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Re: Gedanken zur Bibel... *** [Re: ] - #2222415 - 28.04.2011, 15:49:39
Grabroiber
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Herr Tod eine Quelle benutzt du um eine These zu unterstützen oder sie zu wiederlegen. Da du bei der Bibel aber nicht genau sagen kannst wieviel von denn Geschichten wahr ist, wäre die Quelle aus wissenschaftlicher Sicht unzulässig den es fehlt die Eineindeutigkeit. In diesem Sinne ist die Bibel eben nur ein Geschichtsbuch (was keinen Anspruch auf vollständigkeit erhebt). Man könnte die Bibel auch als Sammlung zeitgenössischer Romane bezeichnen. Inwieweit die Erzählungen in den einzelnen Romangeschichten der Wahrheit entsprechen wird man heut nicht mehr klären können. Daraus ergibt sich das du deine eigenen Deutung aus der Bibel zwar mit anderen Quellen belegen kannst, die Bibel selbst als Quelle aber ungeeignet ist. Daraus folgt du kannst die Bibel bis zur offensichtlichen Fiktion mit Vorsicht deuten ;).

@Allrounder warum hast du dich denn für ein Theologiestudium entschieden? Kannst auch gern per /m antworten da es hier nicht unbedingt hinpasst.

Dein Gedanke ist nicht ganz richtig, es handelt sich dabei um 2 Versionen der Schöpfungsgeschichte und 4 Versionen des Leben. Das Leben von Jesus unterscheidet sich hier doch nur durch die Darstellung der Passion, stellenweise wird das Augenmerk, auf das für einen selbst wichtigere, gelenkt die Grundgeschichte bleibt aber gleich. Vergleichbar wäre das heute zum Beispiel mit den zahlreichen Remakes von Shakespears "Romeo & Julia". Diese Erkenntnis unterstütz dann viel mehr die These das es sich um eine Sammlung zeitgenössischer Romane handelt.

Zu Bundschuh die Bibel ist kein Symbol der Zusammengehörigkeit aller Christen. Leuchtet mir nicht ein wie du auf sowas kommst. Die Zusammengehörigkeit erklärt sich doch über Anerkennung Christi als Gottes Sohn. Die Bibel selbst kann sich dabei allerdings unterscheiden, es heißt nicht umsonst "Lutherbibel" etc.

Roiber.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2222463 - 28.04.2011, 16:49:18
BundSchuh
Nicht registriert


Antwort auf: Grabroiber

Zu Bundschuh die Bibel ist kein Symbol der Zusammengehörigkeit aller Christen. Leuchtet mir nicht ein wie du auf sowas kommst. Die Zusammengehörigkeit erklärt sich doch über Anerkennung Christi als Gottes Sohn. Die Bibel selbst kann sich dabei allerdings unterscheiden, es heißt nicht umsonst "Lutherbibel" etc.

Roiber.


Du hast es ja schon selber angeschnitten. Eine kleine Analogie dazu:
Death Metaller, Black Metaller und Thrash Metaller kleiden sich ähnlich, haben so ziemlich den gleichen Ursprung und klingen zuweilen auch sehr sehr ähnlich beim Musizieren, dennoch unterscheiden sie sich untereinander (oder denken dies zumindest). Sie sind sich jedoch alle darüber einig, dass ihre Musik viel besser ist als Hip Hop, den sie nicht mögen und gegen den sie sich solidarisieren.

Ein etwas konkreteres Beispiel:
Die USA, die sich im Nahost-Konflikt vehement auf die Seite Israels schlagen. Das liegt zum einen an der starken jüdischen Lobby in Washington, andererseits jedoch auch daran, dass Palästina natürlich ein Geschenk Gottes an die Juden war und die Moslems keinen Anspruch darauf haben.
Die Juden sind einem einfach ähnlicher im Glauben und daher sympathischer(, obwohl sie nicht einmal Christen sind!).

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2222487 - 28.04.2011, 17:25:41
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Herr Tod eine Quelle benutzt du um eine These zu unterstützen oder sie zu wiederlegen. Da du bei der Bibel aber nicht genau sagen kannst wieviel von denn Geschichten wahr ist, wäre die Quelle aus wissenschaftlicher Sicht unzulässig den es fehlt die Eineindeutigkeit.


Ich habe dir eben gerade erklärt, warum die Bibel für die Wissenschaft eine Quelle darstellt. Wie du bestimmt gemerkt hast, enthielt diese Definition keine Wertung der Quelle, d.h. es ist dem Wissenschaftler völlig egal, wie viel Wahrheitsgehalt in einer Quelle steckt, Quelle bleibt Quelle und wenn sie von vorne bis hinten erlogen ist, ist es trotzdem eine.

Zitat:
In diesem Sinne ist die Bibel eben nur ein Geschichtsbuch (was keinen Anspruch auf vollständigkeit erhebt). Man könnte die Bibel auch als Sammlung zeitgenössischer Romane bezeichnen.


In diesem Sinne ist auch diese Einordnung vollkommen sinnfrei, überdies unterscheiden sich zeitgenössischer Roman und Geschichtsbuch dann wieder so gravierend voneinander, dass man dein willkürliches Zusammenschmeißen von Begriffen langsam nicht mehr ernst nehmen kann.

Ich wiederhole übrigens erneut die Frage, auf die du wiederholt nicht eingehst, obwohl sie Hauptbestandteil deines Threads ist: Wie soll einen die Bibel interpretieren/deuten?




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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2222513 - 28.04.2011, 17:48:35
Allrounder2006
​Vertrauensvoll.

Registriert: 04.10.2006
Beiträge: 1.672
Ich möchte mich noch einmal einklinken und nicht nur die Thesen von Monsieur Tod stützen,
sondern noch etwas anderes aufgreifen:

Die Bibel ist weit aus mehr als ein "Zugehörigkeitssymbol". Denn nach wie vor vermittelt sie seit über 2000 Jahren Botschaften. Es geht nicht um den wortwörtlichen Inhalt, sondern um den Kontext und vor einigen um den Background.
So heißt es nicht, dass ein Lahmer direkt Gehbehindert war oder ein Blinder nicht mehr sehen konnte. Man mag meinen, es wäre jemand gemeint, der seine Augen vor den guten Dingen unserer Welt verschließt, den falschen Pfad erblickte und nun wie ein Blinder ins "Verderben" rannte.

So kann der Glaube einen Augen öffnen und Werte mitteilen, dies tut auch oftmals die Bibel. - Unabhängig davon, ob es die richtigen Werte sind, gibt sie zumindest Diskussionsstoff darüber. Ebenfalls eine wichtige Aufgabe des Buches.

Und ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich Dich Bibel als ein spannendes Buch empfinde. Nicht, weil sie angeblich Wahrheiten vermittelt oder bloß Geschichten erzählt, sondern alleine deshalb, weil sie Einblicke in eine Welt gibt, in der vor über 2000 Jahren eine historische Figur mit dem Namen Jesus von Nazareth über den Erdboden lief. - Ein Name, der nach über 2000 Jahren immernoch nicht vergessen ist.

Was war dies für eine Welt? Wie waren ihre Werte? Wie funktionierte die Gesellschaft und welche Rituale hatte sie? All dies sind für mich spannende Fragen, die für mich mit Hilfe der Bibel als historisches Buch beantwortet werden können, weil sie schlicht und einfach erzählt, wie Menschen damals dachten.

Oh ja, die Bibel ist weit aus mehr als ein Zugehörigkeitssymbol und verändert durch die Botschaften, über die immernoch hart gestritten werden, unsere Welt noch heute.

Und all dies absolut unabhängig davon, ob man nun Christ ist und ihr Glauben schenkt, denn eines ist klar: Geschrieben, ist geschrieben - Und zwar unter den jeweiligen Einflüssen des Geistes der Zeit.

So viel von mir.

#
Allrounder2006
_________________________
An eye for an eye only ends up making the whole world blind. - Let's be more diplomatic.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: Allrounder2006] - #2222531 - 28.04.2011, 17:58:50
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Was war dies für eine Welt? Wie waren ihre Werte? Wie funktionierte die Gesellschaft und welche Rituale hatte sie? All dies sind für mich spannende Fragen, die für mich mit Hilfe der Bibel als historisches Buch beantwortet werden können, weil sie schlicht und einfach erzählt, wie Menschen damals dachten.


Wobei man hier sorgfältig unterscheiden muss: Dachten wirklich die Menschen das, was dort steht oder nur eine bestimmte Gruppe oder gar lediglich der Autor selbst? Wir kennen es von anderen historischen Dokumenten, dass die Intention des/der Autoren eine wesentliche Rolle bei der Interpretation eines solchen spielt. Den kennen wir nicht. Werden Rituale vielleicht besonders grausam dargestellt, um bestimmte Glaubensgruppen ins Abseits zu rücken? Wird die Frömmigkeit der eigenen Glaubensanhänger vielleicht nur schön geredet, um in einem besseren Licht zu stehen? Hassten Juden Römer, weil der Autor Jude war und Römer hasste oder war es wirklich so? Das alles sind Fragen, die allein mit der Bibel nicht beantwortet werden können und die nur anhand ausreichender Parallelquellen ansatzweise fundiert beantwortet werden können.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2222917 - 29.04.2011, 08:43:36
Allrounder2006
​Vertrauensvoll.

Registriert: 04.10.2006
Beiträge: 1.672
Genau so ist es. Und gerade dies empfinde ich als spannend.

Und wenn man sich erinnern möchte, wie sehr der Geist der Zeit an bestimmten Bereichen der Bibel zur Geltung kommt, so brauche man sich beispielsweise nur die Passions-Erzählungen über Jesus in Erinnerung rufen.

Mithilfe der Figur des angeblichen Pontius Pilatus, der dann auch noch die Worte "Ich wasche meine Hände in Unschuld" gesagt haben soll, erkennt man Schönheitseingriffe, die den früh-kirchlichen Antisemitismus aufgreifen.

Gerade in den Lutherübersetzungen ist dies erkennbar. - Eine noch genauere Belegung wäre jetzt zeitlich für mich hier nicht möglich. Aber forscht doch selbst, denn es sind auch noch heute große Fragen, über die die Theologen sich streiten.

Zu letzt möchte ich dann noch auf die Synoptische Quellenanalyse verweisen, diese erklärt glänzend, wer von den Evangelisten bei wem abgeschrieben hat und gibt einen Maßstab mit auf den Weg, andem man die Frömmigkeit des Evangelisten deutlich erkennt.

So sind die Gleichnisse aus dem Johannisevangelium stets die spektakulärsten, es gibt viele Wunder und insgesamt ist die Figur des Jesus sehr magisch insziniert.

Nun aber weiter Freude an der Diskussion, ich lese gespannt mit. :-)

Gruß,

#
Allrounder2006


Bearbeitet von Allrounder2006 (29.04.2011, 08:44:44)
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2227251 - 30.04.2011, 00:04:11
Grabroiber
Nicht registriert


Herr Tod jedem Wissenschaftler ist daran gelegen das er das Ergebnis seiner Forschung eindeutig nachweisen kann. Der Bibel selbst fehlt jedoch ihre Eineindeutigkeit, damit kannst du sie nie als seriöse Quelle anführen. Ich wüßte auch nicht für was sie dir als Quelle dienen sollte. Die Bezeichnung Quellensammlung ist also nicht korrekt.

Wenn man nun sagt es sei ein Geschichtsbuch, meint man damit nicht das klassische Geschichtsbuch aus dem Schulunterricht. Viel mehr spricht man von einem Buch das Geschichten enhält, man könnte eben auch Märchen sagen oder zeitgenössische Romane.

Nochmal werde ich darauf nun nicht eingehen, denn es ist offensichtlich wie es gemeint ist und man braucht dafür bei weitem kein abgeschloßenes Hochschulstudium um den Inhalt zu verstehen.

Meinen Antwort zu der Frage gab ich bereits, hättest du aufmerksam gelesen dann wüßtest du dies bereits. Ich werde mich nun nicht wiederholen, es steht dir frei selbst nachzulesen.

Antwort auf: allrounder 2006
Mithilfe der Figur des angeblichen Pontius Pilatus, der dann auch noch die Worte "Ich wasche meine Hände in Unschuld" gesagt haben soll, erkennt man Schönheitseingriffe, die den früh-kirchlichen Antisemitismus aufgreifen.


Das solltest du mir mal genauer erklären, was ist für dich an diesem Punkt der Passion antisemitisch?

Bin mir gerade nicht sicher, muß die Tage noch mal vergleichend lesen, aber ist nicht eher Matthew der Spielberg der Bibel :-D ? ...

Roiber.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2227287 - 30.04.2011, 00:45:28
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Herr Tod jedem Wissenschaftler ist daran gelegen das er das Ergebnis seiner Forschung eindeutig nachweisen kann. Der Bibel selbst fehlt jedoch ihre Eineindeutigkeit, damit kannst du sie nie als seriöse Quelle anführen. Ich wüßte auch nicht für was sie dir als Quelle dienen sollte. Die Bezeichnung Quellensammlung ist also nicht korrekt.


Könnte bitte jemand Grabroiber erklären, dass es für die Einordnung eines Schriftstückes als Quelle vollkommen irrelevant ist, wie seriös und glaubwürdig diese ist? Er scheint es nicht zu begreifen, wenn ich es ihm erkläre, selbst wenn man ihm die wissenschaftlich anerkannte Definition vor die Nase setzt.

Grabroiber, nochmal, natürlich ist die Bibel nicht glaubwürdig und seriös, aber dann ist sie eine unseriöse Quelle, aber dennoch ist und bleibt sie eine. Akzeptier es oder lass es.

Zitat:
Meinen Antwort zu der Frage gab ich bereits, hättest du aufmerksam gelesen dann wüßtest du dies bereits. Ich werde mich nun nicht wiederholen, es steht dir frei selbst nachzulesen.


Wenn die Antwort nicht zur Frage passt, nützt das leider gar nichts. Noch einmal: Wie soll ein Buch irgendetwas interpretieren können?



Bearbeitet von Herr Tod (30.04.2011, 00:45:54)

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2227624 - 30.04.2011, 15:44:10
Grabroiber
Nicht registriert


Antwort auf: Grabroiber


Ich würde beide Fragen mit jein beantworten.

Sicher werden uns beim lesen der Bibel oftmals gesellschaftliche Normen über denn Weg laufen die uns zum einen geläufig sind und die wir zum anderen Wert schätzen aber dies hat nun nicht unbedingt etwas mit einer Interpretation des Menschen zu tun. Daraus können vielmehr schlußfolgern das die Menschen beobachtet haben das der Mensch ein "Rudeltier" ist und man für ein möglichst reibungslose Zusammenleben Grundregeln schaffen muß. Da das Lesen und Schreiben selbst zur damaligen Zeit nur wenigen vorenthalten war, mußten die Regeln also anderweitig verbreitet werden. Diese unterschwellig in Erzählungen zu verstecken, spricht dann nur für die Intelligenz des Menschen ;-).
Die einzige Interpretation ist also die das jede Gemeinschaft Grundregeln braucht um existieren zukönnen. Hierbei wird allerdings nicht der Mensch selbst interpretiert sondern die Erfahrungen aus dem Zusammenleben in einer Gemeinschaft.

Ich selbst kann die Bibel sicher begrenzt interpretieren, muß aber aus oben genannten Gründen manche Sachen (auch wenn sie unrealistisch sind) als gegeben hinnehmen. Von daher ist eine mühsame Interpretation einzelner Passagen, nur bedingt fördlich für die eigene Bewußtsseinserweiterung. Erschwerend kommen die Formulierungen wie "damit sich die Prohezeihung erfüllt" oder ähnliches hinzu. Das Geschehnis sollte also genau so stattfinden (z.B. "ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben.") und es wird gar keine andere Möglichkeit zugelassen. Die einzig richtige Ableitung die sich hier also treffen lässt ist das Gott für jeden einen Weg hat, auch wenn uns dieser nicht sofort offensichtlich erscheint. Wir werden unseren Weg gehen, ganz egal ob wir die Bibel jemals gelesen haben oder nicht. Sie ist für unser Leben selbst nicht relevant. Die Kommunikation mit Gott findet in unseren Gedanken statt und ist nur etwas was Gott und einen selbst betrifft.

Von daher sollte man die Bibel als genau das betrachten was sie ist - ein Geschichtsbuch - dessen Wissen über historische Ereignisse zwar lobenswert aber nicht bindend ist.

Roiber.


Meine Antwort dazu gab es hier bereits und mein Standpunkt zu deiner Frage war und ist immer noch eindeutig.

Ich erklärte dir bereits das die Bibel keine Quelle ist, jeder der nur einen Funken Verstand besitzt sollte merken das man sie nicht als solche bezeichnen kann.[...]
Roiber.


Bearbeitet von Waron (01.05.2011, 15:38:18)
Bearbeitungsgrund: Unsachliches OT Entfernt. ~Waron

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2228174 - 01.05.2011, 15:40:13
Waron
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Grabroiber an dich der freundliche Hinweis sachlich zu bleiben, andere Meinungen sind zu akzeptieren.
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2228207 - 01.05.2011, 16:14:37
Herr Tod
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Zitat:
Ich erklärte dir bereits das die Bibel keine Quelle ist, jeder der nur einen Funken Verstand besitzt sollte merken das man sie nicht als solche bezeichnen kann.


Jeder, dem die Normen wissenschaftlichen Arbeitens geläufig sind, ist in der Lage, Quellen korrekt in seriöse Quellen (Augenzeugenberichte, Akten, Münzen) und unseriöse Quellen (Tagebücher, Romane, die Bibel) zu untergliedern.

Zitat:
Daraus können vielmehr schlußfolgern das die Menschen beobachtet haben das der Mensch ein "Rudeltier" ist und man für ein möglichst reibungslose Zusammenleben Grundregeln schaffen muß


Oder auch nicht. Du bezeichnest hier als Interpretation seitens der Bibel die Intention des Autors - da dies a) viele verschiedene sind, sie uns b) größtenteils unbekannt sind und sich die Intentionen c) vermutlich auch noch gravierend voneinander unterscheiden, ist jede Theorie über die ,,Interpretation" des Menschen durch die Bibel allgemein äußerst spekulativ und im Prinzip nichts weiter als wildes Rätselraten.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: Waron] - #2228281 - 01.05.2011, 17:30:31
Grabroiber
Nicht registriert


Hi,

Warnung! Spoiler! (Entschuldigung)
In der entfernten Passage legte ich meinem VP Nahe das er einsehen sollte das seine Bezeichnung nicht korrekt ist. Eine Quelle hat immer etwas eindeutiges. Verweißt man allerdings bei der Quelle auf die Bibel, handelt es sich hierbei nur um die eigene Interpretation (Deutung) einer Passage/Texstelle. Dies kann von einer anderen Person dann schon wieder anders aufgefasst werden. Dies teilte ich meinem VP überspitzt mit. Sollte er sich dadurch beleidigt fühlen, tut es mir für ihn zwar leid, war aber nie Intention meiner Aussage.


Was ich noch anmerken wollte, wenn ich Namen verwende zu denen ihr kein Bezug habt, dann liegt das lediglich daran das ich vorwiegend mit der englischen Version der Bibel arbeite. Bei Unklarheiten also einfach nochmal nachfragen ;).

Auch jetzt nach etwas Bedenkzeit versteh ich deine Aussage bezüglich des Antisemitismus noch nicht Allrounder, ich hoffe du klärst mich noch darüber auf.

Roiber.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2228350 - 01.05.2011, 18:38:53
Herr Tod
Nicht registriert


Warnung! Spoiler!
Zitat:
Eine Quelle hat immer etwas eindeutiges.


Falsch. Siehe Kirn, Leuschner, Einführung in die Geschichtswissenschaft, Berlin 1968 (S.29)

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2234456 - 11.05.2011, 09:46:40
DJ Sergey
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Ort: Zwischen Bonn und Brühl (NRW)
Ich liebe inzwischen das Thema "Quelle", weil es komischerweise immer wieder im Philosophieforum um sich greift: Eine Quelle ist erstmal alles aus älterer Zeit, in wie weit die Quelle sinnvoll ist und was man mit ihr anstellen kann, ist eine Frage die sich Forscher stellen dürfen.

Die Bibel kann natürlich als Quelle gesehen werden, gerade die Königsbücher und Chronikbücher sind für Forscher von großen Wert, da dort viele auch authentische Namen und Ereignisse der Zeit (ich glaube 900-700 v.Chr., aber nagelt mich darauf nicht fest) dargestellt sind. Natürlich wie jedes Quellenstück der Zeit mit bestimmten Ziel verfasst und dem entsprechend entfremdet. Es gibt verschiedene Versionen und Übersetzungen und es ist schwer daraus, einen Konsenz zu finden. (Bibelwissenschaftler arbeiten an einer "neueren" Version der Einheitsübersetzung.)

Um nun nochmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen:
Interpretieren wir die Bibel oder interpretiert die Bibel uns?

Natürlich interpretieren wir die Bibel, wäre auch komisch, wenn nicht. Wir geben Inhalten mehr bedeutung, wende sie von der Zeit in der sie spielen auf unsere an. Wir übertragen ihre Inhalte, wir überdenken sie und wir wenden sie bewusst oder unbewusst an. In wieweit lasse ich hier mal einfach offen.

Die Bibel interpretiert aber auch unser Sein, als Beispiel nehme ich dafür jetzt mal die Schöpfung. Natürlich ist das überholt, aber die Aussage, die dahinter steckt interpretiert immer noch unsere Existenz. Es gibt einen Anfang von der Existenz. Irgendwoher müssen wir herkommen? Eine Frage, die sich jeder Mensch stellt, der die Muße hat sich mit Philosophie zu beschäftigen.

Ich würde sagen die Bibel gehört zu den Büchern, die einen zum Denken einladen. Auch wenn der Papst sie bereits interpretiert, ist eigenes Denken darüber nicht verboten, sondern erwüscht.

In vernüftigem Sinne,
DJ Sergey
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"Theology is simply the part of religion that requires brains." - G. K. Chesterton

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: DJ Sergey] - #2236322 - 13.05.2011, 22:37:36
Schwimmwart
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Antwort auf: DJ Sergey
(Bibelwissenschaftler arbeiten an einer "neueren" Version der Einheitsübersetzung.)

Nicht dierekt, sie wird überarbeitet und übernimmt, wenn sie von der ehrwürdigen Vulgata abweicht den Wortlaut der Vulgata, die für uns katholiken nachwievor verbindlich ist.

und ich bin auch froh das die evangelische kirchenähnliche gemeinschaft sich von diesem projekt verabschiedet hat.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2236325 - 13.05.2011, 22:40:41
DJ Sergey
Famil​ymitg​lied​

Registriert: 08.04.2003
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Antwort auf: Schwimmwart
Nicht dierekt, sie wird überarbeitet und übernimmt, wenn sie von der ehrwürdigen Vulgata abweicht den Wortlaut der Vulgata, die für uns katholiken nachwievor verbindlich ist.


Ähm zum teil auch den masochretischen Text im AT. Das war aber mehr ein Einschub. Als eigentlich das Thema
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: DJ Sergey] - #2236328 - 13.05.2011, 22:48:06
Schwimmwart
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Antwort auf: DJ Sergey

Ähm zum teil auch den masochretischen Text im AT. Das war aber mehr ein Einschub. Als eigentlich das Thema
der text ist in der aktuellen vulgata berücksichtigt, und wird daher nicht weiter in der einheitsübersetzung verwendet.
und da es ihr der üebrschrift nach im "gedanken zur bibel" geht, ists auch möglich über urtexte bzw deren verwendung in der einheitsübersetzung nachzu denken.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: ] - #2236425 - 14.05.2011, 09:08:48
DJ Sergey
Famil​ymitg​lied​

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Ort: Zwischen Bonn und Brühl (NRW)
Antwort auf: Schwimmwart
der text ist in der aktuellen vulgata berücksichtigt, und wird daher nicht weiter in der einheitsübersetzung verwendet.


Falsch, seit dem zweiten Vatikanum soll die Bibel nicht mehr nur auf die Grundlage der Vulgata gelegt werden, sondern auch auf griechische und hebräische Texte. Damit versucht die EÜ näher an einen guten udn richtigen deutschen Text anzukommen. Denn in der Vulgata wurden zum Beispiel gleiche hebräische Worte mit unterschiedlichen Lateinischen Wörtern übersetzt, wodurch in der Vulgata bestimmte Aspekte fokusiert werden, die das hebräische offen lässt.
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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: DJ Sergey] - #2236869 - 14.05.2011, 20:27:36
Schwimmwart
Nicht registriert


Antwort auf: DJ Sergey
Antwort auf: Schwimmwart
der text ist in der aktuellen vulgata berücksichtigt, und wird daher nicht weiter in der einheitsübersetzung verwendet.


Falsch, seit dem zweiten Vatikanum soll die Bibel nicht mehr nur auf die Grundlage der Vulgata gelegt werden, sondern auch auf griechische und hebräische Texte. Damit versucht die EÜ näher an einen guten udn richtigen deutschen Text anzukommen. Denn in der Vulgata wurden zum Beispiel gleiche hebräische Worte mit unterschiedlichen Lateinischen Wörtern übersetzt, wodurch in der Vulgata bestimmte Aspekte fokusiert werden, die das hebräische offen lässt.

die bibeln sind weiterhin auf grundlage der Vulgata
Antwort auf: Der Gebrauch der Volkssprachen
bei der Herausgabe der Bücher der römischen Liturgie

Fünfte Instruktion
„zur ordnungsgemäßen Ausführung der Konstitution
des Zweiten Vatikanischen Konzils über die heilige Liturgie"
37. Wenn die Bibelübersetzung, aus der das Lektionar schöpft, Lesarten aufweist, die von denjenigen des lateinischen liturgischen Textes abweichen, ist darauf zu achten, daß sich alles, was die Festlegung des kanonischen Schrifttextes betrifft, nach der Norm der Nova Vulgata richtet.(32) In den deuterokanonischen Texten und anderswo, d. h. wo verschiedene handschriftliche Überlieferungen vorliegen, muss deshalb die liturgische Übersetzung gemäß derselben Tradition erstellt werden, der die Nova Vulgata gefolgt ist. Wenn eine schon erstellte Übersetzung eine der Nova Vulgata entgegengesetzte Option enthält, was die zugrunde liegende Textüberlieferung, die Versfolge und ähnliches betrifft, muss dies bei der Erarbeitung eines Lektionars korrigiert werden, so dass die Übereinstimmung mit dem approbierten liturgischen lateinischen Text bestehen bleibt. Bei neu zu erarbeitenden Übersetzungen wird es nützlich, wenngleich nicht verpflichtend sein, dass die Nummerierung der Verse möglichst eng diesem Text folgt.
hier wird eindeutig die Vulgata als Grundlage genommen. die maßgeblich verbindlich ist in der katholischen kirche.

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Re: Gedanken zur Bibel... [Re: DJ Sergey] - #2237735 - 16.05.2011, 13:52:28
Grabroiber
Nicht registriert


Antwort auf: DJ Sergey

[...]
Die Bibel kann natürlich als Quelle gesehen werden, gerade die Königsbücher und Chronikbücher sind für Forscher von großen Wert, da dort viele auch authentische Namen und Ereignisse der Zeit (ich glaube 900-700 v.Chr., aber nagelt mich darauf nicht fest) dargestellt sind. Natürlich wie jedes Quellenstück der Zeit mit bestimmten Ziel verfasst und dem entsprechend entfremdet. Es gibt verschiedene Versionen und Übersetzungen und es ist schwer daraus, einen Konsenz zu finden. (Bibelwissenschaftler arbeiten an einer "neueren" Version der Einheitsübersetzung.)

[...]
Natürlich interpretieren wir die Bibel, wäre auch komisch, wenn nicht. Wir geben Inhalten mehr bedeutung, wende sie von der Zeit in der sie spielen auf unsere an. Wir übertragen ihre Inhalte, wir überdenken sie und wir wenden sie bewusst oder unbewusst an. In wieweit lasse ich hier mal einfach offen.

[...]

In vernüftigem Sinne,
DJ Sergey


Damit wiedersprichst du dir doch selbst und das ist genau das warum ich zum Herr Tod sagte er kann die Bibel nicht als Quelle benutzen. ;-) Das liegt daran das es unterschiedliche Blickwinkel auf die Geschichten gibt. Von daher kannst du dir nur die Texte nehmen und eigene Thesen dazu entwickeln.

Ansonsten geh ich mit deinen Aussagen allerdings konform, da ich es wie bereits erwähnt ähnlich sehe. Ich würde allerdings als Beispiel die 10 Gebote oder Mt. 26 (meine ich) anführen.

Warum sollten sich die Evangelen an so einer Übersetzung beteiligen? Luther gilt als der Begründer des neuen Hochdeutsch (weil jeder seine Sprache verstanden hat), was sollen sie dann noch anders übersetzen? Die Bibel nun im "Gangsta Slang"?

Für denn Verlauf der weiteren Diskussion nagelt euch allerdings bitte nicht auf Konfessionen und deren Auslegung fest, dass kann nur schief gehen.

Roiber.

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