Ich hab' festgestellt, dass Ausziehen sehr spannend ist. Was mir am Anfang sehr gefehlt hat, waren die ganzen Kleinigkeiten, die bei Mama & Papa eben immer "da" waren: Pflaster für kleine Unfälle, Taschentücher für den ersten Schnupfen, Zahnpasta, Seife, Spüli, Glühbirnen, Handfeger, kurz: all die Dinge, die man nicht oft braucht oder regelmäßig benutzt & die lang' da sind. Und dass die sich nicht von selbst einkaufen, sowas habe ich meist Samstag Abend gegen 9 Uhr festgestellt oder so.
Ansonsten hatte ich die [vermutlich üblichen] Probleme und Umstellungen: Es war furchtbar eigenartig, plötzlich allein zu wohnen, eine ganze Wohnung für sich zu haben & niemanden um sich zu haben. Daran hab' ich mich aber mittlerweile so sehr gewöhnt, dass es mir, wenn ich meine Eltern besuche, manchmal zu hektisch ist - man ist nie einfach allein' & immer springt jemand durch die Gegend. Anfangs hab' ich morgens nach dem Aufstehen als allerallererstes Musik angemacht, damit es nicht so leise ist, aber mittlerweile find' ich's ganz gemütlich :)
Meine Sachen hab' ich anfangs nach & nach mitgenommen, weil meine Wohnung noch renoviert wurde, als ich eingezogen bin - ganz spartanisch mit Matratze, Wasserkocher, ein paar Kleidungsstücken & sonst eigentlich garnichts - was will man anderes machen, wenn das Semester anfängt. Für den "großen" Umzug haben meine Eltern einen Sprinter von Bekannten ausgeliehen, dass hat glaub' so ca eine Tankfüllung & 'nen Kasten Bier gekostet, also durchaus erschwinglich.
Telefon & Internet hab' ich von o2, also einen Vertrag mit Festnetznummer, Telefon-Flatrate & einen Vertrag für monatlich 1000mb Internet - womit ich ganz gut klar komme. Alles in allem kostet beides jeweils knapp 20€ im Monat und hat den Vorteil, dass man unabhängig von der Telekom ist, die für einen einfachen Anschluss im Monat schon unglaubliche 15€ berechnet. Außerdem hätte ich ja auch ein Handy, wenn ich ein Festnetztelefon hätte & für das spar' ich mir bei dieser Lösung die Grundgebühr - was 5 bis 10€ im Monat ausmachen dürfte, und das Geld kann man erfahrungsgemäß auch anderswo immer gut brauchen.
Zum Kochen fehlen mir oft Motivation & Zeit, so dass ich ziemlich oft auf Mensa [die eigentlich echt gut ist, wenn man überall noch ein paar Gewürze draufmacht] oder "Schnellgerichte" wie Nudeln, Reis, Tiefkühlgemüse oder -pizza zurückgreife. Diese ungesundere Ernährung mach' ich aber meiner Meinung nach dadurch wett, dass ich aus finanziellen Gründen vermutlich nur noch halb so viel Süßes wie früher esse & mein Immunsystem ganz toll stärke, indem ich die durchschnittliche Zimmertemperatur um ca 2 oder 3 Grad im Gegensatz zu früher abgesenkt hab'. ^^
Der ganze amtliche Kram war wirklich ziemlich nervig, aber zum Glück sind die meisten Dinge irgendwann einfach geregelt und man kann sich auf das neue Leben konzentrieren. Und irgendwann macht's dann auch Spaß, zuhause weg zu sein. Zumindest war's bei mir so :)