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Ein Tag, den ich nicht will, nie wollte *** - #2993534 - 08.10.2004, 18:57:24
Silona
Nicht registriert


Es ist Freitag, ein Samstag im Oktober.
Sonst ist Freitag immer ein schöner Tag, ein Tag der Freude, ein Tag der Freunde und Freundinnen, ein Tag des Vergessens und ein Tag der Erinnerungen, ein widersprüchlicher Tag, so wie ich voller Widersprüche bin. Freitag war immer MEIN Tag. Nur selten (oder noch nie, ich weiss nicht genau, weil ich schlechte Tage gern mal vergesse) war es so ein merkwürdiger Tag, wie er heute war....
Heute war ein Tag, an dem ich bestimmt einige meiner grössten Gewissenskonflikte hatte - ich hasse solche Tage - und ich hasse Gewissenskonflikte! Nichtsdestotrotz - heute hatte ich sie - der Tag begann so schön und wurde doch zu einem persönlichen Albtraum.
Obwohl, es gab schlimmere Tage (Wirklich? Vergiss! Aber es geht doch nicht völlig!), viel schlimmere Tage... ich glaube, ich hatte, soweit ich mich erinnern kann und will (es schmerzt!), konkret zumindest, auf jeden Fall schon vier solcher Tage erlebt und vielleicht auch überlebt. Sehr schreckliche Tage, die prägen, die verändern, die den Himmel urplötzlich zur Hölle werden lassen. Es gibt wohl nur persönliche Höllen. Man sollte diese Tage ganz aus dem Leben streichen, aber... sind sie nicht doch wichtig?
Es handelt sich um die Tage, an denen man imstande ist, ALLES zu tun, egal ob sinnvoll oder unsinnig, einfach nur, um ES herauszulassen: Die ganze Wut, Angst, Liebe, den ganzen Hass, alles, was sich angestaut hat, einfach von sich zu werfen, frei sein, oder sich zumindest frei(er) fühlen. Gibt es diese Freiheit? Gibt es überhaupt Freiheit? Nur in eigenen Gedanken verirrt, die Mutmaßung (Nein, der Beweis?): Keiner kann mich verstehen, keiner kann mir helfen. Ist das die Freiheit, die ich habe? Die Freiheit zu verstehen? Die Freiheit zu leiden?
Sicher ist: Es gibt kein Zurück mehr, und in diesem Moment auch kein Vorwärts. Es gibt einfach überhaupt nichts Vernünftiges mehr, und es soll und darf auch nichts Vernünftiges mehr geben! Tod der Vernunft, Tod den Gefühlen... oder doch besser freien Lauf den Gefühlen?
Gibt es noch ein Ziel? Nein,es gibt kein Ziel, weil es in DIESEM Moment aussichtslos ist, überhaupt an irgendetwas zu glauben, erst recht, wenn es unerreichbar ist, fort für immer. Also gibt es keinen Weg und kein Ziel.
Was bleibt? Nur wir zwei: Die Realität und ich!
Wer ist stärker, wer besiegt wen???
Und doch ist es heute etwas anders, es wird nicht meine Realität verändert, sondern ich verändere die Realität, ich könnte es zumindest, aber ob ich es wirklich wage, diese Macht zu benutzen? Darf ich - soll ich - alles auszulöschen, was noch da ist? Mit dem Gedanken an das Gefühl, das ich hätte, haben könnte, wenn es andersherum wäre?
Was ist schwerer: Zu ertragen, oder auszuteilen?
Was ist schwerer: Zu verletzen, oder verletzt zu werden?
Was ist schwerer: Lieben, oder geliebt werden?

Was ist Liebe, Leben, Tod, Gedanken, Realität, Wahnsinn?

Und was ist für mich das wichtigste?



SilonA


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Re: Ein Tag, den ich nicht will, nie wollte [Re: ] - #2993535 - 12.10.2004, 16:11:23
Silona
Nicht registriert


Ich glaube, die Realität hat gesiegt.

Dennoch bewege ich mich in ihr nur in Routine, ohne Nachdenken, ohne Inspiration.

Das Leben plätschert vor sich hin, und ich sitze teilnahmslos auf dem roten Schlauchboot und lasse mich treiben.

Es ist zu still und ruhig in mir. Ich habe keine Kraft, mich zu wehren, keine Kraft zm Kämpfen.


SilonA

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