Hallo ihr Lieben
Warum zB in manchen Wurstsorten Zucker drin ist.. versteh ich nicht. Es gibt auch andere Wege.
M.e wird Zucker sehr oft in Wurstwaren verwendet um eine Umrötung durch das Pökeln zu bewirken bzw. diese (fernab von Farbstoffen) zu erleichtern. Oft verwendet man hierzu auch Milchzucker um den Reifeprozess zu steigern, da einige Aromenprozesse recht stark davon wiederum abhängig sind - sich "schmeckbar" für den Endverbrauer entfalten zu können. Auch ist Zucker aufgrund seiner hygroskopischen (wasserbindenden) Wirkung - in der Lebensmitelindustrie - (leider) ein absolut günstiger (unterstützender) Zusatz von diversen weiteren (sinnvollen) Konvervierungsmitteln.
Der gesunde Menschenverstand sollte einem sagen, dass die Menge wichtig ist. Bevor das durchgesetzt wird, sollte bei Alkohol- und Tabakkonsum begonnen werden.
Sollte es wahrscheinlich sein und ich geh mit dir da auch total konform - das eigentlich der Menschenverstand da eine vertretbare Barriere aufbauen sollte - das man sich da nicht unnötig schädigt.
Ehrlicherweise tickt aber so gut wie keiner von uns Menschen in der Hinsicht - das dieser in irgendeiner Weis aus einem Raster einer möglichen (definierten) Sucht fallen könnte. Ob das jetzt bei einem nur viel ungesundes Essen sein möge, übermäßiger Konsum von Alkohol oder eben Nikotin; das Nutzen illegaler Substanzen oder sei es nur eine andere Sucht(?); wie etwa den Drang Online zu sein, im Casino/Spiel/persönlichen Hobby sich zu verausgaben oder ggf. Aufmerksamkeit (in Form von Followern/Likses) o.ä zu erhaschen; macht insofern am Ende nur den Unterschied, was einem selbst (bzw. seinem Umfeld) mehr schädigt oder nicht.
Hier sind wir als Menschen, nach wie vor weiterhin oftmals auch "recht einfach gestrickt" - und werden es vermutlich auch weiterhin bleiben. Eine Problematik, die auch noch in x(?) Jahrhunderten existieren wird; sofern unser Dasein (bzw. den zukünftigen Gernerationen) erhalten bleibt.
Bitte mich an dieser Stelle nicht falsch verstehen (wie geschrieben, ich stimme dir da vollkommen zu). Zucker; würde ich m.E. in Deutschland jedoch ebenso nicht als das große Problem einer falschen(?) Ernährung betrachten. Wenn dann eher, einen möglichen schon vorhandenen ggf. daraus resultierenden Überkonsum an allgemeinen Lebensmitteln, die uns glücklicherweise (im Gegensatz zu anderen Ländern) - vermehrt - zur Verfügung stehen.
Wenn man bedenkt das man sich (als Bsp.) nur Oreo-Keksen auch im Verlauf von Wochen dünn futtern könnte (solang der Leistungsverbrauch höher ist als der bestehende Grundumsatz); was sicherlich keineswegs dauerhaft gesundheitsfördernd ist - sehe ich Zucker ebenso als recht unproblematisch. Wie so oft, macht natürlich auch die Masse, das "Gift". Die Neuerkrankungsrate von Typ-2-Diabetes bei den diversen Altersgruppen ist sicherlich mehr besorgniserregend; ebenso die Tatsache das laut
Global Burden of Disease Studie weltweit elf Millionen Todesfälle einer ungesunden Ernährung hätten zugerechnet werden können, während 255 Millionen verlorene gesunde Lebensjahre auf ernährungsbedingte Risikofaktoren zurückzuführen sind - so lässt sich das nicht nur ein einen erhöhten Zuckerkonsum festmachen. Da spielen viele weitere Faktoren bzw. Umstände (wie du sie u.a. benannt hast) einfach auch mit eine tragende/maßgebliche Rolle.

Die Eindämmung des Alkohol- und Tabakkonsums sehe ich ebenso als viel relevanter, zumindest in der Hinsicht - das beide Konsumformen nach wie vor über Jahre massivst - und wissenschaftlich belegt - töten. Übermäßigen Zuckerkonsum möchte ich damit keineswegs "gutreden"; wenn ich aber daran denke, das man ggf. in einen Lidl oder Netto einen 6-Bier für 1,79€ bekommen kann - wünsche ich mir Regelungen, die ggf. an Schweden oder den Arabischen Emiraten (vor November 2020) angepasst sind.
Hier fällt mir einfach immer wieder die Doku:
Volksdroge Alkohol – warum dürfen wir uns zu Tode trinken? ein; die recht stark zeigt - wie sehr Alkoholismus in Deutschland (teilweise) verkannt/verbreitet ist oder ggf. von der Politik m.E. im Verlauf der letzten Jahrzehnte nicht zu stark eingedämmt wurde. Gilt anbei auch für Zigaretten; auch wenn ich hier in beiden Fällen keine Prohibition befürworten würde (da dies i.d.R nur die Schmarzmärkte öffnet, ggf. zur Panscherei führt). Vllt. aber höhere (vertretbare) Steuersätze um zukünftige mögliche Einsteiger davon abzuhalten.
Ich glaube, die letzte Zeit hat leider Gottes gezeigt, dass der gesunde Menschenverstand.. eher so mittelmäßig als Lösung funktioniert. In der Theorie stimme ich dir vollkommen zu. Es sollte kein Problem sein, zu erkennen was gesund ist und was nicht - und das viel ungesund eben nichts gutes mit dem Körper anstellt. Aber.. i mean.. es gibt Menschen, die es für eine gute Idee halten, Pferde-Entwurmungsmittel zu sich zu nehmen...
Irgendwie musste ich über deinen ersten Satz schmunzeln. Dies jedoch in positiver Weise (und wie auch schon im Impfpflicht-Thrad keineswegs böse betrachtet). Ich stimme dir da ebenfalls zu.
Der einzige Punkt wo ich eventuell dagegen intervenieren würde, ist der Standpunkt
"das es kein Problem sein sollte, zu erkennen was essensbezogen gesund ggf. ungesund ist". Ehrlich gesagt bin ich mir selber gar nicht mal so sicher - ob die allgemeine Ernährungslehre (etwa nach der
DGE) z.Bsp. im Schulalttag überhaupt noch aktiv eingegliedert wird. Zu meiner Schulzeit, gab es dies tatsächlich noch (und war bei uns in Biologie bzw. Natuwissenschaften verbunden); aber laut Rückmeldung/Nachfrage bei einigen jüngerer Cousins - wird dies nicht wirklich zugänglich gemacht. Einige davon sind in der 10./12. Klasse (und sind kurz bzw. schon in der weiteren Ausbildung/Werdegang) - aber hatten nie das Thema Ernährung auch nur ansatzweise in der Schule gehabt. Keine Ahnung ob sich da hier sehr viel zu damals verändert hat; könnte jedoch aber den (falschen) Eindruck gewinnen, das dies nicht mehr eine so große Rolle spielt.
Ich glaube für diese Gruppe ist es recht schwierig - in der heutigen Zeit - noch erkennen zu können, was ggf. (nach aktuellem Wissenstand) gesund ist oder ggf. nicht; sofern diese diese sich nicht selber darum bemühen oder sich in diesem Bereich nachträglich zu erkundigen

PS: Kleiner (wenn auch trauriger) Fakt:
Vor paar Jahren war die Ernährungslehre noch ein elementarer Bestandteil des (medizinischen) Studiums - und war mit einer jener wichtigen Grundpfeiler für den Werdegang im fortbestehenden Verlauf. Dies wurde insoweit wegrationalisiert, das dies heute weder in den Semester 1-4 (Vorklinik), den Semestern 5-10 (2. Abschluss der ärztlichen Prüfung), noch im Praktischen Jahr (i.d.R. das 11-12. Semster ; 3. Abschluss der ärztlichen Prüfung) wirklich intensiv thematisiert wird. Das eigentlich recht sensible Thema des Zusammenhangs zwischen Erkrankungen und (Fehl)Ernährung, wird hierbei viel zu oft - zu wenig - bzw. m.M.n eindeutig zu kurz anvisiert. Das ein Teil der entsprechende Ernährungsmuster diverser Erkrankungen wie etwa Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit, Adipositas; entzündliche und autoimmune oder gar muskuloskelettale Erkrankungen vorbeugend/(teilweise) verhindern könnte, lässt sich kaum abstreiten. Trotzdem fand man es an anderer Stelle (warum auch immer) sinnvoll hier entgegengesetzt der Empfehlungen des Bundesverband Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM), die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) und die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin (DAEM) zu agieren.
Ein Schritt, den ich nach wie vor nicht gut halte; sofern zukünftige Ärzte hier in Bezug auf eine möglicherweise, fundierte Ernährungslehre - in ferner Zukunft - nicht mehr darauf zugreifen können, was jene ggf. in ihrem Studium eigentlich erlernt haben sollten.

Besten Gruß