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Re: "Phineo" *** [Re: ] - #898952 - 09.10.2006, 15:56:02
Plumbümchen

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Hier das Ende des 1. Kapitels kopfstand

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»Was ist passiert?«, fragte der Tischler aufgeregt, als Phineo völlig außer sich sein Haus betrat. Er führte ihn in das Esszimmer und stellte zwei Stühle zurecht. Phineo ließ sich hinein sinken und überlegte, was er zuerst sagen sollte. Nachdem er die Kugel eingesteckt und den Rückweg angetreten hatte, wurde er am Waldrand schon von Marianna und ein paar anderen Dörflern erwartet. Ohne sie überhaupt beachtet zu haben war er an ihnen vorbeigelaufen um schnellstens zu dem Tischler zu kommen. Verwirrt waren sie ihm gefolgt und warteten nun gespannt vor dem Haus des Tischlers. »Ich...«, begann Phineo. Der Tischler sah ihn aufmerksam an und wartete, dass er fortfuhr. »Ich wollte ihn wegschicken... aber ich... er war verschwunden. Einfach so!«, murmelte er schließlich. Der Tischler machte ungläubig große Augen. »Entschuldige, aber ich verstehe nicht«, sagte er verwirrt. »Dein Sohn!«, sagte Phineo nun etwas lauter, »ich habe überall nach ihm gesucht! Glaube mir... ich habe gesucht, bis die Sonne unterging! Er war nirgends zu finden...«, erklärte er verzweifelt. Einen Moment lang schien der Tischler versteinert. Dann erhob er sich von seinem Stuhl und stützte sich vor Phineo am Tisch ab. Einen Moment lang glaubte Phineo, er würde ihn ohrfeigen. Er blieb sitzen und wartete auf irgendeine Reaktion. Die Stille war so unerträglich, dass es ihm egal war, wie der Tischler reagieren würde. In diesem Moment hätte er sich sogar fast gewünscht, Prügel zu beziehen. Schließlich wandte sich der Tischler ab und ging auf die Zimmertür zu. »Raus.«, sagte er nur. Das ließ sich Phineo nicht zweimal sagen und mit einem letzten Blick auf diesen enttäuschten Mann verließ er dessen Haus. Marianna schrie kurz auf, die anderen sahen ihn erwartungsvoll an und erhofften sich von ihm zu hören, was los war. Phineo aber sah zu Boden und ging wieder wortlos an ihnen vorbei. Ich muss hier weg, dachte er bloß. Seine Schritte wurden schneller, als er ihr Haus ansteuerte. Hinter sich hörte er Schritte. Er drehte sich um und erblickte Marianna, welche ihm mit einem besorgten Blick folgte. Er blieb kurz stehen, als sie sich ihm nähern wollte. »Ich möchte nicht reden«, sagte er nur. Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an. Dann nickte Marianna mit einem traurigen Ausdruck in ihren Zügen.


Alles war soweit fertig. Phineo stand in seinem Zimmer und hatte allerhand Besitztümer auf seinem Bett verteilt. Er ging zu seiner Kommode und kramte einen alten Rucksack heraus. Dann hockte er sich vors Bett und packte die wichtigsten Dinge nacheinander ein. Es war beschlossene Sache, dass er das Dorf verlassen musste. Er wusste nicht warum, aber eine Vorahnung machte sich in ihm breit. Und diese Vorahnung war nicht angenehm. Die Kugel hatte er auf dem Fensterbrett platziert, er hatte das Gefühl, dass sie noch nützlich sein könnte. Er hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Marianna, aber es ging nicht anders. Er wusste nicht, wer oder was diese schwarze Gestalt war, aber irgendetwas in ihm drängte ihn zu der Annahme, dass sie früher oder später davon erfahren würde, dass die Kugel verschwunden war – und sich in Phineos Besitz befand. Es ist zu spät, um sie los zu werden. Er schaute zum Fensterbrett. Die Kugel war fast vollkommen schwarz, mit einem blauen Schimmer und ihre Oberfläche war aalglatt und ohne jegliche Kratzer. Phineo spürte, dass eine unglaubliche Macht von ihr ausging. Nach einer Weile schaute er aus dem Fenster. Auch wenn die Kugel ziemlich harmlos dort lag, machte sie ihm Angst und er wollte sich ablenken. Als er mit dem Packen fertig war und auch die Kugel sicher in seinem Rucksack verstaut war, ging er nach unten, um sich ein wenig Proviant aus dem Vorratsschrank zu beschaffen. Dann rang er sich dazu durch, Marianna einen Brief zu hinterlassen. Er brachte es nicht über sich, dieses Haus, in dem er schon fast sein Leben lang wohnte, einfach so zu verlassen. Es gehörte sich nun mal nicht. Der Tischler tat Phineo Leid, aber die ganze Sache verschaffte ihm Zeit, bevor Marianna auftauchen konnte. Als er vor der Haustür stand prüfte er noch einmal, ob er alles Nötige dabei hatte und auch ja nichts vergessen hatte, dann machte er sich auf zu Gregs Stall. So leise er konnte brach er das Schloss auf und versuchte die Pferde zu beruhigen, damit sie keinen Lärm veranstalteten. Schließlich ging er zu der Box eines braunen Hengstes und verließ mit diesem den Stall. Er stieg auf und ritt auf den großen Hügel am Rande des Dorfes zu. Noch einmal schaute er zurück. Sobald ich wiederkomme, werde ich dir dein Pferd zurückgeben.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #899071 - 09.10.2006, 17:45:22
Anime-Häschen
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Schreib-weiter!
JETZT!!!

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Re: "Phineo" [Re: ] - #899208 - 09.10.2006, 19:35:02
daisyhamster 2
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Ich weiß gar nicht mehr was ich schreiben soll außer das sie total toll ist! grins

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Re: "Phineo" [Re: ] - #902530 - 12.10.2006, 12:47:49
Plumbümchen

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Erst nur ein kleinerer Teil, damit man nicht gleich so erschlagen wird lach

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Offenbarung

Diese Nacht schlief Phineo sehr unruhig. Nachdem er das Dorf verlassen hatte, musste er durch den Wald reiten, einen anderen Weg gab es nicht. Als er einen geeigneten Platz gefunden hatte, hatte er ein Lagerfeuer entfacht und versucht seine Gedanken zu ordnen. Da er nicht genau wusste, was jetzt am besten zu tun war, hatte er beschlossen erst einmal zu der Stadt zu reiten, welche sich hinter dem Wald befand. Was er dort tun würde, wusste er noch nicht. Er wachte früh auf und machte sich sofort auf den Weg. Es war nicht sehr weit, gegen Mittag erreichte er den Waldrand, von dem er schon auf die Stadt blicken konnte. Dann mal los, sagte er sich und ritt weiter. Je näher er der Stadt kam, desto mehr Wanderer kreuzten seinen Weg. Sie alle beäugten ihn misstrauisch, sahen die Waffen, die er trug. Als er nach einer Zeit genug hatte, versteckte er Bogen und Schwert unter einer Decke, nach einer Weile verwickelte er dann einen der Wanderleute ins Gespräch. Er fragte sich, ob man überall den Wald mied und warum dann die meisten der Wanderer die Stadt scheinbar verließen und Richtung Wald zogen. Ein älterer Mann, der mit Frau und Kind unterwegs war, erzählte Phineo, dass die meisten im Wald nach verschollenen Verwandten oder anderen suchten, die nach Tagen nicht mehr auftauchten. Einen Moment lang hielt er die Wanderer auf, welche ihn wachsam beobachteten, als er sich nicht mehr rühren konnte. Ich habe meine Heimat gerade erst verlassen, muss ich denn sofort wieder daran erinnert werden? Er bedankte sich für die Auskunft und näherte sich dem Stadttor. Dort erwarteten ihn zwei Wachen, die sehr grimmig dreinblickten. Gerade als er passieren wollte kreuzten sie ihre Speere. »Bevor Ihr hier passiert, brauchen wir einige Auskünfte«, meinte der Linke. Phineo überlegte kurz. Es wäre nicht sehr vorteilhaft meinen richtigen Namen zu nennen... das könnte Folgen haben. Da ihm nicht schnell genug eine Lüge einfiel, nannte er seinen Namen. »Und was führt dich hierher?« Phineo war der Meinung, dass es hier niemanden was anging. »Ich bin nur auf der Durchreise«, antwortete er schließlich. »Ah, verstehe«, sagte der andere, als ihm Phineos Taschen ins Auge fielen. »Dürften wir wissen was du da mit dir trägst?« Als er die Frage vernahm beschleunigte sich sein Herzschlag. Würde er ihnen die Auskunft verweigern, würden sie ihn entweder fortjagen oder für ziemlich verdächtig halten und ihn wahrscheinlich mitnehmen. Er hatte nichts Besonderes bei sich, das einzige was Aufsehen erregen würde, war die Kugel. Nach kurzer Überlegung jedoch gewährte er ihnen einen Einblick. Einer der beiden trat vor und schnallte die Taschen vom Sattel des Pferdes, der andere nahm sich Phineos Rucksack vor. Er sah ihnen dabei zu, wie sie alles zerpflückten, Brauchbares von Unbrauchbarem trennten und es über den Boden verstreuten. Als sie mit den Satteltaschen fertig waren, verstauten sie wieder alles so gut es ging. Als jedoch die Kugel zum Vorschein kam, sah der Wachmann misstrauisch zu Phineo auf. »Was ist das?«, fragte er, als er sie sich genauer angesehen hatte. »Eine Kugel«, antwortete Phineo schlicht. »Ja, das sehe ich auch«, sagte der Wachmann ungeduldig, »wo hast du sie her?« »Das geht euch nichts an«, antwortete Phineo wahrheitsgemäß. »Wenn du es uns nicht sagen willst, müssen wir sie wohl oder übel mitnehmen. Ich bin mir sicher das missfällt dir.« Er weiß gar nicht wie Recht er hat. »Nun... sie war ein Geschenk... ich... würde sie nur ungern hergeben«, log er schließlich. »Ein Geschenk, soso«, der Wachmann zögerte kurz. Dann wickelte er die Kugel zu Phineos Erleichterung wieder ein und gab ihm seinen Rucksack zurück. Unsicher passierte er und warf einen letzten Blick auf die Wachen. Lässt mich mein Glück im Stich, so könnten die beiden noch große Probleme verursachen... Die Stadt war nicht sehr groß, aber mit einem Dorf war sie sicherlich nicht zu vergleichen. Phineo ritt die Hauptstraße entlang, deren Seiten von mehreren Häuserreihen gesäumt waren. Insgesamt sah es nicht so aus, als wäre diese Stadt arm, dennoch sah Phineo viele Bettler.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #902653 - 12.10.2006, 14:37:54
Schnuckeline5008
Famil​ymitg​lied​

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Hai,
ich kann nichts anderes sagen als die anderen, die Geschichte ist toLL,schreib weiter jetzt sofort. xD
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Zwei Dinge sind unendlich: Die menschliche Dummheit und das Universum.Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

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Re: "Phineo" [Re: Schnuckeline5008] - #902949 - 12.10.2006, 17:45:24
Plumbümchen

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Nachschub


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Er zog viele Blicke auf sich, er war sich nicht sicher, woran das lag. Da er sich ein wenig genauer umsehen wollte, fragte er einen Obsthändler wo er das Zentrum der Stadt finden konnte. Dieser wies ihn an, die Hauptstraße weiter entlang zu reiten, er würde das Zentrum nicht verfehlen. Und der Obsthändler hatte Recht: Im Zentrum der Stadt befand sich ein großer, prachtvoller Brunnen, welcher aus einem Stück Marmor gemeißelt schien. Er hatte den Durchmesser einer großen Hütte, das Wasser darin schien weiß. Er war rund und in der Mitte ragte der Oberkörper eines Pferdes aus dem Wasser. Auf dem Pferd saß ein stolzer Krieger, welcher ein Schwert empor hielt. Aus dem weit aufgerissenen Maul des Pferdes plätscherte das Wasser in den Brunnen. Einen Moment lang blieb Phineos Blick am Kopf des Kriegers haften. Als er die spitz zulaufenden Ohren bemerkte, zog er unbewusst die Kapuze seines Umhangs über. Als er ein Gasthaus erblickte, stieg er vom Pferd und band es in der Nähe an, dann trat er ein. Drinnen war es ziemlich düster, dennoch herrschte eine tolle Atmosphäre. Es war voll und sehr laut. Schließlich nahm Phineo die Kapuze wieder ab, man musste schon mitten im Kerzenschein sitzen oder außergewöhnlich gute Augen haben, um ein Gesicht genauer erkennen zu können. Langsam begab er sich zum Tresen, hinter dem ein gut ernährter Wirt stand. »Was kann ich für Sie tun, junger Herr?«, fragte dieser, als er Phineo erblickte. Phineo schüttelte nur teilnahmslos den Kopf. »Ich bin eben erst angekommen, ich wollte mich nur ein wenig umsehen.« Der Wirt sah ihn misstrauisch an und nickte. Was laufen hier nur für Gestalten rum?, fragte er sich, als er einen ziemlich kleinen Mann erblickte, vielleicht gerade einmal vier Fuß hoch. »Darf ich Ihnen etwas anbieten?« »Ich sagte bereits, dass - « Phineo wandte den Blick von seiner Umgebung ab und erblickte dieses Mal eine junge Frau hinter dem Tresen. »Oh... ich... nein danke«, sagte er etwas ruhiger und errötete. Sie nickte und belächelte ihn. Nach einer Weile schien es Phineo nicht mehr so, als würde sich hier jemand befinden, der eine seiner vielen Fragen beantworten könnte. Als er das Gasthaus verlassen wollte, fiel ihm an einem Tisch neben dem Eingang ein Mann auf, welcher ihn gebannt ansah. Phineo erwiderte kurz seinen Blick, dann schlug ihm eine Welle der Stille entgegen, als er draußen stand. Der Platz mit dem Brunnen schien der Marktplatz zu sein. Es war viel los, dennoch klang ihm die Lautstärke, die im Gasthaus herrschte noch in den Ohren. Er band sein Pferd los und schlenderte weiter. Nach einer Weile ließ er sich auf einer Bank neben einem fahrenden Schmuckhändler nieder. Er ließ den Blick schweifen und erblickte eine größere Menschenansammlung. »Scheint interessant zu sein«, nörgelte der Schmuckhändler mürrisch, da sein Tag wohl noch nicht so erfolgreich war. Phineo blickte wieder in Richtung Menschenmenge. Aus der Menge kamen zwei kleine Mädchen. Phineo stand auf und stellte sich ihnen ungeschickt in den Weg. »Was passiert dort?«, fragte er sie interessiert. »Ach, da ist eine Unbekannte, die die Leute übers Ohr zu hauen scheint«, antwortete eines von ihnen nach kurzem Zögern. Sie liefen weiter und Phineo wollte sich das Ganze genauer ansehen. Mit ein wenig Hilfe seiner Ellbogen bahnte er sich einen Weg durch die Menge und sah, was sie anzog. Eine alte Frau hockte vor einem kleinen Tisch, auf dem sie Spielkarten ausgebreitet hatte. »Der Nächste!«, rief sie aus und blickte in die Runde. Da sich niemand traute, etwas zu sagen, sah sie sich gierig um. »Du!«, sagte sie schließlich, als ihr Blick auf Phineo fiel, welcher erschrak. Die Menschen schauten sich nach ihm um und sahen ihn gespannt an. Phineo selbst wusste nicht, was die Frau von ihm wollte. Einen kurzen Moment lang schien sie ihn mit ihrem Blick zu durchbohren, doch dann wandte sie den Kopf in eine andere Richtung und machte sich unbeirrt weiter daran, jemanden auszusuchen, dem sie die Karten legen konnte. Erleichtert wollte sich Phineo umdrehen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Beim Umdrehen sah er, dass es sich um den Mann handelte, den er im Gasthaus gesehen hatte. Aus Reflex riss Phineo sich los und rannte so unauffällig es ging durch die Masse. Ihm fiel eine Gasse ins Auge und er stürzte hinein. Wer ist er und was will er überhaupt von mir?, fragte er sich als er sich gegen eine Hauswand lehnte. Wo soll ich hin? Solange ich nicht weiß, was er von mir will... freiwillig reden werde ich nicht. Er ließ sich auf den Boden fallen und dachte nach. Er wollte absolut nicht mit dem Fremden reden, welche Absichten auch immer dieser hatte, aber er wusste nicht warum alles in ihm sich so sehr dagegen sträubte.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #903304 - 12.10.2006, 21:10:52
daisyhamster 2
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Ich will wissen wieso der so Ohren hat lach

Also schnell weiterschreiben grins

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Re: "Phineo" [Re: ] - #905724 - 14.10.2006, 18:05:20
Plumbümchen

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So, bevor ich einen weiteren Teil poste wollte ich nur eine Kleinigkeit erläutern. Es geht dabei um Personen - und Ortbeschreibungen und Ortsnamen. Ich habe bisher nicht allzu detailliert beschrieben, das hat seinen Grund: Ich finde dem/der Leser/in sollte nicht die eigene Vorstellungskraft vorweggenommen werden, indem man jedes kleine Detail bis ins Letzte beschreibt, ich dachte mir ihr seid ganz gut darin, euch die Dinge so vorzustellen wie sie euch gefallen und wie sie eurer Meinung nach zu der Geschichte passen kopfstand Aber nun gehts weiter.


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»Bist du auf der Flucht?«, fragte eine Stimme ganz in seiner Nähe. Phineo schaute in die Gasse. Dort stand ein Mädchen, etwa in seinem Alter, mit langen dunkelblonden Haaren, die zu einem Zopf geflochten waren. Sie hatte ein helles Hemd und Reiterhosen an. »Nein«, antwortete er. »Sieht aber ganz anders aus«, sagte sie und legte den Kopf schräg. Phineo stand auf und wollte der Gasse den Rücken zuwenden, als sie sich vor ihn stellte. »Ich habe dein Pferd gesehen. Auf seinem Sattel lag eine Decke, darunter schauten interessante Dinge hervor.« »Schön«, meinte Phineo trotzig, »und was willst du von mir?« Sie schien kurz nachzudenken.
»Och, das, was ich bisher beobachtet habe sah sehr interessant aus. Wer war dieser Mann, der dich aufhalten wollte?«
»Ich weiß es nicht. Es ist mir auch egal, ich werde jetzt von hier verschwinden.«
»Wohin wirst du gehen?«
»Das wird sich noch ergeben«, sagte er nun lauter und schritt an ihr vorbei. Schnellen Schrittes begab er sich zurück zu seinem Pferd, wobei er darauf achtete, dass ihn niemand beobachtete oder verfolgte. Er zog erneut die Umhangkapuze über den Kopf und versuchte so gut es ging sein Gesicht zu verbergen, dann bestieg er das Pferd und ritt durch die engen Gassen, welche vom Marktplatz wegführten. Als er das Ende einer besonders engen Gasse erreichte, geschah etwas Unerwartetes: Ein paar Kinder spielten dort und sein Pferd bäumte sich auf, als eines von ihnen ihm den Weg versperrte. Es gab einen dumpfen Aufschlag und die Kugel rollte die Straße entlang. Entsetzt sprang Phineo vom Pferd und rannte hinterher. Er führte einen Hechtsprung aus um die Kugel zu erwischen und tatsächlich bekam er sie mit den Fingerspitzen zu greifen, als er auch schon der Länge nach auf dem Boden lag. Er rappelte sich hustend auf und klopfte sich den Staub vom Umhang – doch die Kugel befand sich nicht mehr in seiner Hand. Schockiert sah er sich um und gerade als er zu seinem Pferd eilen wollte, stellte sich ihm der Fremde in den Weg, die Kugel in seinen Händen haltend. »Was...«, begann Phineo, doch dann wurde ihm schwarz vor Augen.


Als er zu sich kam, sah er in das Gesicht des Mädchens, welches ihm begegnet war. Er lag in einem weichen Bett und neben ihm auf einem Tisch flackerte eine Kerze. »Na, wieder erholt?«, fragte sie lächelnd. Phineo versuchte nachzudenken, wie er hierher gekommen war, doch ihn quälten pochende Kopfschmerzen. Er setzte sich auf und sah sich um. Außer der Kerze befand sich in diesem Raum keine Lichtquelle, das Einzige was zu erkennen war, war der Tisch, auf dem sie stand und das Mädchen, welches neben dem Bett saß. Schlagartig wurde Phineo sich seines Verlustes bewusst.
»Ich muss - «
»Du musst gar nichts, bloß liegen bleiben.«
»Aber ich habe etwas Wichtiges verloren, ich muss es wieder finden!«, sagte er gereizt.
»Falls du diese Glaskugel meinst... die ist in Sicherheit, keine Sorge.«
Überrascht und zugleich ungläubig sah Phineo sie an. »Was zum Teufel geht hier vor?«, murmelte er. »Im Moment ist eine ganz andere Frage viel wichtiger, Elf.« Phineo versuchte sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, schließlich erkannte er in dem hinteren Teil des Raumes den Fremden, der ihn schon den ganzen Tag zu verfolgen schien. Phineo aber beachtete ihn erst nicht. »Wer ist dieser Mann? Du fragtest mich, wer er ist? Du kennst ihn, das sieht doch jeder!«, schrie er beinahe. Das Mädchen rührte sich nicht.
»Was willst du von mir? Ich will endlich wissen, was hier passiert.«
»Das wirst du noch früh genug erfahren. Aber erst würde ich gern einige Dinge von dir hören«, erwiderte der Fremde, »es würde mich sehr interessieren, wo du diese Kugel her hast.«
»Ich... ich habe sie im Wald gefunden«, begann Phineo unsicher. »Im Wald gefunden, verstehe. Das kann noch nicht alles sein, fahre fort.« Da es ihm unklug vorkam, jetzt frech zu werden, erzählte Phineo ihm den Rest. »Eine wahrhaft interessante Geschichte«, kam die Antwort nach kurzer Stille. »Wer seid ihr?«, wollte Phineo wissen. Der Fremde sah ihn gebannt an. »Wer ich bin, ist unwichtig. Die junge Dame hier ist mir vor gar nicht allzu langer Zeit in dem Gasthaus begegnet, in dem du mir heute auffielst. Ich sehe dir an, dass du viele Fragen hast, aber warte bis ich fertig bin. Nun, fangen wir ganz von vorne an. Als ich dich heute im Gasthaus sah, fielen mir sofort deine feinen Züge auf. Es war unschwer zu erkennen, was du wirklich bist. Da fragte ich mich, was ein junger Elf wie du hier in unserer kleinen Stadt verloren hat. Ich nahm mir vor, die Sache genauer zu beobachten. Dann die Szene auf dem Marktplatz. Es war wohl eher Zufall, dass diese werte Dame dir die Karten legen wollte, doch ich beschloss, dich mir direkt vorzunehmen. Leider warst du schneller als ich dachte und dir gelang die Flucht. Zufälligerweise traf Alessia auch auf dich und durch ein paar weitere Zufälle konnte ich dich schließlich aufgabeln«, er machte eine kurze Pause, dann gab er Phineo die Kugel zurück. »Du weißt nicht worum es sich dabei handelt, nicht wahr?«, fragte er und sah Phineo ernst an. Dieser schüttelte nur den Kopf, auch das Mädchen Alessia sah den Fremden nun gespannt an. »Dann werde ich es euch beiden verraten. Alles zu erzählen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, deswegen werde ich euch nur die wichtigsten Dinge sagen, mehr wird fürs Erste auch nicht nötig sein. Wie genau alles begann weiß keiner, jedenfalls gibt es noch fünf weitere dieser Kugeln. Sie sind bedeutender für unser Land, als ihr euch je hättet erträumen können. Das einzig Wichtige, worum es bei diesen Kugeln geht, ist, sie zu besitzen. Es kommt ganz darauf an, wer sie besitzt. Eine Kugel allein ist ziemlich machtlos, das muss man zugeben, aber würde es jemand schaffen, alle sechs aufzutreiben, würde das Schicksal des Landes allein in seinen Händen liegen.«, sagte er und betrachtete die Kugel in Phineos Händen. »Du sagtest, eine vermummte Gestalt hätte sie im Wald vergraben... ich kann mir gut vorstellen, was und wer diese Gestalt war. Du tätest gut daran, so schnell es geht das Weite zu suchen, solltest du eines Tages erneut eine dieser Gestalten antreffen. Nur wenige wissen genau, wer sie sind, aber sie sind sehr mächtig, auch wenn sie auf den ersten Blick schwach erscheinen, weshalb ihr sie niemals unterschätzen solltet.« Er machte wieder eine kurze Pause. »Aber... was soll ich mit der Kugel anstellen?«, fragte Phineo aufgeregt. »Gute Frage. Man kann es aus zwei Blickwinkeln betrachten, wenn man will. Einerseits ist es gut, dass du sie mitgenommen hast, andererseits... bist du in großer Gefahr. Ich glaube nicht, dass die Gestalt damit gerechnet hat, dass jemand sie finden würde. Höchstwahrscheinlich wollte sie die Kugel dort für eine unbestimmte Zeit horten. Ihre Absichten sind keinesfalls gut, das sollte euch klar sein. Was folgert ihr daraus?«, fragte er die beiden. »Wenn ich es richtig verstanden habe... wäre es gefährlich, diesen... Gestalten die Kugeln zu überlassen«, sagte Alessia. »Richtig.« Phineo dachte nach. Er war verwirrt, kaum Etwas, was der Fremde ihnen erzählt hatte, machte für ihn Sinn. Vielleicht wollte er ihm auch einfach nicht glauben, weil es große Gefahr bedeuten würde, entspräche es der Wahrheit.
»Wie viele gibt es von denen?«, fragte er schließlich.
»Von diesen Gestalten existieren zwölf, sollte ich richtig informiert sein.«
»Und... was genau würde passieren, wenn sie alle Kugeln besäßen?«
»Das willst du gar nicht wissen. Sei froh, dass du eine von ihnen bereits hast und nicht sie.«
Erneut dachte Phineo nach. Es war wirklich schwer für ihn, diese ganzen neuen Erfahrungen zu verarbeiten und eine richtige Entscheidung zu treffen. »Wenn das stimmt, was du hier erzählst... dann muss dringend gehandelt werden.« Ein leises Lächeln stahl sich auf die Lippen des Fremden. »Da hast du Recht.« Einen Moment später griff Alessia nach der Kugel und schmetterte sie gegen die Wand. »Bist du noch ganz bei Sinnen?«, kam es von Phineo. Alessia erhob sich und sammelte die Kugel auf. »Hm. Kein einziger Kratzer. Man kann sie also nicht zerstören?«, fragte sie. Nun lachte der Fremde auf. »Glaub mir, Alessia, wäre es so einfach hätte man es längst getan. Nun, Elf, was gedenkst du zu tun? Ich bin auf deine Antwort gespannt, aber überlege gut, es könnte eine Menge von deinem Handeln abhängen.« Am Liebsten wollte Phineo die Kugel loswerden. Warum konnte ich sie nicht einfach in diesem verdammten Loch lassen? Wahrscheinlich habe ich mir mehr Probleme eingehandelt als ich erst dachte. Er raufte sich die Haare. Nach längerem Schweigen hatte er einen Entschluss gefasst. »Es gibt kein Zurück mehr, glaube ich. Jemand anderem die Kugel unterzujubeln würde wenig Sinn machen. Zerstören kann man sie auch nicht... also werde ich wohl oder übel die anderen fünf zusammentragen müssen. Ich weiß nicht, wer diese Gestalten sind, ich weiß nicht einmal wer für das alles verantwortlich ist... aber irgendetwas muss getan werden. Ich habe nichts mehr zu verlieren«, schloss er.

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Re: "Phineo" [Re: ] - #905836 - 14.10.2006, 19:33:30
Plumbümchen

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Also wenn niemand mehr Lust hat zu lesen oder zu kommentieren kann ich mir ja Zeit lassen lach

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #905888 - 14.10.2006, 20:10:47
daisyhamster 2
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Toll toll toll!
Klar? lach
Also jetzt kannst du weiterschreiben grins

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Re: "Phineo" [Re: ] - #906535 - 15.10.2006, 12:25:42
kazuha04
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So, ich hab die Fährte wieder aufgenommen und sage nur..
SCHREIB WEITER und lass dir NUR Zeit damit du weiter so toll schreibst, aber Lass uns nicht warten ;D Das haben Kazus und die andern nich so gern ;P

Kazu

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Re: "Phineo" [Re: ] - #906575 - 15.10.2006, 12:49:32
Plumbümchen

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Hier noch ein kleinerer Teil... wobei ich natürlich auch nicht auf Kritik verzichten will, also wenn es irgendetwas gibt was euch stört, raus damit zwinker


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»Du bist ziemlich mutig«, stellte der Fremde fest, »aber auch das kann dich nicht schützen, sobald es gefährlich werden sollte. Wie dem auch sei, was wird dein nächster Schritt sein?«
»Ich werde die Stadt verlassen«, antwortete Phineo langsam.
»Gut. Alessia kann dich ja begleiten.«
Phineo war entsetzt. »Warum? Sie ist... nun... ich kann sie doch nicht mitnehmen!«
»Natürlich kannst du das.«
»Aber ich werde es nicht!«
»Doch, es wäre angebracht. Sie hätte einen Grund, dich zu begleiten.
»Und der wäre?«, fragte er Alessia. Diese sah ihn traurig an.
»Du bist nicht der Einzige, der etwas wieder gut machen muss. Du wolltest deinen Freund wieder finden, ich will meinen Vater rächen.«
»Was ist geschehen?«
»Er... er hat es mir nie erzählt, aber wir besaßen diese Kugel schon sehr lange. Vor einem Monat betraten Fremde unser Haus. Sie verwüsteten alles und stahlen die Kugel, wir fanden meinen Vater schwer verletzt im Esszimmer. Leider war es zu spät für ihn. Ich bin mir nicht sicher, ob sie es ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass es genau diese Kugel, die du jetzt in deinen Händen hältst war, welche wir besaßen. Vater hat mir nie gesagt, wo er sie her hatte. Sie lag einfach nur schon immer auf dem Kaminsims.«
»Ich muss Damian unbedingt finden.«, sagte Phineo sehr leise, sodass nur er es hören konnte.
Der Fremde erhob sich. »Am Besten ihr zieht morgen direkt los«, sagte er.
»Aber wo sollen wir hin?«, fragte Alessia.
»Darum werde ich mich kümmern, macht euch keine Gedanken. Ich werde eine Karte raussuchen und euch einen Weg einzeichnen, der einfach genug für euch ist.«
Phineo stöhnte auf und ließ sich in die Kissen fallen. »Das ist nicht mein Glückstag«, murmelte er, »ich weiß nicht wohin das Ganze noch führen soll. Ich weiß ja nicht einmal was genau ich jetzt tun soll. Dieses Land ist so groß, die Kugeln könnten überall sein, genauso wie der Feind, wer auch immer dieser ist. Wir könnten Jahre umher wandern ohne auch nur einer richtigen Spur zu folgen. Ich hätte nie gedacht, dass eine Glaskugel mir so viel Unbehagen auf einmal bringen könnte.« Der Fremde sah ihm ungerührt in die Augen. »Du hast ein Ziel vor Augen, da bin ich mir sicher. Mehr brauchst du nicht, das kannst du mir glauben. Es ist schwer, aber so ist das Leben nun einmal. Ich denke, das Ganze ist machbar. Es wird richtig hart für euch werden, keine Frage, aber zurück könnt ihr nicht, das hast du selbst gesagt. Und jetzt... wirst du nach Hause gehen und die wichtigsten Dinge einpacken, Alessia. Dein Pferd kannst du direkt mitbringen.«

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #907165 - 15.10.2006, 19:03:40
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

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ALso Laura, wie geil ich deine Geschichte finde, hab ich dir ja schon oft gesagt ^^ Aber irgendwie erinnert mich das mit den Kugeln und den 12 bösen Viechern da son bisschen an Herr der Ringe. Du wirst doch nich J.R.R. Tolkien übertreffen wollen? bäh
Und jetzt setz dich gefälligst auf deine 4 Buchstaben und schreib weiter xp JETZT glücklich
zwinker
_________________________
Etwas Unmögliches ist nicht undenkbar, aber etwas Undenkbares ist unmöglich ~~ Ich bin und bleibe wie ich bin

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #907183 - 15.10.2006, 19:11:09
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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Ort: Am Rhein
Ich will keinen übertreffen, ich will bloß 'ne gute Geschichte schreiben lach
Eins stelle ich mal sofort klar, bevor es Missverständnisse gibt: Ich hab mir alles selbst überlegt, wobei mir hinterher natürlich auch auffiel, dass ein paar Dinge denen aus anderen Geschichten sehr ähnlich sind. Aber ändern möchte ich das trotzdem nicht kopfstand
Die Geschichte soll keinesfalls irgendwas imitieren, nachmachen, oder was auch immer.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #907448 - 15.10.2006, 22:13:44
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

Registriert: 10.08.2005
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Ort: im Westerwald, RLP
Jaa, schon klar ^^ geht mir auch immer so.. Ich hab einen genialen Einfall, denk: Sowas hatte noch keiner! Und dann les ich ich den selben genialen Einfall kurz darauf irgendwo anders ^^
Aber das macht bei deiner Geschichte nichts, die is so toll, dass man das kaum bemerkt glücklich zwinker
_________________________
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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #909142 - 17.10.2006, 16:27:50
Plumbümchen

Registriert: 05.08.2005
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Ort: Am Rhein
Hier endet das zweite Kapitel

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Alessia nickte und verließ den Raum. Phineos Laune hatte sich im Laufe des Tages immer weiter verschlechtert, sodass er jetzt nur noch schlafen wollte. Er drehte sich zur Wand und zog sich die Decke über den Kopf.


»Habt ihr alles?«
»Ja, ich denke schon.«, sagte Alessia, als sie ihr bepacktes Pferd bestieg.
»Dann verschwenden wir nicht noch mehr Zeit. Ratschläge kann ich euch keine mehr geben...«
Sie befanden sich kurz vor Sonnenaufgang an der Stadtmauer am anderen Ende der Stadt. Phineo saß bereits auf seinem Pferd, Alessias stand neben ihm, der Fremde ein Stück hinter ihnen. Aus der Stadt führte eine Straße schnurgerade heraus, um sie herum waren die Äcker der Bauern. Am Horizont konnte Phineo ein Waldstück und das Gebirge erkennen.
»Wir werden uns eines Tages wieder sehen, da bin ich mir sicher... nur hoffe ich, dass ihr dann noch lebendig seid«, sagte der Fremde ernst, aber er lächelte. Ohne ein weiteres Abschiedswort kehrte er ihnen den Rücken zu und begab sich heimwärts.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #909157 - 17.10.2006, 16:38:01
daisyhamster 2
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Wie jedes mal ~> TOLL lach

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Re: "Phineo" [Re: ] - #910425 - 18.10.2006, 18:55:44
Plumbümchen

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Ort: Am Rhein
Ich habe noch keine passende Überschrift, jedenfalls ist das hier der Anfang des dritten Kapitels kopfstand

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Alessia und Phineo ritten schon fast eine Stunde schweigend nebeneinander her. Ein leichter Wind blies ihnen entgegen und die Sonne stand schon über dem Horizont. Phineo starrte betreten auf den Pferdehals, Alessia beobachtete ihn schon eine Weile. »Was ist los mit dir?«, fragte sie besorgt. »Es ist nichts«, antwortete er leise. Alessia schien kurz nachzudenken.
»Schöne Landschaft«, sagte sie schließlich, ein wenig in der Hoffnung, Phineo von seiner Trübsal ablenken zu können.
»Mag sein. Mir gefallen Gebirge und Wälder besser. Falls uns jemand suchen oder verfolgen sollte, würde man hier die besten Chancen haben uns anzugreifen.«
»Stimmt«, begann Alessia, »erzähl mir etwas über dich.«
»Warum?«
»Ich weiß nicht wie lange wir unterwegs sein werden, aber es würde sich lohnen. Außerdem bin ich neugierig«, gab sie zu.
»Was gibt es schon zu erzählen«, seufzte Phineo. Eine Weile schwiegen sie, dann ergriff Alessia wieder das Wort. »Wenn ich dich mir so anschaue wohl eine ganze Menge.«
Nun sah Phineo sie leicht überrascht an. »Ach das«, sagte er beiläufig.
»Ach das? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?«, entgegnete sie mit leichter Empörung.
»Ich bin nicht bei ihnen aufgewachsen und war auch noch nie dort, falls du darauf hinaus wolltest«, antwortete Phineo etwas gereizt.
»Oh... entschuldige. Aber... wo kommst du denn dann her?«
»Nicht weit von der anderen Seite des Waldes befindet sich ein Dorf... da komme ich her.«
»Lebtest du schon immer dort?«
»Seit ich denken kann.«
»Leben deine Eltern auch da?«
»Ausgeschlossen. In dem Dorf leben nur die Menschen mit ihren Haus – und Nutztieren. Ich weiß nicht wer meine Eltern sind. Marianna wusste es auch nicht...«
»Marianna?«
»Sie hat mich aufgezogen.«
»Bist du in eurem Dorf nicht... aufgefallen?«
»Doch, natürlich bin ich aufgefallen. Du würdest bei den anderen Kindern auch auffallen wenn du spitze Ohren hättest«, sagte Phineo scherzhaft, »sie wussten was ich war, aber sie konnten nichts mit mir anfangen.«
»Das klingt traurig«, sagte Alessia.
»War es nicht. Mir gings bisher immer gut. Die Dorfbewohner haben sich mit der Zeit an mich gewöhnt. Marianna hat mir erzählt, dass ihr immer alle Blicke gefolgt waren, als ich früher mit ihr unterwegs war.« Alessia lächelte ihn an, aber er erwiderte ihr Lächeln nicht. Schließlich schauten sie wieder auf die Straße und schwiegen.
Gegen Mittag erreichten sie eine Baumgruppe, welche von Felsen umgeben war. Sie entschlossen sich eine Pause einzulegen und etwas zu essen. »Wie lange wird der Proviant reichen?«, fragte Alessia. »Ganz genau kann ich das nicht sagen, aber wenn wir nicht zu verschwenderisch damit umgehen... höchstens noch ein paar Tage. Aber mach dir keine Sorgen deshalb«, antwortete Phineo mit einem Blick auf seinen Bogen. »Hast du ein Ziel?«, fragte Alessia plötzlich, als sie mit dem Essen fertig war. Als Phineo nicht antwortete und sie bloß mit großen Augen ansah, fuhr sie fort.
»Du hast doch gehört, was er gesagt hat. Wir müssen ein Ziel vor Augen haben. Aber welches ist denn dein Ziel?«
»Warum fragst du mich das alles?«
»Beantworte meine Frage!«
Phineo begann nachzudenken. Er hatte seine Heimat verlassen und erst vor kurzem herausgefunden, in welche Gefahr ihn die Kugel eigentlich brachte. Er ordnete alles, was ihm zu Alessias Frage einfiel. Zuerst dachte er an Damian, dann an die anderen Kugeln.
»Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ursprünglich wollte ich Damian wieder finden... daraus wird jetzt wohl erstmal nichts.«
»Und was ist mit den Kugeln?«
»Glaubst du ich habe mir das alles ausgesucht? Ich konnte ja nicht wissen was auf mich zukommt wenn ich diesen verdammten Gegenstand mitnehme. Ich will nicht quer durch das Land reisen, auf der Suche nach irgendwelchen Kreaturen, um ihnen oder wem auch immer weitere dieser Glaskugeln abzunehmen.«
Alessia dachte kurz über seine Worte nach. Phineo sah sie gebannt an und wartete auf ihre Reaktion.

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Re: "Phineo" [Re: Plumbümchen] - #910527 - 18.10.2006, 20:10:53
Hot sweet kissgirl 91
Wusel​maus​

Registriert: 10.08.2005
Beiträge: 520
Ort: im Westerwald, RLP
>>und war auch noch nie dort<< ich will jetz wissen, wo der herkommt lach
oder hab ich das überlesen confused
Auf jeden Fall wieder super geil laura grins
_________________________
Etwas Unmögliches ist nicht undenkbar, aber etwas Undenkbares ist unmöglich ~~ Ich bin und bleibe wie ich bin

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Re: "Phineo" [Re: Hot sweet kissgirl 91] - #912156 - 20.10.2006, 08:07:40
kazuha04
Nicht registriert


*sprachlos*
o.ò

Ich lieeeeeeebe diese Story ;D

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