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Moral & Übermenschentum - #1949151 - 02.03.2010, 14:14:29
Ringu
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Nun, wie der Titel dieses Threads schon andeutet, möchte ich mich mit euch über das Thema Moral auseinandersetzen. Eigentlich dürfte es keinen bereits vorhandenen Thread zu diesem Thema geben, zumindest hat die Suche nichts dementsprechendes ausgespuckt.
Aber zum Thema zurück: Wie F. Nietzsche bereits vor ca. 140 Jahren feststellte, glauben immer weniger westliche Menschen an eine göttliche Existenz, noch leben sie nach christlichen und/oder biblischen Werten & Überzeugungen. Dies ist selbstverständlich nur eine These, welche ich statistisch leider nicht belegen kann, sodass jene folglich bestritten werden kann/darf, jedoch bitte ich dies nicht zum Thema werden zu lassen. Aus diesem Grunde muss man sich meiner Ansicht nach als philosophisch interessierter Mensch die zentrale Frage stellen, ob es denn nun nach eigener Überzeugung & Einstellung noch richtig sein kann/darf, ob es denn nun noch vertretbar ist, an moralische Werte wie Nächstenliebe, Selbstaufopferung, etc. zu glauben bzw. diese tagtäglich zu leben, wenn man an jenes Subjekt, bzw. an die christlichen Vorstellungen eines Gottes, aus welchem jene Brifflichkeiten abgeleitet werden, überhaupt nicht mehr glaubt? Ist es tatsächlich vertretbar, logisch vertretbar, jene Werte als Grundlage unserer heutigen Gesellschaft zu nutzen, wenn die unsrige Gemeinschaft sich in keinem Aspekt mit denen der jüdisch-christlichen & griechischen Gesellschaften überschneidet? Ist dieser Zustand der Selbstverleugnung, der zweifellos existiert, wenn Anhänger, auch wenn sie es womöglich nur unbewusst sind, des Atheismus nach christlichen Wertevorstellungen leben, überhaupt noch halt -bzw. tragbar? Wäre unser Leben demnach nicht eine einzige Lüge? Wir können nicht nach Vorstellungen leben, welche wir nicht als Fundamente unseres Lebens anerkennen, sodass wir uns, meiner Meinung nach, eine neue Moral definieren müssen, eine, die naturwissenschaftlich-historisch (eventuell) Sinn ergibt.
Eine solche Moral hat meiner Auffassung nach F. Nietzsche geprägt, womit wir uns der eigentlichen Thematik des Threads annähern. Dem Gedanken des Übermenschentum. Laut Nietzsche hatte die Beseitigung der Schwachen durch die Starken, der Unfähigen durch die Fähigen, der Dummen durch die Intelligenten, es dem Menschen gestattet, aus dem tierischen Prozess herauszutreten. (Zwischenfrage: Oder war es gar andersherum, dass erst das Zusammenfinden der Menschen zu einer Gemeinschaft, der Dummen sowie der Klugen in jeglicher Form, es dem menschlichen Wesen ermöglicht hatte, dem Tierischen zu entfliehen, in welchem das stärkere Tier das Schwächere reißt & frisst?)
In Verbindung mit der These Nietzsche's, dass erst die Auslöschung des Schwachen den Menschen zum Menschen machte, ergab sich folgende Behauptung: Der Mensch wurde in seiner Selbstverwirklichung, in seinem Willen zur Macht, in seinem Ideenreichtum & seiner geistigen sowie körperlichen Stärke, durch entsprechende christliche Wertesysteme gefesselt. Der Mensch, der sich hätte vollkommen entfalten können, unabhängig des Bereiches, ob es Goethe und/oder Schiller waren, die sich vom damaligen musikalischen Zeitgeist trennten & völlig neuartiges komponierten, oder Hitler und/oder Stalin, die es innen -und außenpolitisch sowie militärisch zu ihrer persönlichen Vollkommenheit gebracht haben, et cetera pp. All diese Menschen, sie wurden in ihrer Kreativität & Machtentfaltung entweder zeitlebens oder im Nachhinein stark beeinträchtigt. Warum? Weil es uns durch christliche Werte nicht gestattet ist, dass zu leben bzw. zu tun, was wir persönlich, unseren eigenen, unabhängigen Vorstellungen nach für richtig & gut halten? Demnach würde die christliche Moral eine Sklavenmoral darstellen, eine Moral, die dem Menschen fesselt & in übertragenem Sinne in Ketten legt.
Oder sind es im Enddefekt überhaupt nicht irgendwelche Wertesysteme, sondern Gefühle wie Mitleid, die es uns zumindest langfristig nicht erlauben, andere Menschen, durch den eigenen Willen zur Macht, zu überflügeln bzw. zu unterdrücken? Wäre es möglich, dass wir uns aufgrund überdimensional wirkenden Emotionen, die uns mit allen Menschen verknüpfen, es uns überhaupt nicht möglich ist, uns vollkommen unseren Ur-Instinkten wie dem Bestreben nach Macht hinzugeben & aktuelle Werte nur eine praktische Ableitung jener übergeordneten Sentimentalitäten sind?
Ich freu' mich auf eine hoffentlich interessante Diskussion. :-)

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Re: Moral & Übermenschentum [Re: ] - #1953179 - 09.03.2010, 09:30:48
Jennyhamster
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Da kan man "in sich" logisch bleiben:

Der "Übermensch" braucht den "Niedermenschen".

Erstens definiert er sich dadurch, denn mit wem soll er sich sonst vergleichen?
Zweitens braucht er eine Aufgabe, da wäre herrschen und lenken ganz gut, und dazu werden die auch gebraucht.

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Re: Moral & Übermenschentum [Re: ] - #1954575 - 11.03.2010, 16:50:49
Ringu
Nicht registriert


Richtig. Mit der Beseitigung des Schwachen durch den Starken meinte ich auch nicht, sämtliche Schwachen, in welchem Sinn und/oder Richtung diese auch immer schwach sein mögen, zu beseitigen, wenn dies denn rein logistisch überhaupt möglich wäre, sondern nur der Schwachen, die den Weg des Starken beschneiden & blockieren.

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Re: Moral & Übermenschentum [Re: ] - #1957381 - 17.03.2010, 10:28:18
DJ Sergey
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Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 505
Ort: Zwischen Bonn und Brühl (NRW)
Moralisch gesehen ist eine solche Idee, nicht vertretbar, jedenfalls in keiner moralischen Lehre, die ich vertreten würde.

Wenn man jetzt diesen Vorschlag gehen würde, würde man sich als Katalysator der Evolution verstehen. Die Entwicklung eines Übermenschen. Doch wird mit dem Eingreifen der Menschen, die Lebensfähigkeit in der Natur nicht überprüft, - problematisch wird dies, wenn die Menschheit dann vor Anforderungen gestellt wird, die der so designte Mensch nicht erfüllen kann, die aber vielleicht der vermeintlich schwächere hätte erfüllen können. Geht man in diese Argumentationrichtung, hätte man damit das Aussterben der Art MENSCH eingeleitet.

Ein anderer Blickwinkel:
Würde man nicht mit der Ermordung der Schwächeren selbst eine Schwäche zeigen? Eigentlich schon, denn die Sozialform, die die Menschen entwickelt haben, lässt Schwächere nicht im Stich, was das Überleben sichert. Ich denke, dass dies im Allgemeinen so ist.


Letztendlich noch ein dritter Gedankengang:
Was wäre Schwäche? Wann steht sie wirklich im Weg?


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"Theology is simply the part of religion that requires brains." - G. K. Chesterton

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Re: Moral & Übermenschentum [Re: DJ Sergey] - #1957967 - 18.03.2010, 08:01:35
Jennyhamster
Nicht registriert


Zitat:
Geht man in diese Argumentationrichtung, hätte man damit das Aussterben der Art MENSCH eingeleitet.


Nun ... es wurde getan und wird getan. Es ist nicht nur eine Legende, die man aus dem Film "300" kennt, es ist wahr:

Das römische Gesetz bis Kaiser Hadrian VERBOT das Aufziehen von missgebildeten Kindern.
In Athen DURFTEN Kinder bis zu 5ten Lebenstag getörtet werden.

Und so weiter und so fort in "älteren Zeiten".

Und heute? In Indien und China werden mehr Mädchen als Jungen abgetrieben, und zwar in dem Sinne, dass sie erst gezeugt werden, dann nachgesehen wird, welches Geschlecht sie haben, und dann wird entschieden ...

Behinderte und/oder schwache Kinder kommen in dem Szenario garnicht vor, die Sache ist dort eindeutig:

Gesunde Jungen: 100 Prozent Geburtschance.
Gesunde Mädchen: 30 Prozent.
Schwache/Kranke/Behinderte Kinder: 0 Prozent.

Obwohl es so gehandhabt wurde und wird, ist die Menschheit nicht ausgestorben.

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Re: Moral & Übermenschentum [Re: ] - #1957975 - 18.03.2010, 08:50:20
DJ Sergey
Famil​ymitg​lied​

Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 505
Ort: Zwischen Bonn und Brühl (NRW)
Antwort auf: Jennyhamster


Obwohl es so gehandhabt wurde und wird, ist die Menschheit nicht ausgestorben.


Schöner Ansatzpunkt, jedoch denke ich, dass es den wie ich oben beschriebenen Fall noch nicht gab. Beziehungsweise die Menschen durch ihre Technische Evolution, die entstandenen Probleme noch gelöst haben.

Antwort auf: Jennyhamster

Gesunde Jungen: 100 Prozent Geburtschance.
Gesunde Mädchen: 30 Prozent.
Schwache/Kranke/Behinderte Kinder: 0 Prozent.


Da sehe ich schon wieder ein Problem: Eine Überbevölkerung von Männer, was unweigerlich zu vermehrter Konkurrenz führt und diese dann in Töten von Konkurrenten führen kann. Ok, das ganze ist sehr zugespitzt, aber stellt euch mal vor diese Praxis würde immer weiterpraktiziert. So die nächsten 100 Jahre.

Ein weiteres Problem in China ist die Ein-Kind-Politik. Also nur ein Kind pro Familie heißt, woran auch die Zahlen, die du genannt hast, auch erklärbar sind. Wer möchte schon als sein einziges Kind ein behindertes Kind, wenn es gesetzlich die Möglichkeit einer Abtreibung gibt? Auch hier kann man die Frage nach der Moral stellen.

Ich glaube, dass eine Mutter sich eher an ein solches Kind binden würde, jedoch auf Druck der Familie meistens abtreiben muss.

Aber dies war eigentlich nicht die Absicht des Themenerstellers, sondern eher das Übermenschtum, was langfristig aus der Tötung der Schwachen entstehen würde.

In diesem Sinne,
viel spaß beim Denken,
DJ Sergey
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Re: Moral & Übermenschentum [Re: DJ Sergey] - #1958320 - 18.03.2010, 19:48:00
Ringu
Nicht registriert


Antwort auf: DJ Sergey
Moralisch gesehen ist eine solche Idee, nicht vertretbar, jedenfalls in keiner moralischen Lehre, die ich vertreten würde.

Ein Anhänger des Atheimus, falls du dich jenem Aspekt angehörig fühlst, dürfte meine Theorie überhaupt nicht mit moralischem Gewissem und/oder moralischen Lehren negieren. Denn es ist absoluter Schwachsinn, wenn man mit Moral/Ehtik argumentiert, jedoch an jenes Subjekt nicht glaubt, aus welchem jene elementaren Grundsätze abgeleitet werden.
Antwort auf: DJ Sergey
Würde man nicht mit der Ermordung der Schwächeren selbst eine Schwäche zeigen?

Inwiefern Schwäche? Explizites, fiktives Beispiel: Ich verfüge über geniale taktische sowie militärische Fähigkeiten. Mit diesen individuellen Möglichkeiten könnte ich meinem Staat & Volk, erstens größeren Lebensraum bieten, würde dem jeweiligen Land eventuelle Rohstoffquellen -reservois einverleiben, würde mögliche Feinde d. Zukunft beseitigen. Doch wodurch werde ich in meinem kriegerischen Bedürfnis beschränkt? Wodurch werden meine eventuellen Fähigkeiten beschnitten? Durch Menschen, die an christlichen Wertesystemen festhalten, die ihr eigenes Leben verleugnen, indem sie eine Glaubensrichtung als Fundament ihres Lebens anerkennen, obwohl sie an jenes Wesen, aus welchem jene Werte abgeleitet werden, überhaupt nicht glauben. Das ist Schwäche. Werte anzuerkennen, die man aufgrund seiner individuellen Denkweise nicht anerkennen dürfte.
Antwort auf: DJ Sergey
was das Überleben sichert

Das Überleben der Schwachen, ja.
Zitat:
Was wäre Schwäche? Wann steht sie wirklich im Weg?

Oben nannte ich bereits ein konkretes Beispiel, und erläuterte, was meiner Meinung nach Schwäche darstellt.

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Re: Moral & Übermenschentum [Re: ] - #1958546 - 19.03.2010, 09:18:36
DJ Sergey
Famil​ymitg​lied​

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Beiträge: 505
Ort: Zwischen Bonn und Brühl (NRW)
Antwort auf: Ringu

Ein Anhänger des Atheimus, falls du dich jenem Aspekt angehörig fühlst, dürfte meine Theorie überhaupt nicht mit moralischem Gewissem und/oder moralischen Lehren negieren. Denn es ist absoluter Schwachsinn, wenn man mit Moral/Ehtik argumentiert, jedoch an jenes Subjekt nicht glaubt, aus welchem jene elementaren Grundsätze abgeleitet werden.

Ich denke nicht, dass dies was mit Atheismus zu tun hat, denn eine Moral oder Ethik hat nichts mit dem Glaube an Gott zu tun. Zum Beispiel versucht Peter Singer mit dem Utilitarismus eine universale Bioethik zu entwickeln, in der meine ethischen Ansichten nicht vertreten werden, aber die ohne einen Gott auskommt. Bei ihm ist vereinfacht ausgedrückt das Zukunftsbewusst sein und der Wunsch von Lebewesen ausschlaggebend fürs Moralische Handeln.

Antwort auf: Ringu

Inwiefern Schwäche? Explizites, fiktives Beispiel: Ich verfüge über geniale taktische sowie militärische Fähigkeiten. Mit diesen individuellen Möglichkeiten könnte ich meinem Staat & Volk, erstens größeren Lebensraum bieten, würde dem jeweiligen Land eventuelle Rohstoffquellen -reservois einverleiben, würde mögliche Feinde d. Zukunft beseitigen. Doch wodurch werde ich in meinem kriegerischen Bedürfnis beschränkt? Wodurch werden meine eventuellen Fähigkeiten beschnitten? Durch Menschen, die an christlichen Wertesystemen festhalten, die ihr eigenes Leben verleugnen, indem sie eine Glaubensrichtung als Fundament ihres Lebens anerkennen, obwohl sie an jenes Wesen, aus welchem jene Werte abgeleitet werden, überhaupt nicht glauben. Das ist Schwäche. Werte anzuerkennen, die man aufgrund seiner individuellen Denkweise nicht anerkennen dürfte.


Hier seh ich in deiner Argumentation bzw in dem Beispiel ein ähnlichen Problem, denn du gehst davon aus, dass Ethik etwas von Gott oder einem höheren Wesen hergeleitet ist. Nicht jedoch sagen wir mal Philosophisches Gedankengut. Ein Großteil der hier vertretenen Werte (gemeint ist Deutschland) finden sich auch in den Weltreligionen, jedoch ist es fraglich ob sie aus den Religionen entstanden sind. Ich für meinen Teil gehe eher davon aus, dass Ethik sich im Zuge der Evolution mit entwickelt hat.

Wie du sicher gemerkt hast, ging meine Erorterung nicht von einem ethischen Wertesystem aus, sondern eher von dem, was wäre wenn in Hinsicht auf eine lange Zeitspanne mit dem Hintergrund der Evolutionstheorie und nicht auf religiöse Ethik und Moralvorstellung.

Ich hoffe, dass diese Ausführungen meinen Ansatzpunkt klarer gemacht haben.

In diesem Sinne,
ich freu mich auf Antworten,

DJ Sergey
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Re: Moral & Übermenschentum [Re: ] - #1958636 - 19.03.2010, 12:08:58
Caffran
Nicht registriert


worum geht es in diesem verdrehten thread eig? kommt mir vor als wurden irgenwelche zitate und anschauungen durch den fleischwolf gedreht und anschließend in kleine verstörende formen gepresst....
für mich hat dieser thread nichts mit moral sondern viel mehr mit rassismus und euthanasie zu tun ..... und wie man beides schön reden kann! - ich kann nur hoffen das ich damit falsch liege ....

Antwort auf: Ringu

Aber zum Thema zurück: Wie F. Nietzsche bereits vor ca. 140 Jahren feststellte, glauben immer weniger westliche Menschen an eine göttliche Existenz, noch leben sie nach christlichen und/oder biblischen Werten & Überzeugungen.


falsch, eine solche tendenz gibt es nicht! zumal ich gern ein zitat von nietzsche sehen würde aus dem das einwandfrei hervorgeht!

Antwort auf: Ringu
Aus diesem Grunde muss man sich meiner Ansicht nach als philosophisch interessierter Mensch die zentrale Frage stellen, ob es denn nun nach eigener Überzeugung & Einstellung noch richtig sein kann/darf, ob es denn nun noch vertretbar ist, an moralische Werte wie Nächstenliebe, Selbstaufopferung, etc. zu glauben bzw. diese tagtäglich zu leben, wenn man an jenes Subjekt, bzw. an die christlichen Vorstellungen eines Gottes, aus welchem jene Brifflichkeiten abgeleitet werden, überhaupt nicht mehr glaubt?


soll das heißen dass Werte wie Nächstenliebe, Selbstaufopferung, etc keinen moralischen wert haben, nur weil sie einer religion entspringen, zumal die religion wohl kaum als ursprung von überhaupt irgendwas gelten sollte? - interessanterweise kommst du ja im folgenden noch zu tollen alternativen, die mit moral ja irgendwie noch viel weniger zu tun haben!

Antwort auf: Ringu
Ist es tatsächlich vertretbar, logisch vertretbar, jene Werte als Grundlage unserer heutigen Gesellschaft zu nutzen, wenn die unsrige Gemeinschaft sich in keinem Aspekt mit denen der jüdisch-christlichen & griechischen Gesellschaften überschneidet? Ist dieser Zustand der Selbstverleugnung, der zweifellos existiert, wenn Anhänger, auch wenn sie es womöglich nur unbewusst sind, des Atheismus nach christlichen Wertevorstellungen leben, überhaupt noch halt -bzw. tragbar?


möglicherweise befinden sich in deinem unmittelbaren dunstkreis nicht größer als 10m im durchmesser ausschließlich atheisten und möglicherweise sind die menschen in diesem umfeld auch deine vorstellung von gesellschaft - nur wäre das wohl eine sehr mickrige welt - wieso sollte unsere gesellschaft in keinem aspekt mehr die jüdische, christliche und griechische gesellschaft überschneiden? - zumal wenn du die altgriechische gesellschaft meinen solltest .... handelt es sich dabei nicht mal um ein religiöses vorbild ....
das genaue gegenteil ist der fall!

Antwort auf: Ringu
sodass wir uns, meiner Meinung nach, eine neue Moral definieren müssen, eine, die naturwissenschaftlich-historisch (eventuell) Sinn ergibt.
Eine solche Moral hat meiner Auffassung nach F. Nietzsche geprägt, womit wir uns der eigentlichen Thematik des Threads annähern. Dem Gedanken des Übermenschentum. Laut Nietzsche hatte die Beseitigung der Schwachen durch die Starken, der Unfähigen durch die Fähigen, der Dummen durch die Intelligenten, es dem Menschen gestattet, aus dem tierischen Prozess herauszutreten.
In Verbindung mit der These Nietzsche's, dass erst die Auslöschung des Schwachen den Menschen zum Menschen machte, ergab sich folgende Behauptung: Der Mensch wurde in seiner Selbstverwirklichung, in seinem Willen zur Macht, in seinem Ideenreichtum & seiner geistigen sowie körperlichen Stärke, durch entsprechende christliche Wertesysteme gefesselt.


offenbar hast du nietzsche da falsch verstanden .... von euthanasie war nie die rede, sondern eher von einer qualitativen evolutionären weiterentwicklung ... in "also sprach zarathustra" gab es auch nicht einen übermenschen am ende .... sondern ein konglomerat aus vielen fehlerhaften menschen dass zusammen den übermenschen bildet ..... und demnach auch gerade ihre schwächen und offensichtlichen fehler einen entscheidenen teil zur vervollkommenung beigetragen haben

die auslöschung der schwachen hat meiner meinung nach in keinem moralischen system etwas zu suchen .... sofern man es moralisches system nennen will! .... im übrigen hat sich erwiesen dass das Regression-to-the-mean-Phänomen sich auch auf die evolutionäre entwicklung auswirkt. demzufolge zwei hochbegabte eltern mit nur einer 15%igen wahrscheinlichkeit ein genauso oder noch begabteres kind bekommen werden. womit an dieser stelle an sich schon klar sein sollte das dein system weder moralisch noch irgendwie sonst sinnvoll ist!

im übrigen hört sich der "wille zur macht" eher nach schopenhauer als nach nietzsche an ...

Antwort auf: Ringu
Der Mensch, der sich hätte vollkommen entfalten können, unabhängig des Bereiches, ob es Goethe und/oder Schiller waren, die sich vom damaligen musikalischen Zeitgeist trennten & völlig neuartiges komponierten, oder Hitler und/oder Stalin, die es innen -und außenpolitisch sowie militärisch zu ihrer persönlichen Vollkommenheit gebracht haben, et cetera pp. All diese Menschen, sie wurden in ihrer Kreativität & Machtentfaltung entweder zeitlebens oder im Nachhinein stark beeinträchtigt. Warum? Weil es uns durch christliche Werte nicht gestattet ist, dass zu leben bzw. zu tun, was wir persönlich, unseren eigenen, unabhängigen Vorstellungen nach für richtig & gut halten?




um himmels willen .... willst du damit andeuten das man hitler und stalin lieber hätte gewähren lassen sollen ... oder ihnen im nachhinein ein denkmal für ihre herausragenden persönlichkeiten erschaffen sollen?



Antwort auf: Ringu
Demnach würde die christliche Moral eine Sklavenmoral darstellen, eine Moral, die dem Menschen fesselt & in übertragenem Sinne in Ketten legt.


genau! der arme hitler kann einem richtig leid tun ......

Antwort auf: Ringu
Oder sind es im Enddefekt überhaupt nicht irgendwelche Wertesysteme, sondern Gefühle wie Mitleid, die es uns zumindest langfristig nicht erlauben, andere Menschen, durch den eigenen Willen zur Macht, zu überflügeln bzw. zu unterdrücken?


also irgendwie wird das für mich immer grotesker zumal das etwas mit moral zu tun haben soll ..... für mich wirkt das eher wie die anleitung zur anarchie, unmoral oder gar rassismus ..... es scheint mir als wolltest du unmenschlichkeiten mit moral gleichsetzen, daher möchte ich dir doch dringend empfehlen das wort moral nochmal nachzuschlagen und deinen geistigen auswurf nochmal zu überdenken .....

Antwort auf: Ringu
Wäre es möglich, dass wir uns aufgrund überdimensional wirkenden Emotionen, die uns mit allen Menschen verknüpfen, es uns überhaupt nicht möglich ist, uns vollkommen unseren Ur-Instinkten wie dem Bestreben nach Macht hinzugeben & aktuelle Werte nur eine praktische Ableitung jener übergeordneten Sentimentalitäten sind?
Ich freu' mich auf eine hoffentlich interessante Diskussion. :-)


möglich wäre es ..... aber bevor wir wieder vollommen und ungehindert nach unseren trieben leben und getreu dem motto .... mit dem willen zur macht .... hirnlose proleten sich mit dem nächstbesten weibchen auf offener straße mit oder ohne gewalt paaren ( denn mit dem willen zur macht gehen ja nunmal auch die naturgesetze des stärkeren und des ersten einher) .... oder unliebsame nebenbuhler gewaltsam aus dem weg schaffen .... bewahre ich mir lieber ein paar einschränkende gesellschaftliche normen ...

Antwort auf: Ringu
Ein Anhänger des Atheimus, falls du dich jenem Aspekt angehörig fühlst, dürfte meine Theorie überhaupt nicht mit moralischem Gewissem und/oder moralischen Lehren negieren. Denn es ist absoluter Schwachsinn, wenn man mit Moral/Ehtik argumentiert, jedoch an jenes Subjekt nicht glaubt, aus welchem jene elementaren Grundsätze abgeleitet werden.


und ich dachte immer moral und ethik hat etwas mit vernunft und nicht mit gott zu tun ....
und um das ganze nochmal abzurunden:

Antwort auf: Ringu
Inwiefern Schwäche? Explizites, fiktives Beispiel: Ich verfüge über geniale taktische sowie militärische Fähigkeiten. Mit diesen individuellen Möglichkeiten könnte ich meinem Staat & Volk, erstens größeren Lebensraum bieten, würde dem jeweiligen Land eventuelle Rohstoffquellen -reservois einverleiben, würde mögliche Feinde d. Zukunft beseitigen. Doch wodurch werde ich in meinem kriegerischen Bedürfnis beschränkt? Wodurch werden meine eventuellen Fähigkeiten beschnitten? Durch Menschen, die an christlichen Wertesystemen festhalten, die ihr eigenes Leben verleugnen, indem sie eine Glaubensrichtung als Fundament ihres Lebens anerkennen, obwohl sie an jenes Wesen, aus welchem jene Werte abgeleitet werden, überhaupt nicht glauben. Das ist Schwäche. Werte anzuerkennen, die man aufgrund seiner individuellen Denkweise nicht anerkennen dürfte.


um das und den rest mal kurz und knapp zusammenzufassen: das gesetz des stärkeren ist die höchste moral .... die individuelle entfaltung geht vor das allgemeinwohl, wobei auch leid und unterdrückung, verstümmelung, misshandlung, erniedrigung, unterwerfung und tod in kauf genommen wird .... getreu dem darwinismus ... das man sich auch der euthansie und eugenik bedienen darf um die schaffung des über*tyrannen* voranzutreiben .... und entgegenstehende verlogene vorstellungen von nächstenliebe und aufopferung für das allgemeinwohl müssen folgerichtig beseitigt werden

wenn ich mir dazu noch einen kleinen kommentar erlauben darf .... find ich hitler dagegen nahezu harmlos!

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