Wieso? Wenn man sieht, wie sorglos viele Menschen mit ihren Lebensmitteln umgehen und den Wert dieser für ihr Leben nicht erkennen, dann ist das schon beschämend. Wieso reden immer alle von Afrika? Auch in unserem Land gibt es genügend Leute, die auf Suppenküchen usw. angewiesen sind und die sich über diese Lebensmittel freuen würden.
Ich finde das nicht beschämend. Es zeugt nicht gerade von sonderlich weitreichendem Denken, aber Scham kann ich dabei nicht empfinden.
Von den "Kindern in Afrika" hab ich genau deswegen gesprochen, weil "alle davon reden", um die (in meinen Augen) Sinnlosigkeit der Aussage zu unterstreichen. Mit einer solchen Aussage ist nämlich niemandem geholfen, sie dient (wie nahezu alle "moralischen" Argumente) nur dazu, Schuldgefühle zu erzeugen.
Wenn ich meinen Teller nicht leer gegessen hab und den Rest ins Klo spüle oder in den Mülleimer werfe, wird dadurch
weder einem Kind in Afrika
noch einem Menschen in einer Suppenküche in Deutschland irgendein Schaden zugefügt.
Genau dasselbe gilt wenn ich mein Leben wegwerfe, denn damit schade ich auch keinem einzigen todkranken Menschen, der gern ein paar Jahre länger leben würde.
wenn man den Wert des Lebens nicht mehr sieht (sehen kann?), dann stimmt die von mir genannte Aussage schon.
Sofern man an einen objektiven Wert des Lebens glaubt und nicht (wie ich) davon ausgeht, dass eine solche Bewertung nur dem Individuum selbst über sein eigenes Leben zusteht.
Jemandem, der seinem Leben keinen Wert zumisst, mit moralisch-manipulativen Argumenten einzureden, er müsse das doch tun, finde ich ebenso vermessen, wie jemandem das Recht auf Leben abzusprechen.
Zum Recht auf Leben gehört für mich auch das Recht auf Suizid.