die Kugel in seinen Händen haltend. »Was...«, begann Phineo, doch dann wurde ihm schwarz vor Augen.


Als er zu sich kam, sah er in das Gesicht des Mädchens, welches ihm begegnet war. Er lag in einem weichen Bett und neben ihm auf einem Tisch flackerte eine Kerze. »Na, wieder erholt?«, fragte sie lächelnd. Phineo versuchte nachzudenken, wie er hierher gekommen war, doch ihn quälten pochende Kopfschmerzen. Er setzte sich auf und sah sich um. Außer der Kerze befand sich in diesem Raum keine Lichtquelle, das Einzige was zu erkennen war, war der Tisch, auf dem sie stand und das Mädchen, welches neben dem Bett saß. Schlagartig wurde Phineo sich seines Verlustes bewusst.
»Ich muss - «
»Du musst gar nichts, bloß liegen bleiben.«
»Aber ich habe etwas Wichtiges verloren, ich muss es wieder finden!«, sagte er gereizt.
»Falls du diese Glaskugel meinst... die ist in Sicherheit, keine Sorge.«
Überrascht und zugleich ungläubig sah Phineo sie an. »Was zum Teufel geht hier vor?«, murmelte er. »Im Moment ist eine ganz andere Frage viel wichtiger, Elf.« Phineo versuchte sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, schließlich erkannte er in dem hinteren Teil des Raumes den Fremden, der ihn schon den ganzen Tag zu verfolgen schien. Phineo aber beachtete ihn erst nicht. »Wer ist dieser Mann? Du fragtest mich, wer er ist? Du kennst ihn, das sieht doch jeder!«, schrie er beinahe. Das Mädchen rührte sich nicht.
»Was willst du von mir? Ich will endlich wissen, was hier passiert.«
»Das wirst du noch früh genug erfahren. Aber erst würde ich gern einige Dinge von dir hören«, erwiderte der Fremde, »es würde mich sehr interessieren, wo du diese Kugel her hast.«
»Ich... ich habe sie im Wald gefunden«, begann Phineo unsicher. »Im Wald gefunden, verstehe. Das kann noch nicht alles sein, fahre fort.« Da es ihm unklug vorkam, jetzt frech zu werden, erzählte Phineo ihm den Rest. »Eine wahrhaft interessante Geschichte«, kam die Antwort nach kurzer Stille. »Wer seid ihr?«, wollte Phineo wissen. Der Fremde sah ihn gebannt an. »Wer ich bin, ist unwichtig. Die junge Dame hier ist mir vor gar nicht allzu langer Zeit in dem Gasthaus begegnet, in dem du mir heute auffielst. Ich sehe dir an, dass du viele Fragen hast, aber warte bis ich fertig bin. Nun, fangen wir ganz von vorne an. Als ich dich heute im Gasthaus sah, fielen mir sofort deine feinen Züge auf. Es war unschwer zu erkennen, was du wirklich bist. Da fragte ich mich, was ein junger Elf wie du hier in unserer kleinen Stadt verloren hat. Ich nahm mir vor, die Sache genauer zu beobachten. Dann die Szene auf dem Marktplatz. Es war wohl eher Zufall, dass diese werte Dame dir die Karten legen wollte, doch ich beschloss, dich mir direkt vorzunehmen. Leider warst du schneller als ich dachte und dir gelang die Flucht. Zufälligerweise traf Alessia auch auf dich und durch ein paar weitere Zufälle konnte ich dich schließlich aufgabeln«, er machte eine kurze Pause, dann gab er Phineo die Kugel zurück. »Du weißt nicht worum es sich dabei handelt, nicht wahr?«, fragte er und sah Phineo ernst an. Dieser schüttelte nur den Kopf, auch das Mädchen Alessia sah den Fremden nun gespannt an. »Dann werde ich es euch beiden verraten. Alles zu erzählen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, deswegen werde ich euch nur die wichtigsten Dinge sagen, mehr wird fürs Erste auch nicht nötig sein. Wie genau alles begann weiß keiner, jedenfalls gibt es noch fünf weitere dieser Kugeln. Sie sind bedeutender für unser Land, als ihr euch je hättet erträumen können. Das einzig Wichtige, worum es bei diesen Kugeln geht, ist, sie zu besitzen. Es kommt ganz darauf an, wer sie besitzt. Eine Kugel allein ist ziemlich machtlos, das muss man zugeben, aber würde es jemand schaffen, alle sechs aufzutreiben, würde das Schicksal des Landes allein in seinen Händen liegen.«, sagte er und betrachtete die Kugel in Phineos Händen. »Du sagtest, eine vermummte Gestalt hätte sie im Wald vergraben... ich kann mir gut vorstellen, was und wer diese Gestalt war. Du tätest gut daran, so schnell es geht das Weite zu suchen, solltest du eines Tages erneut eine dieser Gestalten antreffen. Nur wenige wissen genau, wer sie sind, aber sie sind sehr mächtig, auch wenn sie auf den ersten Blick schwach erscheinen, weshalb ihr sie niemals unterschätzen solltet.« Er machte wieder eine kurze Pause. »Aber... was soll ich mit der Kugel anstellen?«, fragte Phineo aufgeregt. »Gute Frage. Man kann es aus zwei Blickwinkeln betrachten, wenn man will. Einerseits ist es gut, dass du sie mitgenommen hast, andererseits... bist du in großer Gefahr. Ich glaube nicht, dass die Gestalt damit gerechnet hat, dass jemand sie finden würde. Höchstwahrscheinlich wollte sie die Kugel dort für eine unbestimmte Zeit horten. Ihre Absichten sind keinesfalls gut, das sollte euch klar sein. Was folgert ihr daraus?«, fragte er die beiden. »Wenn ich es richtig verstanden habe... wäre es gefährlich, diesen... Gestalten die Kugeln zu überlassen«, sagte Alessia. »Richtig.« Phineo dachte nach. Er war verwirrt, kaum Etwas, was der Fremde ihnen erzählt hatte, machte für ihn Sinn. Vielleicht wollte er ihm auch einfach nicht glauben, weil es große Gefahr bedeuten würde, entspräche es der Wahrheit.
»Wie viele gibt es von denen?«, fragte er schließlich.
»Von diesen Gestalten existieren zwölf, sollte ich richtig informiert sein.«
»Und... was genau würde passieren, wenn sie alle Kugeln besäßen?«
»Das willst du gar nicht wissen. Sei froh, dass du eine von ihnen bereits hast und nicht sie.«
Erneut dachte Phineo nach. Es war wirklich schwer für ihn, diese ganzen neuen Erfahrungen zu verarbeiten und eine richtige Entscheidung zu treffen. »Wenn das stimmt, was du hier erzählst... dann muss dringend gehandelt werden.« Ein leises Lächeln stahl sich auf die Lippen des Fremden. »Da hast du Recht.« Einen Moment später griff Alessia nach der Kugel und schmetterte sie gegen die Wand. »Bist du noch ganz bei Sinnen?«, kam es von Phineo. Alessia erhob sich und sammelte die Kugel auf. »Hm. Kein einziger Kratzer. Man kann sie also nicht zerstören?«, fragte sie. Nun lachte der Fremde auf. »Glaub mir, Alessia, wäre es so einfach hätte man es längst getan. Nun, Elf, was gedenkst du zu tun? Ich bin auf deine Antwort gespannt, aber überlege gut, es könnte eine Menge von deinem Handeln abhängen.« Am Liebsten wollte Phineo die Kugel loswerden. Warum konnte ich sie nicht einfach in diesem verdammten Loch lassen? Wahrscheinlich habe ich mir mehr Probleme eingehandelt als ich erst dachte. Er raufte sich die Haare. Nach längerem Schweigen hatte er einen Entschluss gefasst. »Es gibt kein Zurück mehr, glaube ich. Jemand anderem die Kugel unterzujubeln würde wenig Sinn machen. Zerstören kann man sie auch nicht... also werde ich wohl oder übel die anderen fünf zusammentragen müssen. Ich weiß nicht, wer diese Gestalten sind, ich weiß nicht einmal wer für das alles verantwortlich ist... aber irgendetwas muss getan werden. Ich habe nichts mehr zu verlieren«, schloss er.

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Re: "Phineo" [Re: ] - #905836 - 14.10.2006, 19:33:30
Plumbümchen

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Also wenn niemand mehr Lust hat zu lesen oder zu kommentieren kann ich mir ja Zeit lassen lach

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #905888 - 14.10.2006, 20:10:47
daisyhamster 2
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Toll toll toll!
Klar? lach
Also jetzt kannst du weiterschreiben grins

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Re: "Phineo" [Re: ] - #906535 - 15.10.2006, 12:25:42
kazuha04
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So, ich hab die Fährte wieder aufgenommen und sage nur..
SCHREIB WEITER und lass dir NUR Zeit damit du weiter so toll schreibst, aber Lass uns nicht warten ;D Das haben Kazus und die andern nich so gern ;P

Kazu

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Re: "Phineo" [Re: ] - #906575 - 15.10.2006, 12:49:32
Plumbümchen

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Hier noch ein kleinerer Teil... wobei ich natürlich auch nicht auf Kritik verzichten will, also wenn es irgendetwas gibt was euch stört, raus damit zwinker


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»Du bist ziemlich mutig«, stellte der Fremde fest, »aber auch das kann dich nicht schützen, sobald es gefährlich werden sollte. Wie dem auch sei, was wird dein nächster Schritt sein?«
»Ich werde die Stadt verlassen«, antwortete Phineo langsam.
»Gut. Alessia kann dich ja begleiten.«
Phineo war entsetzt. »Warum? Sie ist... nun... ich kann sie doch nicht mitnehmen!«
»Natürlich kannst du das.«
»Aber ich werde es nicht!«
»Doch, es wäre angebracht. Sie hätte einen Grund, dich zu begleiten.
»Und der wäre?«, fragte er Alessia. Diese sah ihn traurig an.
»Du bist nicht der Einzige, der etwas wieder gut machen muss. Du wolltest deinen Freund wieder finden, ich will meinen Vater rächen.«
»Was ist geschehen?«
»Er... er hat es mir nie erzählt, aber wir besaßen diese Kugel schon sehr lange. Vor einem Monat betraten Fremde unser Haus. Sie verwüsteten alles und stahlen die Kugel, wir fanden meinen Vater schwer verletzt im Esszimmer. Leider war es zu spät für ihn. Ich bin mir nicht sicher, ob sie es ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass es genau diese Kugel, die du jetzt in deinen Händen hältst war, welche wir besaßen. Vater hat mir nie gesagt, wo er sie her hatte. Sie lag einfach nur schon immer auf dem Kaminsims.«
»Ich muss Damian unbedingt finden.«, sagte Phineo sehr leise, sodass nur er es hören konnte.
Der Fremde erhob sich. »Am Besten ihr zieht morgen direkt los«, sagte er.
»Aber wo sollen wir hin?«, fragte Alessia.
»Darum werde ich mich kümmern, macht euch keine Gedanken. Ich werde eine Karte raussuchen und euch einen Weg einzeichnen, der einfach genug für euch ist.«
Phineo stöhnte auf und ließ sich in die Kissen fallen. »Das ist nicht mein Glückstag«, murmelte er, »ich weiß nicht wohin das Ganze noch führen soll. Ich weiß ja nicht einmal was genau ich jetzt tun soll. Dieses Land ist so groß, die Kugeln könnten überall sein, genauso wie der Feind, wer auch immer dieser ist. Wir könnten Jahre umher wandern ohne auch nur einer richtigen Spur zu folgen. Ich hätte nie gedacht, dass eine Glaskugel mir so viel Unbehagen auf einmal bringen könnte.« Der Fremde sah ihm ungerührt in die Augen. »Du hast ein Ziel vor Augen, da bin ich mir sicher. Mehr brauchst du nicht, das kannst du mir glauben. Es ist schwer, aber so ist das Leben nun einmal. Ich denke, das Ganze ist machbar. Es wird richtig hart für euch werden, keine Frage, aber zurück könnt ihr nicht, das hast du selbst gesagt. Und jetzt... wirst du nach Hause gehen und die wichtigsten Dinge einpacken, Alessia. Dein Pferd kannst du direkt mitbringen.«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #907165 - 15.10.2006, 19:03:40
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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ALso Laura, wie geil ich deine Geschichte finde, hab ich dir ja schon oft gesagt ^^ Aber irgendwie erinnert mich das mit den Kugeln und den 12 bösen Viechern da son bisschen an Herr der Ringe. Du wirst doch nich J.R.R. Tolkien übertreffen wollen? bäh
Und jetzt setz dich gefälligst auf deine 4 Buchstaben und schreib weiter xp JETZT glücklich
zwinker
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Etwas Unmögliches ist nicht undenkbar, aber etwas Undenkbares ist unmöglich ~~ Ich bin und bleibe wie ich bin

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #907183 - 15.10.2006, 19:11:09
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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Ort: Am Rhein
Ich will keinen übertreffen, ich will bloß 'ne gute Geschichte schreiben lach
Eins stelle ich mal sofort klar, bevor es Missverständnisse gibt: Ich hab mir alles selbst überlegt, wobei mir hinterher natürlich auch auffiel, dass ein paar Dinge denen aus anderen Geschichten sehr ähnlich sind. Aber ändern möchte ich das trotzdem nicht kopfstand
Die Geschichte soll keinesfalls irgendwas imitieren, nachmachen, oder was auch immer.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #907448 - 15.10.2006, 22:13:44
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Jaa, schon klar ^^ geht mir auch immer so.. Ich hab einen genialen Einfall, denk: Sowas hatte noch keiner! Und dann les ich ich den selben genialen Einfall kurz darauf irgendwo anders ^^
Aber das macht bei deiner Geschichte nichts, die is so toll, dass man das kaum bemerkt glücklich zwinker
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #909142 - 17.10.2006, 16:27:50
Plumbümchen

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Hier endet das zweite Kapitel

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Alessia nickte und verließ den Raum. Phineos Laune hatte sich im Laufe des Tages immer weiter verschlechtert, sodass er jetzt nur noch schlafen wollte. Er drehte sich zur Wand und zog sich die Decke über den Kopf.


»Habt ihr alles?«
»Ja, ich denke schon.«, sagte Alessia, als sie ihr bepacktes Pferd bestieg.
»Dann verschwenden wir nicht noch mehr Zeit. Ratschläge kann ich euch keine mehr geben...«
Sie befanden sich kurz vor Sonnenaufgang an der Stadtmauer am anderen Ende der Stadt. Phineo saß bereits auf seinem Pferd, Alessias stand neben ihm, der Fremde ein Stück hinter ihnen. Aus der Stadt führte eine Straße schnurgerade heraus, um sie herum waren die Äcker der Bauern. Am Horizont konnte Phineo ein Waldstück und das Gebirge erkennen.
»Wir werden uns eines Tages wieder sehen, da bin ich mir sicher... nur hoffe ich, dass ihr dann noch lebendig seid«, sagte der Fremde ernst, aber er lächelte. Ohne ein weiteres Abschiedswort kehrte er ihnen den Rücken zu und begab sich heimwärts.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #909157 - 17.10.2006, 16:38:01
daisyhamster 2
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Wie jedes mal ~> TOLL lach

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Re: "Phineo" [Re: ] - #910425 - 18.10.2006, 18:55:44
Plumbümchen

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Ich habe noch keine passende Überschrift, jedenfalls ist das hier der Anfang des dritten Kapitels kopfstand

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Alessia und Phineo ritten schon fast eine Stunde schweigend nebeneinander her. Ein leichter Wind blies ihnen entgegen und die Sonne stand schon über dem Horizont. Phineo starrte betreten auf den Pferdehals, Alessia beobachtete ihn schon eine Weile. »Was ist los mit dir?«, fragte sie besorgt. »Es ist nichts«, antwortete er leise. Alessia schien kurz nachzudenken.
»Schöne Landschaft«, sagte sie schließlich, ein wenig in der Hoffnung, Phineo von seiner Trübsal ablenken zu können.
»Mag sein. Mir gefallen Gebirge und Wälder besser. Falls uns jemand suchen oder verfolgen sollte, würde man hier die besten Chancen haben uns anzugreifen.«
»Stimmt«, begann Alessia, »erzähl mir etwas über dich.«
»Warum?«
»Ich weiß nicht wie lange wir unterwegs sein werden, aber es würde sich lohnen. Außerdem bin ich neugierig«, gab sie zu.
»Was gibt es schon zu erzählen«, seufzte Phineo. Eine Weile schwiegen sie, dann ergriff Alessia wieder das Wort. »Wenn ich dich mir so anschaue wohl eine ganze Menge.«
Nun sah Phineo sie leicht überrascht an. »Ach das«, sagte er beiläufig.
»Ach das? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?«, entgegnete sie mit leichter Empörung.
»Ich bin nicht bei ihnen aufgewachsen und war auch noch nie dort, falls du darauf hinaus wolltest«, antwortete Phineo etwas gereizt.
»Oh... entschuldige. Aber... wo kommst du denn dann her?«
»Nicht weit von der anderen Seite des Waldes befindet sich ein Dorf... da komme ich her.«
»Lebtest du schon immer dort?«
»Seit ich denken kann.«
»Leben deine Eltern auch da?«
»Ausgeschlossen. In dem Dorf leben nur die Menschen mit ihren Haus – und Nutztieren. Ich weiß nicht wer meine Eltern sind. Marianna wusste es auch nicht...«
»Marianna?«
»Sie hat mich aufgezogen.«
»Bist du in eurem Dorf nicht... aufgefallen?«
»Doch, natürlich bin ich aufgefallen. Du würdest bei den anderen Kindern auch auffallen wenn du spitze Ohren hättest«, sagte Phineo scherzhaft, »sie wussten was ich war, aber sie konnten nichts mit mir anfangen.«
»Das klingt traurig«, sagte Alessia.
»War es nicht. Mir gings bisher immer gut. Die Dorfbewohner haben sich mit der Zeit an mich gewöhnt. Marianna hat mir erzählt, dass ihr immer alle Blicke gefolgt waren, als ich früher mit ihr unterwegs war.« Alessia lächelte ihn an, aber er erwiderte ihr Lächeln nicht. Schließlich schauten sie wieder auf die Straße und schwiegen.
Gegen Mittag erreichten sie eine Baumgruppe, welche von Felsen umgeben war. Sie entschlossen sich eine Pause einzulegen und etwas zu essen. »Wie lange wird der Proviant reichen?«, fragte Alessia. »Ganz genau kann ich das nicht sagen, aber wenn wir nicht zu verschwenderisch damit umgehen... höchstens noch ein paar Tage. Aber mach dir keine Sorgen deshalb«, antwortete Phineo mit einem Blick auf seinen Bogen. »Hast du ein Ziel?«, fragte Alessia plötzlich, als sie mit dem Essen fertig war. Als Phineo nicht antwortete und sie bloß mit großen Augen ansah, fuhr sie fort.
»Du hast doch gehört, was er gesagt hat. Wir müssen ein Ziel vor Augen haben. Aber welches ist denn dein Ziel?«
»Warum fragst du mich das alles?«
»Beantworte meine Frage!«
Phineo begann nachzudenken. Er hatte seine Heimat verlassen und erst vor kurzem herausgefunden, in welche Gefahr ihn die Kugel eigentlich brachte. Er ordnete alles, was ihm zu Alessias Frage einfiel. Zuerst dachte er an Damian, dann an die anderen Kugeln.
»Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ursprünglich wollte ich Damian wieder finden... daraus wird jetzt wohl erstmal nichts.«
»Und was ist mit den Kugeln?«
»Glaubst du ich habe mir das alles ausgesucht? Ich konnte ja nicht wissen was auf mich zukommt wenn ich diesen verdammten Gegenstand mitnehme. Ich will nicht quer durch das Land reisen, auf der Suche nach irgendwelchen Kreaturen, um ihnen oder wem auch immer weitere dieser Glaskugeln abzunehmen.«
Alessia dachte kurz über seine Worte nach. Phineo sah sie gebannt an und wartete auf ihre Reaktion.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #910527 - 18.10.2006, 20:10:53
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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>>und war auch noch nie dort<< ich will jetz wissen, wo der herkommt lach
oder hab ich das überlesen confused
Auf jeden Fall wieder super geil laura grins
_________________________
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #912156 - 20.10.2006, 08:07:40
kazuha04
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*sprachlos*
o.ò

Ich lieeeeeeebe diese Story ;D

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #917038 - 24.10.2006, 16:06:13
Anime-Häschen
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Sooooo jetzt will ich mal meinen Senf dazu geben. Mir ist aufgefallen, dass Phi(phineo^^) im ersten kapitel erst sein pferd führt, sich dann aber ganz plötzlich den weg durch die menschenmenge zu dieser wahrsagerin bahnt bahnt. wo hat er denn zwischendurch das viech gelassen? kurz zusammengefaltet und in die tasche gesteckt? lach

achja, und beim allerersten absatz des ersten kapitels, kann es sein dass du da manchmal die falsche zeit benutzt hast? das wars auch schon, bis auf ein paar vereinzelte rechtschreib und grammatik fehler, die aber nicht weiter stören und bei jedem vorkommen. weita so =D

Hasü

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Re: "Phineo" [Re: ] - #917051 - 24.10.2006, 16:11:43
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Zitat:
Schnellen Schrittes begab er sich zurück zu seinem Pferd,

Daraus lässt sich folgern, dass er es neben dem Schmuckhändler stehen gelassen hat... daraufhin ging er durch die Menschenmenge, danach traf er in der Gasse auf Alessia. Nach der Begegnung ging er dann den gleichen Weg wieder zurück, also zum Pferd... ich schreibe, denken dürft ihr selber lach
Das wars dann auch schon kopfstand

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Re: "Phineo" [Re: ] - #931757 - 04.11.2006, 21:43:40
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Tut mir Leid, dass in letzter Zeit nichts mehr gekommen ist. Aber leider wird auch in nächster Zeit nichts kommen. Die Schule geht mir gerade extrem auf den Geist, zudem hab ich noch eine Menge andere Dinge zu tun und finde leider weder Zeit noch Stimmung zum Schreiben.
Ich hoffe ihr könnt warten - falls ihr überhaupt noch lesen wollt lach

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #939442 - 10.11.2006, 22:03:00
kazuha04
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Das ist schade, kann man aber wohl nichts machen.
Freue mich trotzdem schon, wenns weitergeht. lach

Kazu kopfstand

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Re: "Phineo" [Re: ] - #939538 - 10.11.2006, 23:24:49
Scheherezade
Where​ is m​y min​d?​

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Zitat:
Freue mich trotzdem schon, wenns weitergeht.


Ich auch. Übe mich in Geduld. =)

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Re: "Phineo" [Re: Scheherezade] - #951980 - 21.11.2006, 17:28:27
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
So, heute wird es endlich weitergehen lach
Ich habe nicht nur Zeit gefunden, mich wieder ranzusetzen, sondern auch die passende Atmosphäre, um was Ordentliches hinzubekommen kopfstand
Nun viel Spaß bei einer vorerst kleineren Fortsetzung des dritten Kapitels, für das ich auch endlich einen Titel gefunden habe: Dem Übel auf der Spur
Kritik ist immer noch erwünscht, Lob natürlich auch zwinker
Also wenn euch etwas besonders gefällt oder stört, immer raus damit.

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»Dennoch hast du keinen Rückzieher gemacht. Du hättest die Kugel hier liegen lassen oder vergraben können. Ganz egal ist dir das nicht.« Sie hatte Recht, was Phineo ein wenig ärgerte. Erneut verfielen sie in Schweigen, was auch bis zum nächsten Morgen so blieb. Nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg. Phineos Laune hatte sich nicht gebessert. Jedes Mal, wenn Alessia versuchte, ein Gespräch anzufangen, beendete er dieses so schnell wie möglich. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, etwas aus seiner Lage zu machen. Im Grunde hatte Alessia Recht, das war ihm klar. Ihm blieb keine andere Wahl mehr, es war zu spät – entweder würde er sich um die Kugeln kümmern, oder sein halbes Land ins Unglück stürzen. Was für ein Spaß... lasse ich die Kugeln in Frieden, werden wir hier alle umgebracht, dachte er launisch. Das Einzige, womit er sich wirklich befassen wollte, war die schwarze Kreatur. Als ihm der Gedanke kam, dass sie mehr Schuld an Damians Verschwinden haben könnte, als er selbst, verkrampfte sich sein Magen.
Es waren nur noch wenige Schritte, die ihn und Alessia von dem Wald am Fuße des Gebirges trennten. Neugierig trieb Phineo sein Pferd an, was Alessia ihm nachtat, sodass sie sich wenig später schon im Schatten der Baumkronen befanden. Erstaunt hielten sie an und versuchten, die Spitzen der Kronen auszumachen. Durch das leuchtendgrüne Blattwerk schimmerte die Sonne, die ihre Gesichter wärmte. Blinzelnd sah Phineo wieder auf den schlammigen Waldweg. »Es dauert nicht mehr lange, dann verdichtet sich der Wald. Schau dir die Sonne noch einmal genau an, du wirst einige Zeit warten müssen, bis du sie wieder siehst«, sagte er und schaute Alessia mit einem schiefen Grinsen an. Sie nickte, dann ritten die beiden langsam weiter. »Wir hinterlassen Spuren«, stellte sie nach einer Weile fest, als sie hinter sich blickte. »Nicht nur wir«, antwortete Phineo und deutete auf den Weg vor ihnen. Alessia stieg von ihrem Pferd ab und hockte sich auf den Boden, um die Hufabdrücke genauer betrachten zu können. »Sieht noch ganz frisch aus. Das scheinen vier Pferde gewesen zu sein und sie waren schwer beladen. Außerdem sind diese Spuren größer als normal.« Sie schaute besorgt zu Phineo auf, dieser blickte nur ernst zurück.
»Mach dir keine Sorgen, uns passiert schon nichts«, entgegnete er schließlich, »wir sind bewaffnet, falls es zum Kampf kommen sollte.« Alessia stieg wieder auf und es ging weiter. »Und wenn es bloß Händler waren?«
»Warum sollten sie mitten durch den Wald reiten? Viel zu gefährlich für ihre Waren, sollten hier Räuber unterwegs sein.«
»Ich will nicht wissen, was hier noch unterwegs ist.«
»Ich glaube nicht, dass es Händler waren. Frag mich nicht warum, aber ich habe ein schlechtes Gefühl, wenn ich mir die Spuren so ansehe.«
»Hoffentlich täuschst du dich.«
Die Bäume um sie herum wurden immer wilder und größer, auf dem Weg lag mehr Laub, sodass man den Boden nicht mehr erkennen konnte. Neben ihnen wand sich ein Fluss entlang. Es wurde immer schlammiger und tiefe Pfützen säumten ihren Weg, bis sie schließlich auf eine Weggabelung stießen. In der Mitte dieser Gabelung saß ein Zwerg, welcher es sich auf einem Schemel bequem gemacht hatte. Phineo schaute Alessia erstaunt an, während sie seine Überraschung mit der Hand abtat. »Er scheint zu schlafen«, sagte sie. Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, regte sich die kleine Kreatur.
»Ich schlafe nicht!«, quakte sie und sprang von ihrem Schemel. Der Zwerg trat einen Schritt auf sie zu und reckte den kleinen Kopf zu den Pferden hoch. »Würden Sie bitte absteigen? So kann ich doch nicht mit Ihnen reden!«, quiekste er aufgeregt. Phineo und Alessia stiegen ab und beugten sich zu ihm runter. »Könntest du uns vielleicht den richtigen Weg zeigen?«, fragte Alessia vorsichtig. Der Zwerg sah sie mit einem prüfenden Blick an.
»Den richtigen Weg? Wer sagt mir denn, was richtig und was falsch ist?«
»Das ist keine schlechte Frage. Sag uns doch zunächst, wo die beiden Wege hinführen«, schlug ihm Alessia vor.
»Wenn ich das nur wüsste!«, schnaufte der Winzling.
»Du weißt es nicht? Aber warum sitzt du dann hier?«, fragte Phineo nun.
»Warum, warum, warum! Immer diese Fragen! Haben Reisende nichts Besseres zu tun, als mich mit ihren törichten Fragen aufzuwecken und meine Zeit zu verschwenden?«
Alessia sah Phineo ratlos an und zuckte mit den Schultern. Phineo wollte anders versuchen, den Zwerg zum Reden zu bringen.
»Aus welcher Richtung bist du denn gekommen, um dich hier herzusetzen?«
Der Zwerg drehte sich um und wies auf den rechten Pfad. »Dort würde ich allerdings nicht hingehen«, sagte er dann, »ich denke nicht, dass es Euch weiterbringt.«
»Gut. Vielen Dank«, erwiderte Phineo. Der Zwerg nickte eifrig und nahm wieder auf seinem Schemel platz. Nun schien es so, als würde er Phineo und Alessia nicht mehr wahrnehmen. Ein wenig verwirrt bestiegen sie wieder ihre Pferde und nahmen den linken Pfad.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #951988 - 21.11.2006, 17:34:46
Anime-Häschen
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ui man nicht immer so kleine stücke in denen kaum handlung ist. ich will meeeeeeeeeeeeehr ^^

tolle geschichte!

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #951997 - 21.11.2006, 17:43:24
Schnuckeline5008
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TooooooooooooooooooooooooooooooooooooLL xD
Aber bitte lass dir bis zum nächsten Teil nich so viel Zeit :D

Ciao,Tinchen ;)
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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #953251 - 22.11.2006, 19:00:45
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Und weiter gehts.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


»Hier sind sie immer noch... «, bemerkte Alessia und wies auf die Spuren im Schlamm. »Ob der Zwerg ihnen auch den Weg gezeigt hat?«, fragte Phineo.
»Das kann sein. Er kam mir etwas benebelt vor.«
Nachdenklich ritten sie weiter. Am frühen Abend erreichten sie einen großen, stahlgrauen See, dessen Umgebung sich deutlich vom restlichen Wald abhob. Als sie von dem schlammigen Weg abkamen, wurde es etwas heller. Die Bäume wurden von der Abendsonne beschienen, insgesamt sahen der See und die umstehenden Bäume freundlicher aus. Die Wasseroberfläche wurde von leichten Brisen gekräuselt, war aber an den meisten Stellen still. »Das ist... schön«, brachte Alessia nur hervor. »Das stimmt«, sagte Phineo und schritt ans Ufer, »er scheint ziemlich tief zu sein.«
»Meinst du, wir können für diese Nacht hier bleiben, oder ist ein anderer Platz geeigneter?«
»Ich finde es auf jeden Fall besser, als eine schlammige Grube im Wald.«
Sie waren sich einig und ließen sich schließlich einige Meter vom See entfernt unter einer großen Weide nieder. Als die Sonne komplett verschwunden war, kümmerten sie sich um ein Lagerfeuer und bereiteten das Abendessen zu. »Wie geht es dir?«, fragte Alessia nach einer Weile. »Besser«, antwortete Phineo bloß. »Darf ich sie mir ansehen?«, fragte sie weiter. Phineo wusste sofort, dass Alessia die Kugel meinte. Er stand auf und begab sich zu seinem Pferd, um die Kugel aus der Satteltasche zu holen. Sie lag schwer in seinen Händen, das Lagerfeuer warf einen gelblichen Schimmer auf die tiefblaue Oberfläche. Einen Moment lang stand er nur da, die Kugel gebannt betrachtend. Ein unruhiges Schnaufen seines Pferdes ließ ihn den Blick abwenden. »Was ist los?«, fragte er und schaute in die geweiteten Augen des Hengstes. Er folgte diesem Blick und drehte sich zum Lagerfeuer. »Was ist denn?«, fragte Alessia ungeduldig. Phineo überhörte sie und steckte die Kugel zurück in die Satteltasche. Dann schritt er an Alessia vorbei, zu einem kleinen Baum neben ihr. Er griff in das Geäst und schien etwas herauszuziehen. »Ist das von dir?«, fragte er Alessia und hielt ihr einen schwarzen Stofffetzen entgegen. »Nein«, antwortete sie, nachdem sie kurz ihren Umhang abgetastet hatte. »Es sieht nicht so aus, als hängt es schon lange dort«, stellte Phineo fest und betrachtete den Stoff genauer, »scheint teuer gewesen zu sein. Ich denke nicht, dass ein einfacher Händler so teuer gekleidet im Wald umherspazieren würde.« Alessia schaute ihn ernst an. »Dann waren es keine Händler. Aber wer oder was dann?«
»Ich weiß es nicht. Was hältst du davon, jetzt von hier zu verschwinden?«
»Aber wir müssen doch ausruhen-«
»So anstrengend war es nicht, hierher zu kommen. Wenn wir hier weg sind kannst du dich immer noch ausruhen.«
»Warum willst du weg? Wegen einem Fetzen Stoff?«
»Du hast selbst ausgeschlossen, dass wir hier den Spuren von Händlern folgen. Jetzt sag mir: Willst du noch länger hier bleiben?«
Alessia seufzte. »Wenn ich deinem schlechten Gefühl bei der Sache trauen kann... nein.«
»Du kannst mir vertrauen. Es wundert mich, dass dich das hier nicht misstrauisch macht«, entgegnete Phineo und wedelte mit dem Stoff. Er steckte es ein und sie packten schnell ihre Sachen zusammen. »Was machen wir mit dem Feuer?«, fragte Alessia, als sie ihr Pferd bestieg.
»Wir lassen es brennen.«
»Bist du dir eigentlich darüber bewusst, wie eigenartig deine Entscheidungen klingen?«
»Glaub mir, es ist besser, es brennen zu lassen. Wenn du es austrittst, kann man ganz leicht schätzen, wie weit du von der Feuerstelle entfernt bist«, antwortete Phineo bestimmt und bestieg nun auch sein Pferd. »Nicht schlecht überlegt«, gab Alessia zu. Sie verließen das Lagerfeuer und hielten am Seeufer an. »Schade, dass er so tief ist. Es würde schneller gehen, wenn wir geradeaus reiten könnten«, sagte sie, »was ist los?« Phineo schaute verärgert zum anderen Ufer. Alessia folgte seinem Blick und sah, was ihn so aufregte. Dort standen um die zwanzig vermummten Reiter, zwei ihrer Pferde waren außergewöhnlich groß. Sie standen still und klebten mit ihren Blicken an Alessia und Phineo. Ein paar der Pferde tänzelten unruhig umher, die anderen schienen auf irgendetwas zu warten.
»Was machen wir jetzt?«, zischelte Alessia.
»Lass mich nachdenken«, gab Phineo zurück.
»Gern – noch hast du Zeit dazu.«
»Immer mit der Ruhe. Mir fällt schon noch etwas ein. Lass uns erst mit ihnen reden.«
»Reden? Sie sehen nicht so aus, als seien sie bereit dazu.«
»Einen Versuch ist es wert. Komm«, sagte Phineo und ritt rechtsherum am Ufer entlang auf die Reiter zu, Alessia dicht hinter ihm.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #953263 - 22.11.2006, 19:11:05
Schnuckeline5008
Famil​ymitg​lied​

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Beiträge: 398
Ort: Schortens
DU bist gemein xD..
Immer wenn's spannend wird hörste auf zuschreiben..also schreib schnell weiter,das ist ja wie im Tv wo immer wenns spannend wird Werbung kommt...
Die Geschichte wird immer toller :D
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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #953352 - 22.11.2006, 20:07:32
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Beiträge: 520
Ort: im Westerwald, RLP
Typisch Kerl, wenn sie reden sollen, machen sie den Mund nicht auf. Und wenn sie besser mal NICHT reden würden, wollen die unbedingt xD
Echt genial Laura glücklich Endlich kann man nochmal weiterlesen grins
Ich freu mich schon wieder aufden nächsten Teil

hab dich lieb
Anna
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Etwas Unmögliches ist nicht undenkbar, aber etwas Undenkbares ist unmöglich ~~ Ich bin und bleibe wie ich bin

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #953577 - 22.11.2006, 22:26:30
Scheherezade
Where​ is m​y min​d?​

Registriert: 08.03.2006
Beiträge: 1.438
Ich kann eigentlich immer nur das selbe sagen, deine Geschichte ist einfach genial.

Zitat:
Lagerfeuer warf einen gelblichen Schimmer auf die tiefblaue Oberfläche. [...]


Haa, du kannst das so toll formulieren...also wirklich große klasse, weiter so. (:

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Re: "Phineo" [Re: Scheherezade] - #953950 - 23.11.2006, 14:52:01
kazuha04
Nicht registriert


Wuhaaaaaaaaaaaaa
Ich liebeeeeeeeee diesen Schreibstil <3
Krieg ich das erste Buch, was du veröffentlichst? lach
Weiter so!

Deine
Kazu

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Re: "Phineo" [Re: ] - #954253 - 23.11.2006, 17:58:38
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
Beiträge: 1.780
Ort: Am Rhein
Hier ist auch schon das Ende des dritten Kapitels kopfstand
Lob und Kritik sind weiterhin erwünscht grins

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Je näher sie der Gruppe kamen, desto gieriger schnaubten deren Pferde. Der vorderste Reiter folgte jeder Bewegung, die Alessia und Phineo vollzogen, bis die beiden schließlich einige Meter vor ihm anhielten.
»Wir wären Euch sehr verbunden, wenn Ihr uns vorbeilassen würdet«, sagte Phineo schlicht. Seine kindische Gelassenheit und sein Leichtsinn in dieser Situation störten Alessia, aber sie hatte nicht vor, einzuschreiten. Aus der hinteren Reihe der Gruppe ertönte gedämpftes Gelächter. Einer der Reiter kam einen Schritt auf Phineo zu, er schien der Anführer der Gruppe zu sein. »Euch vorbeilassen? Habt ihr nicht Lust auf einen kleinen Plausch? Wir sind sehr interessiert an euch, es wäre schade, euch so schnell wieder gehen zu lassen, wo wir euch doch eben erst gefunden haben!«, sagte er, woraufhin wieder das Gelächter der anderen zu hören war. »Ich rede mit niemandem, dessen Gesicht ich nicht sehen kann«, entgegnete Phineo. »Entschuldige, das war natürlich unhöflich von mir«, antwortete der Anführer und streifte seine Kapuze ab. Phineo sah in ein vernarbtes Gesicht, welches sich durch ein erneutes Lächeln des Mannes ziemlich verzog. »Nun steht einer kleinen Unterhaltung nichts mehr im Wege.«
»Wer seid ihr und was wollt ihr von uns?«, fragte Alessia.
»Dir scheint es ja nicht schnell genug zu gehen«, lachte der Anführer, »man nennt mich Joris.«
»Und was wollen deine Männer und du von uns, Joris?«, fragte Alessia spöttisch weiter.
»Ich bin mir sicher, dass es für euch unvorstellbar klingen mag, aber man hat uns losgeschickt, nur um euch zu finden.«
Phineo stockte der Atem. Der Fremde hatte Alessia und ihm zwar gesagt, dass man versuchen würde, ihnen die Kugel abzunehmen, aber er hätte nicht erwartet, dass man sie so schnell ausfindig machen würde. Wie konnten sie das bloß schaffen?
»Und weiter?«, stieß Phineo bloß hervor.
»Hat man uns richtig informiert, worauf ich doch sehr hoffe, habt ihr etwas sehr Interessantes in eurem Besitz.«
»Was macht euch da so sicher?«
Joris lachte laut auf. »Unsere Quelle ist sehr mächtig, aber weitere Erläuterungen würden dir wohl nichts sagen, Bauernjunge.«
Bauernjunge? Dass ich nicht lache!
»Wir führen keine Besonderheiten mit uns«, log Phineo. Alessia schaute nervös von Joris zu Phineo. Ihr war unbegreiflich, wie er sie nur so in Gefahr bringen konnte.
»Bloß nicht so bescheiden, mein Junge. Ich kann es verstehen, wenn ihr Angst vor uns habt«, Joris macht eine kurze Pause, um dem Lachen seiner Gruppe zu lauschen, »aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr bald damit rausrücken werdet. Begleitet uns doch ein Stück!«
Phineo dachte scharf nach. Er musste schnell eine Möglichkeit finden, zu entkommen. Zum Kämpfen war es zu spät, außerdem war die Gruppe zu groß. Sie würden keine Chance haben, sie mussten einen anderen Weg finden, wegzukommen. »Zermartere dir nicht das Hirn, Junge. Gib uns einfach was wir suchen, das wäre das Weiseste was du machen kannst«, spottete Joris mit einem schiefen Grinsen. »Du hast Recht«, sagte Phineo langsam. Alessia folgte entsetzt der Bewegung seiner Hand in die Satteltasche. Joris Augen weiteten sich, als er das Bündel aus Phineos Tasche hervorkommen sah. »Eine sehr gute Entscheidung, mein Junge«, sagte er laut und riss Phineo das Bündel aus den Händen. »Ihr habt was ihr wollt, dürfen wir nun passieren?« Joris warf das Bündel einem seiner Begleiter zu und wandte sich wieder zu Phineo. »Da du dich ja bereit erklärtest, so vernünftig mit uns zusammenzuarbeiten, stellst du keine Gefahr mehr für uns dar. Ich sehe keinen Grund, euch weiter beobachten zu müssen«, lachte er zufrieden. Alessia starrte Phineo weiterhin entsetzt an. »Das freut mich. Viel Spaß damit«, sagte Phineo ernst. Joris zog seine Kapuze über und hielt noch einen Augenblick inne. Seine Gefährten ritten rechts an Phineo und Alessia vorbei. Er hob die Hand zum Abschied, dann stürmte er ihnen laut lachend hinterher. Alessia sah ihnen nach, bis sie außer Sicht- und Hörweite waren. »Bist du denn völlig von Sinnen?«, schrie sie Phineo an. »Du hast alles zerstört! Wir sind erst vor Kurzem aufgebrochen und schon übergibst du das Wichtigste überhaupt an den Feind!« Phineo grinste sie nur hämisch an. »Du bist ein Narr!«, schnaubte sie verärgert. »Es mag vielleicht wahr sein, dass ich ein Narr bin. Aber es wäre mir doch neu, wenn du einen Laib Brot für “das Wichtigste überhaupt“ hältst.« Alessia sah ihn verwirrt an, woraufhin er tief in seine Tasche griff. »Die Kugel ist hier, falls du das meintest.«
»Du hast ihm einen Laib Brot gegeben?«, fragte Alessia erstaunt.
»Natürlich habe ich das.«
»Aber Phineo... «
»Aber?«
»Das ist... brillant!«, sagte sie und fiel ihm um den Hals.
»So brillant nun auch wieder nicht«, krächzte Phineo. Alessia löste die Umarmung wieder und musterte ihn fassungslos. »Wie hast du das so schnell geschafft? Er hat dir bloß einige Augenblicke zum Nachdenken gegeben!«
»Ich weiß auch nicht wie ich das geschafft habe, aber sei froh, dass ich mich rechtzeitig an das Brot erinnerte, sonst wären wir hier nicht so heil rausgekommen.«
»Versprich mir etwas.«
»Was denn?«
»Falls wir noch einmal in so eine Situation kommen sollten, denk entweder schneller nach oder teile mir deinen Entschluss mit«, sagte Alessia und lächelte ihn erleichtert an.
Phineo erwiderte ihr Lächeln. »Ich werde mich bemühen.«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #954458 - 23.11.2006, 19:54:34
daisyhamster 2
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Was soll ich schon groß schreiben außer TOLL? lach

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #954478 - 23.11.2006, 20:10:41
Anime-Häschen
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Tooooooll =)

Aber wenn du morgen nicht weiterpostest gibts was auf die rübe O.o KO

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Re: "Phineo" [Re: ] - #956559 - 25.11.2006, 17:06:41
Plumbümchen

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So, hier nun der Anfang des vierten Kapitels.
Meiner Meinung nach ist es noch nicht ganz so gut gelungen unschlüssig

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Allegria


»Dennoch sollten wir aufpassen. Joris schien mir der Cleverste von ihnen. Früher oder später wird er merken, dass eine Glaskugel schwerer ist, als das Brot, was ich ihm gab.«
»Ja. Wir müssen uns also beeilen?«
»Leider.«
Nachdem Joris und seine Gefährten verschwunden waren, ritten Alessia und Phineo in einem etwas schnelleren Tempo weiter. »Wie lange brauchen wir bis zur Hauptstadt?«, fragte Alessia. »Wenn wir unser Tempo halten und uns niemand aufhält, kommen wir morgen am Mittag an.« Alessia nickte und schweigend machten sie sich durch die Nacht.



Devin schrak auf, als er eine kalte Stimme vernahm. »Gib es mir!«, zischte diese. Langsam erhob er sich von der harten Matratze seiner Zelle und schritt auf die Gitterstäbe zu, um hinauszuspähen. Die Szene, die sich vor seinen Augen abspielte, war beängstigend. Auf einem hohen Stuhl saß ein Mann, komplett in schwarz gekleidet, mit einem aschgrauen Gesicht und stählernen Blick. Vor ihm befand sich eine Gruppe von etwa zwanzig Männern, welche sicherlich ziemlich stark waren, aber in der Gegenwart dieses Mannes schon sehr schwach und klein aussahen. Einer von ihnen trat nun hervor und reichte ihm mit einer tiefen Verbeugung ein Bündel. Gierig griff der Mann danach und wickelte es langsam aus. Nachdem er einen Blick hinein geworfen hatte, warf er der Gruppe einen verärgerten Blick zu. »Ihr taugt zu gar nichts!«, schrie er und warf ihnen das Bündel vor die Füße. Devin war überrascht, denn er hatte etwas Aufregenderes erwartet. Auch die Gruppe sah verwundert aus, als lediglich ein Laib Brot zum Vorschein kam. »Man hat euch reingelegt, ihr Narren! Ich gebe euch noch einen Versuch, mir diese Kugel auszuhändigen. Solltet ihr es nicht schaffen, werde ich mir andere Krieger holen, welche diese Aufgabe besser bewältigen werden als ihr.« »Aber, Meister - «
»Ihr seid immer noch hier! Verschwende meine Zeit nicht, sondern besorg mir den Jungen!«
Ohne ein weiteres Wort verließ die Gruppe zügig den Raum. Devin konnte es nicht genau erkennen, aber er spürte die Blicke dieses Mannes und drehte sich von den Gitterstäben weg. Er wollte so schnell es ging hier raus und sehr bald würde er eine Möglichkeit erhalten. Er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass es bis dahin nicht mehr lange dauern würde. Still schritt er wieder zu der Matratze und nahm platz. Er wusste nicht, warum sie ihn gefangen genommen hatten, aber es war ihm egal. Neugierig warf er noch einen Blick durch die Gitterstäbe, aber der Mann war verschwunden. Er legte sich wieder hin und schlief schnell ein.



»Es ist nicht mehr weit, ich kann schon die Hausdächer sehen!«, rief Alessia freudig aus, als sie und Phineo den Wald und das kleine Gebirge hinter sich gelassen hatten. Nachdem sie an dem See vorbeigekommen waren, waren sie noch einige Stunden durch den Wald geritten, dann hatten sie ein kleines Tal entdeckt, welches sie leicht an den Bergen vorbeibringen konnte. Nun befanden sie sich auf einem Feldweg, nicht mehr weit von der Hauptstadt des Landes, Allegria, entfernt. »Hier soll eine Menge los sein«, sagte Alessia aufgeregt, »mein Vater war sehr oft hier. Er hat immer von dem bunten Treiben erzählt.« Phineo war sehr besorgt, was den Aufenthalt in der Hauptstadt anging. Die Karte, die ihnen der Fremde mitgegeben hatte, war voll von hilfreichen Anmerkungen. Einige davon waren gut, aber viele verhießen etwas Schlechtes, auch die Notizen um die Hauptstadt. Hier lebte der König des Landes, der seinem Königreich zwar nur Gutes tat, aber bei dem man dennoch nie wusste, zu wem er hielt und zu wem nicht. Niemand war sich sicher, was er hinter den verschlossenen Türen seines Schlosses für Pläne schmiedete und welche Entscheidungen er traf. Nicht weit von Allegria befand sich auf der Karte nordöstlich inmitten eines Ödlandes ein Tintenfleck, neben dem der Name Morris geschrieben stand. Auch dort stand eine Bemerkung, welche in einer Schrift geschrieben war, die Phineo noch nie gesehen hatte und nicht entziffern konnte.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #956561 - 25.11.2006, 17:12:11
kazuha04
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Ich schließe mich Häschen und Lisa an.
TOLL <3

Deine
Kazu kopfstand

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #957859 - 26.11.2006, 18:45:42
Hot sweet kissgirl 91
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Das ist soooo toll :')
Ich hab auch kaum was zu meckern, höchstens was ganz Kleines:
>>..warf er der Gruppe einen verärgerten Blick zu.<< Vielleicht hätte hier 'einen zornigen Blick' besser gepasst, der Typ scheint ja schon ziemlich entnervt und ,na ja, eben zornig zu sein ^^

Mehr dran rumzukritteln hab ich nich rolleyes

Es zwingt dich zum Weiterschreiben
dein Annibubu zwinker
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #968781 - 06.12.2006, 18:21:05
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
So, es geht mal wieder weiter.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Als er und Alessia schließlich das Stadttor passierten, schwappte ihnen eine Welle von Stimmen und Geräuschen entgegen. Sie ritten die schmale Straße entlang, die in eine viel breitere auslief, welche wahrscheinlich die Hauptader eines Netzes von Gassen und Straßen bildete und von vielen Geschäften und Häusern gesäumt war. Von den Rücken ihrer Pferde aus hatten sie einen guten Überblick, was das geschäftige Treiben der Menschenmenge um sie herum anging. »Wohin zuerst?«, fragte Alessia aufgeregt. »Lass uns Wasser für die Pferde besorgen«, antwortete Phineo und schaute sich um. Nachdem er einen fahrenden Obsthändler nach einen Brunnen gefragt hatte, begaben sie sich durch das dichte Netz von Menschen und Gassen. Je weiter sie dem Weg folgten, den ihnen der Händler beschrieben hatte, desto breiter schienen die Gassen zu werden. Es waren genauso viele Menschen unterwegs wie auf der Hauptstraße, doch durch die breiteren Straßen schienen es weniger zu sein. Als sie der letzten Anweisung des Händlers gefolgt waren, fanden sie sich auf einem großen Marktplatz wieder. Dieser war noch größer als der letzte, den Phineo betreten hatte, auch der Brunnen in der Mitte war wesentlich breiter, aber ohne jegliche Verzierung. Als Phineo und Alessia vor dem Brunnen stehen geblieben waren, verstummte der Großteil der Menschenmenge und einige fingen an zu tuscheln. »Was ist denn plötzlich los?«, flüsterte Phineo Alessia verwundert und beunruhigt zugleich zu. Gerade als Alessia den Mund aufmachen wollte, wurde Phineo unsanft an der Schulter gepackt. Er drehte sich um und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. »Was führt jemanden wie dich hierher?«, fragte ihn dieser barsch und nahm wieder ein wenig Abstand. Phineo warf Alessia noch einen unruhigen Blick zu, dann wandte er sich wieder dem Mann zu. »Ich verstehe nicht«, sagte er bloß. Ein hämisches Grinsen breitete sich nun auf dem Gesicht des Mannes aus. Er blickte zu Boden und schüttelte dramatisch den Kopf. »Er versteht mich nicht!«, rief er der Menge zu. Diese schaute weiterhin gespannt der Szene zu. »Ich werde dich aufklären«, begann er, »ich frage dich noch einmal: was führt jemanden wie dich hierher? Was bringt solch ein vermeintlich mächtiges Wesen wie dich nach Allegria? Es ist viel Zeit vergangen, seit man so etwas wie dich hier zu Gesicht bekommen hat. Willkommen seid ihr hier nicht, hat dir das niemand gesagt?« Nicht schon wieder... »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, entgegnete Phineo nun einen Ton schärfer. »Das werden wir gleich sehen«, kam die Antwort. »Wer bist du überhaupt?«, bohrte Phineo weiter. »Ich bin Corvin. Und das«, er zog ein langes Schwert aus der Scheide an seinem Gürtel, »das ist mein Schmuckstück.« Corvin schien Phineo nicht gefährlich, dennoch wusste er, dass es fürs Erste besser war, es ihm gleich zu tun und das Schwert zu ziehen. Als Corvin die glänzende Klinge Phineos sah, wurde sein Grinsen noch breiter. Der Menge stockte der Atem, niemand wagte es, dazwischen zu gehen oder sie darum zu bitten, nicht mitten in der Stadt einen Kampf auszutragen, sie waren viel zu gespannt, wie es weitergehen würde. Einen Moment lang standen die beiden still, dann trat Corvin schließlich einen Schritt vor und es ging los. Phineo parierte die Schwerthiebe Corvins mühelos, während sie sich leichtfüßig um den Brunnen bewegten. Corvin versuchte, seine Hiebe kräftiger auszuführen, aber der kleine Kampf verlief genau so, wie er erwartet hatte. Warum kämpft er gegen mich, wenn er nicht annähernd ebenbürtig ist? Als Phineo ihn schließlich beinahe über Brunnenkante hinaus gedrängt hatte, warf Corvin sein Schwert klirrend zu Boden und hob die Hände. »Schluss«, sagte er, »ich weiß nun das, was ich herausfinden wollte.« Ein wenig verwirrt ließ Phineo das Schwert sinken und reichte Corvin seine Hand. Dieser ergriff sie, um sich von der Brunnenkante wegziehen zu lassen. »Danke«, sagte er knapp.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #969017 - 06.12.2006, 20:53:19
kazuha04
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Was soll man da mehr zu sagen, immernoch spitzenmäßig TOLL <3

o.o Ich mag diese Geschichte xDDD
Das wird immer toLLer lach
*auf weiteres freu*

Deinäää
Kazu

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Re: "Phineo" [Re: ] - #970427 - 07.12.2006, 21:58:14
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #972456 - 09.12.2006, 17:38:00
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Ich weiß noch nicht, wann es wieder weitergehen wird, da ich mir noch eine Menge vorgenommen hatte, was das Schreiben angeht. Wird auch dementsprechend dauern engel
Um euch mal ein wenig zu motivieren, was das kommentieren hier angeht, wollte ich mal etwas Abwechslung (und vielleicht auch Bewegung) reinbringen. Deshalb frag ich euch mal:

Was meint ihr, wie es weitergehen wird? (sowohl mit den einzelnen Personen, als auch insgesamt)
Wie würde die weitere Handlung nach euren Wünschen aussehen?


Frohes Posten zwinker

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #985040 - 21.12.2006, 17:31:23
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Sag mal Laura, was soll denn das eigentlich? He? Wie kannst du dem armen Phineo das antun?! Wie kannst du ihn in Vergessenheit geraten lassen? Der ist eben zu mir gekommen und hat sich bei mir ausgeheult, weil du ihn hier vor sich hinschimmeln lässt! Was fällt dir ein!!
Pffff..
Schrecklich mad


lg Anna lach
_________________________
Etwas Unmögliches ist nicht undenkbar, aber etwas Undenkbares ist unmöglich ~~ Ich bin und bleibe wie ich bin

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #985146 - 21.12.2006, 18:44:16
Inu Yasha 001
Nicht registriert


romanze, romanze, romanze! *tröööööööt*
=) das erst mal dazu, wie es weitergehen soll^^ lass sie sich verlieeeeeeeeeeben *grins* obwohl ich glaube, hier sind nur geschichten bis K-Ratet zu gelassen (*hüstel*)Für alle dies nicht wissen:

R- wie Rollerfahrer^^ für alle bis 6 Jahre geeignet (nischts)
K- wie Kind^^ für alle bis 13 Jahre geeignet (Kaum Gewalt bzw. Sex)
T- wie Teenie^^ für alle bis 16 Jahre geeignet (wenig viel Gewalt bzw Sex)
M- wie Maronenesser(?)^^ für alle bis 18 Jahre geeignet (mittel viel Gewalt bzw Sex, "gerade noch" kein porno *lachanfall habz*)
Ma- wie Maronenesser Adult^^ für die ganz harten ab 18 (viel Gewalt und Sex, schon eher Pornomäßig (?????was schreib ich da?)

Das nur mal so am Rande^^ Ich frage mich ab wann hier im Forum zensiert wird... tippe mal auf K, den ganzen Kleineren nach zu schließen *GGG*

Okay, wo war ich stehen geblieben? Pluuuuuuum schreib weiter! wir lieben diiiich *wieder in die tröte pust* achja, und fröhliche Weihnachten^^ (ist zwar noch vier tage hin, aber egaaaaaal....)

Hase kopfstand

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Re: "Phineo" [Re: ] - #985171 - 21.12.2006, 19:07:52
kazuha04
Nicht registriert


*etwas für Laura poste*
*sonst kein küsschen auf die Wange bekomm*

Supiiiiii :D

Kazu

Küsschen her :o

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Re: "Phineo" [Re: ] - #990467 - 26.12.2006, 20:57:52
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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Ort: Am Rhein
Ich lade mal ein wenig was ab, wenn ihr alle so schreibfaul seid KO

P.S.: Kritik, Anregungen, Lob, blubb blubb blubb... was euch besonders gefallen hat, oder auch nicht, etc. ... alles wie immer erwünscht zwinker


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Nun trat ein Mann mittleren Alters aus der Menge hervor und stellte sich zu Corvin. »Ich habe es dir doch gesagt!«, zischte er ihm zu, dann wandte er sich zu Phineo.
»Es tut mir sehr leid, dass er Euch belästigt hat. Das wird sicher nicht wieder vorkommen.«
»Und was wolltest du?«, fragte Phineo Corvin, ohne den Mann zu beachten.
»Nun, mir wurde erzählt, dass ihr kräftiger als Menschen seid, was den Schwertkampf betrifft. Ich wollte mich nur persönlich davon überzeugen«, antwortete Corvin und wendete sich ab. Der Mann warf einen letzten Blick auf Phineo, dann folgte er Corvin.
Die Menschenmenge zerstob nach wenigen Sekunden wieder, einige der Leute liefen aufgeregt an Phineo und Alessia vorbei, andere wiederum musterten sie besorgt. »Was sollte das?«, fragte er Alessia. »Komm mit, ich möchte jetzt etwas essen«, antwortete sie bloß.



In dem Schankhaus herrschte eine sehr ausgelassene Stimmung. Phineo und Alessia hatten sich in eine abgelegene Ecke gesetzt, um nicht gestört zu werden. Während Alessia aß, schaute Phineo ungeduldig zu. »Ich weiß auch nicht, was er von dir wollte«, sagte Alessia schließlich genervt, als sie Phineos bohrenden Blick nicht mehr ertragen konnte, »du hast doch gehört, was er gesagt hat.«
»Ja, dennoch weiß ich nicht, warum er es unbedingt herausfinden wollte.«
Alessia schüttelte den Kopf und widmete sich wieder ihrer Mahlzeit.
»Ich bin gleich wieder da«, sagte Phineo nach einer Weile und erhob sich.
»Was hast du vor?«
»Ich will mir die Stadt ansehen«, antwortete er und ließ Alessia zurück. Sie schüttelte nur den Kopf und aß weiter. Als sie fertig war, vernahm sie den Klang von Schritten, welche sich ihr schnell näherten. Als sie sich umsehen wollte, hatte Corvin schon Phineos Platz eingenommen. Er machte es sich bequem, stützte den Ellbogen auf dem Tisch ab und schaute Alessia tief in die Augen.
»Hast du nach mir gesucht?«, fragte Alessia sofort.
»Ja, das habe ich«, erwiderte Corvin mit einem kleinen Lächeln.
»Was liegt dir auf dem Herzen?«
»Ich hatte mir eigentlich erhofft, dich und deinen Begleiter hier anzutreffen.«
»Du scheinst dich ja sehr für ihn zu interessieren.«
»Ja.«
»Und was willst du von ihm?«
»Ich will ein wichtiges Gespräch mit ihm führen.«
»Klingt ja spannend. Kannst du es nicht mit mir führen?«
»Doch, das kann ich.«
Alessia lehnte sich zurück. »Gut, ich höre zu.«



So unüberlegt kann doch nur ich handeln... Phineo streifte nervös durch die Gassen Allegrias. Aus seiner Erkundung war schnell ein verzweifeltes Umherirren geworden. So wie es aussah, schien er in einen der abgelegenen Stadtteile gekommen zu sein, denn weit und breit fand sich niemand, bei dem er nach einem Rückweg fragen konnte. Wie kann es hier nur so einsam sein? Das Schankhaus, in dem er und Alessia sich niedergelassen hatten, war nicht das einzige in der ganzen Stadt. Phineo wusste nicht, wie er ohne Hilfe dorthin finden sollte. Hastig bog er in eine andere Gasse ein, aber es war eine Sackgasse. Er lehnte sich gegen die hohe Hauswand, die das Ende bildete und schloss kurz die Augen, um besser nachdenken zu können. Er dachte nach und erinnerte sich. Erinnerte sich an einen Vorfall, der sich ereignete, als er noch kleiner gewesen war. Auch damals war er schon in den Wald gegangen, weil dieser eine anziehende Wirkung auf ihn hatte. Er hatte an einem Bach gespielt. Über dem Bach war ein umgestürzter Baumstamm gewesen. Er hatte auf die andere Seite klettern wollen, aber er war ausgerutscht und in den Bach gestürzt. Die Strömung war sehr stark, obwohl der Bach nicht tief war. Sie hatte Phineo erbarmungslos mitgerissen. In diesem Moment hätte nichts seine Angst steigern können. Er wusste selbst nicht, was genau dann geschehen war, aber er hatte einen Felsen kommen sehen. Einen Felsen, der aus dem Bach ragte. Tatsächlich war er Augenblicke später auf diesen Felsen zugeschwemmt worden, und er hatte sich noch rechtzeitig daran festhalten können, um dann unversehrt aus dem Fluss zu klettern. Nun versuchte er sich fieberhaft klarzumachen, wie er es damals angestellt hatte. Es musste eine Möglichkeit geben, es wieder geschehen zu lassen. Er musste das Schankhaus finden, und damit musste es einfach klappen. Erneut schloss er die Augen, aber diesmal tastete er sich mit seiner linken Hand an der Wand entlang. Wie durch einen Instinkt geleitet hielt er an einer Stelle inne, um sich mit viel Kraft gegen die Wand zu stemmen. Er konzentrierte sich auf seine Handfläche, auf die Hauswand, auf das Netz aus Gassen und auf das Schankhaus. Phineo wusste nicht, was es zu bedeuten hatte, aber die Erinnerung schien seinem Geist geholfen zu haben. Was hier vorging, war ihm nicht klar, aber er spürte, dass es besser war, es einfach geschehen zu lassen. Er hielt die Augen geschlossen und konzentrierte sich auf das, was nun in seinem Kopf ablief. Erst wurde es dunkel um ihn herum, auch die leichte Brise, die vorhin wehte, war nicht mehr zu hören. Dann, außergewöhnlich laut und aus der Tiefe seines Kopfes, hörte er das Quäken einer Ratte. Phineo zuckte zusammen und wollte die Augen öffnen, aber es ging nicht. Auch seine Hand wollte er zurückziehen, aber es fühlte sich an, als wäre sie an der Wand festgenagelt. Phineo geriet in eine leichte Panik, aber er fasste sich schnell wieder. Er konzentrierte sich wieder auf die Dunkelheit und auf die Laute der Ratte. Einen Moment später sah er die Ratte vor seinem geistigen Auge. Sie saß auf einem Strohballen, neben einem Wassertrog. Der Wassertrog befand sich vor einem Stall, welcher Phineo bekannt vorkam. Er hatte ihn schon einmal gesehen, das war nicht lange her. Der Stall war ein paar Gassen weiter gelegen, neben einer kleinen Eckkneipe. Auch diese beiden waren wenig später in seinem Kopf zu sehen. Es dauerte nicht lange, und Phineo verstand. Auch damals musste es so gewesen sein. Er sah den Felsen, den Bach... alles schien auf einmal so einfach. Er musste nur dem Weg folgen, der ihm gezeigt wurde.


Bearbeitet von Plumbümchen (26.12.2006, 21:01:12)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #990489 - 26.12.2006, 21:12:17
daisyhamster 2
Nicht registriert


Zum Schluss wars zwar ein bisschen verwirrend aber trotzdem toll xD

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Re: "Phineo" [Re: ] - #990629 - 26.12.2006, 22:41:13
kazuha04
Nicht registriert


Huhuu Laura..

Ja, stimmt Lisa hat Recht, aber ich finds trotzdem toLL <3
Dein Schreibstil ist echt gut!
*auf weiteres freu*
hab dich liiebz xD

Kazuu

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Re: "Phineo" [Re: ] - #990644 - 26.12.2006, 22:46:39
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Den ersten Teil hatte ich ja schon gelesen, das letzte dann nicht. Also du weißt ja, dass ich Phineo vergöttere, aber irgendwie versteh ich das nicht so ganz confused
Was hat das mit dem Felsen mit dem Verlaufen zu tun?? Dass er sich damals gerettet hat, hatte er doch eigentlich eher dem Glück und körperlicher Kraft zu verdanken. Dass er in der Lage ist, den Weg zur Kneipe (sry^^) zu 'ertasten' ist doch eher was Geistiges. Naja, bis auf die eine Sache war das wieder toll zwinker

Lg deine Anna
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #990653 - 26.12.2006, 22:50:47
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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War ja kein Glück... zumindest nicht alles. Er hat diesen Felsen, durch den er ja aus dem Bach klettern konnte, schon vorher in seinem Kopf gesehen, genauso wie den Weg zur Kneipe. Hätte er den nicht vorher bemerkt, wäre er wahrscheinlich dran vorbeigeschwemmt kopfstand
Ist doch eigentlich ganz einfach lach


Bearbeitet von Plumbümchen (26.12.2006, 22:55:26)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #990668 - 26.12.2006, 22:59:20
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Achsoooo. Das mit dem 'er hatte einen Felsen kommen sehen' hört sich eher so an, als würde er den so auf sich zukommen sehen. Nicht in ner Vision oder so, einfach so 'real'^^
Egal glücklich Kleines dummes Anna hat verstanden und ist zufrieden lach
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #990709 - 26.12.2006, 23:21:27
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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Ich poste hier mal lieber weiter, damit man an der Stelle nicht den Überblick verliert.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



Nun lief alles, was er auf seinem Weg hierher gesehen hatte, schneller ab. Als ihm zuletzt das Schankhaus gezeigt wurde, löste sich seine Hand von der Wand, und er konnte wieder die Augen öffnen. Ein wenig benommen stand er noch da, aber er war glücklich, dass er diesen hervorragenden Ausweg gefunden hatte. Obwohl es ihm eigenartig vorkam, schien es ihm eine vorteilhafte Fähigkeit zu sein. Zielstrebig lief Phineo durch die Gassen, voller Spannung. Er konnte es kaum erwarten, das Schankhaus zu erreichen, um Alessia von seiner Erfahrung zu berichten. Während er lief, dachte er darüber nach. Einerseits fand er Gefallen daran, und fragte sich, ob er es jederzeit tun könnte, wann immer er es wollte und brauchte. Andererseits machte es ihm Angst. Viel Angst. Marianna hatte ihm beigebracht, dass nicht alles, was im ersten Augenblick gut erscheint, auch immer gut bleibt. Sie hatte immer gesagt, dass er sich nie zu sicher fühlen sollte. Er sollte sich nicht blind auf etwas verlassen, das Risiko eines Fehlers oder einer Täuschung war meist größer, als die Vorteile. Phineo wusste nicht, was es zu bedeuten hatte. War es Zufall? Oder wirklich eine Fähigkeit, die er besaß? Wenn diese Fähigkeit schon immer zu ihm gehörte, wieso hatte er bisher nichts davon gewusst? Kam sie nur zum Vorschein, wenn es brenzlig für ihn wurde? Und wenn es doch nur ein Zufall war? Ein Zufall, der ihm als kleiner Junge begegnete, einmal an diesem Tag und dann vielleicht nie wieder? Phineos Schritte beschleunigten sich. Ich muss später darüber nachdenken... wenn ich so weitermache, platzt mir der Kopf.
Als er eine letzte enge Gasse hinter sich gelassen hatte, befand er sich auch schon wieder in dem geschäftigen Teil der Stadt. Er sah sich kurz um und entdeckte sofort das Schankhaus. Es war noch voller als vorher. Phineo drückte sich an den vielen Menschen vorbei, zu dem Tisch, an dem er und Alessia gesessen hatten. Alessia war nicht mehr da. Verwirrt drückte Phineo sich zum Wirt durch, um nach ihr zu fragen.
»Ja, sie ist eben erst gegangen. Ein junger Mann hat sie begleitet, allerdings weiß ich nicht, wohin.« Phineo nickte kurz, dann verließ er das Schankhaus wieder.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #990946 - 27.12.2006, 10:12:19
Schnuckeline5008
Famil​ymitg​lied​

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Beiträge: 398
Ort: Schortens
So und jetzt möchte ich bitte wissen wo Alessia mit Corvin hingegangen ist,also schreib schnell weiter und was der ihr erzählt (hat). xD

Laura ?Du schreibst so toll,aber das weißt du ja. *g*
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Zwei Dinge sind unendlich: Die menschliche Dummheit und das Universum.Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #992235 - 28.12.2006, 14:35:46
callon deas
Nicht registriert


huhu, du hast es tatsächlich geschafft mich so zu fesseln, das ich alles auf einmal gelesen habe lach

Die Geschichte ist echt toll, schreib bald weiter.

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Re: "Phineo" [Re: ] - #992278 - 28.12.2006, 15:34:06
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
So, hier endet das vierte Kapitel. Hab lange überlegt, bis ich zu dem Entschluss gekommen bin lach


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Er hatte Glück, dass Alessia vorhin erst gegangen war, denn er konnte ihren blonden Zopf inmitten der vielen Menschen schnell ausfindig machen. Rasch ging er auf sie zu, und als er sie fast erreicht hatte, und sie aufhalten wollte, bemerkte er den jungen Mann an ihrer Seite. Dieser junge Mann war Corvin. Ein wenig schockiert blieb er stehen.
»Ah, da bist du ja. Wir haben dich gesucht, Phineo.« Freudig musterte Alessia ihn.
»Ihr habt... mich gesucht?« Phineo schnappte hörbar nach Luft.
»Ja, das haben wir«, bestätigte Corvin.
Phineo brachte keinen Ton heraus. Er war mehr als überrascht, Corvin ausgerechnet mit Alessia hier anzutreffen.
»Was soll das werden?«, stotterte er nur.
»Corvin und ich haben nur etwas besprochen. Es ist wichtig. Er wollte direkt mit uns beiden sprechen, als er ins Schankhaus kam, aber du warst weg.«
»Jetzt haben wir dich ja gefunden. Lasst uns gehen, wir sollten nicht unnötig Zeit verschwenden«, schloss Corvin ab, und Phineo folgte den beiden, immer noch unwissend über ihre Absichten.


Bearbeitet von Plumbümchen (28.12.2006, 15:34:47)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #992525 - 28.12.2006, 19:15:18
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

Registriert: 10.08.2005
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Ort: im Westerwald, RLP
Weiteeeeeer bäh
Man könnte höchstens an einer Stelle was verbessern. Phineo sucht ja Alessia, deshalb würd ich eher schreiben 'Alessia ausgerechnet mit Corvin hier anzutreffen.'
Und jetzt ran an die Tasten und weiterschreiben, schneeeeeeeeeeeeell

lg Anna glücklich
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #992575 - 28.12.2006, 20:01:38
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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So, nun sind wir mittlerweile schon beim 5. Kapitel grins


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König Gideon


Marianna und Greg saßen zusammen in der Dorfkneipe, um sich einen schönen Abend zu machen. Marianna musste wieder an Phineo denken, wie so oft, wenn sie niemand ablenkte.
»Ich hoffe, es geht ihm gut.«
»Mach dir keine Sorgen, Marianna. Er kann auf sich aufpassen. Außerdem hat er das Beste meiner Pferde gestohlen, da kann ihm nichts zustoßen«, scherzte Greg. Sie saßen an der Theke und wärmten sich mit Met auf.
Marianna lächelte. »Du hast Recht. Er wird es zurückbringen.«
»Das wird er bestimmt.«
»Ich möchte ihn schnell wieder sehen. Warum auch immer er gegangen ist, er soll heimkehren, wenn er... « Sie brach ab. Warum war er gegangen? Sie hatte lange darüber nachgedacht. In seinem Brief hatte er geschrieben, dass er etwas Wichtiges erledigen müsste, aber was war für ihn auf einmal so wichtig?
»Ich bin mir sicher, dass er uns nicht vergessen wird. Irgendwo da draußen ist er. Er würde lieber sterben, als dich für immer hier zurückzulassen. Du bist immerhin seine Mutter.«
»Nicht seine richtige«, berichtigte Marianna.
Greg fingerte an seinem Stallschlüssel herum. »Hm... das mag sein, aber für ihn bist du die einzige, die sich jemals wie eine Mutter um ihn gekümmert hat. Das wird er dir nie vergessen.«
Marianna wollte antworten, aber sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Greg war zu liebenswürdig, so wie die anderen Dorfbewohner es waren, seit Phineo fort gegangen war. Den Verlust, den Damians Verschwinden mit sich brachte, hatten sie zwar auch noch nicht überwunden, aber Phineos Entscheidung hatte ihnen einen weiteren Schlag versetzt. Dieser Schlag schien sich sehr zu vertiefen. Sie hatten sich alle um Marianna gekümmert, weil sie so unglücklich war, und Greg machte seine Sache am fleißigsten. »Danke, Greg«, sagte sie dann bloß. Er berührte daraufhin tröstend ihren Arm, und lächelte ihr aufmunternd zu. Marianna nippte an ihrem Met und schaute zur Tür. Sie vernahmen ein lautes Klopfen. Der Wirt, welcher gerade damit beschäftigt war, einen Teil der Theke zu wischen, legte seinen Putzlappen beiseite und schaute missgelaunt zur Tür. »Herein«, raunte er ein wenig verwundert. Die Dorfkneipe war ein Treffpunkt für die Dörfler. Niemand, den sie kannten, würde auf die Idee kommen, anzuklopfen. Als nichts geschah, wiederholte der Wirt sich etwas lauter. Alle schauten gespannt zur Tür. Es geschah wieder nichts. Ungeduldig schritt er nun selbst zur Tür, und öffnete sie.
»Was zum — « Der Wirt hatte sie nur halb geöffnet, als er vor Schreck erstarrte. Vor seiner Kneipe standen zwei Soldaten des Königs. »Was führt Euch hierher?«, fragte er entsetzt. Auch seine Gäste waren von dem Anblick schockiert. Was sollte den König dazu bringen, seine Soldaten hier herzuschicken?
»Wir haben nur den Auftrag bekommen, uns kurz umzusehen«, antwortete einer der beiden und räusperte sich. »Oh... natürlich.« Der Wirt ließ die Soldaten ein und verschwand wieder hinter seiner Theke.
»Der König hat etwas verloren, und sucht danach«, begann der andere Soldat.
»Was hat er verloren?«
»Wieso sollten wir es haben?«
»Stört ihr deshalb unseren Frieden?«
»Verschwindet, soll er doch selbst danach suchen!«
Marianna wurde unruhig. »Können wir nicht bitte gehen, Greg?« Greg sah die Soldaten weiterhin gebannt an. »Später, Marianna. Ich will wissen, was sie wollen.« Als wieder Ruhe unter den Dörflern einkehrte, fuhr er fort. »Er hat etwas Wichtiges verloren. Wichtig, auch für euch. Für das ganze Land. Was es ist, dürfen wir euch nicht sagen, es wäre zu gefährlich. Wir sind bloß hier, um euch zu warnen, und um nach Spuren zu suchen«, er hielt kurz inne und blickte in die Runde, »wenn hier in nächster Zeit etwas Ungewöhnliches vorfallen sollte... dann berichtet es, denn es könnte viele Leben retten.« Nun wurde den Dorfbewohnern klar, wie wichtig es sein musste. Ein neugieriges Getuschel entbrannte. Während sie tuschelten, kam der Soldat auf Greg und Marianna zu. »Habt ihr hier in der Nähe des Dorfes irgendetwas bemerkt?« Greg schaute zu Marianna. Sie schaute mit einem traurigen Blick zurück. »Nein«, antwortete sie. Der Soldat musterte sie misstrauisch, dann begab er sich wieder zu seinem Gefährten.



»Mehr haben wir nicht besprochen«, versicherte Corvin.
Phineo seufzte und lehnte sich zurück. »Schön«, schnaufte er. Corvin hatte Alessia und Phineo mit zu sich genommen, um in Ruhe reden zu können. Corvin lebte zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester mitten in der Stadt. Nun saßen die drei in der Küche, und Phineo versuchte sich zu erholen. Sich von dem zu erholen, was man alles von ihm verlangte. Corvin hatte erzählt, dass er sie gerne begleiten würde. Er hatte hervorgehoben, dass Phineos Erscheinen in Allegria eine große Bedeutung haben musste. Er beharrte felsenfest darauf, dass sie nicht umsonst hier waren, und seit er gegen Phineo gekämpft hatte, war er davon überzeugt gewesen, dass etwas Großes im Gange sein musste. »Es könnte spannend werden«, warf er in das Schweigen, »sehr spannend. Und ich will dabei sein, wenn es so weit ist.«
Phineo schaute ihn verständnislos an und hob eine Augenbraue. Alessia hatte die beiden die ganze Zeit aufmerksam beobachtet, seit sie hier saßen, aber selbst noch nicht gesprochen. »Alessia hat mir die Kugel gezeigt.« Nun hob Phineo auch die andere Augenbraue. »Wenn es sonst nichts ist«, sagte er langsam und griff nach dem Wasser. »Ich halte es für eine gute Idee, dem König davon zu berichten«, fügte Corvin hinzu. Phineo verschluckte sich. »Natürlich, genau deshalb war ich auch hier«, hustete er. »Ich weiß nicht, was du hast. Seine Idee gefällt mir«, meldete sich Alessia zu Wort. »Du weißt nicht, was ich habe? Da stimme ich dir zu! Das kannst du auch nicht wissen«, er räusperte sich noch einmal, »Die Idee mag gut sein, aber nicht für mich. Für jeden anderen schon, aber nicht für mich.« Phineo schüttelte den Kopf. »Was ist überhaupt los mit dir?«, fragte Alessia gereizt. »Was mit mir los ist? Was wäre denn mit dir los, wenn du eine verdammte Kugel finden würdest, deine Heimat und alles was dazu gehört deshalb aufgeben müsstest? Dich einer unbekannten Gefahr aussetzen müsstest, die die Kugel für sich will? Von einem Fremden losgeschickt wirst, einen Weg zu gehen, der unbestimmt ist? Wenn du... «, Phineo brach ab und lehnte sich wieder zurück. »Vergiss es«, sagte er leise und stierte die Decke an.
»Darf Corvin uns nun begleiten, oder nicht?«
»Soll er doch. Es ist mir gleich, was er tut. Wenn er unbedingt mit will. Aber zum König werde ich nicht gehen.«
»Danke, Phineo. Das ist sehr gut von dir«, sagte Alessia zufrieden. Zur Antwort erhielt sie ein eingeschnapptes Grunzen.
»Warum willst du nicht zum König?«, fragte Corvin.
»Es erregt nur Aufsehen. Davon können wir nach deiner heldenhaften Tat von heute Mittag nicht noch mehr gebrauchen. Und wenn es schon so außergewöhnlich ist, dass ich meinen Fuß in eure Stadt gesetzt habe, werden wir hier sehr bald festsitzen, das könnt ihr mir glauben. Ich kenne den König nicht, aber wenn er mich sieht, wird er mich nicht mehr gehen lassen wollen. Ich will nicht hochmütig klingen... aber ohne mich seid ihr verloren.«
»Dann bleib doch hier, und gib uns die Kugel. Dann gehen wir beide allein zum König.«
»Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Wenn ich sage, dass ich nicht zum König will, dann wird er auch die Kugel nicht ohne meinen Willen zu sehen bekommen. Und ich will nicht.«
»Ich befürchte, dieses Gespräch ist beendet«, stellte Alessia fest.
»Nein, ist es nicht«, protestierte Corvin.
»Doch. Ist es.« Phineo erhob sich und verließ den Raum.


Bearbeitet von Plumbümchen (28.12.2006, 20:03:45)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #992590 - 28.12.2006, 20:20:05
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Zwei Starrköpfe und die arme Alessia mitten drin. Die tut mir leid^^
Aaaaber ich wusste, dass Corvin mitgehen würde grins
Ganz toll glücklich grins
Vorallem find ich das schön, dass man nochmal was von Marianna hört, hab mich schon gefragt wie es der wohl geht. Ich wüsste jetzt nur mal gern was mit Damian los ist... Aber das kommt sicher noch??

Anna
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #992626 - 28.12.2006, 20:56:43
Plumbümchen

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Klar kommt das noch. Aber seeeeeeeeeeeeehr viel später, also abwarten lach

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #993315 - 29.12.2006, 14:55:42
Plumbümchen

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Hm, ich hab mir mal eben alles nochmal durchgelesen... kamen eine menge Logikfehler vor lach
Ich glaub, ich muss nochmal gaaaaaaaanz viel überarbeiten bäh

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #998130 - 02.01.2007, 18:04:29
Plumbümchen

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Als ich gestern mal wieder über dem nächsten Teil vom 5. Kapitel brütete, und ich kaum etwas auf's Papier brachte, kam mir eine Idee.
Ich hatte früher schonmal an Phineo geschrieben, irgendwann hab ich dann abgebrochen, weil ich keine Zeit hatte. Als ich dann letztes Jahr wieder damit angefangen habe, hatte ich mir die alte Fassung durchgelesen, aber weil sie mir nicht mehr gefiel, hab ich ganz neu angefangen. Das Neue ist alles, was ich bisher gepostet habe. Nun eine kleine Frage an euch:
Wollt ihr euch mal die Ursprungsfassung ansehen, solange ich noch schleppend weiterkomme?

*EDIT* Wenn man so will, kann man es auch als kleines Geschenk zum neuen Jahr bezeichnen lach


Bearbeitet von Plumbümchen (02.01.2007, 18:08:46)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #998139 - 02.01.2007, 18:10:58
Hot sweet kissgirl 91
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Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa.... aaaaaa!
glücklich
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #998160 - 02.01.2007, 18:24:29
Plumbümchen

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Nagut, dann werde ich das mal tun, so als kleines Special zum neuen Jahr lach (Eigentlich hat nur Anna 'ja' gesagt, aber egal bäh)

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Das Ende und der Neuanfang


Es dämmerte... Phineo hockte hinter einem Baum, seinen Bogen in der Hand und jederzeit bereit, einen Pfeil aus dem Köcher zu ziehen um ihn abzuschießen. Er hatte einen Gürtel mit Schwert dabei, der Pfeilköcher hing an seiner Schulter. Die letzten Lichtstrahlen der Abendsonne durchdrangen das Blattwerk der Bäume und erhellten mit schwachem Licht den Weg. Er beobachtete, wie eine große Gestalt, die in einen schwarzen Umhang gehüllt war und deren Gesicht man nicht erkennen konnte, ein Bündel aus ihrem Umhang zog und es unter Blätter, Moos und Waldboden vergrub. Phineo bemerkte, wie sich die Gestalt umsah. Schnell drehte er den Kopf zur Seite, damit sie ihn nicht entdeckte. Er hörte ein Rascheln direkt über seinem Kopf, es kam aus der Baumkrone. Plötzlich schnellte ein Eichhörnchen senkrecht den Baumstamm neben ihm hinunter und er schrak so zusammen, dass das Unterholz knackte. Somit hatte er die Aufmerksamkeit der vermummten Gestalt auf sich gezogen. Er spürte ihren Blick in seine Richtung im Rücken. In der Hoffung, die Gestalt würde ihn nicht entdecken, blieb er still stehen. Er schluckte, als er die Person auf sich zukommen hörte. Was sollte er nun tun? Schnell wegrennen, oder sich der Gestalt stellen? Er wusste nicht, was sie darstellen sollte... er hatte noch nie in seinem Leben so etwas gesehen. Er hatte noch nie mit seinen Pfeilen auf andere Wesen als auf wilde Tiere geschossen... er benutzte sie normalerweise zum Üben seiner Zielgenauigkeit. Sein Schwert hatte er erst ein paar Wochen zuvor zum 17. Geburtstag bekommen und es eigentlich kaum genutzt. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, denn es mochte zwar schmal sein, aber es wog viel und er konnte es kaum führen. Er hörte die Gestalt durch das Laub schleichen, sie kam immer näher. Jetzt musste er sich etwas überlegen und zwar sehr schnell. Er schaute sich um. Zwanzig Meter von ihm entfernt sprang ein Hirsch durch eine Lichtung. Rasend schnell zog Phineo einen Pfeil, spannte den Bogen und schoss auf das Tier. Er traf und man hörte den dumpfen Aufprall, als das Tier zu Boden ging. Das lenkte die Gestalt von ihm ab und sie sah sich verwirrt um. Die Gelegenheit nutzte er, um so schnell er konnte loszurennen. Hinter sich hörte er ein verärgertes Zischen, welches wahrscheinlich von der Gestalt ausging. Phineo lief querfeldein
durch den Wald, sprang über umgefallene Bäume und umging alles andere, was ihm auf irgendeine Weise den Weg versperrte. Als er sich weit genug von der Gestalt entfernt fühlte, wurde er langsamer, und trottete schließlich langsam umher. Er überlegte, ob er nach einem längeren Zeitraum wieder zu der Stelle, an der die Gestalt ihr Bündel vergrub, zurückkehren sollte. Da fiel ihm auf, dass es schon langsam dunkler wurde und er noch einen langen Fußmarsch nach Hause vor sich hatte.

Auf dem Heimweg dachte er über das Bündel nach, welches die Gestalt vergraben hatte. Die Laute und die Atmosphäre, die sie ausgestrahlt hatte, hatten nicht sehr menschlich oder lebendig gewirkt. Es kam Phineo eher geisterhaft vor. Das Bündel, welches sie vergraben hatte, sah aus, als enthielte es einen runden Gegenstand. Als er so darüber nachdachte, fiel ihm ein, dass er die Hände der Gestalt genauer gesehen hatte, als sie das Bündel hervorzog. Sie hatten sehr blass und dürr ausgesehen, und als wäre kaum noch Leben in ihnen. Er war neugierig, aber wenn er genauer über dieses Wesen nachdachte, machte es ihm doch ein wenig Angst und es ließ ihn schaudern. Also versuchte er, die Gestalt vorerst aus seinem Kopf zu bekommen, obwohl er sich viele Fragen stellte. Still aber dennoch zügig lief er durch den Wald, über Trampelpfade und an Lichtungen entlang, bis er schließlich den Waldrand erreichte und die normale Straße benutzen konnte. Der Weg war frei und er schaute auf eine große Ebene. Die Sonne stand tief am Horizont. Er atmete tief durch, da die Enge des Waldes doch ziemlich bedrückend war und lief durch die frische Abendluft. Der Wald war eine halbe Stunde von seinem Dorf entfernt, aber er kam fast jeden Tag hierher. Seine Tante hielt nicht viel davon, da alle aus seinem Dorf den Wald fürchteten. Kaum einer von ihnen traute sich hierher, obwohl Phineo fand, dass er eigentlich nichts Gefährliches barg. Zumindest hatte er noch nie eine Begegnung mit etwas Gefährlichem. Das Einzige, was er im Wald antraf, waren kleine Tiere, Insekten und Wild, die Bäume, ein paar Felsen, viel Moos und viele Waldfrüchte, aber sonst nichts, wovor man sich fürchten musste. Er verstand nicht, warum sie ihn alle tadelten, wenn er vom Wald sprach. Den Kindern im Dorf erzählten die Erwachsenen, dass sie, wenn sie unterwegs sind, niemals von der Straße abkommen sollten. Die Straße war sicher, denn alles, was sich abseits von ihr befand, sollten sie meiden und die meisten verboten ihren Kindern, sich jemals weit von den Wegen und Straßen zu entfernen.
Er lief weiterhin den Weg entlang. Der Wind blies in seine stahlgrauen Augen und es war so kalt, dass er immer schneller lief, um Heim zu kommen. Es war schon dunkel, also hatte er, wenn er Pech hatte, das Abendessen verpasst. Wahrscheinlich würde seine Tante sich Sorgen machen, da er sonst immer vor Sonnenuntergang zurück war. Schließlich sah er in der Ferne die Lichter der Hütten und Häuser und lief rasch weiter. Um diese Zeit war kaum jemand draußen, die meisten Männer waren heimgekehrt, die Frauen ließen ihre Kinder zu später Stunde nicht mehr raus. Es war gefährlich in ihrer Umgebung, da ihr Dorf sehr offen und mitten in der weiten Ebene lag. Nicht selten kam es vor, dass Wegelagerer herkamen und andere ausplünderten, wenn sie sie auf offenem Platz um diese Zeit antrafen.
Phineo kam an und klopfte vorsichtig an die Tür.

Während er sich bettfertig machte, überlegte er, ob er seiner Tante und seinem Onkel von dem Vorfall im Wald erzählen sollte. Aber dann fand er es besser, so zu tun, als wäre nichts Besonderes vorgefallen, da sie sich sowieso nur unnötig um ihn sorgen würden. Schließlich ging er zu Bett. Eine Weile lag er wach, und betrachtete den Vollmond.
Wer oder Was war dieses Wesen? Woraus bestand dieses Bündel und was war es für ein Gegenstand, der sich darin verbarg? Warum vergrub die Gestalt es im Wald? Wollte es den Gegenstand vor irgendwem verstecken? Gab es jemanden, der danach sucht und es nicht finden darf? War die Gestalt gut oder hatte sie Böses im Sinn? Was hätte sie getan, wenn sie mich geschnappt hätte?
Viele Fragen stellte er sich, als er so da lag und aus dem Fenster schaute. Er hoffte, jemanden zu finden, der wusste, worum es sich dabei handelte...

Diese Nacht schlief er sehr unruhig. Albträume quälten ihn und er schrak oft aus dem Schlaf auf, um wenig später wieder einzuschlafen und weiter zu träumen. In seinen Träumen kamen verschiedenste Dinge vor. Das Meiste davon hielt er für Unsinn und irgendwann, als die Sonne schon aufging, wachte er auf. Danach konnte er nicht mehr schlafen...

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So, den Rest poste ich später.
Was findet ihr besser? Die neue Version oder diese alte hier?

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #998450 - 02.01.2007, 20:57:53
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Also.. den ersten Abschnitt find ich... schlecht. Also zumindest im Vergleich mit dem was du sonst so schreibst. Den Rest find ich aber dann wieder richtig gut.
Aber ich find die neue Fassung viel besser, weil du ganz anders in die Geschichte rein kommst. Weils ja bei dir nicht sofort mit voller Action losgeht, find ichs besser, wenn vorher noch was eher Neutrales kommt. Das ist bei dem alten Anfang hier nicht so gut geworden.
Also schön fleißig sein bei der neuen Fassung glücklich

find ich, find ich... ich find, mir hätte ruhig mal was anderes einfallen können bäh


Bearbeitet von Hot sweet kissgirl 91 (02.01.2007, 20:59:13)
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #998500 - 02.01.2007, 21:46:13
Plumbümchen

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Eigentlich wollte ich ja noch den Rest der alten Fassung posten. Wäre auch nicht mehr so viel gewesen, aber mittendrin ist das Forum abgeschmiert lach Hab jetzt aber auch nicht die Lust, das nochmal zu bearbeiten, um es dann doch noch reinzustellen. Tut mir Leid lach Aber da der Rest auch nicht sehr beeindruckend war, habt ihr nichts verpasst.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1012317 - 14.01.2007, 19:18:28
Plumbümchen

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Es geht weiter kopfstand


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»Er wird sich schon etwas ausdenken, was er mit dir anstellen kann«, zischte Alessia.
»Meinst du wirklich?«
Corvin und Alessia befanden sich kurz nach Mitternacht auf dem Gelände des Königs, während Phineo in einem ruhigen Schlaf in Corvins Bett lag. »Ich glaube nicht, dass ich es getan habe... Wie konnte ich nur die Kugel nehmen, und sie dir geben, um hier jetzt vor diesem Tor zu stehen... « Corvin grinste sie nur hämisch an.
»Wie kommen wir rein?«, fragte Alessia beeindruckt, und sah sich das Tor genauer an.
»Abwarten.«
»Was warten wir denn ab?«
»Die Wachen des Königs wechseln um diese Zeit vor seinen Gemächern. Wenn die Ablösung steht, müssten sie herauskommen, dann können wir rein«, erklärte Corvin, packte Alessias Arm, und zog sie mit sich hinter einen der beiden Bäume, die das Tor zieren sollten.
»Da sind sie«, flüsterte er, als sich das Tor laut knarrend öffnete, und zwei Wachen herauskamen. Als die beiden außer Sichtweite waren, und sich das Tor langsam wieder zu schließen begann, stahlen sich Alessia und Corvin hinein. Vor ihnen lag ein kleiner dunkler Schlosshof, welcher bloß an wenigen Stellen von dem Mond in helles Licht getaucht wurde. Gegenüber von dem Tor, durch das sie gekommen waren, lag ein zweites, kleineres Tor. Rechts und links von ihnen befanden sich Wehrgänge, aber es schien niemand da zu sein.
»Das war noch der einfachste Teil«, warnte Corvin.
»Was nun?«
»Am besten wäre es, da hochzukommen«, antwortete Corvin und deutete auf die Wehrgänge.
Alessia nickte und sah sich um. Außer einem kleinen, halbwegs verwitterten Baum und ein paar Heuballen befand sich in dem Hof nichts, was ihnen helfen könnte.
»Kannst du gut klettern?«, fragte Corvin, als er Alessias Blick zu dem Gewächs wandern sah. »Ja, aber ob dieser Baum mich tragen kann?«
»Versuch es.«
Alessia legte den Kopf schräg. »Und wenn ich falle?«
»Dann fang ich dich auf.«
»Lass uns lieber etwas von dem Heu daneben legen, dann fühle ich mich sicherer«, entgegnete sie und schritt auf die Ballen zu. Als sie einen zu dem Baum herüber getragen hatte, sah sie Corvin fragend an, und bedeutete ihm, ihr zu helfen. Nachdem sie alles an Heu neben dem Baum platziert hatten, was es in dem Hof gab, stellte sich Corvin neben das Gewächs und half Alessia hinauf. Als Alessia sich an einem äußerst zittrigen Ast hochgezogen hatte, konnte sie ziemlich leicht den Wehrgang erreichen und kletterte schließlich hinauf. »Ist die Luft rein?«, fragte Corvin. »Ja, alles in Ordnung.« Corvin stellte sich auf einen der Heuballen, sprang, und schaffte es, sich an einen Ast zu klammern. »Sei vorsichtig«, zischte Alessia. Corvin baumelte hilflos an dem Ast und versuchte vergebens, sich an ihm hochzuziehen. »Warte, ich helfe dir.« Alessia lehnte sich zu Corvin, aber es trennten sie noch einige Zentimeter von dem Ast.
»Ich komme nicht dran«, schnaufte sie.
»Dann streck dich ein wenig mehr!«
»Es geht aber nicht.«
Nach einem weiteren Versuch, auf den Ast zu klettern, rutschte Corvin ab und fiel auf die Ballen.
»Dann geh vor«, stöhnte er.
»Hast du dich verletzt?«
»Nein, alles in Ordnung hier unten. Geh einfach, ich komme nach.«
»Aber wo soll ich hin?«
»Immer geradeaus und nicht erwischen lassen. Wenn du dem Wehrgang einfach folgst, müsstest du irgendwann auf eine schmale Holztür stoßen. Geh’ dann durch diese Tür, dahinter müsste eine Statue stehen, dort wartest du auf mich.«
»Und wenn du nicht kommst?«
»Dann gehst du entweder allein zum König oder kehrst um, wenn du dich nicht traust«, erklärte Corvin schnippisch.
Alessia nickte und lief den dunklen Wehrgang entlang. Als sie noch einmal von oben auf den Hof blickte, war Corvin verschwunden. Sie atmete tief durch und lief weiterhin geradeaus. Ab und zu blieb sie stehen, um nach Geräuschen, die das Erscheinen eines Wächters ankündigen könnten, zu lauschen. Der Gang schien endlos zu sein, aber nach einiger Zeit stieß sie auf die Holztür. Vorsichtig öffnete Alessia sie, ganz darauf bedacht, das Knarren nicht zu laut werden zu lassen, und sah sich schließlich in einer von edlen Fackeln beleuchteten Halle wieder. Sie blickte sich erschrocken um und entdeckte neben sich sofort die Statue, von der Corvin gesprochen hatte. So lautlos wie möglich quetschte sie sich hinter die übermannshohe Kreatur aus Stein, und hoffte, dass man sie nicht entdecken würde. Als sie des langen Stehens müde wurde, ließ sie sich ein wenig an der Wand hinunter sinken, was zwar ziemlich unbequem war, aber nicht anders ging. Sie wartete und wartete, aber Corvin kam einfach nicht. Nun dachte sie nach, ob sie es riskieren sollte, einen Weg zum König zu suchen, oder ob sie besser umkehren sollte. Langsam reckte sie den Kopf an der Seite der Steinkreatur vorbei und sah sich um. Weit und breit schienen keine Wachen postiert zu sein. Alessia atmete tief durch, verließ ihr Versteck und suchte nach einer weiteren Tür, die sie zum König führen könnte. Die Halle war eine schlichte Steinhalle, deren Decke gewölbt war. An den Wänden befanden sich die ziemlich elegant geformten Fackeln, welche die Halle in ein schummriges Licht tauchten. Alessia schritt die vier Wände langsam ab, dabei fand sie heraus, dass sich in der Halle vier Türen befanden, an jeder Wand eine. Sie seufzte leise und überlegte, welche Tür sie ausprobieren sollte. Es musste auf Anhieb die Richtige sein, denn es würde zu viel Zeit kosten und zu riskant sein, alle Türen auszuprobieren.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1012343 - 14.01.2007, 19:30:14
Hot sweet kissgirl 91
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Ich finds natürlich (wie köntne es auch anders sein) wieder sehr gut. Nur find ichs ein bisschen komisch, dass du die Halle als schlicht bezeichnest, weil ja ne Steinfigur und edle Fackeln und eine STEINhalle sich eher nach dem Gegenteil von schlicht anhören.
Und jetz setz dich an die Tasta und schreib weiter ó.ò

Anna glücklich
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1012351 - 14.01.2007, 19:32:00
Plumbümchen

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Warte mal ab was noch kommt, dann passt schlicht schon zwinker

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1016161 - 18.01.2007, 17:02:01
Plumbümchen

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Nachdem sie schließlich durch eine der Türen gegangen war, hörte sie auch schon wieder das Knarren eben dieser hinter sich. Langsam drehte Alessia sich wieder um. Gerade als sie einen Schritt machen wollte, riss jemand ruckartig die Tür auf.
»Was?« Alessia erblickte leicht verwirrt ihren Begleiter.
»Wie ich einen anderen Weg finden konnte? Ist geheim«, antwortete Corvin leicht außer Atem.
»Du hättest mich trotzdem nicht so erschrecken müssen.«
Schweigend schritten sie den engen Gang entlang, bis sie auf eine weitere Tür stießen.
»Was befindet sich dahinter?«
»Die Eingangshalle des Schlosses.« Corvin trat noch einen Schritt vor, dann öffnete er die Tür langsam, um nachzusehen, ob jemand in der Halle war. »Scheint niemand dort zu sein«, flüsterte er und betrat den großen Raum, Alessia dicht hinter ihm. Sie war nicht minder beeindruckt von dem Anblick, der sich ihr bot. Obwohl die Halle im Halbdunkel lag, konnte man die prachtvoll bemalten Wände und weitere kunstvoll gemeißelte Statuen erkennen, welche in zwei Reihen die Halle zierten. Alessia wollte sich gerade eines der Kunstwerke genauer ansehen, als Corvin sie am Arm zurückzog. »Dazu haben wir jetzt keine Zeit«, mahnte er und wies auf eine große Eichentür, die sich am Ende des Raumes befand. Alessia nickte und sie begaben sich schnell zur anderen Seite der Halle.
»Hier müssen wir aufpassen«, Corvin lehnte das Ohr an die Eichentür, »ich wusste es. Es kommt äußerst selten vor, dass niemand dort drin ist. Hoffen wir, dass der König auch unter ihnen ist.«
»Wieso sollte Gideon dort sein? Um diese Zeit wird er wohl kaum durch das Schloss schleichen.«
»Wenn ich an all die Erzählungen von geschwätzigen Wachen denke, ist er ziemlich oft und lange hier in der Bibliothek, ganz besonders Nachts.«
»Und was machen wir, wenn er nicht da ist?«
»Wegrennen, und zwar schnell.«
»Hervorragender Plan«, zischte Alessia.
»Hast du einen besseren?«
»Mach sie endlich auf.«
Nachdem Corvin die Tür geöffnet hatte, war das erste, was sie sahen ein kreisrunder Tisch, der etwas weiter entfernt von ihnen vor einem großen Fenster stand. An dem Tisch saßen sechs Männer, fünf von ihnen schienen Wachen und Dienstboten zu sein, der sechste war der König, welcher sich nun entsetzt erhob und Alessia und Corvin einen Augenblick reglos anstarrte. Er wand den Blick wieder von ihnen ab und wendete sich an eine seiner Wachen. »Wie konnten die beiden hierher gelangen?« Die Wachen tauschten nervöse Blicke aus, als einer von ihnen dem König gestand, dass er es sich nicht erklären konnte. »Wozu habe ich euch überhaupt, wenn ihr derartige Einbrüche nicht verhindern könnt? Und jetzt greift sie euch schon!«, keifte Gideon.
»Halt«, Corvin betrat nun den Raum, »wir müssen mit Euch sprechen, es ist dringend.«
»Und aus diesem Grund nehmt ihr euch einfach das Recht, mein Schloss um diese Zeit zu betreten?«
»Es... ging nicht anders.«
»Natürlich. Darüber können wir morgen dann in Ruhe sprechen, aber diese Nacht werdet ihr wohl zu unser aller Sicherheit hier verbringen müssen.«
Als Gideon geendet hatte, sprang eine der Wachen auf und marschierte auf Alessia und Corvin zu. Corvin reagierte auf der Stelle, griff nach Alessias Arm und rannte mit ihr durch die Eingangshalle, dicht gefolgt von den Wachen. Sie liefen an den Statuen vorbei auf eine der Türen zu, welche aber verschlossen war. »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Alessia verzweifelt, als die Wachen sie erreicht hatten. »Uns widerstandslos folgen«, brummte eine der Wachen. Alessia schaute Corvin hilfesuchend an, aber er achtete mehr auf die Wache. »Nein.«
»Wie lange wollt ihr es hinziehen?«
»Das werden wir noch sehen.«
Alessia wollte Corvin bitten, dem Ganzen einfach ein Ende zu setzen, aber ein lautes Klirren von zerbrechendem Glas, welches von der Fensterseite zu kommen schien, hielt sie auf. Erschrocken drehten sich alle zu den Fenstern, aber das einzige was sie sahen war ein großes Loch im Glas. Gideon eilte erzürnt zu ihnen, und auch er entdeckte das zerbrochene Fenster. »Was war das?«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1016276 - 18.01.2007, 18:25:10
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Und jetzt hat bestimmt der Trottel Phineo die Scheibe eingeworfen xD

Aber warum sagen die dem König nicht einfach was Sache ist??? Der wird sich doch ganz sicher nicht die Ohren zuhalten und sagen, dass er keinen Bock hat, ihnen zuzuhören? oO

Weiteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeer, uff da Stell! Mach hinne bäh

anna engel
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1016338 - 18.01.2007, 19:09:05
Plumbümchen

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Gut, ein bisschen weiter, nur für Anna extra kurz, da sie das ja auch immer so schön kann zwinker

*EDIT* Kleine Anmerkung: Hier beginnt das 6. Kapitel, ich habe nur noch keinen Titel dafür.
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Corvin brach auf einmal in schallendes Gelächter aus, womit er die Aufmerksamkeit Gideons, Alessias und die der Wachen auf sich gelenkt hatte. »Ich habe es doch gewusst«, keuchte er, »ich weiß genau, dass du hier bist. Komm raus und hilf uns!« Alessia sah Corvin verwundert an und redete nun beruhigend auf ihn ein. »Ich weiß nicht, was plötzlich in dich gefahren ist, aber ich glaube nicht, dass sich hier noch jemand außer uns in dieser Halle befindet.«
»Da glaubst du falsch, genauso wie Gideon und seine Wachen es tun.«
»Ich will, dass man die beiden sofort hier wegschafft, um das Fenster kann man sich später kümmern!« Gideon hatte seine Geduld endgültig verloren. Seine Wachen gehorchten ihm nicht, sondern standen wie festgewachsen dort und betrachteten alles mit großer Verwunderung, während zwei ungehobelte Pöbel in der Eingangshalle seines Schlosses standen, wobei einer von ihnen den Verstand komplett verloren zu haben schien. Er wollte, dass endlich gehandelt wurde. »Es besteht kein Grund zur Aufregung, Gideon, die junge Dame und ich werden Euer Schloss so schnell es geht verlassen. Allerdings habe ich geglaubt, dass Ihr wisst, was hier gerade vor sich geht. Ich glaubte, Euer Wissen würde auch diesen Teil enthalten... Wie es scheint, habe ich mich geirrt.« Gideon und Alessia blickten Corvin verwirrt an, bis sie ein Geräusch, welches von den Glasscherben auf dem Boden ausging, wieder ablenkte. »Ich möchte wissen, was das ist«, murmelte Alessia leicht panisch. Sie vernahmen ein Knirschen, wie bei Schritten, die sich über die Scherben bewegten. Nun fiel Alessia ein langer, pechschwarzer Schatten auf, der sich hinter einer der Statuen befand. Der Schatten regte sich nicht, aber er gehörte nicht zu der Statue. Langsam drehte sich Alessia zu Corvin, welcher ihr verstohlen zulächelte. Alessia verstand und nickte. »Wir werden jetzt gehen«, sagte Corvin ruhig und nahm Alessias Hand. Gideon schien den Schatten auch bemerkt zu haben, denn er beachtete die beiden nicht mehr. Bloß eine der Wachen trat einen Schritt auf die beiden zu, aber in diesem Moment ertönte eine Stimme hinter der Statue und sie hielt inne. »Das würde ich unterlassen«, sagte die Stimme. Kurz darauf war ein leises Surren zu hören, einen Augenblick später ragte ein Pfeil aus einem Gemälde an der Wand.


Bearbeitet von Plumbümchen (18.01.2007, 19:10:41)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1017268 - 19.01.2007, 18:43:32
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Aber mich anmotzen, wenn ich an einer spannenden Stelle aufhör Ó.ò
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1017280 - 19.01.2007, 18:51:03
Plumbümchen

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Ein bisschen verpeilt heute, was? lach

Zitat:
Gut, ein bisschen weiter, nur für Anna extra kurz, da sie das ja auch immer so schön kann zwinker


Das war ja die Rache dafür, damit du auch mal MICH anmeckern kannst, Dödelchen lach

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1019160 - 21.01.2007, 19:43:53
Plumbümchen

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Hier gehts ein bisschen weiter, um euch nicht zu lange zu quälen zwinker
Was ich noch sagen wollte, ist, dass ich es ziemlich schade finde, dass hier niemand Kritikpunkte hat oder einfach mal was anderes als 'toll' sagen kann, denn ich würde mich sehr freuen, wenn man hier ein wenig mehr Aktivität zeigen würde unschlüssig

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Versteinert blickte der Wachmann auf das schmale Stück Holz, welches vor seiner Nase im Gemälde steckte, während der König Alarm schlug. Der Schatten trat nun hinter der Statue hervor und lief auf Alessia und Corvin zu, welche nun die Tür erreicht hatten. So schnell sie konnten rannten Phineo, Alessia und Corvin den Gang entlang, in der Hoffnung, dass die Soldaten des Königs sie nicht schnell genug abfangen würden. Sie stießen die Tür am Ende des Ganges auf und eilten durch den Wehrgang, gefolgt von den polternden Schritten sich nähernder Soldaten und Wachen. »Was jetzt?« Alessia blickte hilflos in den Hof. »Springen natürlich«, rief Phineo, packte Alessia und Corvin an den Händen, zog sie mit auf die Brüstung und sprang. Unversehrt landeten sie im Heu, während einige der Soldaten sich gegen die Brüstung lehnten und der andere Teil von ihnen auf einen anderen Weg zum Hof eilte. »Wo kommen die bloß alle so schnell her?«, fragte Alessia und rappelte sich auf. »Wir haben jetzt ein anderes Problem.« Corvin stand ratlos vor dem schweren Tor.
»Das mag sein, aber wir müssen erst die Soldaten aufhalten.«
»Hast du eine Idee?«
»Ja, aber ich brauche deine Hilfe«, sagte Phineo entschlossen.
»Gut, was muss ich tun?«
»Heb mich hoch zu dieser Fackel dort, dann müssen wir nur noch hoffen, dass es klappt.«
Corvin nickte, sie begaben sich zu der Steinmauer, und er half Phineo, sich zu der Fackel zu strecken. Phineo nahm einen Pfeil aus seinem Köcher und steckte ihn an der Flamme der Fackel an. »Lass mich runter.« Er spannte seinen Bogen und zielte mit dem brennenden Pfeil auf das Dach des Wehrgangs. »Ihr müsst versuchen, das Tor zu öffnen, egal wie«, sagte er und schoss den Pfeil ab. Phineos scharfer Blick hatte ihnen zu mehr Zeit verholfen, denn der Pfeil hatte sein Ziel nicht verfehlt und das Dach brannte wenige Augenblicke später lichterloh. Corvin und Alessia machten sich an dem Tor zu schaffen, aber sie fanden keine Möglichkeit, es zu öffnen.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1019163 - 21.01.2007, 19:48:19
Hot sweet kissgirl 91
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Oi oi oi :O Wie kams eigentlich, dass keiner von denen bemerkt hat, wie Phi in den Raum gekommen ist??? Vorallem musste der vom Fenster bis zur Statue ja auch noch ein paar Schritte gehen. War der SO schnell? oO
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1019169 - 21.01.2007, 19:51:33
Plumbümchen

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Zitat:
Wie kams eigentlich, dass keiner von denen bemerkt hat, wie Phi in den Raum gekommen ist??? Vorallem musste der vom Fenster bis zur Statue ja auch noch ein paar Schritte gehen.


Er hat ja das Fenster eingeschlagen und ist dann durchgeklettert. Die haben nur das Glas splittern gehört und später das Loch gesehen, und da die Statue unmittelbar vor dem Fenster stand, konnte er sich praktisch direkt dahinter verstecken zwinker

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1020823 - 23.01.2007, 19:04:28
Plumbümchen

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»Irgendwie müssen wir doch hier wegkommen«, schrie Alessia Phineo zu, um das Knistern des brennenden Daches zu übertönen. Phineo ließ seinen Bogen sinken und begab sich zu den beiden, die ratlos neben der Vorrichtung zum Öffnen des Tores standen. »Was ist denn los?«, fragte Phineo drängend. »Es klemmt!« Corvin deutete auf die Kurbel, mit welcher man die schweren Torflügel sonst problemlos öffnen und schließen konnte. »Lass mich das machen.« Phineo tastete die dicken Ketten der Vorrichtung nach Unebenheiten ab, auch die Kurbel selbst nahm er in Augenschein, bis er die Ursache schließlich gefunden hatte. »Da haben wir es!« »Ich will dich ja nicht überfordern, Phineo, aber du solltest dich besser beeilen«, wies Alessia mit einem Blick auf die Soldaten hin, die sich auf einem anderen Teil des Wehrganges gegenüber dem Tor postiert hatten und mit Pfeilen auf sie zielten. Phineo trat nun mit aller Kraft gegen die Kurbel, ein lautes Splittern war zu hören und danach konnte er die Ketten mit Leichtigkeit herunterziehen, um das Tor zu öffnen. Die Torflügel bewegten sich langsam nach außen hin, während Corvin ungeduldig zwischen ihrer einzigen Möglichkeit nach Rettung und den bewaffneten Soldaten hin und her sah. Alessia und Phineo standen hinter ihm, Phineo wies Alessia an, sich schon durch den langsam größer werdenden Spalt zu drängen, als er erneut seinen Bogen hob.
»Was tust du? Runter damit!«, zischte Corvin mit einem Blick auf die Soldaten, welche gespannt auf das Kommando zum Abschuss warteten.
»Wieso schießen sie nicht?«, fragte Alessia beunruhigt.
»Sei froh, dass sie nicht schießen.«
Das Tor hatte sich nun weit genug geöffnet, um hindurchschlüpfen zu können. Alessia verließ als erste den Hof, dann folgte Corvin und zuletzt Phineo, immer noch mit erhobenem Bogen. Kaum waren sie wenige Meter von dem Tor entfernt, hörte man den Pfeilhagel in ihre Richtung losgehen. Sie hörten das dumpfe Pochen der Pfeile, die in den Torflügeln stecken blieben. »Bloß weg hier!«, rief Corvin, nachdem sich ein Pfeil in seinem Umhang verfangen hatte.



»Ich frage mich immer noch, wie du es geschafft hast.« Alessia durchbrach das lange Schweigen, woraufhin Phineo sie fragend ansah.
»Aus welchem Grund und vor allem wie bist du in das Schloss gelangt?«
Phineo stand auf und ging zur Tür, an der sie ihre Umhänge aufgehängt hatten. Er suchte Alessias Umhang heraus und griff hinein, hervor kam etwas blau Schimmerndes.
»Das hier.« Phineo nahm die Kugel an sich und setzte sich wieder an den Tisch. »Du hast nicht wirklich geglaubt, ich wäre so dumm, es nicht zu bemerken?« Alessia schwieg. »Ich wachte auf und konnte nicht mehr einschlafen, also stand ich auf und schaute nach, ob die Kugel noch da ist. Frag nicht warum, mir war einfach danach. Sie war weg, ich verließ mein Schlafzimmer und klopfte an deine Tür, aber du warst auch verschwunden. Mir war sofort klar, was los war und ich beschloss, euch abzufangen.«
»Woher wusstest du, wo sich das Schloss Gideons befindet?«, fragte Corvin.
Phineo versuchte sich an einem Lächeln. »Nennen wir es Instinkt.«
»Und wie konntest du unbemerkt bis zu den Fenstern der Eingangshalle kommen?«
»Ich kam zum Tor, aber ich konnte natürlich nicht hinein, also schlich ich die Mauer entlang, auf der Suche nach einem anderen Weg. Das Schloss ist sehr groß, es hat lange gedauert, aber ich habe den Schlossgarten gefunden. An der Mauer stand ein Baum, dessen Äste in den Garten hinüberragten. Ich kletterte hinauf und konnte auf der anderen Seite herunter springen. Der Garten war ebenfalls sehr groß, aber ich fand schließlich die großen Fensterreihen... «
»Den Rest kann ich mir vorstellen.«
»Ich aber nicht. Wie bist du zu den Fenstern gekommen?«
»Efeuranken. Vom Erdboden bis zu den höchsten Türmen waren sie in der Schlosswand verankert. Da ich leicht genug war, konnte ich mich an ihnen hochziehen, ohne dass sie rissen. Ich wusste nicht genau, wo ihr wart, aber als ich euch durch eines der Fenster erkannte, sprang ich hinein.«
»Hätte dort keine Statue gestanden, hätten sie dich sofort bemerkt.«
»Das stimmt, es war reines Glück.« Phineo schaute zu Alessia, welche weiterhin schweigend auf ihre Hände im Schoß starrte.
»Die Soldaten des Königs haben großen Ungehorsam bewiesen.
»Was glaubst du?«
»Gideon wollte uns bloß einfangen, er hatte nicht vor, uns zu erschießen. Seine Soldaten waren im letzten Moment wohl anderer Meinung, aber die Flucht war uns längst gelungen.«
Corvin nickte und seufzte. »Was tun wir jetzt?«
»Weg von hier«, schlug Alessia vor.
Phineo sah sie ungläubig an. »Wir verschwinden immer.«
»Ich weiß, aber im Moment scheint es mir die beste Lösung zu sein. Ich sehe ein, dass ich unüberlegt gehandelt habe... Ich hätte besser auf dich hören sollen, Phineo. Du hattest Recht mit deiner Vermutung, der König wird uns nicht mehr in Frieden lassen.«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1021034 - 23.01.2007, 21:01:40
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Ich finds- wie kanns auch anders sein lach - gut!^^
Ich find, man hätte das höchstens NOCH spannender machen können, wenn man zB ein paar Soldaten durch einen zweiten Eingang in den Hof hätte kommen lassen. Ein kurzer Kampf- dann Phineos Einsatz am Tor und- raus^^ Ich finds nämlich ein kleines bisschen unlogisch, dass die Soldaten nur diesen einen Zugang zum Hof und damit auch zum Tor haben^^. Und jetzt wo ich grade drüber nachdenk, stehen doch normalerweise an mittelalterlichen Toren eigentlich immer Wachen, oder?? Besonders an Regierungsgebäuden. Sind die bei dir einfach so sorglos?^^

Und ich finds toll, dass Phineo die anderen beiden nicht zusammenmeckert lach Ich hätte denen schon längst mindestens eine Kopfnuss gegeben xD Lieber braver Phineo *tätschel*

Weiteeeeeeeeeeeeeer- und lass die Feiglinge nicht abhauen, wär ja noch schöner, wenn die mit ihrer Feigheit immer durchkämen bäh zwinker


lg Anna glücklich
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Etwas Unmögliches ist nicht undenkbar, aber etwas Undenkbares ist unmöglich ~~ Ich bin und bleibe wie ich bin

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1023382 - 26.01.2007, 19:57:17
zauberbeet
Nicht registriert


Uhi staun ..scheint so als wüsste Marinna ja eine Menge mehr über den Wald, als sie wissen will ...

sehr spannend und mit superhohem nivaeu geschrieben ..*begeistert*

SUPIII LAURAAA<3

*kommt nicht mehr aus dem staunen*


> And the Oscar goes to.. Laura <3 < zwinker


Gruß zauberbeet glücklich

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Re: "Phineo" [Re: ] - #1023492 - 26.01.2007, 20:51:23
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Wenn du jetzt nicht bald diese wunderbare, spannende, herzergreifende, tolle, einfallsreiche, fantastische Geschichte weiterschreibst, zieh ich dir eins mit der Bratpfanne über zwinker

Is das nicht ein geiler 100. Beitrag? grins

Glückwunsch xD

engel
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1025654 - 27.01.2007, 19:45:11
Plumbümchen

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Zitat:
[...] man hätte das höchstens NOCH spannender machen können, wenn man zB ein paar Soldaten durch einen zweiten Eingang in den Hof hätte kommen lassen. Ein kurzer Kampf- dann Phineos Einsatz am Tor und- raus


Das mit dem in-den-Hof-kommen-lassen könnte ich noch einbauen, wenn ich die Geschichte nach Vollendung nochmal komplett überarbeite.
Aber so einen kleinen Kampf habe ich extra weggelassen.

Zitat:
[...] bisschen unlogisch, dass die Soldaten nur diesen einen Zugang zum Hof und damit auch zum Tor haben... normalerweise stehen an mittelalterlichen Toren eigentlich immer Wachen, oder?? Besonders an Regierungsgebäuden. Sind die bei dir einfach so sorglos?


Wie du bei der Eingangshallenszene schon bemerkt hast, sind sie sogar sehr sorglos zwinker
Und im 5. Kapitel stand ja, dass sie um Mitternacht Feierabend gemacht haben, was nicht heißen muss, dass der König ihnen nicht befohlen hat, sich überall aufzustellen lach

Zitat:
Und ich finds toll, dass Phineo die anderen beiden nicht zusammenmeckert


Dazu war er viel zu erleichtert, dass er sie zusammen mit der Kugel da rausholen konnte lach

Zitat:
lass die Feiglinge nicht abhauen, wär ja noch schöner, wenn die mit ihrer Feigheit immer durchkämen


Ist doch keine Feigheit zwinker
Ich schau mal, was sie als nächstes tun werden.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1029441 - 31.01.2007, 18:14:09
Plumbümchen

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Mal ein kleiner neuer Teil... demnächst kommt vielleicht nochmal ein wenig mehr...


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

»Es war schrecklich.«
Devin lief es bei dem Gedanken an sein Gefängnis kalt den Rücken herunter. Norwin hatte seinen Berichten gespannt zugehört, während sie sich an einem Lagerfeuer wärmten, welches Norwin in einer kleinen Höhle entfacht hatte.
»Es war einfach nur schrecklich«, wiederholte Devin geschockt, »du kannst dir gar nicht vorstellen, was dort den ganzen Tag vor sich ging. Kurz vor Sonnenaufgang wurde ich aus dem Schlaf gerissen, weil Morris wie ein wildes Tier durch seinen Thronsaal kreischte... Ich konnte nur wenige Neuigkeiten in Erfahrung bringen... «
»Was hat er seinen Soldaten erzählt?«
»Ich kann mich nicht genau daran erinnern.«
»Es ist wichtig... du musst dich einfach daran erinnern!«
Norwin sprach mit Nachdruck, Devin wurde klar, dass es sehr wichtig sein musste, wenn er so ernst wurde.
Devin ließ seinen Blick zum Höhlenausgang schweifen und wunderte sich, dass er sich nicht über die schöne Aussicht freuen konnte. Früher tat er nichts lieber, als sich das Gebirge und die fernen Wälder anzusehen, nun hockte er mit Norwin in dieser Höhle, die einen guten Ausblick bot. Er sah sogar den Sonnenuntergang, aber ohne jegliche Gefühlsregung.
»Was ist das bloß?«, fragte er leise, eher sich selbst als Norwin, welcher seinem Blick gefolgt war.
»Das kann ich dir leider nicht erklären«, seufzte er.
»Irgendetwas stimmt hier nicht... «
Norwin nickte, aber schwieg.
»Schau dir die Berge und die Wälder an... die Nebelschwaden und die letzten Sonnenstrahlen... sie sind anders als sonst. Die Berge scheinen keinen Schutz mehr bieten zu können, die Wälder sind grau und krank. Kein Vogel singt mehr, sie sind geflüchtet oder verstecken sich in ihren Nestern. Das Sonnenlicht scheint immer schwächer zu werden, der Nebel wird dichter und hüllt jedes Lebewesen ein. Das Wild ist flinker als noch vor ein paar Monaten, wenn es sich hinauswagt.«
»Morris weiß es, nicht wahr?«
Devins Augen weiteten sich, fast jedes einzelne Wort, welches ihm in seiner Gefangenschaft zu Ohren gekommen war, kam ihm wieder in den Sinn.
»Ja. Er sprach von den Kugeln... seine Soldaten sollten ihm eine davon beschaffen.«
»Wo hat er sie bloß gefunden?«
»Er hat sie nicht selbst gefunden, jemand muss ihm zuvorgekommen sein. Seine Soldaten sollen ihm denjenigen beschaffen, in dessen Besitz sich die Kugel befindet.«
»Haben sie es geschafft?«
»Nein.«
Norwin sprang auf. Für sein Alter war er noch ein ziemlich kräftiger und agiler Elfenkrieger, Devin bewunderte ihn und mochte seine Art. Er hatte ihm alles beigebracht, was wichtig war und das machte ihn stolz.
»Wir müssen uns sofort auf die Heimreise machen«, sagte er ernst.
Devin blickte ihn nur fragend an.

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1038285 - 08.02.2007, 21:44:34
Plumbümchen

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»Ich weiß nicht, für wie wichtig Morris dich hält, wir sollten von hier verschwinden, bevor er nach dir suchen lässt.«
»Aus welchem Grund sollte er nach mir suchen lassen?«
»Das darf ich dir nicht sagen. Jetzt nicht, ein anderes Mal. Es ist von viel größerer Wichtigkeit, dass ich dich heil heimbringe und denjenigen finde, der die Kugel besitzt.«
Devin wollte protestieren, denn er hatte ein Recht darauf zu erfahren, warum man ihn entführt hatte und warum er so wichtig war, aber es war nicht gut, Norwin zu widersprechen, also entschied er sich zu schweigen und abzuwarten.
Norwin trat das Feuer aus und half Devin auf, dann verließen sie die Höhle und kletterten langsam den Geröllhaufen hinunter, der sie dorthin geführt hatte.
»Wo ist dein Pferd, Norwin?«
»Ich habe es bei Luana gelassen, wir werden ihr ein wenig Gesellschaft leisten.«
Luana war eine weise, freundliche Elfe, bloß lebte sie abgeschieden von ihrem Volk in einem Tal nahe den Menschenstädten. Sie kannte sich gut mit allerlei Kräutern und Wissenschaften aus und war oft als Wahrsagerin unterwegs, Devin allerdings glaubte nicht, dass sie wirklich wahrsagen konnte. Er glaubte, dass sie sich einen Spaß daraus machte, die Menschen mit falschen Vorhersagen hinters Licht führen.
Das Elfenvolk war davon überzeugt, dass Menschen nicht die klügsten Wesen in ihrer Welt waren und es auch niemals sein würden. Es herrschte ein stilles Übereinkommen, dass die Elfen keine Menschen in ihrer Region haben wollten und die Menschen auch die Elfen nicht bei sich. Natürlich gab es Ausnahmen, sie waren sogar nicht selten, denn in vielen der kleinen Menschendörfer lebten beide Völker in einer Gemeinschaft. Die Gelehrten der Menschen hatten sich auch mit vielen der Elfen verbündet, bloß im Krieg kämpften sie nie gemeinsam. Während Devin und Norwin still nebeneinanderher schritten, dachte Devin darüber nach. Er hatte bisher nur wenige Menschen näher kennen gelernt, aber diese wenigen, die er kannte, hatte er sehr gern. Er fragte sich, was die beiden Völker so sehr voneinander unterschied, dass sie nichts mit dem jeweils anderen zu tun haben wollten. Weiterhin schweigend trotteten die beiden durch den Wald, bis zu Luanas Hütte war es nicht mehr weit.
Als sie sie schließlich erreicht hatten, klopfte Norwin an die Tür und sie hörten Luanas Schritte.
Die Elfe stieß einen kleinen Schrei aus, als sie die Tür ihrer Hütte geöffnet und die beiden Männer erblickt hatte.
»Devin! Du lebst!«, kreischte sie und fiel Devin um den Hals.
»Natürlich lebt er, immer mit der Ruhe!«
Luana löste die Umarmung und blickte Norwin mit großen Augen an.
»Du hast ihn gerettet, wie nur?«, fragte sie erstaunt.
Norwin räusperte sich. »Möchtest du uns nicht hereinbitten?«
»Oh, entschuldige!«
Luana öffnete die Tür ein Stück weiter und ließ sie eintreten. Ihre Hütte bestand aus einem einzigen großen Raum, an der Decke hingen viele verschiedene Pflanzen, Kräuter und Töpfe, die Wände waren mit vielen selbst gewebten Decken behangen. Es befand sich nur ein kleines Fenster über einem Tisch in dem Raum, daneben stand ein großes Bett. Über einem kleinen Feuer köchelte Tee, Luana tingelte schnell herüber und griff nach zwei Holzbechern.
»Wir brauchen keinen Tee, Luana. Wir sind nur kurz hier.«
»Oh, schade«, sagte sie und stellte die Becher wieder zurück, wobei die vielen Ketten und Armbänder raschelten, die sie trug, »was liegt euch auf dem Herzen?«, fragte sie dann freundlich lächelnd.
»Es geht um Morris und die Kugeln.« Norwin zündete eine Pfeife an.
»Ich weiß. Erzähl mir mehr!«
»Devin berichtete mir, dass jemand eine der Kugeln gefunden haben muss, Morris ist nämlich auf der Suche.«
»Ja, er ist auf der Suche. Aber wer hat die Kugel?«
»Wir dachten, du könntest uns das sagen.«
Luana fing an zu pfeifen. »Ja, vielleicht kann ich das.«
»Einen Versuch ist es wert.«
Die Elfe nickte und kramte in ihrer Manteltasche. »Ah, da sind sie ja.«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1039222 - 09.02.2007, 22:00:09
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Da ich ja immer so doof bin, dass nicht in Word oder so zu schreiben, sondern das sofort im Forum schreib, darf ich mal wieder alles neuschreiben. Ich machs kurz *seufz*

-Die Elfe stieß einen kleinen Schrei aus, als sie die Tür ihrer Hütte geöffnet und die beiden Männer erblickt hatte


Da fände ich 'als sie die Tür ihrer Hütte öffnete und die beiden Männer erblickte' besser. Hört sich einfacher an und geht auch, weil das ja nahezu gleichzeitig passiert

-»Devin! Du lebst!«, kreischte sie und fiel Devin um den Hals.


Elfen kreischen nicht ^^ Bzw normalerweise nicht. Vll liegts ja daran, dass ich Elfen eigentlich nur beherrscht kenne, aber ich find, dass das nicht so richtig passt. Lass sie lieber laut ausrufen oder überrascht aufschreien, das wirkt elfenhafter.

-»Devin berichtete mir, dass jemand eine der Kugeln gefunden haben muss, Morris ist nämlich auf der Suche.«


Das ist ja eigentlich eine eher schlimme Nachricht, durch das 'nämlich' wirkts vll ein bisschen zu harmlos. Das hört sich ein bisschen unheilvoller an, wenn du nach 'gefunden haben muss' einen Punkt machst und dann mit 'Morris ist auf der Suche.' weitermachst.

So, mehr Punkte, die im Text ein bisschen unter der Gesamtqualität liegen, find ich nicht, obwohl ich mir alle Mühe gegeben hab. Ich weiß ja, dass du auch lieber alle "Fehler" vorgehalten bekommst, damit dus verbessern kanst^^Aber ich find das einfach so toll, dass ich das gar nicht ernsthaft kritisieren kann ^^
Ich finds gut, dass du das Elfenklischee hier und da mal durchbrochen hast. Die Elfe trägt einen Mantel und viel Schmuck, normalerweise sind Elfen ja eher schlicht gekleidet und tragen keinen Schuck oder so. Ist mal ne nötige Abwechslung :) Aber trotzdem find ich, dass Elfen unmöglich kreischen können^^'

Und jetzt weiteeeeeeeer, ich will wissen, was sie weiß =D

lg, dein Annibubu glücklich
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1040701 - 11.02.2007, 13:37:25
Plumbümchen

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So, das ist das Ende des 6. Kapitels kopfstand
Mit vieeeeel Glück und einer gar nicht mal so niedrigen Wahrscheinlichkeit gibts heute noch den Anfang von Kapitel 7.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Sie nahm ihre feine Hand wieder aus der tiefen Tasche und zählte fünf kleine Münzen ab, legte sie auf den Tisch und wies dann Devin und Norwin an, sich zu ihr zu setzen. Die Münzen waren von blauer Farbe, sahen alt aus und waren rostig. Luana stapelte sie und nahm dann die oberste, welche schon besonders rostig war, in ihre Hand und schnippte sie einmal hoch. Einen Moment lang behielt Luana sie in ihrer Faust, dann öffnete sie diese und zum Vorschein kam eine hellrote Münze. Sie legte sie beiseite und nahm die nächste vom Stapel, um sie hoch zuschnippen. So machte sie mit den restlichen Münzen weiter, bis sie fertig war. Das Blau der zweiten Münze war dunkler, die dritte Münze war nach dem Hochschnippen weiß, die vierte war violett und die fünfte wurde dunkelgrün.
»Hm«, machte Luana, »interessant.«
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Devin mit einem Blick auf die Münzen gespannt.
»Es ist ganz einfach«, begann Luana und besah sich die veränderten Münzen, »ich habe die Münzen nach dem Finder der Kugel befragt. Jede der Münzen verrät mir etwas Anderes über ihn, sollte es in ihren Möglichkeiten liegen. Es ist schon oft passiert, dass sie sich gar nicht verändert haben, in diesen Fällen konnten sie nichts über die Wesen in Erfahrung bringen, über die man etwas wissen wollte.«
»Was zeigen dir die Münzen an?«
»Bevor ich sie hoch schnippe, muss ich ihnen übermitteln, was ich wissen will. Wie es um sein Alter und seinen Charakter steht, wo sich unser Finder der Kugel befindet, ob er allein ist und was für ein Wesen er ist.«
»Und was hast du herausgefunden?«
Luana atmete tief durch. »Nun. Ein helles Rot... das heißt, unser Finder ist blutjung. Dunkles Blau... das sagt mir nicht viel, außer, dass er nicht zu unseren Feinden zählt. Weiß, das dürfte Allegria sein, nicht weit weg. Das Violett sagt mir, dass er nicht allein ist und Grün... eigenartig«, sagte sie nach kurzem Zögern überrascht.
Auch Norwin blickte nun interessiert zu Luana.
»Das habe ich noch nie gesehen... so ein dunkles Grün. Ein helles hätte für einen Elfen gestanden, aber dieses hier... «
»Erzähl uns doch kein Märchen, Luana. Es ist nicht wichtig, ob das Grün hell oder dunkel ist, es zeigt immer einen Elfen.«
»Bist du dir sicher?«, fragte Luana.
»So hat man es mir beigebracht, du darfst mir vertrauen. Und nun werden Devin und ich dich verlassen müssen. Wir überbringen Ava und Lovis die Neuigkeiten.«
»Was wird aus dem Finder?«, fragte Devin aufgeregt zu Norwin gewandt.
»Darüber musst du dir keine Gedanken machen, Devin«, sagte Luana und lächelte ihn geheimnisvoll an.
Devin nickte und die drei verabschiedeten sich voneinander, dann verließen Norwin und er die Hütte, um sich auf den Heimweg zu machen.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1041408 - 11.02.2007, 22:12:35
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Das mit dem Orakelzeugs wusste ich =D Oder ich habs mir zumindest gedacht ^.^
Und jetzt möcht ich uuuuuuuunbedingt wissen, wo die zuhause sind und wies da aussieht :)
Wieder ganz, ganz super, Laura glücklich

lg Anna
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1055666 - 25.02.2007, 12:07:48
Plumbümchen

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Kleiner Anfang vom 7. Kapitel...


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Phineo schreckte mitten in der Nacht hoch und saß aufrecht in seinem Bett. Leicht erschrocken schaute er auf seine Bettdecke, die vom Mond beschienen wurde. Ihm war unerträglich warm, also stand er auf und öffnete das Fenster, dann setzte er sich wieder auf die Bettkante und versuchte, sich zu beruhigen. Außer dem schnellen, kräftigen Pochen seines Herzschlages und seinen unregelmäßigen Atemzügen hörte er nichts. Eine frische Brise wehte durch den Raum. Phineo blickte zu dem Stuhl neben dem Bett, über den er seinen Umhang gelegt hatte. Nach dem Abendessen hatte er die Kugel mitgenommen und sie sicher darin verstaut. Wie gebannt schaute er auf den dunkelbraunen Stoff, unter dem sich das blaue Glaskunstwerk befand. Als er aufstehen wollte, vernahm er Schritte vor der Tür, denen ein leises Knarzen folgte. Ein blonder Zopf schwang herein, danach kam auch schon Alessias Kopf zum Vorschein. Sie kam herein und setzte behutsam einen Fuß vor den anderen, damit der Holzboden nicht knarrte und setzte sich schließlich zu Phineo.
»Kannst du auch nicht einschlafen?«, fragte sie.
»Ich... habe schlecht geträumt.«
Überrascht musterte Alessia ihn. Sie wollte ihn fragen, wovon er geträumt hatte, aber er schien zu aufgeregt deswegen, als dass er es ihr sagen würde.
»Wir sollten uns wohl wieder hinlegen und es versuchen, es wird morgen früh.«
»Das macht mir nichts.«
Alessia schwieg. Alle drei müssten am nächsten Tag gut ausgeschlafen sein, besonders Phineo, aber sie glaubte ihm, wenn er sagte, er bräuchte nicht so viel Schlaf wie sie und Corvin.
»Müssen wir uns Sorgen um dich machen?«
»Es ist alles in Ordnung, ich habe bloß schlecht geträumt«, versicherte er ihr.
Alessia blieb noch einen Moment sitzen, dann erhob sie sich, wünsche Phineo eine gute Nacht und verließ den Raum wieder.
Phineo legte sich hin und dachte nach. Er wollte nicht, dass die beiden sich um ihn sorgten, deswegen hatte er Alessia nicht gesagt, dass sein Traum wirklich ungewöhnlich gewesen war. Jetzt fühlte er sich schlecht, aber es war nicht wegen den beiden und wegen des Traumes. Er fühlte sich beobachtet, was ihm zugleich eigenartig vorkam, denn es war unmöglich. Wahrscheinlich musste man sich doch um ihn sorgen, denn es war nicht normal, was hier vor sich ging. Sein Traum hatte ihm nach dem Aufwachen schon Angst eingejagt. Zum ersten Mal, seit er sein Dorf verlassen hatte, hatte er die schwarze Gestalt wieder gesehen und sie hatte ihm genauso viel Angst gemacht, wie damals im Wald, auch, wenn es bloß ein Traum gewesen war. Im Traum war er ganz allein mit ihr gewesen, an einem Ort, von dem man nicht flüchten konnte. Sie hatten nicht gekämpft, aber trotzdem hatte Phineo schwer verwundet auf dem Boden gelegen und hatte sich nicht mehr gegen die Gestalt wehren können. Als er aufgewacht war, hatte er erst einen Moment gebraucht, sich davon zu erholen. Er konnte sich nicht erklären, wie ihn dieses Wesen nur durch seine Träume so beeinflussen konnte. Phineo wusste, dass es nicht gut wäre, sich zu sehr darauf zu konzentrieren, also deckte er sich wieder zu und versuchte zu schlafen.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1056072 - 25.02.2007, 16:08:10
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Hoffentlich war das keine Vorahnung und das passiert wirklich mal KO
An dem Teil gibts rein gaaaaar nix zu meckern glücklich

lg Anna kopfstand
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1058360 - 27.02.2007, 19:05:40
Plumbümchen

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Und es geht wieder ein bisschen ( lach ) weiter, mit einem kleinen Sprung.
Mittlerweile habe ich sogar einen Titel für dieses 7. Kapitel gefunden... Lange Schatten


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die dunklen Wolken, die am Himmel vorbeizogen und kein Sonnenlicht durchließen, spiegelten sich auf dem glatten, kalten Steinboden. Das Tageslicht bahnte sich seinen Weg durch die großen, wandhohen Fenster, welche die zwei langen Seiten des Saales bildeten und erfüllte diesen tristen, kalten Raum. Vor einer dieser Fensterreihen stand ein alter Mann, in einen schwarzen Umhang gehüllt, in die Ferne schauend. Seine Arme waren verschränkt und er schaute mit einer gewissen Genugtuung zum weit entfernten Gebirge. Zahlreiche Falten zerfurchten sein fahles Gesicht, die dunklen Augen waren glanzlos und Furcht einflößend. Die schulterlangen Haare dieses Mannes waren fast weiß und den verdorrten Wurzeln einer feinen, zierlichen Pflanze ähnlich. Obwohl er schon sehr alt war, hätte man nicht ein einziges Zittern seiner bleichen, dürren Hand erlebt, mit der er sich auf einem Holzstab abstützte. Sein eisiger Blick ruhte weiterhin auf den Bergspitzen, um die sich Nebelschleier gelegt hatten, als er Schritte hinter sich vernahm.
»Hast du Neuigkeiten für mich?«, brummte er.
»Ja, Meister«, antwortete eine dünne Stimme zögerlich hinter seinem Rücken.
Der Alte antwortete nicht, also fuhr sein Diener fort.
»Die Elfen konnten fliehen und-«
»Das weiß ich.«
Wieder zögerte der Untergebene, bevor er weiter sprach.
»Sie sind auf dem Weg zu ihren Elfenherrschern. Soll ich ihnen einen Trupp Eurer Soldaten nachschicken?«
»Das ist nicht nötig«, begann er ruhig, »wir werden bald angreifen. In unserem Besitz befinden sich erst zwei Kugeln, ich werde meine Truppen noch früh genug zu diesem Elfenpack marschieren lassen und ihnen ihre abnehmen.«
Ein leises Aufstöhnen ertönte hinter ihm.
»Ich wäre dir dankbar, wenn du Deik meinen Befehl ausrichten würdest, Melek.«
»Welchen, Meister?«
»Sag ihm, er soll seine Kreaturen unverzüglich losschicken. Sie sollen für mich den Jungen herbringen, der seinem Bruder die Blaue gestohlen hat.«
»Seid Ihr sicher?«, stammelte Melek.
Der Alte nickte.
»Er wird toben, wenn ich ihm diesen Befehl erteile! Wenn er sich mit seinen Monstern auf den Weg macht, wird er alles zerfetzen und zerstückeln, was ihm in die Quere kommt!«
»Gewiss wird er das, aber es ist mir gleichgültig, wen er umbringt, wenn ich ihn wüten lasse. Bloß den kleinen Dieb will ich lebend, hast du das verstanden?«, fragte er eine Spur schärfer.
»Ja, Meister.«
Rasch verließ Melek den Saal, um Deik die für ihn wohl erfreulichste Nachricht nach langer Zeit zu überbringen.


Bearbeitet von Plumbümchen (27.02.2007, 19:07:30)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1061155 - 02.03.2007, 19:20:25
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Ist wieder schön geschreiben, auch wenn ichs ein bisschen verwirrend find, weil ich ja nich weiß, wer der alte Kerl ist^^ Und weil ich das ganz shcnell wissen will darfst du gerne weiterschreiben zwinker

lG, dein Annibubu bäh
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1073213 - 14.03.2007, 20:29:14
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Schweigend ritten die drei auf einem breiten Feldweg nebeneinander her. Früh am Morgen hatten sie Allegria verlassen und es hatte bis zur Dämmerung gedauert, die weit entfernten Felder zu erreichen. Am Horizont konnte man nur noch wenige Sonnenstrahlen erkennen, die großen Felder um sie herum waren schon in Dunkelheit gehüllt. Wo zur Mittagszeit noch Bauern in der sengenden Sonne hart gearbeitet hatten, um die letzten Ernten in diesem Jahr einzukarren, schlichen nun Wildhunde und andere Tiere umher. Je weiter sie kamen, desto karger wurde die Landschaft. Als sie die Felder nach weiteren Stunden schließlich hinter sich gelassen hatten, war es nur noch eine trockene Ebene, die sie bereisten. Ein kühler Wind wehte von dem großen Gebirge her und wirbelte den Staub des vertrockneten Bodens auf. Sie erhöhten ihr Tempo, um bald den Fuß des Gebirges zu erreichen. Die drei spürten ihren Fortschritt deutlich, der trockene Boden unter den Hufen ihrer Pferde wurde allmählich steiniger und unebener. Nicht mehr weit vor ihnen ragten die steilen Felswände empor, auch der Wind wurde immer stärker und trieb ihnen die Tränen in die Augen. Phineo war ihnen voraus geritten, nach einer Weile drehte er sich etwas unsicher um, um nach ihnen zu schauen. Die Kapuzen über ihre Köpfe gezogen ritten sie unverändert gegen den starken Wind ankämpfend hinter ihm. Beruhigt schaute Phineo wieder nach vorne und ließ sich etwas zurückfallen. Obwohl der Wind ihr Tempo zügelte und sie somit noch weiter entfernt waren, konnten sie schon deutlich eine Schlucht erkennen, die die zwei steilen Felswände voneinander trennte und aus der diese Windböen zu kommen schienen. Phineo gab Alessia und Corvin ein Zeichen. Sie würden die Schlucht passieren müssen, auch wenn der Wind immer stärker werden würde, denn einen anderen Weg gab es nicht. Wenn sie Glück hatten, würde sich in der Schlucht eine Möglichkeit zum Schutz vor den Böen ergeben. Sie näherten sich den Felswänden und wie erwartet wurde der Wind immer stärker.
Phineo war der erste, der die Schlucht erreichte. Die Schlucht war breit, fünf Reiter hätten bequem nebeneinanderher reiten können, ohne sich gegenseitig zu behindern oder auch nur eine der Felswände zu streifen. Auch Alessia und Corvin hatten ihn nun erreicht und standen reglos neben ihm. Die Schlucht führte steil hinunter, auf den Pferden würden sie erst weiter reiten können, wenn es flacher wurde, also stiegen sie ab und nahmen die Zügel in die Hand. Langsam gingen sie Schritt für Schritt den steinigen Weg entlang, die Pferde setzten verunsichert ein Bein vor das andere, während der Wind nicht an Stärke verlor und ihnen unerbittlich in die Gesichter blies. Alle drei hielten angestrengt Aussicht nach einer Möglichkeit, vor diesem lästigen Wegbegleiter Schutz zu finden. Nach ein paar weiteren ängstlichen Schritten ihrer Pferde, die sie unheimlich verlangsamten, blieb Phineo schließlich stehen und deutete beschwingt auf eine große Unebenheit in der linken Felswand. Es war wie eine Art Höhleneingang, hinter dem sich keine Höhle befand, der aber weit in das Gestein hineinreichte und somit genug Platz für drei Pferde und Menschen bot und vor dem Wind schützte. Phineo, Alessia und Corvin beschlossen, sich erst ein wenig auszuruhen und dann erst weiterzureisen, also packten sie zwei große Decken aus, welche sie auf dem kalten Boden ausbreiteten und auf denen sie sich niederließen. Corvin erklärte sich bereit, auf die Pferde Acht zu geben, während Alessia und Phineo ein wenig schlafen sollten.
Corvin saß einige Stunden da und betrachtete die gegenüberliegende Felswand, als der Wind sich für einen Moment drehte und ihm etwas Ungewöhnliches auffiel.
»Wach auf«, zischte er und rüttelte an Phineos Schulter.
»Was ist denn los?«, murmelte Phineo nach erneutem Rütteln halbwach.
»Riechst du das auch?«
Phineo setzte sich langsam auf und blinzelte verschlafen in die Richtung, aus welcher der Wind diesen merkwürdigen Geruch hertrug. Er vernahm einen beißenden Gestank nach schleichender Fäulnis.
»Scheußlich«, stellte er fest.
»Weißt du, was das ist?«, fragte Corvin und stand vorsichtig auf, um sich den Kopf nicht an dem Felsen zu stoßen.
Phineo schüttelte den Kopf.
»Custas«, antwortete Corvin düster und begann Alessia zu wecken, »miese Biester sind das, ziemlich hinterhältig und gefährlich. Sie tragen Speere, obwohl ihre Krallen einen Menschen tödlicher verletzen können.«
»Was ist das für ein Gestank, der von ihnen ausgeht?«
»Leichen«, sagte er bloß, »nimm dein Pferd, Alessia, wir müssen sofort weiter.«
Alessia stellte keine Fragen, sie schien gespürt zu haben, dass es ernst war und nahm die Zügel, die Corvin ihr hinhielt. Auch Phineo stand nun auf, zog sich die Kapuze seines Umhangs über und packte die Decken ein, dann verließen sie ihren Rastplatz.
»Hoffentlich geht es bald bergauf«, schrie Corvin gegen den Wind an,» die Pferde halten uns auf.«
Phineo sorgte sich mehr um den Leichengestank, der immer durchdringender wurde. Er hatte noch nie einen Custa gesehen, aber er spürte einfach, dass sie sich schnell näherten, wie viele es auch immer sein mochten, und dass sie gefährlich waren.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich hoffe, es gefällt euch kopfstand

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1074169 - 15.03.2007, 22:46:38
xenia024
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Beiträge: 7
also ich hab noch nicht viel gelesen...
weil naja...wenn man die uhrzeit sieht ist das doch auch verständlich kopfstand

also....soweit ich gelesen habe find ich die geschichte eig. ganz gut...
nua imma sooo langer text man könnte es n wenig unterteilen aba das kann au mal widda an der uhrzeit also net ganz so ernst nehmen zwinker

ich find wie du schreibst total toll :D

ich könnte das nicht ^^

also viel spass noch und hoffentlich findest du noch mehr fans ^^

grüßle und büssle *xenia*

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Re: "Phineo" [Re: xenia024] - #1075516 - 17.03.2007, 12:42:12
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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Ort: Am Rhein
Es geht weiter, Kommentare sind weiterhin erwünscht. rolleyes

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Immer tiefer drangen sie in die Schlucht hinein, die Pferde vorsichtig führend. Phineo warf dann und wann nervöse Blicke hinter sich, denn oft kam es ihm so vor, als seien die schrecklichen Wesen, die Corvin bemerkt hatte, schon längst bei ihnen. Der Gestank, der sie umgab und kaum noch zu ignorieren war, schien Alessia und Corvin nicht so zu schaffen zu machen, wie Phineo, sie schienen auch gar nicht zu bemerken, dass er immer intensiver wurde. Besorgt zog Phineo sein Pferd etwas näher zu Alessia.
»Hältst du das noch durch?«
Das Mädchen blickte ihn verwirrt an. »Was meinst du?«
Er zögerte. Schien sie den Gestank wirklich nicht wahrzunehmen? »Nichts.«
Phineo ließ den Blick schweifen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Custa noch so weit weg waren, wie Corvin geglaubt hatte. Er schaute von einer Felswand zur anderen und achtete besonders auf die vielen Felsvorsprünge, die sich weit über ihnen befanden. Der Vollmond tauchte die Schlucht in silbernes Licht, auch auf einem der Felsvorsprünge bemerkte Phineo ein Glänzen. Aber was konnte hier schon glänzen? An seinen Augen zweifelnd blieb er stehen und versuchte, genauer hinzusehen.
»Was ist«, rief Corvin ihm von vorne zu, »warum hältst du an?«
Auch Alessia hielt ihr Pferd nun fest und schaute herüber. Phineo schaute schulterzuckend zurück und wies auf den Vorsprung. »Da funkelt etwas.«
Nun reckten die beiden ihre Köpfe auch nach oben. »Ich sehe nichts«, sagte Corvin. Alessia schüttelte den Kopf. »Ich auch nicht. Was soll denn sein?«
»Ich weiß es nicht... ich dachte, ihr könntet etwas erkennen«, gab Phineo in einem Anflug von Verzweiflung zurück. Aus welchem Grund sahen sie nicht, was er sah? Die beiden gingen nun weiter, Phineo aber blieb stehen und schaute noch immer hinauf. Er wollte wissen, was dort glänzte. Alessia und Corvin liefen einfach weiter, das störte ihn. Es war ihnen offenbar egal, wie weit er ihnen später nacheilen müsste. Trotzig heftete er den Blick wieder an den Felsvorsprung. Dieses Mal erkannte er, woher das Glänzen kam. Über den Vorsprung ragten Schwertspitzen. Langsam drehte er sich wieder um und schaute Alessia und Corvin nach. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, sie zu warnen, doch er ließ es bleiben. Wenn es wirklich Schwertkämpfer waren, würde er auch allein mit ihnen fertig werden, wenn seine Begleiter schon nicht auf ihn hören wollten. Er wollte die Klinge ziehen, die er an seinem Gürtel trug, doch in dem kurzen Moment seiner Unachtsamkeit waren die vermeintlichen Schwertträger herunter gesprungen und standen nun vor ihm. Phineo stockte der Atem, als er diese Scheusale sah. Sie überragten einen normal gewachsenen Menschen um mindestens drei Köpfe, ihre Körper waren spindeldürr und von dunkler Färbung, überall zeichneten sich deutlich die Knochen ab und ihre Arme wurden durch ellenlange Krallen an den Händen unmenschlich verlängert. Daher war das Glänzen gekommen. Ihre Gesichter konnte Phineo nicht erkennen, es waren schwarze Tücher um ihre Köpfe gewickelt, bloß ein schmaler Schlitz war freigelassen worden, damit sie etwas sehen konnten. Geschockt stolperte er einige Schritte zurück, die Custa näherten sich ihm. Es waren drei, zwei von ihnen liefen in Corvins und Alessias Richtung. Phineo stieß mit dem Rücken gegen die Felswand. Hastig griff er nach dem Schwertknauf, doch dann fiel ihm der Schlitz in der schwarzen Kopfbedeckung auf. Der Custa fesselte ihn mit seinem stechenden Blick. Phineo blickte gebannt in diese grausamen Augen, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließen. In der Ferne hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er sollte den Blick abwenden, aber er konnte es nicht. Wie angewurzelt stand er da und starrte in die entstellten Augen des Custa. Sie waren der reinste Albtraum. Die Iris war blutrot, mit einem kaum erkennbaren, schwarzen Punkt in der Mitte. Alles, was die Iris umgab, war grau wie Asche. Phineos Beine begannen heftig zu zittern, dann gaben sie nach und er versuchte, sich gegen die Felswand zu drücken, immer noch von den Augen des Custa gefesselt. Er wusste nicht, wie lange er die Missgestalt schon anstarrte, aber sie schien plötzlich aus seinem getrübten Blickfeld zu verschwinden. War es Ohnmacht, die ihn zu überwältigen versuchte? Hilflos ließ er sich auf den Boden sinken, als eine verschwommene Gestalt vor ihm auftauchte. Zwei Arme griffen nach ihm und schüttelten ihn sanft, gleichzeitig nahm er eine Stimme wahr, die der Person zu gehören schien, die sich vor ihn kniete. Nach einiger Zeit spürte Phineo seinen Körper wieder, auch seine Wahrnehmung wurde nach und nach wieder schärfer. Es war Alessia, die vor ihm saß, doch als er für einen Moment die Augen geschlossen hatte und sie danach wieder öffnete, drehte sich alles. Langsam kippte er ein Stück zur Seite, doch Alessia hielt ihn fest. Phineo hielt seine Augen geschlossen, damit der Schwindel nicht komplett über ihn siegen konnte. Er hörte, wie Alessia mit zwei anderen Stimmen sprach, aber er verstand nicht, was sie sagten. Ein paar Augenblicke später verstummten sie und Phineo spürte etwas Festes, Schmerzendes. Schlagartig riss er die Augen auf und sah Corvin, Alessia und einen Zwerg vor sich sitzen. Einen Zwerg? Phineo glaubte, er müsse noch benebelt sein, aber er sah sie ganz deutlich und spürte auch wieder den kalten Wind. Verwirrt sah er einen nach den anderen an.
»Verflucht, ich habe noch nie einen Tölpel gesehen, der so spät auf eine Ohrfeige reagiert hat«, kam es von dem Zwerg, der neben Alessia stand, »das Schallen hätte dich aus deiner Ohnmacht reißen sollen, wenn es schon der Schlag selbst nicht vermochte, Junge!«, sagte er grimmig.
»Geht es dir gut?«, fragte Alessia besorgt.
Phineo hatte antworten wollen, doch Corvin fuhr ihn an.
»Warum hast du dieses Biest die ganze Zeit angestarrt, und bist nicht unseren Rufen gefolgt?«, fragte er leicht verärgert, woraufhin Alessia ihm einen giftigen Blick zuwarf, sich eine Belehrung aber verkniff.
»Ich konnte nicht«, erklärte Phineo mit brüchiger Stimme.
Corvin musterte ihn verständnislos, dann stand er auf und ging zu den Pferden. Alessia erhob sich nun auch und half Phineo mit Unterstützung des Zwerges auf die zitternden Beine.
»Was war das?«, fragte er Alessia. Als sie nicht antwortete, sprach er weiter. »Was ist mit euch? Ihr scheint mir noch bei bester Gesundheit zu sein.« Ein hämischer Unterton schwang mit, als er dies sagte.
»Ich weiß nicht, was dieses Monster mit dir gemacht hat, Phineo«, sie seufzte, »aber sie sind weg, und darüber bin ich sehr froh.«
»Du kannst dich glücklich schätzen, dass diese Missgeburt dich nicht mit ihren Krallen gekitzelt hat«, bemerkte der Zwerg beiläufig, »so ein paar zitternde Elfenbeine sind gar nichts dagegen, Zärtlichkeiten mit diesen Biestern auszutauschen.«


Bearbeitet von Plumbümchen (17.03.2007, 12:44:33)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1075848 - 17.03.2007, 18:51:24
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Wieder ganz toll, Laura =)

Allerdings hab ich meine Geschichte nochmal meiner Englischlehrerin gegeben, damit die jeden noch so kleinen Fehler findet... jetzt weiß ich, was korrigieren heißt bäh

'Der Gestank, der sie umgab und kaum noch zu ignorieren war, schien Alessia und Corvin nicht so zu schaffen zu machen, wie Phineo, sie schienen auch gar nicht zu bemerken, dass er immer intensiver wurde. Besorgt zog Phineo sein Pferd etwas näher zu Alessia.
»Hältst du das noch durch?«
Das Mädchen blickte ihn verwirrt an. »Was meinst du?«
Er zögerte. Schien sie den Gestank wirklich nicht wahrzunehmen? »Nichts.«'

In dem Abschnitt benutzt du zu oft 'schien', vorallem der letzte Schien-Satz passt nicht so wirklich, da klänge 'Nahm sie den Gestank wirklich nicht wahr?' besser.

Im ganzen Text steht zu häufig 'zu', egal in welchem Zusammenhang. Das ist zwar irre schwer, aber das kann man vermeiden (womit ich mich auch grad rumplage- schrecklich lach bäh )

'An seinen Augen zweifelnd blieb er stehen und versuchte, genauer hinzusehen.'
Der Matze meint, da müsste anstelle von seinen Augen entweder 'seinem Sehvermögen' stehen oder 'Seinen Augen nicht trauend'

'War es Ohnmacht, die ihn zu überwältigen versuchte?'
drohte, nicht versuchte. Ob man das mit versuchen auch schreiben kann, weiß ich nich, aber drohte hört sich besser an ^^


'Phineo hatte antworten wollen, doch Corvin fuhr ihn an.'
Phineo WOLLTE antworten, die beiden Handlungen finden ja gleichzeitig statt

'Alessia erhob sich nun auch' Auch Alessia erhob sich (nun)
Hört sich noch ein bissel schöner an ^^


'»so ein paar zitternde Elfenbeine sind gar nichts dagegen, Zärtlichkeiten mit diesen Biestern auszutauschen.« '
Das kapier ich nich unschlüssig


~~~~~

Nicht, dass jetzt hier ein falscher Eindruck aufkommt, ich find das wieder ganz ganz super, aber ich hab selbst festgestellt, dass auch so kleine 'Fehler' viel ausmachen ^^'


lg dein Annibubu glücklich
_________________________
Etwas Unmögliches ist nicht undenkbar, aber etwas Undenkbares ist unmöglich ~~ Ich bin und bleibe wie ich bin

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1075882 - 17.03.2007, 19:22:18
Plumbümchen

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Erstmal danke für die Tipps, ich schau mal, ob ich sie beherzigen werde bäh

Zitat:
'»so ein paar zitternde Elfenbeine sind gar nichts dagegen, Zärtlichkeiten mit diesen Biestern auszutauschen.« '
Das kapier ich nich unschlüssig


Der Zwerg meint, dass Phineo sich nicht über seine Schwäche aufregen muss, weil das immer noch besser ist, als von den Viechern aufgeschlitzt zu werden.

*EDIT* Da fällt mir ein... ich finds toll, dass du mir jetzt schon diese ganzen Tipps gibst, aber für mich haben die Handlung und das eigentliche Schreiben erstmal Vorrang. Wenn die Geschichte fertig ist, kann ich das Sprachliche immer noch verbessern zwinker


Bearbeitet von Plumbümchen (17.03.2007, 19:24:30)

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1084804 - 27.03.2007, 18:36:56
Plumbümchen

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Wie ihr merkt (oder auch nicht), bin ich noch langsamer mit dem Schreiben geworden als sonst. Es kann noch ein wenig dauern, bis der nächste Teil kommt. Also habt ihr, die ihr zwar lest, aber nie kommentiert, genug Zeit, nochmal ein nettes Posting zu verfassen zwinker

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1087667 - 30.03.2007, 12:52:02
sekmeth
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Das ist gemein, ich bin erst vor kurzer Zeit family geworden und hatte davor gar nicht die Möglichkeit deine Geschichte zu kommentieren, was ich jetzt aber nachholen möchte lach.
Ich verfolge sie schon eine Weile und ich finde sie echt tooooll grins!
Außerdem hoffe ich, dass du bald mal weiterschreibst zwinker.
Viele Grüße^^

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Re: "Phineo" [Re: ] - #1092291 - 03.04.2007, 18:42:37
Plumbümchen

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»Wer bist du?«, fragte Phineo.
»Man nennt mich Glen«, brummte der Zwerg und strich sich über den braunen, zerzausten Bart, »mein Gefährte ist Tjelle, er versucht mit einem kleinen Zwergentrupp die Custa zu fassen, die Euch angegriffen haben.« Er beäugte Phineo und ein Ausdruck der Bewunderung breitete sich nach und nach auf seinem grimmigen Gesicht aus, während sie weiter wanderten.
»Ich habe noch nie einen so menschlichen Elfen gesehen«, bemerkte er beinahe fassungslos.
Phineo fragte sich, ob es etwas Gutes oder Schlechtes verhieß, als menschlicher Elf bezeichnet zu werden.
»Was für Elfen hast du bisher kennen gelernt, Glen?«, fragte Alessia interessiert.
»Andere«, murmelte Glen knapp. Als niemand sprach, fuhr er fort. »Der Elfenkönig hat einige seiner Soldaten in unserer Zwergenstadt postiert. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie lästig diese Banausen sind. Den lieben langen Tag stehen sie dort wache, als hätte ihnen jemand ihre Lanzen ins Gesäß gerammt, bei jedem Wetter, stets regungslos. Selbst ich als Hauptmann stellte mich vor sie, um sie in Bewegung zu bringen, doch sie harrten wie versteinert auf ihren Plätzen aus. Ihre Züge sind fein, wie es die Züge der Skulpturen der geschicktesten Künstler sind, doch sind sie ebenso kalt wie der Stein, aus dem sie gemeißelt zu sein scheinen. Es sind bildschöne Geschöpfe, wie nicht von dieser Welt, doch die eisige Kälte, die sie beherrscht, ist ihr größter Makel, aber diesen kann ich bei dir nicht entdecken, junger Freund«, erklärte er hitzig, »du bist anders. Das Einzige an dir, was den Elfen gleicht, die ich gesehen habe, sind die spitzen Ohren und die elfische Statur.«
Alessia hatte begeistert an Glens Lippen gehangen, während Phineo leicht errötete, als der Zwergenhauptmann endete. Phineo hatte noch nie andere Elfen gesehen, aber er war sich sicher, dass er ihnen sehr bald begegnen würde. So, wie Glen sie beschrieben hatte, kam Phineo sich bereits wie ein Außenseiter vor. Der Zwerg hatte sich wenig Mühe gegeben, seine Verachtung zu verbergen, doch ihm war er mit viel Respekt gegenüber getreten, auch, wenn es ein Moment gewesen war, in dem Phineo schwach gewesen war. Phineo war sich sicher, dass es etwas zu bedeuten hatte.
»Willst du mehr über sie wissen?«, fragte Glen.
»Nein«, bat Phineo, »mir ist schwindelig.«
Alessia festigte ihren Griff um seinen Oberarm besorgt und sie gingen langsamer weiter. Corvin marschierte unverändert mehrere Meter vor ihnen her, die Zügel der Pferde fest in seinen Händen. Phineo vermutete, dass er noch eingeschnappt war, aus welchem Grund auch immer.
»Glen und sein Trupp kamen rechtzeitig«, begann Alessia, die seinem Blick gefolgt war, »als du dort gestanden und nach deinem Schwert gegriffen hast, waren zwei von den Custa auf uns zugekommen, ihre Speere hoch erhoben. Corvin wollte sich schon einem Kampf stellen, als der Zwergentrupp aus unmittelbarer Nähe aus dem Stein brach und sie zur Flucht trieb. Nachdem der dritte Custa die Zwerge entdeckt hatte, verschwand er, gefolgt von dem kompletten Trupp. Corvin ist - «
»Das macht nichts. Ich hätte nicht anders reagiert als er.«
Alessia nickte.
»Führst du uns zur Zwergenstadt, Glen?«
»Gewiss, junger Freund. Sie befindet sich am Ende der Schlucht.«
Phineo fragte sich, ob der Hauptmann von den Kugeln wusste und dass sie eine bei sich trugen. Waren sie wichtig für ihn, oder sogar für den Elfenkönig, der seine Wachen in der Zwergenstadt aufgestellt hatte? Wusste der Elfenkönig womöglich schon von ihnen und wollte sie für seine Pläne nutzen, falls er welche hatte? Viele Gedanken wirbelten durch Phineos Kopf und er malte sich zahlreiche Situationen aus, voller Aufregung, was sie erwarten würde. Er dachte über die Elfen nach. Falls sie wirklich so kalt und vollkommen waren, wie Glen behauptet hatte, würde sich Phineo bald große Sorgen machen. Wenn er an sie dachte, dachte er an unbarmherzige, edle Krieger, die ihn von oben herab missbilligend ansehen würden. Er hatte Angst, nicht zu ihnen gehören zu können. In seiner Kindheit hatte er auch nie zu den anderen im Dorf gehört, aber jetzt vermisste er sie. Früher hatte er sich sehnsüchtig gewünscht, diejenigen kennen zu lernen, zu denen er wirklich gehörte, doch in diesem Moment war es eine unglaubliche Furcht vor seinem Wunsch, der sich noch erfüllen sollte.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

So, fürs Erste reicht das kopfstand
Ich hab mir übrigens mal genauere Gedanken gemacht. Ich habe die Handlung ja im Kopf, also kann ich super danach schreiben, und dabei hatte ich mir gedacht, dass ich mit den Teilen, die ich u.A. hier poste, erstmal den Rahmen bilden will. Wenn ich mir das hier alles durchlese, ist es auf dem ersten Blick zwar nicht übel, aber meiner Meinung nach kommen Beschreibungen und alles was noch dazu gehört zu kurz. Trotzdem werde ich erst den Rahmen schreiben und später alles von Grund auf überarbeiten, das geht ehrlich gesagt besser, wenn man vieles hat, was eben auch verbesserungswürdig ist.
Aber erstmal viel Spaß bäh

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1092304 - 03.04.2007, 18:55:36
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Das ist toll =D Mal ein ganz anderer Charakter, der den Elfen da zugeschrieben wird.
Liest sich flüssig durch, und 'der eine Satz' is natürlich eh das beste zwinker

Nur im letzten Abschnitt leidet der Lesefluss, weil du zu oft gehören schreibst.

Annibubu zwinker
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1094556 - 05.04.2007, 18:20:53
Schnuckeline5008
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Ort: Schortens
Kann man dazu was anderes als toll sagen ? kopfstand

Ich mag deinen Schreibstil, also schreib schnell weiter. glücklich
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Zwei Dinge sind unendlich: Die menschliche Dummheit und das Universum.Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #1095090 - 06.04.2007, 11:47:32
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Hier fängt das 8. Kapitel an.
Immer schön in kleinen Häppchen zwinker


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Schweigend führte sie der Zwergenhauptmann Glen durch die Schlucht, die stetig schmaler und erneut steiler wurde. Corvin war nach einiger Zeit wieder in ihrer Nähe, da die Pferde seinen Vorsprung durch ihre langsame Fortbewegung zunichte gemacht hatten, dennoch vermied er es sorgfältig, die anderen zu beachten. Der amüsante Anblick der Pferde ließ den Zwerg schmunzeln.
»So erreichen wir unser Ziel nie«, brummelte er durch seinen Bart.
»Aber wir brauchen sie. Anders geht es nicht«, wendete Phineo ein, dessen Kräfte inzwischen wiedergekehrt waren.
»Lass das meine Sorge sein, Menschenelf«, begann Glen munter, »wir lassen sie dort zurück, es wird sich schon noch darum gekümmert werden, dass sie jemand abholt«, sagte er und wies auf einen äußerst tiefen Abschnitt der Schlucht, welcher nicht mehr weit vor ihnen lag. Phineo fragte sich, wie der Hauptmann das anstellen wollte. Die Felswände um sie herum waren fest, es konnte keine Möglichkeit geben, den Tieren die Wanderung zu erleichtern oder gar zu ersparen. Wenn er nicht gerade mit seinen kleinen Augen, welche unter seinen dichten Augenbrauen verborgen waren, die Umgebung genauer betrachtete, beobachtete Glen Phineo von oben bis unten. Als er schelmisch grinste, wurde Phineo klar, dass Glen es wohl bemerkt haben musste, dass er unverwandt mit dem Gedanken an die Pferde beschäftigt war.
»Zerbrich’ dir ruhig den Kopf darüber, du wirst nicht auf den Trick kommen«, sagten ihm die belustigten Züge des Zwerges. Tatsächlich beließ Phineo es dabei, dennoch suchte er hin und wieder nach Auffälligkeiten in der Gegend des kleinen Tals, dem sie sich näherten, jedoch ohne Erfolg.
Es war schwer zu sagen, wie lange sie schon unterwegs waren, geplagt von Müdigkeit, auch wenn das erhellte Blau des Himmels das Anbrechen eines neuen Tages ankündigte. Aus der Ferne drang der gedämpfte Klang von Wassermassen, die in die Tiefe stürzten, an Phineos Ohr. Er schaute zu Glen. Ein stolzer Ausdruck breitete sich auf dessen Gesicht aus.
»Wir sind bald da«, teilte er freudig mit, »die Gefälle der Schlucht bringen unserer Stadt das Wasser.«
»Wie kann es gelingen?«, fragte Alessia skeptisch, und lauschte den Wasserfällen aufmerksamer.
»Es ist durchaus einfach«, Glen lachte, »ich habe nichts anderes erwartet. Ihr Menschen habt selten solche Errichtungen zustande gebracht«, er zupfte an seiner Bartspitze, »würde man die steilen Felswände empor klettern, würde man eine weite, felsige Ebene vor sich haben. Inmitten dieser Ebene befindet sich ein großer Fluss. Wir Zwerge waren noch nie dort oben, aber wir glauben, dass der Fluss dem größten Berg des Gebirgszuges entspringt.«
»Das Gebirge liegt vor uns, das ist unwahrscheinlich«, warf Corvin ein.
»Es scheint so, doch wir glauben, dass der Fluss sich an einer Stelle wendet, was keinesfalls undenkbar ist. Jedoch gibt es keine Möglichkeit für uns, die Felsebene zu erkunden. Wie auch immer, der Fluss erstreckt sich unseren Vermutungen zufolge über die Ebene, bis er an das Ende der Felswand gelangt und dort die großen Gefälle bildet, die uns vor Jahrhunderten schon einen großen See schenkten, welcher uns gegenwärtig noch mit Wasser versorgt.«
»Was würde passieren, sollte die Quelle im Gebirge versiegen?«, fragte Phineo nachdenklich.
Glenn hob empört die dichten, dunkelbraunen Augenbrauen. »Das wird niemals geschehen, junger Freund!«, sagte er entrüstet.
»Besitzt ihr keine andere Wasserversorgung?«, fragte Alessia.
Der Zwerg schüttelte den struppigen Kopf. »Der Fluss ist das Einzige, was wir benötigen.«
An der Stelle angekommen, die Glen ihnen gezeigt hatte, ließen sie auf seine Anweisung hin die Pferde stehen. Da Alessia einen besorgten Eindruck machte, versicherte der Zwergenhauptmann ihr, dass die Pferde nicht weglaufen würden, und dass man sie schnell fortbringen würde.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1095182 - 06.04.2007, 12:58:33
sekmeth
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Toooooolleeeeeee Geschichte glücklich!Also schreib ganz schnell weiter grins!

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Re: "Phineo" [Re: ] - #1095782 - 06.04.2007, 21:25:40
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Beiträge: 520
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Wenn ich nicht verbessern darf, weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll lach Immer nur 'Toll' is ja auch doof bäh

Trotzdem gut ^.^


lG, Annibubu kopfstand
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1102739 - 12.04.2007, 13:49:17
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Je weiter sie kamen, desto unruhiger wurde Phineo. Mit jedem Schritt, den sie vorwärts taten, wuchs der Knoten in seiner Magengegend. Ihr Tempo konnten sie getrost steigern, es lag nicht mehr an den Pferden, sie zu behindern. Phineo blickte zu einer Biegung vor ihnen, an deren Spitze die ersten Sonnenstrahlen zu sehen waren, während Corvin sich wieder von ihnen löste und aus ihrem Blickfeld verschwand. Als auch die anderen dieser Windung im Gestein gefolgt waren, sahen sie, wie Corvin regungslos vor einem weiten Tal stand. An diesem Punkt fand die Schlucht ihr Ende, wie gelähmt blickten die Menschen, der Zwerg und der Elf auf eine nahezu endlose, grüne Ebene, in deren Mitte sich eine prachtvolle Stadt befand, von runden Mauern geschützt. Auch die Felder, die etwas abseits der Stadt gelegen waren, erstrahlten im Licht der Sonne. Von weitem sah man, wie zahlreich die Zwergenbauern darauf arbeiteten und wie viele Zwerge überhaupt in der Stadt leben mussten, die über die ganze Umgebung verteilt geschäftig umherliefen. Ein ohrenbetäubendes Rauschen ganz in ihrer Nähe riss sie kurzzeitig aus ihrem Staunen, sie sahen sich überrascht um und entdeckten den See, welcher im Schutz eines besonders hohen Felsens nicht weit neben ihnen war. Glen stellte sich zu Corvin und breitete stolz die Arme aus, wie um diesen Landfleck zu umfassen: »Das ist Grandrim«, verkündete er feierlich.
Corvin fasste sich und wollte erneut einen Kritikpunkt an dem ungeschützten Gebiet der Zwerge anführen, als Glen ihm zuvorkam.
»Von dieser unsagbaren Schönheit trennt euch nur ein Hindernis«, erklärte er deutlich und mit geschwellter Brust. Kaum hatte er geendet, taten sich neben ihnen in den Felswänden Furchen auf, aus denen sechs bewaffnete Zwerge in Kampfrüstung heraustraten. Glen grüßte sie, dann schritt einer nach dem anderen an den vier Abenteurern vorbei um kurz vor ihnen Halt zu machen.
»Fällt euch denn nichts Ungewöhnliches auf?«, fragte Glen mit amüsierter Miene und besonders an Corvin gewandt.
»Ihr habt bloß unten an euren Mauern Stadttore«, bemerkte Corvin sofort.
»Nicht ganz«, erwiderte Glen und gab den anderen Zwergen ein Zeichen. Einer von ihnen, dessen Rüstung am prächtigsten geschmückt war, murmelte etwas Unverständliches und schien mit seinem Speer eine unsichtbare Wand zu berühren. Ein grollender Klang ertönte, auf dem trockenen Weg vor ihnen wirbelte Staub auf. Corvin blieb vor Begeisterung der Mund offen stehen und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Nachdem Glen sie angewiesen hatte, ihm in die Stadt zu folgen, erklärte Corvin Alessia und Phineo erregt, dass es sich dabei um einen Zauber handelte, von einem Schutzschild, der jeden Feind und Fremden davon abhielt, in die Stadt einzudringen und von dem er nicht geglaubt hätte, dass er tatsächlich existieren würde.
»Aus diesem Grund können sie unbeschwert inmitten dieses freien Tals leben, ohne Angreifer zu fürchten«, folgerte Phineo, dessen Gedanken an die Elfen für den Anfang verflogen waren.
Grandrim selbst war noch beeindruckender als sein Schutzwall. Gepackt von dem Prunk der Stadt folgten sie Glen schweigend durch die vielen Straßen und Gassen, welche von Häusern gesäumt waren, die dieselben Größen der Menschenhäuser hatten. Alessia fragte Glen, warum es so war, er antwortete ihr, dass Grandrim trotz weiterer Schutzmaßnahmen, die geheim bleiben mussten, als sehr gastfreundlich galt, und es somit Tradition war, große Häuser zu bauen, um jeden Gast empfangen zu können, ohne ihm Umstände zu bereiten. Beeindruckt zogen sie weiter, ihre Blicke blieben nicht nur an den Bewohnern hängen, welche besonders Phineo mit den verschiedensten Mienen begutachteten, sondern auch an den vielen Gaststätten, den zahlreichen Wehrgängen, die sich durch ganz Grandrim schlängelten, und an vielem mehr, was sie nicht aus ihrem Staunen kommen ließ.
»Wo befindet sich der Sitz eures Königs?«, fragte Corvin.
Glen drehte sich zu ihnen um und erläuterte, dass er es ihnen zu einem späteren Zeitpunkt offenbaren würde.
Phineo wusste, wo Glen sie zuerst hinführen würde. Er spürte wieder deutlich den Knoten, der sich über sein Herz in den Hals fortbewegt hatte. Alessia behielt ihn achtsam im Auge, sie hatte die Sorge, dass er nach der Begegnung mit den Custa noch zu schwach war, um die Stadt kennen zu lernen. Nach langem Fußmarsch machte die kleine Gruppe schließlich vor drei schneeweißen Zelten halt, die von dem Trubel der Innenstadt geschützt am westlichen Stadttor aufgebaut waren. Zwei der sechs Zwerge, die sie begleitet hatten, hatten sich vor einiger Zeit von ihnen verabschiedet, die anderen vier, darunter auch ihr Anführer, der ihnen die unsichtbaren Tore geöffnet hatte, standen still davor, um zu warten. Es war deutlich zu erkennen, dass Corvin und Alessia sich viele Fragen stellten, doch sie hielten sich zurück, keiner von ihnen traute sich, die Stille zu brechen. Phineo hatte sich zwischen seine Gefährten gestellt, ganz darauf bedacht, nicht den Halt zu verlieren. Vorsichtig legte er seine Arme um ihre Schultern. Aufgeregt hoffte er, dass seine Beine nicht wieder nachgeben würden, wenn die Elfen ihnen gegenüber treten würden. Die Stimmung war gespannt, schließlich war es Alessia, die Phineos Beunruhigung spürte. Verwundert darüber, dass sie seine Berührung nicht bemerkt hatte, blickte sie ihn an. Phineo erblasste rasch, als er ein Rascheln in einem der Zelte wahrnahm.
»Stimmt etwas nicht mit dir?«, flüsterte Alessia.
Er schluckte. »Geht schon.«
Der Blick des Mädchens ruhte auf seinem bleichen Antlitz. Die eiserne Stille wurde unerträglich, und wie aus Erbarmen trat nun eine große, schlanke Person aus dem mittleren Zelt. Phineo hielt die Luft an, als er sie erblickte. Der Elf trug ein fließendes Gewand, es reichte fast bis zum Erdboden und war so weiß wie die Zelte. Auch seine glatte Haut, die im Sonnenlicht gespenstig schimmerte, war unnatürlich blass. Seine hellblonden Haare waren schulterlang und umrahmten das schmale Gesicht mit den feinen Zügen, dem spitzen Kinn und der perfekten Nase. Sein Blick und die glanzlosen, grauen Augen, die nicht ganz so hell waren wie die Augen Phineos, ließen ihn uninteressiert und abwesend wirken. Langsam musterte er einen nach dem anderen, bis sein Blick auf Phineo fiel. Die strenge Linie, die sein Mund bildete, verzog sich zu einem kleinen Lächeln. Ohne die anderen zu beachten trat er auf Phineo zu, schob Alessia und Corvin sanft und kaum spürbar beiseite und legte vorsichtig eine kalte Hand auf Phineos Schulter. Phineo spürte die Kälte deutlich, doch sie war nicht so unangenehm, wie er befürchtet hatte. Seine Angst jedoch war nicht entwichen.
»Ihr habt interessante Gäste mitgebracht, Hauptmann«, hauchte der Elf mit einer weichen Stimme, ohne sich von Phineo abzuwenden. »Komm doch herein«, bat er Phineo freundlich und wies auf das Zelt, wobei er die anderen wie Luft behandelte. Als Phineo sich nicht vom Fleck rührte, übte der Elf einen seichten Druck auf dessen Schulter aus, um ihn hereinzuführen. Atemlos schaute er zu Alessia und Corvin, welche aufgeregt zurückschauten.
In dem Zelt des Elfen befand sich bloß ein kleiner Tisch, auf dem mehrere Schriftrollen lagen, unter dem Tisch bedeckte ein samtener Teppich den steinernen Boden. Mit einer eleganten Handbewegung wurde Phineo bedeutet, auf dem Teppich platz zunehmen. Schier geräuschlos ließ Phineo sich vor dem Tisch nieder, der Elf setzte sich ihm gegenüber.
Er stellte sich Phineo höflich vor. »Mein Name ist Silas.« Erwartungsvoll musterte Silas Phineo. Bedächtig nannte auch er seinen Namen, um nicht zu stottern.
»Habe keine Angst«, wies Silas ihn ein wenig belustigt an und bot ihm einen Becher dar, in dem sich eine klare Flüssigkeit befand.


~~~~~~~~~

Ich bin auf deine Hilfe angewiesen, Anna, hab ich neulich bemerkt. Also tob dich aus bäh *kleinen Appell an Anna richte*

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1104228 - 13.04.2007, 15:27:53
Plumbümchen

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Nachdem es jetzt mal relativ viel gab, kommt dieses Mal nur ein kleines Stück.

~~~~~~~~~~~~~~~~~


Phineo nahm den Becher an, aus Angst, dass er Silas als unhöflich erscheinen könnte, trank jedoch nicht, da ihm unwohl zumute war.
»Hast du Fragen an mich?«, fragte Silas ernst. Phineo glaubte, er wollte ihm damit einen Gefallen tun, doch er schüttelte den Kopf.
»Dann würde ich gerne etwas über dich erfahren«, Er schlang seine langen, feinen Finger ineinander und schloss kurz die Augen, »wenn du nichts einzuwenden hast.«
Phineo wusste nicht, was zu tun war. Silas wirkte vertrauensvoll, doch es musste einen Haken geben, mit der Schwierigkeit, dass Phineo ihn einfach nicht finden konnte. Er wusste nicht, was die Elfen mit ihm vorhatten, und auch wenn Silas freundlich gesinnt war, machte er ihm Angst. Es war wohl normal, dass man Angst vor Dingen hatte, die einem fremd waren, dachte er.
»Später«, antwortete Phineo mit einer Stimme, die er nicht von sich kannte.
»Ich verstehe«, Silas konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, »du hast dir bereits Gedanken gemacht. Nicht nur du. Du weißt, warum ich mit einigen Begleitern hier in Grandrim bin, das ist bemerkenswert. Ahnen deine Freunde es auch? Sie wissen, dass ihr euch in große Gefahr begebt«, seine Augen blitzten unheimlich auf, »aber vieles bleibt ihnen verborgen.«
Phineo fiel keine Antwort darauf ein. Er fragte sich, ob es einen Sinn ergab, auch nur ein weiteres Wort mit Silas zu wechseln. Silas musterte ihn weiterhin mit seinem scheinbar desinteressierten Blick, doch Phineo fand noch etwas anderes in seinen Augen. Faszination und zugleich Empörung. Fragend hob er den Kopf, was Silas nicht bemerkte. Wie in Trance saß er vor ihm.
»Wer bist du wirklich?«, fragte Silas plötzlich hart. Jegliche Weichheit war aus seiner annähernd schnurrenden Stimme verschwunden, er wirkte nicht mehr freundlich, eher bedrohlich. Phineo zuckte zusammen.
»Was wollt Ihr?«, fragte er mit bebender Stimme und erhob sich schlagartig.
Silas hingegen schaute ihn von seinem Platz aus entsetzt an. »Es... es tut mir leid. Verzeih«, stammelte er wieder mit seidener Stimme und fasste sich an den Kopf. Er stand auf und geleitete Phineo hinaus. »Es ist besser, du gehst jetzt«, drängte er, »wir werden uns wieder sehen.«
Als Phineo vor dem Zelt stand, fixierten ihn zwei neugierige Augenpaare. »Wo sind die Zwerge?«, fragte er die beiden.
»Glen hat uns einen Weg beschrieben, wir sollten ihm folgen, wenn du fertig bist«, antwortete Corvin.
»Lasst uns gehen«, beschloss er und erntete vorwurfsvolle Blicke, »ich erzähle euch später davon.«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1104358 - 13.04.2007, 17:22:15
sekmeth
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Huch, was ist denn mit Silas los? Und was will er von Phineo? Hoffentlich klärt sich das bald..! confused
Da überschlagen sich ja die Ereignisse, seeehr spannend! glücklich
Hoffentlich gehts bald weiter! *wart*

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1104486 - 13.04.2007, 19:05:01
Hot sweet kissgirl 91
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Uuuuui.. da wars ja doch nicht ganz so schlimm, wie Phi erwartet hat.
Die Stadt kann ich mir gut vorstellen - nur doof, dass ich mir Arléa genauso vorstell xD Muss ich mir ne andere Beschreibung suchen.. bäh

Zitat:
Es war wohl normal, dass man Angst vor Dingen hatte, die einem fremd waren, dachte er.

Ich denk, dass es hier besser wäre, wenn du das, was er denkt im Präsens schreiben würdest.

Zitat:
doch Phineo fand noch etwas anderes in seinen Augen

Wir haben in Deutsch gelernt : Nach einer Mengenangabe wird groß geschrieben. Ich weiß zwar nicht genau, ob das bei etwas (A)anderes auch gilt, aber müsste ja eigentlich ^^ Also ich bin für etwas Anderes ^^

Zitat:
Glen hat uns einen Weg beschrieben


Hier wär den Weg schöner *find*


Und jetzt bitte schnell weiter, ich will wissen, was Silas auf einmal hatte bäh


lG, Annibubu
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1113735 - 21.04.2007, 23:53:09
Hot sweet kissgirl 91
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Ey du schreibfauler Kampfzwerg, könntest du jetzt bitte mal hinne machen und was schreiben?!




bllllllllllllllllllllllll ! cool
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1120063 - 28.04.2007, 12:31:50
Plumbümchen

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Schweigend aber zügig gingen sie durch die schmalen Straßen, wo ihnen fast jeder Zwerg wieder mit verwunderten Blicken folgte. Phineo fühlte sich wie ein Schlachtvieh, das von allen Seiten gemustert werden musste, bevor es zum Verkauf angeboten werden konnte. Etwas genervt schaute er von einer Zwergentraube zur anderen, dabei fielen ihm hier und da unergründliche Blicke auf, besonders von Seiten der Zwergenkinder, die alle fast so groß wie ihre Eltern waren und Phineo etwa bis zur Hüfte reichten. Bei einigen sah es nach bloßer Bewunderung aus, wie bei Glen, bei manchen nach Verachtung und Angst. Phineo fragte sich, ob die drei etwas Bedrohliches ausstrahlten, denn gefährlich konnten sie seinem Empfinden nach nicht aussehen. Corvin marschierte in einem stattlichen Tempo wieder einmal vor ihnen. Alessia hingegen hielt sich neben Phineo, ihn immer noch besorgt im Auge behaltend.
»Mir geht’s gut«, zischelte er ihr zu, woraufhin sie argwöhnisch eine Augenbraue hob.
»Wo gehen wir hin?«, fragte er sie dann.
»Zum Zwergenkönig. Glen sagte, er würde uns sehen wollen, und mit uns verhandeln.«
»Mit uns verhandeln?« Phineo hatte ein ungutes Gefühl.
»Es werden auch Elfen da sein«, fügte Alessia bedrückt hinzu.
»Und?« Phineo versuchte so gut es ging, sich nichts anmerken zu lassen, doch Alessia ließ sich nicht täuschen.
»Er hat uns genauso viel Angst gemacht wie dir. Als kleines Kind habe ich mir die Elfen anders vorgestellt. Du wirst sicher mehr in Erfahrung bringen können, als Corvin und ich, wenn du sie dir anschaust, dennoch haben wir bemerkt, dass da etwas nicht stimmt.«
Phineo spürte, wie der Knoten wieder zurückkehrte und sich langsam um sein Herz schloss.
Er wusste nicht, was in Silas gefahren war, doch er musste stark sein, wenn er weitere Elfen zu Gesicht bekommen würde.
Den geschäftigen Teil Grandrims ließen sie hinter sich, ganz allein schritten sie durch die leeren Straßen, neben ihnen schlängelte sich noch immer einer der langen Wehrgänge entlang. Die Zwergenstadt war für Fremde ein großes Labyrinth. Phineo konnte sich in größeren Städten selten gut zurechtfinden, in Grandrim würde er sich hoffnungslos verlaufen, wenn er sich nicht zu helfen wüsste. Er hatte Alessia und Corvin noch nicht von seiner bedenklichen Fähigkeit erzählt, doch er hatte sich vorgenommen, ihnen zu einem geeigneten Zeitpunkt davon zu berichten.
»Wir sind da«, verkündete Corvin nach einer Weile, als sie sich in einer Sackgasse wieder fanden.
»Und weiter?«, fragte Phineo, der nicht gering überrascht auf die große, elfenbeinfarbene Steinwand vor ihnen starre.
»Warten. Wenn Glen uns nicht schikanieren wollte.«
Alessia setzte sich auf das kühle Pflaster, das zu ihrer Verwunderung außerordentlich sauber war. Corvin tat es ihr gleich, und auch Phineo ließ sich mit elfischer Geschmeidigkeit in den Schneidersitz sinken. Sie saßen sich so gegenüber, dass jeder jeden genau sehen konnte. Die junge Frau schaute zu Boden, Corvin und Phineo stierten sich zunächst nachdenklich an.
»Es tut mir leid«, murmelte Corvin schließlich nach längerer Grabesstille, doch dabei wanderte sein Blick zu der Steinwand.
»Wir hätten dir mehr Beachtung schenken sollen«, gab er zu, »vielleicht wäre es nicht so weit gekommen.«
Wenn Phineo gründlicher über die Situation in der Schlucht nachdachte, machte es ihn zornig, denn die beiden hatten ihm nicht glauben wollen und waren einfach ohne ihn weitergelaufen. Auch, wenn sie sich nicht lange kannten, hatte er es ungerecht gefunden. Er hatte geglaubt, sie würden trotz ihrer bisher kurzen gemeinsamen Reise zu ihm halten. In einer gewissen Weise hatte er ihre Reaktion sogar als Vertrauensbruch aufgefasst.
Corvins Entschuldigung kam trotz allem unerwartet und brachte Phineo ein wenig aus der Fassung.
»Ihr werdet es nicht wieder tun?«, fragte er langsam. Corvin und Alessia schüttelten schuldbewusst die Köpfe.
Phineo musterte sie einen Moment lang ernst, dann lächelte er sie erleichtert an.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1120074 - 28.04.2007, 12:42:51
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Zitat:
Phineo fragte sich, ob die drei etwas Bedrohliches ausstrahlten, denn gefährlich konnten sie seinem Empfinden nach nicht aussehen.


ist bedrohlich und gefährlich denn nicht irgendwie so ziemlich dasselbe?

Zitat:
Phineo fühlte sich wie ein Schlachtvieh, das von allen Seiten gemustert werden musste, bevor es zum Verkauf angeboten werden konnte.


Phineo fühlte sich wie Schlachtvieh, das von allen Seiten gemustert wurde, bevor man es zum Verkauf anbot. << Fänd ich so besser ^^


Ansonsten gut =)

Bin nur an einer Stelle noch gestolpert, irgendwie liest sich das nicht so gut:

Zitat:
Phineo konnte sich in größeren Städten selten gut zurechtfinden, in Grandrim würde er sich hoffnungslos verlaufen, wenn er sich nicht zu helfen wüsste.


vll besser: ..wenn er sich nicht seine besondere Fähigkeit zunutze machen könnte. Er hatte den anderen noch nicht von ihr erzählt, bla .... ^^



lG, Annibubu

PS: Weiter bäh
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1120082 - 28.04.2007, 12:49:49
Plumbümchen

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Zitat:
ist bedrohlich und gefährlich denn nicht irgendwie so ziemlich dasselbe?


Nicht nur ziemlich lach
Aber es ist ja der Sinn des Satzes, Annibubu bäh
Phineo fragt sich, ob sie denn so gefährlich aussehen, denn er selbst glaubt das nicht, dass sie gefährlich aussehen können.


Zitat:
weiter


Das überleg ich mir aber noch lach bäh engel

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1120091 - 28.04.2007, 12:55:46
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Achso xD Schon gut, ich hab den Sinn des Satzes nicht so ganz erfasst lach
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1123379 - 01.05.2007, 17:25:39
Plumbümchen

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Zugleich bemerkte er jedoch die vielen Fragen, die sie sich stellten. Er war sich sicher, dass sie wissen wollten, aus welchem Grund er so besorgniserregend auf die Custa reagiert hatte, warum er zusammengebrochen war, als er dem Wesen gegenüberstand. Im Moment dieses behaglichen und zugleich gespannten Schweigens wünschte sich Phineo, die Antwort dazu selbst zu kennen, um sie den anderen mitteilen zu können, doch er erriet sie nicht, wie sehr er sich auch darum bemühte.
Jeder in seine eigenen Gedanken versunken saßen sie dort und warteten. Es dauerte nicht lange, bis Phineo merkte, dass ihr Warten und somit auch ihr Schweigen ein Ende haben würde, denn er war der erste, der die Regung der Mauer wahrnahm. Ungewöhnlich leise und genauso langsam wurde die Mauer, die die Sackgasse bildete, zur Seite bewegt, bis sie einen breiten Gang freigab, aus dem ein kleiner Zwergentrupp hervortrat.
»Unser König erwartet euch«, teilte einer von ihnen den dreien mit klarer, lauter Stimme mit.
Ohne sich weitere Anweisungen geben zu lassen, erhoben sich Alessia, Corvin und Phineo, um den Zwergen mit gebückten Körpern zu folgen. Nachdem Corvin als Letzter den mit Fackeln beleuchteten Gang betreten hatte, schloss sich dieser wieder, um von der Außenwelt nur noch für das Ende einer Straße gehalten zu werden.
In stattlichem Tempo marschierten die Zwerge vor ihnen her, das Poltern ihrer schweren Stiefel hallte im Rhythmus von den kalten Wänden wider. Trotz ihres zügigen Schrittes blieb der Abstand zu Phineo und seinen Begleitern immer derselbe, da diese aufgrund ihrer Größe entspannt mithalten konnten. Die Müdigkeit spürten sie noch immer in ihren Gliedern, doch aus ihren Gesichtern war sie längst gewichen, um der Aufregung und Neugier auf das Bevorstehende Platz zu bereiten. Alessia und Corvin waren mit ihren Gedanken ganz bei den Elfen, die sie kennen lernen wollten. Sie hofften, dass sie bei ihrem Empfang welche zu Gesicht bekommen würden. Phineo hingegen hätte ihre Kugel ganz überzeugt darauf verwetten können, dass der Zwergenkönig Silas und dessen Kameraden auch zu ihrem Empfang eingeladen hatte. Er beschäftigte sich mit dem, was der König mit ihnen bereden würde. Mental bereitete er sich darauf vor, über die letzten Stunden und Ereignisse ihrer Reise ausgefragt zu werden. Es erschien ihm überaus wahrscheinlich, dass das Oberhaupt der Zwerge davon wusste, dass sich eine der Kugeln in ihrem Besitz befand, und es war mindestens ebenso wahrscheinlich, dass es ihn am meisten interessieren würde, was sie damit vorhatten. Doch was würde Phineo dem Zwergenmonarchen auf diese Frage antworten? Sollte er die Wahrheit sagen, oder sich etwas einfallen lassen, so lange sie sich noch auf dem Weg befanden? So schnell ihm dieser Gedanke gekommen war, verwarf Phineo ihn wieder, denn er wollte den König erst genauer betrachten, bevor er sich ein Urteil bilden würde. Ein weiteres Mal tadelte er sich dafür, dass er diese unüberlegten, viel zu schnell gefassten Entschlüsse so rasch Überhand nehmen ließ, wenn es darum ging, sich Gedanken über wichtige Angelegenheiten zu machen. Phineo nahm sich fest vor, seine Überlegungen zukünftig gründlicher einzuschätzen, denn er würde nicht immer das Glück haben, dass er obgleich seiner leichtsinnigen Pläne und Vorstellungen heil aus heiklen Situationen kommen würde. Sein ständiger Begleiter war die dunkle Gewissheit, dass es bald von zu großer Wichtigkeit sein würde, einen klaren Kopf zu wahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen, und er konnte ihn nicht abschütteln. Mit einer leichten Gänsehaut trottete er hinter den Zwergen her, wobei ihm der schwach beleuchtete Gang endlos vorkam. Selbst die Richtung hatten sie nicht geändert, zumindest hatten sie keine Biegung bemerkt.


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Immer noch in der Hoffnung, dass die unbekannten Leser auch mal ihren Senf dazugeben. rolleyes

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1123529 - 01.05.2007, 19:16:13
2ocean
​I'm the sin.

Registriert: 02.12.2003
Beiträge: 5.640
Zitat:
Im Moment dieses behaglichen und zugleich gespannten Schweigens wünschte sich Phineo, die Antwort dazu selbst zu kennen[...]

[...]die Antwort darauf passt da m.M. nach besser rein. staun

Zitat:
[...]um sie den anderen mitteilen zu können, doch er erriet sie nicht, wie sehr er sich auch darum bemühte.

[...], so sehr er sich auch darum bemühte, oder?


Ansonsten toller Teil *g*
Was mir am Ende evtl. noch ein bisschen fehlt, wäre, die Spannung zum nächsten Teil hin etwas mehr aufzubauen. Denn eigentlich will der Leser ja erfahren, was die Drei an ihrem Ziel erwartet, aber das könnte man m.E. am Ende nochmal etwas hervorheben, wenn du verstehst was ich meine?! *g*
_________________________
Fairy tales don't come true. Reality is much stormier. Much murkier. Much scarier.
Reality is so much more interesting than living happily ever after.

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Re: "Phineo" [Re: 2ocean] - #1123538 - 01.05.2007, 19:23:44
Plumbümchen

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Zitat:
Was mir am Ende evtl. noch ein bisschen fehlt, wäre, die Spannung zum nächsten Teil hin etwas mehr aufzubauen.


Ich poste ja immer so weit, wie ich dann auch geschrieben hab, von daher wird das wohl nix, weil das eher willkürlich ist. lach

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1123672 - 01.05.2007, 21:07:02
Hot sweet kissgirl 91
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Die zwei Sachen haben mich auch gestört.. aber da war irgendwie, besonders im ersten Abschnitt, noch mehr..

Zitat:
Zugleich bemerkte er jedoch die vielen Fragen, die sie sich stellten.

Der Satz klingt komisch unschlüssig Ich kanns nicht begründen, aber vorallem, weils als erster Satz so auffällig ist, bin ich drüber gestolpert..
Vll könntest du schreiben: Dann kam ihm jedoch der Gedanke, dass die anderen sich wohl gerade den Kopf darüber zerbrachen, aus welchem Grund ... usw

Zitat:
bis sie einen breiten Gang freigab


Könntest du da nicht Tunnel schreiben? Ich dachte die ganze Zeit, da wäre eben die Wand zur Seite geglitten und dahinter ginhe die Straße normal weiter, nur eben versteckt.

Zitat:
Ohne sich weitere Anweisungen geben zu lassen,


Ohne auf weitere Anweisungen zu warten klänge schöner, find ich

Zitat:
In stattlichem Tempo marschierten die Zwerge vor ihnen her, das Poltern ihrer schweren Stiefel hallte im Rhythmus von den kalten Wänden wider.


In wessen Rythmus? Im Rythmus von etwas... dann schreib besser 'hallte rythmisch von den Wänden wider' oder 'hallte in einem monotonen Rythmus von den Wänden wider' oooder.. hallte im Rythmus ihrer Schritte von... bla^^



Mit dem Rest bin ich zufrieden bäh zwinker

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1123691 - 01.05.2007, 21:22:23
Plumbümchen

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Zitat:
Der Satz klingt komisch Ich kanns nicht begründen, aber vorallem, weils als erster Satz so auffällig ist, bin ich drüber gestolpert..
Vll könntest du schreiben: Dann kam ihm jedoch der Gedanke, dass die anderen sich wohl gerade den Kopf darüber zerbrachen, aus welchem Grund ... usw


Ich find den Satz ok so, werd ihn deshalb auch so lassen. zwinker

Zitat:
Könntest du da nicht Tunnel schreiben?


Tunnel passt ja auch super in die Geschichte rein. bäh

Zitat:
Ohne auf weitere Anweisungen zu warten klänge schöner, find ich


Hm, ich find meins schon ok so. lach

Zitat:
In wessen Rythmus? Im Rythmus von etwas... dann schreib besser 'hallte rythmisch von den Wänden wider' oder 'hallte in einem monotonen Rythmus von den Wänden wider' oooder.. hallte im Rythmus ihrer Schritte von... bla^^


Der einzig gute Tipp von dir in dem Posting unschlüssig
Deine Tipps waren wirklich immer besser, Annibubu staun

Zitat:
Mit dem Rest bin ich zufrieden


Gut glücklich

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1141884 - 21.05.2007, 16:06:27
Plumbümchen

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Nach laaaaaaanger Zeit geht es weiter, aber diesmal etwas kürzer, da es nun das Ende des 8. Kapitels ist.



~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Phineo war mit seinen Gedanken inzwischen ganz bei Marianna und seiner Heimat, als er spürte, dass sich etwas veränderte. Weiterhin gebückt folgten sie den Zwergen, doch die Luft wurde immer stickiger, selbst die Flammen der Fackeln, welche in regelmäßigen Abständen an den Wänden angebracht waren, wurden kleiner. Corvin und Alessia fragten sich, ob der Gang enger wurde oder sie es sich nur einbildeten. Sie merkten deutlich, dass es hinab ging, sogar einige leichte Windungen nahmen sie wahr, unverändert hinter den Zwergen marschierend. Es wurde zunehmend kälter und dunkler, Alessia unterdrückte einen erschreckten Aufschrei, als kühle Tropfen wie eiskalte Finger ihren Nacken entlang rieselten.
»Wie weit ist es noch?«, fragte Phineo einen der Zwerge nervös, wobei er sich bemühte, nicht unhöflich zu klingen.
»Nicht weit«, antwortete dieser knapp.
Als sie die letzten Lichter der Fackeln hinter sich gelassen hatten, und vorsichtig weiterliefen, hielt der Trupp vor ihnen nach einigen Momenten in völliger Dunkelheit abrupt an. Phineos Herz machte einen Hüpfer, als der Zwerg an ihrer Spitze hörbar eine Tür öffnete, und helles Licht in die Düsternis eindrang. Einer nach dem anderen traten sie hinaus, in einen hell erleuchteten, großen Korridor, durch den sich ein sattroter Teppich schlängelte. Die Wände waren in Elfenbeinfarben gehalten und mit feinen Musterungen geschmückt, durch den Flur waren vielerlei Gerüche und Klänge wahrzunehmen. Bis auf einen verabschiedeten sich die Zwergensoldaten von ihnen, der letzte baute sich vor ihnen auf und beäugte sie kritisch.
»Ihr seht aus wie eine Horde Knappen, die sich im Dreck gewälzt hat! So könnt ihr der Hoheit nicht vor die königlichen Augäpfel treten«, er rümpfte die kleine Knollnase, »ich werde euch zu den Waschräumen geleiten, dort wird man euch saubere, duftende Kleidung beschaffen.«
Fasziniert folgten sie ihm, und während er ihnen über das Schloss berichtete, ihnen Einblick in einige Räume gewährte, und munter einige Geschichten über seinen König beifügte, zerriss es Phineo bald vor Spannung.
Sobald sie in frische Garderobe gehüllt waren, wurden sie von einer Bediensteten vor den Thronsaal geführt.
»Der König möchte zunächst nur Euch sehen«, stammelte eines der Dienstmädchen hastig an Phineo gewandt, »wartet hier, man wird Euch bald einlassen.« Mit diesen Worten verschwand sie.
Alessia und Corvin musterten ihn besorgt. Phineo zuckte unbekümmert die Schultern, um seine Aufregung zu verbergen.
»Dann warten wir«, sagte Alessia.
Corvin nickte und zwinkerte ihm aufmunternd zu. »Du wirst es überleben, zumindest hoffen wir das«, scherzte er.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1141983 - 21.05.2007, 17:40:57
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Wieso hörst du da auf, du Sau? xD

Bin nur einmal gestolpert:

Zitat:
Die Wände waren in Elfenbeinfarben gehalten


Da fände ich entweder 'Die Wände waren elfenbeinfarben'
oder 'Die Wände waren in zarten Farben gehalten' besser.

Und den Vergleich mit den kalten Fingern find ich echt gut bäh

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1142172 - 21.05.2007, 20:18:39
sekmeth
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Die königlichen Augäpfel... hört sich schon toll an lach lach! Bin mal gespannt wies weitergeht (hoffentlich kommt der nächste Teil schneller)!
*alle unter Druck setz* engel Liebe Grüße^^

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Re: "Phineo" [Re: ] - #1152108 - 31.05.2007, 18:18:02
Plumbümchen

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Zitat:
(hoffentlich kommt der nächste Teil schneller)


Da muss ich euch leider enttäuschen. Höchstwahrscheinlich wird demnächst alles noch langsamer vorangehen, aber das hat seinen Grund, da ich mit der Überarbeitung angefangen habe. Ich konnte es einfach nicht aushalten, den alten Anfang so eigenartig da stehen zu lassen, wie er ist.
Aber keine Sorge, ich werde nebenbei natürlich weiterschreiben, auch wenn es nun größere Abstände werden. glücklich

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Re: "Phineo" [Re: ] - #1155049 - 03.06.2007, 15:47:37
Plumbümchen

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Phineo schluckte, als sich die Flügeltür vor ihm öffnete. Es war schwierig, den Mund geschlossen zu halten, denn was er erblickte, als er eintrat, versetzte ihn in großes Staunen. Er befand sich in einem langen Saal, links und rechts von ihm standen Seite an Seite Zwergensoldaten an den Wänden. Die Flügeltür schloss sich nahezu unbemerkt hinter ihm, selbst sein hochsensibles Gehör vernahm keinen einzigen Ton, als die Tür ins Schloss fiel. Phineo ließ den Blick schweifen, zunächst betrachtete er jedoch die Reihen der Soldaten an den Steinwänden, welche mit tiefblauen Wappen behängt waren, auf denen ein schwarzer Schild abgebildet war, mit unbekannten Inschriften bestickt. Ernst sah er einem Soldaten nach dem anderen in Gesicht, sie alle blickten mit einer Mischung aus Verachtung und Konzentration zurück, dabei fragte er sich, ob sie ihn angreifen würden, wenn er sich falsch verhalten sollte. Der lange, breite Teppich, auf dem Phineo entlangging, war ebenfalls von einem dunklen Blau, und er dämpfte jeden seiner Schritte. Etwa in der Mitte des Saales angelangt blieb Phineo stehen, man hatte ihm gesagt, dass es eine Pflicht war, das zu tun. Langsam hob er den Kopf, um das Ende des Saales zu sehen. Dort saß auf einem gewaltigen, steinernen Thron der König der Zwerge, der trotz seiner Größe eine ungeheure Macht ausstrahlte. Der König trug eine silberne Rüstung, die im schwachen Fackellicht glänzte und glitzerte, als sei es helllichter Tag im Thronsaal. Auf seinem Kopf saß ein Helm, das Visier war nach oben geklappt, und auf seiner Brust lag ein langer, schwarzer Bart. Der Umhang, der um seine Schultern gelegt war, war ebenso schwarz wie sein Bart. Seine dunklen Augen glitzerten, als er den Blick Phineo zuwandte. Sein Gesicht war das eines typischen Zwerges, hätte er nicht die edle Rüstung getragen, hätte man ihn für einen normalen Untertan gehalten. Phineo stand einen Augenblick still da und hielt Blickkontakt mit dem König, bis dieser sich nach links drehte, und einem seiner Berater etwas zuflüsterte. Erst dann bemerkte Phineo, wer sich außer den Soldaten, dem König und seinen Ratgebern noch in dem Saal befand: Elfen, darunter auch Silas. Überrascht wanderten Phineos Augen zur rechten Seite des Throns, auf der sich einige Elfen aufgestellt hatten. Silas stand direkt neben dem Thron und lächelte Phineo freundlich zu, die anderen Elfen allerdings standen so steif wie Statuen neben ihm und musterten Phineo kritisch. Sie alle trugen so helle Gewänder wie Silas, auch ihre Gesichter waren engelsgleich und perfekt, wie seines, bloß ihre Haartrachten unterschieden sich voneinander, alles andere war aus der Entfernung betrachtet gleich. Das Flüstern verstummte, zur Linken des Königs legte sich nun auch das Getuschel seiner Bediensteten, und seine Aufmerksamkeit galt wieder Phineo, dessen Aufregung mit einem Schlag zurückkehrte. Der König räusperte sich und befahl ihm mit einer Handbewegung, näher zu treten. Mit zitternden Beinen tat Phineo lange Schritte vorwärts, bis er einige Meter vor dem Thron innehielt.
»Willkommen in Grandrim, junger Freund!« Die Stimme des Königs war laut und dunkel, die Worte kamen tief und kraftvoll aus seiner Kehle. Phineo war unfähig zu reagieren, und nach einigen Augenblicken des Schweigens lachte der Zwerg schallend, sodass Phineo das Kettenhemd unter dessen Rüstung heftig rascheln hörte.
»Warum denn so schüchtern, Elf?«, fragte er glucksend, während Phineo die stechenden Blicke der Elfeneinheit spürte, als das Wort »Elf« in dem hallenden Saal verklungen war. Ihm war völlig bewusst, dass er keineswegs auch nur annähernd perfekt aussah, geschweige denn so engelhaft wie die anderen Elfen, jedoch war es ihm unbegreiflich, aus welchem Grund sie einen Groll gegen ihn hegen könnten. Bloß Silas Lächeln blieb wie eingemeißelt an seinem Platz.
»Entschuldige, ich habe mich noch nicht vorgestellt«, fuhr der König weiterhin strahlend fort, »ich bin Jaron, der König Grandrims und sämtlicher Zwerge. Wie lautet dein Name?«, fragte Jaron etwas ernster.
»Phineo«, antwortete Phineo mit bebender Stimme. Er wollte nicht allein seinen Namen nennen, doch aus Angst, seine Stimme könnte vor Aufregung versagen, hatte er nicht mehr gesagt. Einer der Elfen hob eine Augenbraue, ein anderer schaute zu dem unverändert lächelnden Silas, als der Name genannt wurde. In der Hoffnung, dass Jaron es nicht bemerken würde, schielte Phineo zu den Elfen, die nicht mehr unbewegt wie Statuen, sondern lebendiger die Stellung hielten.
»Ah, ich sehe schon, du scheinst deine Genossen lange nicht mehr gesehen zu haben«, sagte Jaron, »jedoch würde ich dich nun zum Gespräch bitten wollen, es ist von großer Wichtigkeit.«
Jaron winkte einen der Elfen zu sich und gab ihm ein Zeichen.


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Das ist der Anfang des neunten Kapitels.
Wie findet ihrs? glücklich

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1155230 - 03.06.2007, 18:04:45
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Die Elfen sind ganz doll blöd unschlüssig

Ich hab nen Fehler gefunden, ich hab einen, ich haaaaab einen =D =D *juchuuu*

Zitat:
Ernst sah er einem Soldaten nach dem anderen in Gesicht

ins =D Juchu, Laura hat nen Fehler lach bäh


lG, dein Annibubu xD


PS: Diese Schweine haben dir einen Stern geklaut.. grrrrr mad


Bearbeitet von Hot sweet kissgirl 91 (03.06.2007, 18:05:31)
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1158605 - 06.06.2007, 20:05:06
Plumbümchen

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Der Elf erwiderte Jarons eindringlichen Blick, als er einige Schritte auf Phineo zukam, bis er schließlich nah genug vor ihm stand, um mit ihm zu sprechen. Zu Phineos Aufregung mischte sich nach und nach Ungeduld. Er kam sich ein wenig lächerlich vor, wie er hier vor dem Zwergenkönig stand, der sich unnatürlich freundlich und wie ein Freund mit ihm unterhielt, jedoch nicht selbst die treibende Kraft sein wollte, sondern Elfen vorschickte, die eitel wie Gockel herumstolzierten. Aus seiner recht ausdruckslosen Miene wurde ein angriffslustiger Ausdruck, dabei umspielte ein schiefes Grinsen seine Mundwinkel, als er den Elfen vor sich in Augenschein nahm. Die Haare des Elfen waren pechschwarz, wie es Phineos waren, der Unterschied aber bestand in dem silbernen Glanz, der mit Phineos mattem Schopf nicht zu vergleichen war. Der Schönling trat einen weiteren Schritt näher und schaute Phineo aus weisen, eisblauen Augen an.
»Es gibt vieles, was wir gerne über dich erfahren würden«, begann er mit leiser Stimme. Obwohl er leise sprach, waren die Worte klar und deutlich, fast, als wollte er sichergehen, dass Phineo jeden einzelnen Laut verstand. »Bevor du die Gelegenheit bekommst, uns deine Geschichte zu erzählen, wollen wir zunächst einige Dinge klären, damit es nicht zu Irrtümern kommt.« Phineo war jeder feinen Bewegung seiner schmalen Lippen gefolgt, während der Elf geredet hatte. Es war allein sein Mund gewesen, der sich kaum merklich bewegt hatte, der Rest seines makellosen Gesichtes war dabei wie versteinert geblieben.
Unglaublich, wie man seine Gefühle derart energisch vor anderen verbergen kann, dachte Phineo erstaunt. Er antwortete nicht, also fuhr sein Gegenüber fort.
»Wir glauben, dass du dir darüber im Klaren bist, was uns dazu gebracht hat, dich holen zu lassen«, Phineos Vermutungen hatten sich bewahrheitet; Jaron und die Elfen wussten, dass er eine Kugel bei sich trug. Ob sie ihm auch erklären konnten, was der Fremde ihm und Alessia nicht genauer erläutert hatte? Ob sie in der Lage waren, die vielen Fragen, die sich Phineo am Anfang seiner Reise gestellt hatte, und die ihm in diesem Moment wieder in den Sinn kamen, zu beantworten? Würden sie ihm die Kugel möglicherweise abnehmen, um ihm begreiflich zu machen, dass seine Reise hier schon endete, und dass er den Heimweg antreten konnte? Nein, das würde nicht geschehen, sagte ihm eine Eingebung. Es war alles seine Schuld, er war für die Kugel verantwortlich, denn er war es gewesen, der zur Lichtung zurückgekehrt war, um sie auszugraben und mitzunehmen, und er würde es letztendlich sein, der für seine Taten geradestehen musste, das würden ihm weder die Elfen noch der Zwergenkönig abnehmen wollen. Es musste etwas anderes sein, was sie mit ihm und der Kugel vorhatten.
»Der Gegenstand, den du bei dir hast, ist sehr gefährlich und dennoch wichtig für uns alle.«
»Das wurde mir schon erklärt«, sagte Phineo. Sie wussten zwar, dass sich die Kugel in seinem Besitz befand, aber sie hielten Phineo trotz dieser Tatsache für einen Hohlkopf, denn derzeitig fühlte er sich wie einer, wenn er über den Ton nachdachte, in dem der Elf mit ihm sprach. Es hörte sich an, als würde ein Lehrer seinem Schüler eine schwierige Aufgabe zum hundertsten Mal erklären. Überrascht blickte sein Gesprächspartner über die Schulter zu den anderen, die nur fragend zurückblickten.
»Gut«, er wandte sich ihm zu, »gibt es denn etwas, was dir nicht erklärt wurde?«
»Jede Menge.«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1158615 - 06.06.2007, 20:13:13
Hot sweet kissgirl 91
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Jetzt ist man endlich im Begriff, was erklärt zu bekommen, und du blöde Kuh hörst auf KO
Ich hab nix zu meckern zwinker

lG, dein Annibubu
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #1159473 - 07.06.2007, 17:13:05
Plumbümchen

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So viel wird hier gar nicht mal erklärt. lach
Immer schön in Häppchen:

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Im Hintergrund räusperte sich Jaron, wenig später war das Poltern zahlreicher Zwergenstiefel zu hören, die ihre Träger geradewegs aus dem Saal trugen. Verwundert verfolgte Phineo, wie die Zwerge an den Wänden entlang auf die Flügeltür zuströmten, und sich der Raum nach und nach leerte, bis nur noch er, der Elf vor ihm, Jaron und Silas übrig waren.
»Ich schlage vor, wir setzen uns.«
»Ein guter Gedanke, Iven«, Silas Lächeln wollte nicht weichen.
Erst jetzt bemerkte Phineo, dass dort, wo die Elfen gestanden hatten, Holzstühle an die Wand gelehnt waren. Silas stellte drei Sitzgelegenheiten so vor Jarons Thron auf, dass sie einander sehen konnten. Silas und Iven saßen rechts und links neben dem König, Phineo nahm unmittelbar vor ihm platz. Drei Augenpaare waren nun erwartungsvoll auf ihn gerichtet, während Phineo sich angestrengt zu erinnern versuchte, was ihm unklar geblieben war. Schließlich entschloss er sich, ihnen zuerst von den Dingen zu berichten, die er noch im Kopf hatte.
»Es gibt sechs von diesen Kugeln«, begann er langsam, und schaute dabei auf seine Hände, die er auf dem Schoß gefaltet hatte, »und es geht darum, sie alle zu besitzen. Wenn man alle beisammen hat, könnte man vieles damit anrichten, sowohl Gutes als auch Böses... es geht eine große Macht von ihnen aus.«
Iven nickte und bat ihn, fortzufahren.
»Ich bin in Gefahr, solange sie sich in meiner Nähe befindet. Würde ich sie jedoch einfach an einem beliebigen Ort zurücklassen, wären andere in Gefahr, und es wäre allein meine Schuld.«
»Und aus diesem Grund besitzt du sie noch«, folgerte Iven.
Phineo nickte stumm.
»Wie bist du an die Kugel geraten?«, fragte Silas.
»Ich... habe sie auf der Jagd gefunden, sie steckte in einem Erdloch«, erklärte Phineo, wobei er das vermummte Wesen ausließ, dass den Gegenstand dort vergraben hatte.
»Mehr ist nicht geschehen?«
»Nein«, log er.
»Dann berichte uns etwas über deine Reise«, sagte Iven, bevor Silas den Mund öffnen konnte. Ein unzufriedener Ausdruck zeichnete seine Augenpartie, als hätte er bemerkt, dass Phineo nicht die Wahrheit sprach, dennoch schwieg er. Jaron folgte dem Gespräch auch schweigend, aber aufmerksam. Alle drei warteten nun gespannt, dass Phineo seine Erlebnisse schildern würde. Schließlich begann er mit dem Entschluss, seine Heimat zu verlassen, erzählte von der Begegnung mit Alessia, und wie sie zusammen nach Allegria gereist waren, wie sie auf dem Weg dorthin auf die Reiter getroffen waren, die versucht hatten, ihnen die Kugel abzunehmen, und wie sie in Allegria auf Corvin gestoßen waren und die Hauptstadt wieder verlassen hatten, da sie durch ihr nächtliches Eindringen in das Schlossgelände beim König zu viel Aufsehen erregt hatten. Er fügte nach einer kurzen Pause hinzu, dass sie es Glen zu verdanken hatten, dass die Custa rechtzeitig verschwunden sind, nachdem sie zum Angriff bereit gewesen waren.
»Eine aufregende Geschichte«, gestand Iven, nachdem Phineo geendet hatte.
Silas sah Phineo nachdenklich an. »Ich hoffe, dass ihr niemals außer Acht lassen werdet, dass ihr viele Feinde habt, die unermüdlich versuchen werden, euch die Kugel abzunehmen. Ich muss gestehen, dass ihr auf eurer bisher kurzen Reise unzähligen dieser Feinde begegnet seid.«
»Kennt ihr sie?«, fragte Phineo gespannt.
»Ja, sogar sehr gut« Jaron meldete sich zu Wort, »es ist beunruhigend, dass Morris wegen einer Kugel erst seine Krieger und dann die Custa losschickt.«
Sie verfielen in gedankenvolles Schweigen.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #1162019 - 09.06.2007, 22:58:20
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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Ich dachte, da würde jetzt ganz viel erklärt :o schäm dich :o

Ist aber trotzdem gut :)

Zitat:
Jaron folgte dem Gespräch auch schweigend, aber aufmerksam.


Da fänd ich schöner: Jaron folgte dem Gespräch zwar schweigend, war aber aufmerksam.

Sonst nix, wo ich gestockt hab :)

Anna kopfstand
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