Du bist nicht angemeldet. [Anmelden]
Seite 2 von 3 < 1 2 3 > alle
Optionen
Thema bewerten
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2086429 - 13.09.2010, 19:41:06
Ringu
Nicht registriert


MMn hat vieles, wenn nicht gar alles, was ich an dieser Stelle jedoch nicht postulieren möchte, was der Mensch besitzt, für diesen auch einen gewissen Wert. Selbst wenn dieser Wert nach einem gewissen Zeitraum verfällt, so werden sicherlich Erinnerungen an ihm haften - allein, weil diese Option besteht, denke ich, wäre es nachvollziehbar, ein eher unpopuläres Leben ohne materielle Anschaffungen zu führen, um nicht vom Unglück berührt zu werden bzw. die Wahrscheinlichkeit dessen zu reduzieren.

Ob es sich nun um reinen Sachwert oder gar emotionalen Wert handelt - selbst wenn diese Dinge leicht ersetzbar wären, so kostet es doch Aufwand (ob finanzieller und/oder physischer Natur), sie neu zu erwerben.
Allein aus diesem Aspekt heraus betrachtet denke ich, dass solche Verlustmomente, so irrelevant sie auch anfänglich erscheinen mögen, uns unglücklich stimmen, wenn auch nur minimal und kurzfristig.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2086439 - 13.09.2010, 19:53:40
Purpura Schönlein Henoch
Forumuser

Registriert: 01.06.2010
Beiträge: 417
Ort: Köln
Und um einem potentiellen Verlust aus dem Weg zu gehen, lässt man es dann am besten gleich bleiben? Im Falle von Beziehungen und Liebe würde man dieses Verhalten wohl als "Bindungsangst" bezeichnen.

Nach einem Verlust verspüren diese Menschen ja nur Unglück, weil ihnen der Besitz zuvor Glück bereitet hat - wer dem Unglück aus dem Weg geht, indem er nichts besitzt, vermeidet somit automatisch auch das Glück, das ihm der Besitz bereiten könnte.
_________________________
Ab und an ist es "Spike", dessen Herz das meinige zunächst umarmen, umschließen, schlussendlich in sich aufnehmen und es dann sein möchte - eins sein möchte.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2086441 - 13.09.2010, 19:55:26
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Allein aus diesem Aspekt heraus betrachtet denke ich, dass solche Verlustmomente, so irrelevant sie auch anfänglich erscheinen mögen, uns unglücklich stimmen, wenn auch nur minimal und kurzfristig.


Wie gesagt, jeder Mensch hat Dinge, die für ihn von Wert sind und Dinge, die es nicht sind (man sollte auch daran denken, dass es sogar Dinge gibt, die ein Mensch unbedingt loswerden möchte). Von diesem Anteil vermittelt dann wiederum auch nur wieder ein Teil eine gewisse Angst und wiederum nur ein Anteil von diesem Anteil macht uns bei Verlust wirklich unglücklich, alles andere hat, wie du sagtest, kaum Auswirkungen.

Wenn man es nun soweit reduziert, frage ich mich, ob man das noch als Unglück bezeichnen kann. Irgendwann könnte man argumentieren, dass jeder Mückenstich, der uns piekt, uns ganz ganz kurz ein ganz kleines bisschen unglücklich macht - welchen Sinn hat solch eine Diskussion dann noch?

Viel interessanter finde ich den Aspekt der Angst, der hier, so meine ich noch gar nicht richtig angesprochen wurde: Angst kann auch Befriedigung verschaffen. Angst, etwas zu verlieren bedeutet, dass man dieses Etwas hart errungen hat, es nicht einfach so behalten kann und/oder dass man etwas dafür tun muss, es täglich zu besitzen. Dies kann den Wert einer solchen Sache enorm steigern, was sich wiederum direkt auf das Glücksgefühl auswirkt.

Falls zu abstrakt ein Extrembeispiel: Ein Fußballspieler schafft es in die Nationalmannschaft. Er hat hart dafür gekämpft, umso glücklicher ist er was seinen Platz in der Mannschaft angeht. Doch dieser Position verlangt Verantwortungsgefühl, Leistung und Durchhaltevermögen. Ständig droht der Verlust, sei es durch Verletzungen, Konkurrenten oder schlechter Eigenleistung. Aber gerade diese Angst kann anspornen, kann Leistungen fördern und das Glück, einen der heißbegehrtesten Jobs zu besitzen, steigern. Natürlich gibt es Leute, die an diesem Druck zerbrechen, das ist dann die Kehrseite. Nur sollte man nicht vergessen, dass es auch förderlich sein kann, Angst um etwas zu haben. Dies gilt, um es ganz philosophisch auszudrücken, vielleicht sogar für das Leben selbst, denn wie viel glücklicher sind wir manchmal, wo wir doch wissen, das alles vergänglich ist und jederzeit ein Ende finden kann.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2089363 - 18.09.2010, 16:27:01
Ringu
Nicht registriert


Es ist zwar richtig, dass Angst antreiben und ggf. zu Glück führen kann, doch ist dieses Glück wahrscheinlich wieder nur temporär, da letztendlich, um den letzten Teil deines letztes Satzes aufzugreifen, alles vergänglich ist.

Somit auch Besitz. Und weil Besitz eben oftmals vergänglich ist, fürchten wir uns vor diesem Besitzverlust.

Diese Angst kann also durchaus auch positiv bewertet werden, gleichzeitig aber auch negativ.

Des Weiteren denke ich, dass kurzfristiges Glück, kein wirkliches Glück sein kann, da Glück innere Zufriedenheit bedeutet. Und ich würde behaupten, dass nur wenige Menschen diesen Zustand erreichen, wenn sie an materiellem Besitz klammern.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2089399 - 18.09.2010, 17:20:34
Herr Tod
Nicht registriert


Ja, es hat zwei Seiten, Vor- und Nachteile. Allerdings denke ich, dass diese Angst das Leben ausmacht. Wer von vorneherein sagt, er möchte auf solche Dinge verzichten, um keine Angst mehr zu haben und um keinen Verlust zu riskieren, kann zwar kaum etwas verlieren, dafür aber auch kaum etwas gewinnen. Er entschließt sich praktisch dazu, nicht am Spiel teilzunehmen. Der Vorteil ist, dass er nicht verlieren kann, der Nachteil, dass er eben den Spaß am Spiel nicht hat.

Jedes Glück ist zeitlich begrenzt, es gibt kein ewiges, immer anhaltendes Glück. Und es kommt darauf an, wie man innere Zufriedenheit klassifiziert. Wenn es bedeutet, dass man mit dem Ist-Zustand zu 100% zufrieden ist, so denke ich, niemand ist innerlich zufrieden. Ist damit gemeint, dass man sich sein Leben betrachtet und zufrieden zu dem Schluss kommt: Ja, es ist nicht perfekt, aber ich bin zufrieden damit, ich bin glücklich., so würde ich sagen, dass dies mit materiellem Besitz noch leichter möglich ist als ohne jeglichen Besitz.

Die Vorstellung vom besitzlosen, besonders reinen Menschen, der sich auf die elementaren Bestandteile des Lebens konzentriert und so wahrhaft Glück und Erleuchtung findet ist meiner Meinung nach eine Mär. So ist der Mensch nicht gestrickt, da wird er überschätzt. Besitz macht einen Menschen bis zu einem gewissen Grad glücklicher als kein Besitz.

Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe (vielleicht sogar hier irgendwo im Forum), aber zumindest was Geld angeht, scheint es da interessanterweise eine Kurve zu geben: Laut einer Studie (kann ich nicht anführen, da nur zufällig irgendwo gelesen) würden die Menschen, je mehr Geld sie hätten, glücklicher werden. Dieses Glück erreicht allerdings eine Grenze bei etwa 70.000$ Monatseinkommen. Alles was darüber liegt, macht nicht mehr glücklicher.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2091107 - 21.09.2010, 16:32:35
Ringu
Nicht registriert


Zitat:
Wer von vorneherein sagt, er möchte auf solche Dinge verzichten, um keine Angst mehr zu haben und um keinen Verlust zu riskieren, kann zwar kaum etwas verlieren, dafür aber auch kaum etwas gewinnen.

Ja, natürlich wird er schlussendlich nichts gewinnen können. Das ist aber auch gleichzeitig die Absicht desjenigen, der sich vom Besitz und der diesbezüglichen Angst abwendet, da er weiß, dass Gewinn und Besitz sowieso wahrscheinlich wieder zu Unglück führen.
Und gerade, weil er dies weiß, ist er glücklich. Denn Glück wird, wie ich bereits vermehrt äußerte, nur wenig von materiellem Besitz beeinflusst, sondern vielmehr von innerer Zufriedenheit.

Jetzt könntest du an dieser Stelle natürlich behaupten, dass Materie innere Zufriedenheit fördert und damit das menschliche Glück. Dies mag kurzfristig tatsächlich so sein, langfristig führt diese Einstellung jedoch zu Unglück. Auf und ab. Glück und Unglück. Hoch und Tief. Wer dies meiden will, sollte sich von materiellem Besitz lösen.

Zitat:
Wenn es bedeutet, dass man mit dem Ist-Zustand zu 100% zufrieden ist, so denke ich, niemand ist innerlich zufrieden.

Das könnte ich eventuell so unterschreiben, nur betrachten wir beide das Ganze dann ja doch sehr einseitig, da wir den Blickwinkel des Besitzlosen nicht kennen.
Um diese Problematik zu klären, müssten wir uns zunächst fragen, wodurch diese Unzufriedenheit ausgelöst wird, dass wir selbst nicht formulieren können:"Ich bin glücklich!".
Vielleicht denkst du, zumindest denke ich, dass du so denkst, dass dies sowieso gänzlich unmöglich ist. Ich sehe das anders.

Unsere Unzufriedenheit hängt doch oftmals von Dingen ab bzw. mit Dingen zusammen, die meinen Besitz betreffen, mein Hab und Gut.
(Wäre übrigens schön, wenn wir den Begriff "Besitz" an dieser Stelle etwas weiträumer, etwas flexibler und ausgedehnter betrachten würden.)
Jemand, der jedoch völlig unabhängig von diesen Zu -und Umständen lebt, müsste diese Unzufriedenheit doch gar nicht treffen.
Dieser Mensch ist glücklich, weil er weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ihn Unglück trifft, durch seine Besitzlosigkeit und materielle Unabhängigkeit um ein Vielfaches minimiert wurde. Das macht ihn glücklich.

Zitat:
Besitz macht einen Menschen bis zu einem gewissen Grad glücklicher als kein Besitz.

Behauptest du, ich sehe das grundsätzlich anders.
Zitat:
Laut einer Studie (kann ich nicht anführen, da nur zufällig irgendwo gelesen) würden die Menschen, je mehr Geld sie hätten, glücklicher werden.

Aber dieses Glück ist doch oftmals, wie oben bereits geschrieben, lediglich kurzfristig. Außerdem wissen diese Menschen, mich eingeschlossen, doch überhaupt nicht, wie es wäre, ohne Besitz zu leben.
Besitz mindert Sorgen, vermehrt sie parallel dazu aber beinahe automatisch.
Diese Studie ist m.E. bzgl. dieser Thematik nicht sonderlich aussagekräftig.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2091360 - 21.09.2010, 21:48:39
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Behauptest du, ich sehe das grundsätzlich anders.


Das ist das Problem mit der Philosophie. Oft erreicht man, wie meiner Meinung nach auch jetzt einen toten Punkt. Ich sage, ein gewisses Maß an materiellen Besitz macht glücklich, auch langfristig, du bist der Meinung, es wäre mit Angst und Unglück verbunden, das Glück nur von kurzer Dauer.

Ich habe für meine Vermutung keine Beweise, auch keine stichhaltigen Hinweise, du wohl auch nicht, was auch daran liegt, dass Glück schwer zu definieren und noch schwerer zu erfassen ist.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2092055 - 23.09.2010, 01:40:12
Caffran
Nicht registriert


Antwort auf: Herr Tod
Zitat:
Behauptest du, ich sehe das grundsätzlich anders.
Oft erreicht man, wie meiner Meinung nach auch jetzt einen toten Punkt. Ich sage, ein gewisses Maß an materiellen Besitz macht glücklich, auch langfristig, du bist der Meinung, es wäre mit Angst und Unglück verbunden, das Glück nur von kurzer Dauer.


nun, vllt habt ihr auch einfach nicht erkannt das hinter euren meinungen eine gewisse einstellung und vorstellung steckt, dass muss aber nicht zwangsläufig zu einem toten punkt führen - vllt aber zu einem ende der diskussion ...

man muss nicht auf besitz verzichten, um glücklich zu sein .... bestimmt reicht auch schon eine gegen den besitz emotionslose haltung bzw gleichgültigkeit - oder einfach das wissen darum das es ebenso gut auch wieder weggenohmen werden kann ...

Dabei sollte man vllt unterscheiden welche besitztümer tatsächlich darunter fallen und welche nicht .... da reicht es zwischen inneren und äußeren besitz zu unterscheiden .... die dinge die man in sich trägt, wie triebe, vorstellungen, begierden und abneigungen etc. sind die dinge über die wir allein verfügen ... dagegen, haben wir keine macht über unser vermögen, ansehen, öffentliche ämter, unseren körper, familie, äußere güter jeglicher art ....

unser, ich nenne es mal geistiger besitz, steht jedem frei zur verfügung und kann von außen nicht verboten oder verhindert werden... alles andere dagegen, somit der äußere besitz, ist nicht frei, man kann nicht uneingeschränkt darüber bestimmen - daher sollte man, und möglicherweise spielt ringu darauf an, die unfreien äußeren besitztümer bzw das Fremde nicht als eigenes betrachten, so dass man in abhängigkeit und damit in konflikt mit zweiten parteien gerät - was letztendlich zu unglück führt!

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2092368 - 23.09.2010, 17:52:59
Ringu
Nicht registriert


Antwort auf: Caffran
.... bestimmt reicht auch schon eine gegen den besitz emotionslose haltung bzw gleichgültigkeit - oder einfach das wissen darum das es ebenso gut auch wieder weggenohmen werden kann ...

Ich denke, dass eine "emotionslose Haltung" gegenüber dem Besitz eines Menschen nicht möglich ist. Das widerspricht zu sehr dem menschlichen Wesen, dass sehr sensibel, empfindlich und materiell orientiert ist.

Des Weiteren muss Besitz oftmals hart erarbeitet werden. Da ist es nur logisch, dass ich gewisse Ängste hege, jenen wieder zu verlieren, allein der Anstrengungen wegen, ihn zu erreichen.

Zu sehr wird der Mensch von Leidenschaft und Subjektivität getrieben, als das er in solchen Situationen zu Vernunft und Sachlichkeit fähig wäre.
Zitat:
... dagegen, haben wir keine macht über unser vermögen, ansehen, öffentliche ämter, unseren körper, familie, äußere güter jeglicher art ....

Eben. Und dadurch, dass wir uns von eben diesem Besitz lösen, entziehen wir uns erstens der Abhängigkeit und zweitens den unkontrollierbaren Faktoren, die auf uns einwirken und oftmals in direkter Kohärenz zu materiellem Besitz stehen.
Dieses Wissen macht einen besitzlosen Menschen meiner Meinung nach glücklich.

Antwort auf: Caffran
[...] so dass man in abhängigkeit und damit in konflikt mit zweiten parteien gerät - was letztendlich zu unglück führt!

Richtig!





[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2093829 - 25.09.2010, 13:35:13
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Eben. Und dadurch, dass wir uns von eben diesem Besitz lösen, entziehen wir uns erstens der Abhängigkeit und zweitens den unkontrollierbaren Faktoren, die auf uns einwirken und oftmals in direkter Kohärenz zu materiellem Besitz stehen.
Dieses Wissen macht einen besitzlosen Menschen meiner Meinung nach glücklich.


Das ist extrem irreal. Niemand ist ohne Familie glücklich, nur weil er weiß, dass er dadurch, dass er keine hat, kein Risiko eingeht. Ich finde das Beispiel Familie sehr gut, um aufzuzeigen, dass auch das Unglück eines Verlustes das allgemeine, langfristige Glück nicht auslöschen muss. Wenn ich ein Familienmitglied habe, dass ich gerne habe, habe ich zwar Angst um dessen Verlust, das wird aber in den Hintergrund gedrängt und als möglichst irreal abgetan, was ja auch aller Vernunft nach zutrifft, sollte dieses Mitglied noch recht jung sein. Und auch wenn dieser Jemand dann stirbt, empfindet man zwar ein Unglücksgefühl, welches aber keinesfalls das Glück, dass einem die vielen Jahre mit diesem Familienmitglied gebracht haben, auslöscht. Man ist froh um die Zeit, die man zusammen erlebt hat und vielleicht ist man sogar froh, dass derjenige Frieden gefunden hat.

Der Mensch muss nicht unbedingt über einen Verlust unglücklich sein, wenn er diesen akzeptiert. Das ganze Menschheitsmodell zeigt auch, dass Menschen mit solchem Besitz glücklicher sind. Ich möchte den Mann sehen, der nichts hat, dass er liebt, nichts, an dem er hängt, nichts, das ihm wichtig ist und damit glücklicher ist. Das ist irreal.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094172 - 25.09.2010, 20:48:21
Ringu
Nicht registriert


Zitat:
Niemand ist ohne Familie glücklich, nur weil er weiß, dass er dadurch, dass er keine hat, kein Risiko eingeht.

Du darfst das jetzt nicht zu spezifisch betrachten, denn eine Person, die sich vom Besitz löst, tut dies, zumindest mMn, nicht nur, weil sie wegen eines materiellen oder emotionalen Punktes Angst hat, z.B. das sie ihren Wagen gegen den Baum fährt, sondern wegen sämtlicher Umstände, wegen der Gesamtsituation.

Einzelne Aspekte wie die Familie mögen zwar relevant sein, doch letztendlich entscheidet die Gesamtheit aller materiellen und geistigen Inhalte, von der sich abgewandt wird und von denen schließlich keine Unglücksgefahr mehr droht.

Zitat:
Ich möchte den Mann sehen, der nichts hat, [...]

Er hat seine Freiheit, seine Unabhängigkeit und seine innere Zufriedenheit - also, wenn das nichts ist.
Zitat:
Das ist irreal.

Kann, muss aber nicht.


[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094179 - 25.09.2010, 20:59:42
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:

Einzelne Aspekte wie die Familie mögen zwar relevant sein, doch letztendlich entscheidet die Gesamtheit aller materiellen und geistigen Inhalte, von der sich abgewandt wird und von denen schließlich keine Unglücksgefahr mehr droht.


Worauf willst du hinaus?

Zitat:
Er hat seine Freiheit, seine Unabhängigkeit und seine innere Zufriedenheit - also, wenn das nichts ist.


Das ist so nicht richtig. Ein Besitzloser büßt Freiheiten ein, es steht ihm beispielsweise nicht mehr frei, zu leben wo er möchte oder zu reisen wohin er möchte. Er büßt Unabhängigkeit ein, da sich niemand von Luft und Liebe ernähren kann. Dass er Zufriedenheit einbüßt ist nur deine Meinung, die ich immer noch völlig unrealistisch finde.

Zitat:
Kann, muss aber nicht.


Nichts, was ich an Menschen beobachte, spricht dafür, dass es real wäre.


[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094227 - 25.09.2010, 22:07:21
Ringu
Nicht registriert


Zitat:
Worauf willst du hinaus?

Lies Dir bitte noch einmal den ersten von mir verfassten Absatz durch ("Du darfst das jetzt nicht..."). Der zweite Absatz steht schließlich im direkten Zusammenhang mit jenem. Dann müsstest du es eigentlich verstehen.

Kann aber sein, dass ich mich unklar artikuliert habe, was daran liegen mag, dass es in dem Fall ein wenig schwieriger ist, meine Vorstellungen verständlich zu formulieren, sodass es nicht nur in meinem Kopf Sinn macht. ;-)

Zitat:
Ein Besitzloser büßt Freiheiten ein, [...]

Er büßt vermeintliche Freiheiten ja, Pseudo-Freiheiten.
Ich sehe es vielmehr als Freiheit an, sich aus einem sich ständig wiederholenden, unkontrollierten Prozess zu befreien (Glück - Unglück - Glück - Unglück - ...) bzw. unabhängig von diesem zu leben. Das ist Freiheit.

Zu 100% ist diese Befreiung selbstverständlich nicht möglich, doch die Wahrscheinlichkeit, von Unglück getroffen zu werden, wird dadurch wesentlich minimiert.

Zitat:
Nichts, was ich an Menschen beobachte, spricht dafür, dass es real wäre.

Das kannst du gar nicht abschätzen, weil es bisher noch nie jmd. probiert hat bzw. wir nicht davon wissen, wenn es jmd. probiert hat.

Außerdem glaube ich nicht, dass deine Menschenkenntnis so weit reicht, um derartiges einschätzen zu können.




[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094243 - 25.09.2010, 22:29:50
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Lies Dir bitte noch einmal den ersten von mir verfassten Absatz durch ("Du darfst das jetzt nicht..."). Der zweite Absatz steht schließlich im direkten Zusammenhang mit jenem. Dann müsstest du es eigentlich verstehen.


Ich verstehe es schon, ich finde nur kein wirkliches Gegenargument zu der These, dass Familie glücklich macht. Vielleicht könntest du das noch einmal auf den Punkt bringen.

Zitat:
Er büßt vermeintliche Freiheiten ja, Pseudo-Freiheiten.


Was ist an der Freiheit, leicht von A nach B zu kommen, pseudomäßig?

Zitat:
Ich sehe es vielmehr als Freiheit an, sich aus einem sich ständig wiederholenden, unkontrollierten Prozess zu befreien (Glück - Unglück - Glück - Unglück - ...) bzw. unabhängig von diesem zu leben. Das ist Freiheit.


Man könnte nun darüber diskutieren, ob man sich diesem Prozess denn überhaupt entziehen kann, denn man kann auch ohne Besitz vom Glück oder eben vom Unglück verfolgt sein - würde meiner Meinung nach aber nicht den Punkt treffen, welcher folgender ist: Auch das kann als eine Art Freiheit angesehen werden, das ist allerdings a) subjektiv, d.h. man kann durchaus der Meinung sein, dass Glück und Unglück sowieso auf einen zukommen, ob mit oder ohne Besitz und b) widerspricht dies nicht meiner These, dass man Freiheit durch Besitzlosigkeit einbüßt, denn auch wenn du (deiner Meinung nach, ich denke, viele sehen dies anders) dann noch o.e. Freiheit hast, so hast du doch weniger Freiheiten insgesamt.

Zitat:
Zu 100% ist diese Befreiung selbstverständlich nicht möglich, doch die Wahrscheinlichkeit, von Unglück getroffen zu werden, wird dadurch wesentlich minimiert.


Du stellst hier quasi folgende Formel auf: Je kleiner das allgemeine Risiko, desto glücklicher der Mensch. Welche Umstände außer den theoretischen Ansätzen, die ich als vollkommen widersprüchlich zur menschlichen Natur einstufen würde hast du, die diese These untermauern würde?

Zitat:
Das kannst du gar nicht abschätzen, weil es bisher noch nie jmd. probiert hat bzw. wir nicht davon wissen, wenn es jmd. probiert hat.


Klar. Zum Schätzen benötigt man nicht die 100%ige Übereinstimmung mit der Extremsituation (in diesem Fall völlige Besitzlosigkeit), es reicht doch schon, wenn man sich die Tendenzen ansieht, nämlich Menschen, die nahezu in Besitzlosigkeit leben, die Ärmsten der Armen, die hungern, an Krankheiten leiden und der Natur schutzlos ausgeliefert sind. Ich denke nicht, dass solche Menschen die Tendenz fühlen, glücklich zu sein.

Ich würde sogar sagen, dass es darunter Menschen gibt, die unter der tatsächlichen Besitzlosigkeit leben, der du das wahre Glück zuschreibst. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die nichts haben, nicht einmal Kleidung am Leib, denen nichts gehört, die also in völliger Besitzlosigkeit leben. Frag die mal, ob sie glücklich sind.



[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094269 - 25.09.2010, 22:50:06
Caramelbonbon
Nicht registriert


Antwort auf: Herr Tod

Klar. Zum Schätzen benötigt man nicht die 100%ige Übereinstimmung mit der Extremsituation (in diesem Fall völlige Besitzlosigkeit), es reicht doch schon, wenn man sich die Tendenzen ansieht, nämlich Menschen, die nahezu in Besitzlosigkeit leben, die Ärmsten der Armen, die hungern, an Krankheiten leiden und der Natur schutzlos ausgeliefert sind. Ich denke nicht, dass solche Menschen die Tendenz fühlen, glücklich zu sein.

Ich würde sogar sagen, dass es darunter Menschen gibt, die unter der tatsächlichen Besitzlosigkeit leben, der du das wahre Glück zuschreibst. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die nichts haben, nicht einmal Kleidung am Leib, denen nichts gehört, die also in völliger Besitzlosigkeit leben. Frag die mal, ob sie glücklich sind.



Genau das ist nämlich der Punkt, was soll einen Menschen auf Dauer glücklich machen, wenn er sich von allem löst und NICHTS hat?
Das ganze bleibt irreal und widerspricht dem Menschsein.
Das Unglück,welches man bei Verlust verspürt steht meistens in keiner Relation zu dem Glück, was man wahrscheinlich davor damit hatte.

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094272 - 25.09.2010, 22:53:15
Ringu
Nicht registriert


Zitat:
Ich verstehe es schon, ich finde nur kein wirkliches Gegenargument zu der These, dass Familie glücklich macht.

Bloß weil Familie glücklich macht, was ich im Übrigen nicht abstreiten möchte, bedeutet dies im Umkehrschluss nicht automatisch, dass der "Nicht-Besitz" einer Familie unglücklich macht.

Ich meine, dass die Gesamtheit aller materieller, vllt. auch emotionaler (Wobei ich zu diesem Zeitpunkt zum Punkt Emotionalität in Bezug auf Besitzlosigkeit erstmal keine eindeutige Aussage treffen möchte) Faktoren, von denen wir uns lösen würden, den Aspekt der Familie überwiegen und damit entwerten würde, ums mal drastisch zu formulieren.
Der Mensch übt praktisch Einsicht in die Notwendigkeit.

Zitat:
Was ist an der Freiheit, leicht von A nach B zu kommen, pseudomäßig?

Weil es m.E. keine wirkliche Freiheit ist, da der Mensch durch seine Abhängigkeit von materiellen und emotionalen Besitztümern in seinem Leben immer einem bestimmten Muster, einem bestimmten Pfad folgen wird, der zwangsläufig zu Unglück führt.

Natürlich kann selbst der Besitzlose in Unglück geraten, doch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er in Ärgernisse wie der Besitzende gerät, wie bereits zig mal erwähnt, eben wesentlich geringer.

Zitat:
[...] so hast du doch weniger Freiheiten insgesamt.

Siehe obigen Absatz bzgl. der Pseudo-Freiheiten.

Zitat:
Welche Umstände außer den theoretischen Ansätzen, die ich als vollkommen widersprüchlich zur menschlichen Natur einstufen würde hast du, die diese These untermauern würde?

Umstände?
Falls du auf jene Umstände anspielst, die sich verifizieren ließen, also Dinge, die man im Volksmund als Beweise bezeichnet, muss ich dich enttäuschen; ich kann leider nur meine eigene Meinung diesbezüglich vorweisen.

Der Mensch ist glücklich, wenn er innerlich zufrieden ist. Diese innere Zufriedenheit ist sicherlich immer subjektiv und individuell.
Doch bin ich der festen Überzeugung, dass der Mensch, um so mehr er weiß, dass er unabhängig von Vorgängen lebt, die sein Leben unkontrollierbar beeinflussen könnten, er um so glücklicher ist, weil er eben dies weiß.

Zitat:
[...] die nahezu in Besitzlosigkeit leben, die Ärmsten der Armen, die hungern, an Krankheiten leiden und der Natur schutzlos ausgeliefert sind. Ich denke nicht, dass solche Menschen die Tendenz fühlen, glücklich zu sein.

Diese Menschen haben sich aber nicht freiwillig in Besitzlosigkeit begeben.
Wir diskutieren über Personen, die aber eben dies tun würden. Das ist ein ziemlicher Unterschied.

Und damit verabschiede ich mich auch. Gute Nacht.

P.S:
Antwort auf: Caramelbonbon
und NICHTS hat?

Er hat etwas - seine innere Zufriedenheit sowie sein persönliches Glück, dass niemand nachvollziehen und/oder verstehen muss.







Bearbeitet von Ringu (25.09.2010, 22:57:47)

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094320 - 26.09.2010, 00:28:20
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Ich meine, dass die Gesamtheit aller materieller, vllt. auch emotionaler [...] Faktoren, von denen wir uns lösen würden, den Aspekt der Familie überwiegen und damit entwerten würde, ums mal drastisch zu formulieren.


Wieso sollte er?

Zitat:
Weil es m.E. keine wirkliche Freiheit ist, da der Mensch durch seine Abhängigkeit von materiellen und emotionalen Besitztümern in seinem Leben immer einem bestimmten Muster, einem bestimmten Pfad folgen wird, der zwangsläufig zu Unglück führt.


Die Freiheit, von A nach B gelangen zu können ist ein Pfad, der ins Unglück führt? Ich setze mich jetzt in einen Flieger, weil ich sehr gerne auf einer Insel Urlaub machen möchte. Ich fliege hin, bin da, freue mich. Wo ist hier nun der Pfad ins Unglück?

Zitat:
Doch bin ich der festen Überzeugung, dass der Mensch, um so mehr er weiß, dass er unabhängig von Vorgängen lebt, die sein Leben unkontrollierbar beeinflussen könnten, er um so glücklicher ist, weil er eben dies weiß.


Die Frage war: Wie gelangst du zu dieser Überzeugung bzw. was erweckt für dich den Anschein, dass diese Überzeugung korrekt sein sollte?

Zitat:
Wir diskutieren über Personen, die aber eben dies tun würden. Das ist ein ziemlicher Unterschied.


Du sagst, Besitzlosigkeit führt zu Unabhängigkeit, führt zur Abwendung von Risiken, führt damit zum Glück. Was spielt es da für eine Rolle, wie man die Besitzlosigkeit erlangt hat?

[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094593 - 26.09.2010, 14:48:49
Ringu
Nicht registriert


Zitat:
Wieso sollte er?

Weil der Mensch fähig ist, zwischen mehreren Möglichkeiten und Aspekten abzuwägen und zu entscheiden.
Zitat:
Die Freiheit, von A nach B gelangen zu können ist ein Pfad, der ins Unglück führt?

Das Hotel auf der Insel, in welchem du ein Zimmer reserviert hast, erweist sich als Schabracke. Dieser Eventualität tritt der Besitzlose entgegen, indem er den besitzlosen Weg beschreitet.
Der Mensch folgt, wenn er sowohl materiell und emotional besitzt, einem bestimmten Muster. Dieses Muster lässt sich selbstverständlich nicht detailliert definieren und/oder bestimmen, da es sehr weiträumig ist.

Dieses Muster führt aber zwangsläufig zu Unglück. Der Zeitpunkt des Unglücks lässt sich natürlich nicht näher beschreiben, doch er tritt definitiv ein, ähnlich dem dialektischen Modell "These - Antithese - Synthese".

Das Prinzip: Glück führt zu Unglück; aus diesem Umstand entwickelt sich dann ein neuer Zustand. Dieser wird dann wieder von Glück bzw. Unglück bestimmt, usw. usf.

Zitat:
Was spielt es da für eine Rolle, wie man die Besitzlosigkeit erlangt hat?

Ich sagte, dass die Abwendung von Risiken zu Glück führt, weil eine innere Zufriedenheit bewirkt wird.
Bevor der Mensch sich also freiwillig entscheidet, ein besitzloses Leben zu führen, entspricht er bereits der geistigen Haltung, dass nur Besitzlosigkeit zu langfristigem Glück führen kann.

Über diese inhaltliche, prinzipielle und geistige Haltung verfügt der unfreiwillig in Besitzlosigkeit geratene Mensch nicht. Das ist der Unterschied.


[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2094626 - 26.09.2010, 15:48:05
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Weil der Mensch fähig ist, zwischen mehreren Möglichkeiten und Aspekten abzuwägen und zu entscheiden.


Ja, nur wieso bist du der Meinung, dass das Familienglück überlagert werden würde?

Zitat:
Das Hotel auf der Insel, in welchem du ein Zimmer reserviert hast, erweist sich als Schabracke. Dieser Eventualität tritt der Besitzlose entgegen, indem er den besitzlosen Weg beschreitet.
Der Mensch folgt, wenn er sowohl materiell und emotional besitzt, einem bestimmten Muster. Dieses Muster lässt sich selbstverständlich nicht detailliert definieren und/oder bestimmen, da es sehr weiträumig ist.


Erstens begehst du hier den Denkfehler, dass die bloße Reise direkt mit dem schäbigen Hotel in Verbindung steht, das tut sie jedoch nicht. Die Anreise ist ein in sich geschlossener Vorgang, der nichts mit dem etwaigen Unglück, welches dann erst auf einen wartet, zu tun hat. Sie kann somit keinesfalls als Freiheitseinbuße bezeichnet werden.
Zweitens, wenn nun das Hotel erstklassig ist und ich erholt und ohne Schaden zurückfliege, der Urlaub damit komplett als glückliches Erlebnis abgeschlossen wurde, ist mir nun auch weitergehend kein Unglück geschehen und der gesamte Vorgang war a) nur durch die Freiheit, von A nach B zu gelangen erst möglich und b) ein glückliches Erlebnis.

Zitat:
Bevor der Mensch sich also freiwillig entscheidet, ein besitzloses Leben zu führen, entspricht er bereits der geistigen Haltung, dass nur Besitzlosigkeit zu langfristigem Glück führen kann.


Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, noch bevor ich sie überhaupt beginne, wird sie mir dann, wenn ich sie ausführe gefallen? Was ist das denn für eine Logik?

Und du hast meine Frage überlesen:

Antwort auf: Herr Tod
Die Frage war: Wie gelangst du zu dieser Überzeugung bzw. was erweckt für dich den Anschein, dass diese Überzeugung korrekt sein sollte?


[zum Seitenanfang]  
Re: "Wer besitzt, fürchtet sich automatisch um seinen Besitz [Re: ] - #2095533 - 27.09.2010, 17:17:18
Ringu
Nicht registriert


Zitat:
Ja, nur wieso bist du der Meinung, dass das Familienglück überlagert werden würde?

Weil es anderes Glück gibt, welches eben dies überlagert.

Herr Tod, sicherlich muss eine Sache, die mit materiellen oder emotionalen Entitäten verknüpft ist, nicht automatisch ins Unglück führen. Die Möglichkeit besteht jedoch.
Dieser Möglichkeit begegnet der Besitzlose, in dem er beispielsweise eine solche Flugreise vermeidet. Inzwischen wiederholen wir uns jedoch, insofern schließe ich mich Dir an, dass das Ende der Diskussion erreicht zu sein scheint.

Zitat:
Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, noch bevor ich sie überhaupt beginne, wird sie mir dann, wenn ich sie ausführe gefallen?

Nein, nicht zwangsläufig. Aber ein Mensch, der mit seinen emotionalen und materiellen Besitztümern zufrieden ist, diesen Lebensstil pflegt, wird der bestitzlose Weg wohl wesentlich weniger zusagen, als einer Person, die sich geistig bereits darauf vorbereitet hat, sich eingestellt hat, diese Situation wünscht und akzeptiert.

Zitat:
Die Frage war: Wie gelangst du zu dieser Überzeugung bzw. was erweckt für dich den Anschein, dass diese Überzeugung korrekt sein sollte?

Weil ich einfach der Meinung bin, dass es so ist, wie ich es äußere; der Mensch klammert viel zu sehr an seinen Besitztümern, die automatisch zu Unglück führen. Natürlich ist auch Glück möglich, doch ist dieses kurzfristiges, wird permanent unterbrochen. Wirkliche innere Zufriedenheit wird nur durch materielle (und eventuell emotionale) Unabhängigkeit erreicht. Das ist im Übrigen eine spekulative Behauptung, die ich leider nicht belegen kann, jedoch stark annehme.




[zum Seitenanfang]  
Seite 2 von 3 < 1 2 3 > alle