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Re: Gedanken zur Bibel... *** [Re: ] - #2237870 - 16.05.2011, 17:19:15
DJ Sergey
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Antwort auf: Grabroiber

Damit wiedersprichst du dir doch selbst und das ist genau das warum ich zum Herr Tod sagte er kann die Bibel nicht als Quelle benutzen. ;-) Das liegt daran das es unterschiedliche Blickwinkel auf die Geschichten gibt. Von daher kannst du dir nur die Texte nehmen und eigene Thesen dazu entwickeln.


Die Frage ist, was du mit der Quelle anstellen willst. Wenn du sie als Beleg für XY benutzen willst, dann wirst du damit ein Problem haben. Wenn du sie aber als Quelle im Sinne eines Erinnerungsstücks, wie zum Beispiel Tagebücher oder so was ansiehst, kannst du daraus viel über die Zeit, in der das geschrieben wurden (Entstehungszeit ist hier nicht gleich erzählter Zeit!), sagen. Vor allem, was interessant ist der Umgang mit der "Geschichte"/Vergangenheit. Also liegt die Bibel irgendwie zwischen Sekundär und Primärquelle, wenn ich die Definitionen, der Begriffe noch richtig im Kopf habe. - Da dürfen mich Historiker gerne verbessern.

Antwort auf: Grabroiber

Warum sollten sich die Evangelen an so einer Übersetzung beteiligen? Luther gilt als der Begründer des neuen Hochdeutsch (weil jeder seine Sprache verstanden hat), was sollen sie dann noch anders übersetzen? Die Bibel nun im "Gangsta Slang"?

Es kommt darauf an, von was du die Übersetzung nimmst. (grieschich, latein, aramäisch, hebräisch...)
Und Bibelübersetzungen, die es zum Beispiel noch gibt, sind: Die Bibel in gerechter Sprache (Feminismusbewegung), Volxbibel (Das wäre die im "Gangsta Slang"), Elbersteiner Übersetzung (sehr nah an der hebräischen Sprache, dadurch kein schöner, fließender Text)
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: DJ Sergey] - #2238046 - 16.05.2011, 20:42:12
Herr Tod
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Antwort auf: DJSergey
Also liegt die Bibel irgendwie zwischen Sekundär und Primärquelle, wenn ich die Definitionen, der Begriffe noch richtig im Kopf habe. - Da dürfen mich Historiker gerne verbessern.


Überwiegend Sekundärquelle. Die deutsche Bibelübersetzung z.B. ist eine Sekundärquelle, da sie die Primärquelle mittels Übersetzung verändert wiedergibt. Als Primärquelle würden lediglich die Texte zählen, die im Original erthalten sind.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2238149 - 16.05.2011, 22:34:18
Schwimmwart
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Antwort auf: Grabroiber

Warum sollten sich die Evangelen an so einer Übersetzung beteiligen? Luther gilt als der Begründer des neuen Hochdeutsch (weil jeder seine Sprache verstanden hat), was sollen sie dann noch anders übersetzen? Die Bibel nun im "Gangsta Slang"?

Für denn Verlauf der weiteren Diskussion nagelt euch allerdings bitte nicht auf Konfessionen und deren Auslegung fest, dass kann nur schief gehen.

Roiber.
erstens, weil es sich dann endlich um eine Übersetzung handeln würde, wo alle Christen in deutschland zustimmen würden, zweitens die 1984 Luther bibel ist nicht mehr das was Luther übersetzte, da sie an einigen stellen doch sehr weit von Luthersursprung entfernt ist, drittens die katholische auslegung der bibel ist für mich als katholik grundsetzlich die verbindliche, wobei andere auslegungen durchaus sinn machen,
und viertens eine bibel im "gangsta" slang gibts schon "volxbibel" genannt.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2238407 - 17.05.2011, 15:18:25
Grabroiber
Nicht registriert


Der Inhalt der Bibel ist doch zum größten Teil gleich. Die Bibel unterscheidet sich doch hauptsächlich in den sprachlich gebrauchten Mitteln. Der große Unterschied in den einzelnen Konfessionen liegt allerdings nicht in der Bibel sondern in der Glaubensauslegung.

BTW: Das war eine rhetorische Frage, ich wollte darauf keine Antwort ;-).

Roiber.


Bearbeitet von Grabroiber (17.05.2011, 15:18:43)

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2239047 - 18.05.2011, 18:08:04
Allrounder2006
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Huhu,

eine Frage an Grabroiber, da ich die folgende Aussage noch nicht ganz verstehen kann: "Der Inhalt der Bibel ist doch zum größten Teil gleich."

Magst das nochmal ein wenig ausführen bzw. direkter in Bezug setzen? - Wäre lieb. ;-)

Gruß,

#
Allrounder2006


Bearbeitet von Allrounder2006 (18.05.2011, 18:08:52)
Bearbeitungsgrund: -
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: Allrounder2006] - #2239079 - 18.05.2011, 18:33:18
Grabroiber
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Was verstehst du daran nicht? Der Unterschied liegt in der Auslegung des Glaubensbekenntnis.

Luther zum Beispiel behauptete: Nur im Glauben, nicht aber auch durch gute Werke sei der Mensch vor Gott gerechtfertigt.

Diese Aussage ist auch die Grundlage für die später von ihn veröffentlichen 95 Thesen.

In einer davon heißt es:

"Die predigen Menschenstand, die da vorgeben, daß, sobald der Groschen in den Kasten geworfen klinget, von Stund an die Seele aus dem Fegefeuer fahre."

An dieser These verdeutlicht sich, meiner Meinung nach, am deutlichsten der Unterschied zwischen der katholischen und evangelischen Konfession.

Neben Luther gab es auch noch andere Reformatoren, nennenswert wären da noch Zwingli und Calvin.

Roiber.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2239184 - 18.05.2011, 20:54:44
Schwimmwart
Nicht registriert


Antwort auf: Grabroiber


Luther zum Beispiel behauptete: Nur im Glauben, nicht aber auch durch gute Werke sei der Mensch vor Gott gerechtfertigt.
in seinem eifer hat der exkommunizierte Luther den Jakobus brief vergessen.
der ja sagt, das glaube allein nicht reccht schafft.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2239205 - 18.05.2011, 21:16:18
Grabroiber
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Zu dem Zeitpunkt war er noch nicht exkommuniziert. ;).

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2239250 - 18.05.2011, 21:49:38
Schwimmwart
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das is relativ egal, er ists, und damit ists verbinlicch.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2239456 - 19.05.2011, 11:13:38
Allrounder2006
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Hallo,

in meinen Augen ist Dein Zitat nicht viel mehr, als eine klare, konsequente Distanzierung zum Ablaßhandel.
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: Allrounder2006] - #2239616 - 19.05.2011, 16:36:29
Schwimmwart
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Antwort auf: Allrounder2006
Hallo,

in meinen Augen ist Dein Zitat nicht viel mehr, als eine klare, konsequente Distanzierung zum Ablaßhandel.
Wir hatten den Ablasshandel, nie auf höchster kirchlicher ebene gebiligt, wäre ers, hätten wir noch heute den ablass, der ablasshandel war eine mehr oder weniger auf deutschland beschränkte ausnahme, die nie bestandteil der offiziellen kirchlichen lehre war.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2239637 - 19.05.2011, 16:58:35
Grabroiber
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Dir ist aber schon klar, dass Deutschland zum Zeitpunkt der Reformation Europa dominiert hat?

Allrounder die Differenz geht aus der Behauptung hervor, denn da zeigt sich der Unterschied in der Glaubenslehre.

Roiber.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2239714 - 19.05.2011, 17:56:40
Herr Tod
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Antwort auf: Schwimmwart
Wir hatten den Ablasshandel, nie auf höchster kirchlicher ebene gebiligt


Die höchste Instanz der katholischen Kirche ist der Papst. Im Laufe der Geschichte haben eine ganze Reihe von Päpsten den Ablasshandel nicht nur gebilligt, sondern darüber hinaus fleißig gefördert.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2240087 - 20.05.2011, 09:23:57
DJ Sergey
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Antwort auf: Herr Tod

Die höchste Instanz der katholischen Kirche ist der Papst. Im Laufe der Geschichte haben eine ganze Reihe von Päpsten den Ablasshandel nicht nur gebilligt, sondern darüber hinaus fleißig gefördert.


Tut mir leid, dass ich euch unterbreche, aber was hat der Ablasshandel mit der Bibel zu tun?


Ich denke auch, dass die zitierte These von Luther weniger mit der Bibel bzw. Bibelauslegung zu tun hat, als mit der Tatsache, dass für das Seelenheil die Münze springen sollte.

Um aber Luther damit reinzubringen: Ich verkürze seine Thesen auf das meiner Meinung in diesem Zusammenhang wesentliche. Für Luther steht die Bibel als das Bekenntnis und nicht deren Auslegung und Tradition wie in der katholischen Kirche. Deswegen übersetzte er die Bibel ins Deutsche, um die Menschen der Bibel näher zu bringen.
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: DJ Sergey] - #2240294 - 20.05.2011, 17:24:24
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Huhu,

Auslegung und Bekenntnis müssen jedoch nicht zwangsweise etwas anderes sein, was bedeutet, dass die Argumentation Luther hätte die Bibel übersetzt um sich zu bekennen, eher schwächt.

Ich vermute aber, Du wolltest auf etwas anderes hinaus. ;-)
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: Allrounder2006] - #2244150 - 27.05.2011, 10:00:12
DJ Sergey
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Stimmt. Ich hatte mein Posting gar nicht unter der Lesart gelesen, weil ich dachte, ich hätte es klar formuliert.

Ich versuche es noch einmal, hoffentlich etwas klarer:

Für Luther steht die Bibel im Mittelpunkt und ist Grundlage des Glaubens. Er sieht diese Grundlage durch die katholische Kirche nicht wirklich umgesetzt. Die katholische Kirche hatte sozusagen ein Bibelmonopol und jeder musste glauben, was die Kirche sagte, was in der Bibel steht. Durch diese Tatsache konnte leicht der Ablasshandel gerechtfertigt werden. Nach dem Motto, es steht in der Bibel, ihr habt gesündigt. Wir können euch eure Sünden vergeben, da wie dir Kirche sind. Ich würde sagen, das Luther dachte, wenn er die Bibel übersetzt ins Deutsche und damit einer größeren Masse zugänglich macht, könnten daraus neue Auslegungenansätze entstehen, die die Kirche weiterbringt und von sagen wir mal, schlechten Auslegungen widerlegt.

Ich denke, das macht es nun klarer oder?

Nach was zum Thema:
Antwort auf: Herr Tod
Als Primärquelle würden lediglich die Texte zählen, die im Original erthalten sind.

Aber das sind doch auch Abschriften, zählt das dann als Primärquelle? (Sorry, ich weiß es echt nicht.)

Ich würde gerne noch eine neuen Inhaltlichen Aspekt bringen:
Und zwar die Deuterokanonischen Bücher, also die Bücher die in der Katholischen Bibel im AT stehen und nicht in der hebräischen (oder evangelischen (da bin ich mir nicht sicher, deswegen die Klammern.))? Sind die für den Glauben wichtig oder einfach nur zusätzliches Lesematerial?
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: DJ Sergey] - #2244165 - 27.05.2011, 10:41:02
Allrounder2006
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Antwort auf: DJ Sergey
Stimmt. Ich hatte mein Posting gar nicht unter der Lesart gelesen, weil ich dachte, ich hätte es klar formuliert.

Ich versuche es noch einmal, hoffentlich etwas klarer:

Für Luther steht die Bibel im Mittelpunkt und ist Grundlage des Glaubens. Er sieht diese Grundlage durch die katholische Kirche nicht wirklich umgesetzt. Die katholische Kirche hatte sozusagen ein Bibelmonopol und jeder musste glauben, was die Kirche sagte, was in der Bibel steht. Durch diese Tatsache konnte leicht der Ablasshandel gerechtfertigt werden. Nach dem Motto, es steht in der Bibel, ihr habt gesündigt. Wir können euch eure Sünden vergeben, da wie dir Kirche sind. Ich würde sagen, das Luther dachte, wenn er die Bibel übersetzt ins Deutsche und damit einer größeren Masse zugänglich macht, könnten daraus neue Auslegungenansätze entstehen, die die Kirche weiterbringt und von sagen wir mal, schlechten Auslegungen widerlegt.

Ich denke, das macht es nun klarer oder?


Hallo,

vielen Dank, ja, jetzt ist es eindeutig.

Luther war einfach ein Verfechter der Volkskirche. Alleine, dass die Menschen überhaupt verstehen, was in Latein, der damaligen Kanzelsprache, gepredigt wurde, war ihm wichtig. So übersetze er nicht nur die Bibel, sondern löste ein sprachliches Umdenken aus, was zum sog. "Neu-Deutsch" führte und die Sprache ist, die wir heute sprechen.

Die Version davor war übrigens die von Walther von der Vogelweide, also Alttdeutsch. :-)

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