Skeptiker werden immer versuchen, mit den aufregensten Rationalisierungen Dinge, die sie nicht verstehen wollen oder können, in Frage stellen. Jedrr darf eine Meinung haben, einen Glauben, ein Wissen, man zwingt keinem zu etwas, aber sollte auch nicht die, die an etwas glauben, die wissend sind oder außerkörperliche Erfahrungen machten, belächeln oder für dumm erklären, für psychotisch. Das zeigt nur die eigene Unfähigkeit, Unwissenheit und das mangelnde Unvermögen, anzuerkennen, dass es Dinge gibt, die nicht jeder mit seinem irdischen Bewusstseinsgrad und seinem Verstand verstehen kann. Man muss sensibilisiert worden sein, der spirituelle Quadrant muss geöffnet sein, um zu verstehen. Das ist bei manchen nicht der Fall, es dauert noch, jeder entwickelt sich unterschiedlich schnell. Die Bücher sollte man lesen, um besser nachvollziehen zu können.

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Ich glaube, es ist jetzt Zeit, dass die Leute wissen, dass der Tod gar nicht existiert, wenigstens nicht so, wie wir uns das vorstellen. Der Tod ist der Höhepunkt des Lebens, die Reifeprüfung, der Abschied vor einer neuen Begrüßung, das Ende vor einem neuen Anfang. Der Tod ist der große Übergang.

Das Sterbeerlebnis ist fast identisch mit der Geburt. Es ist eine Geburt in eine andere Existenz, die ganz einfach bewiesen werden kann. Zweitausend Jahre lang hatte man Sie dazu ersucht, an die jenseitigen Dinge zu „glauben“. Für mich ist es nicht mehr eine Sache des Glaubens, sondern einen Sache des Wissens.

Jener Tod, von welchen uns die Wissenschaftler überzeugen wollen, existiert in Wirklichkeit überhaupt nicht. Der Tod ist ganz einfach das Heraustreten aus dem physischen Körper, und zwar in gleicher Weise, wie der Schmetterling aus seinem Kokon heraustritt. Der Tod ist ein Hinübergehen in einen neuen Bewusstseinzustand, in welchen man fortfährt, zu fühlen, zu sehen, zu hören, zu verstehen, zu lachen, und wo man befähigt ist, weiterhin zu wachsen.

Wenn Kinder im Koma gelegen hatten und wieder aufwachten, dann fragte ich, ob sie mir erzählen wollten, was sie erlebt hatten. Ein kleines Mädchen sagte zu mir: „Es ist so friedlich dort. Mami und Peter warteten schon auf mich.“ Ich wusste, ihre Mutter war bereits am Unfallort gestorben, aber ihr Bruder Peter war aufgrund seiner schweren Verbrennungen in eine Sonderabteilung gebracht worden. Ich wollte sie nicht berichtigen, und so schwieg ich. Eine der Schwestern rief mich und teilte mir mit: „Dr. Ross, wir haben gerade die Nachricht bekommen, dass Peter vor zehn Minuten an seinen Verbrennungen gestorben ist.“ Und ich erwiderte ganz gelassen: „Ja, ich weiß.“ Nun wusste ich, dass diejenigen, die uns im Tode vorausgegangen sind, uns drüber willkommen heißen und unser Leben mit dem Tod nicht beendet ist.

Es ist wichtig zu wissen, dass jeder einzelne Mensch von dem Augenblick an, wo er den ersten Atemzug tut, bis zu dem Augenblick, wo er sich der Verwandlung übergibt und somit seine physische Existenz beendet, von Geistführern und Schutzengeln umgeben wird, die auf ihn warten und ihm bei der Umwandlung von einem Leben in das andere jenseits des Todes behilflich sind.

Viele Leute beginnen wieder gewahr zu werden, dass der physische Körper nur das Haus, den Tempel oder – wie wir gerne sagen – den Kokon darstellt, den wir nur für eine bestimmte Zeit bewohnen, bis wir uns jener Umwandlung übergeben, die man als den Tod bezeichnet. Und sobald jener Tod eingetreten ist, entschlüpfen wir dem Kokon und bewegen uns frei wie ein Schmetterling. Sobald man frei wie ein Schmetterling ist, das heißt, sobald die Seele aus dem Körper ausgetreten ist, wird einem bewusst, dass man alles wahrnimmt, was an dem Ort des eigenen Todes, im Krankenzimmer, an der Unfallstelle oder dort, wo man seinen Körper verlassen hat, passiert.

Doch in dem Augenblick, wo die Umwandlung stattfindet, ist man niemals allein. Man ist auch im täglichen Leben nicht allein, aber man weiß nichts davon. Doch zur Zeit der Verwandlung werden unsere Geistesführer, Schutzengel und solche Wesenheiten, die wir geliebt hatten und die schon vor uns hinübergegangen waren, uns zur Seite stehen und uns bei unserer Umwandlung behilflich sein. Diese Aussage mache ich – wohl gemerkt – als Wissenschaftlerin. Immer ist jemand als Helfer zugegen, wenn wir jene Verwandlung durchmachen. In den meisten Fällen handelt es sich um die bereits „vorausgegangenen“ Großväter oder Großmütter oder auch um ein Kind, sofern dieses schon gestorben war.

Wenn wir den Körper ablegen, werden wir frei sein von Schmerzen, Angst und allem Kummer – frei sein, wie ein bunter, schöner Schmetterling – dürfen heimkehren zu Gott. Nachdem wir gestorben sind, gelangen wir in den Glanz dieses unglaublichen strahlenden Lichtes, das reine Liebe ist, und es werden uns zwei Fragen gestellt: „Wieviel Liebe warst du in der Lage zu geben und anzunehmen?“ Und die zweite Frage lautet: „Wieviel Dienst hast du an deinen Mitmenschen geleistet?“ Und damit ist gemeint, Dienst an jedem, ohne Unterschiede zu machen.

In dieser Lichtgegenwart, wo uns Mitempfinden, Liebe und Verstehen umgeben, werden wir gebeten, unser ganzes Leben nochmals geistigen Auges an uns vorbeiziehen zu lassen und es zu bewerten, da wir nun nicht länger an den Verstand unseres physischen Hirns angeschlossen sind, der uns im irdischen Körper begrenzt hatte. Wir nehmen nochmals jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat unserer Existenz wahr und erkennen gleichzeitig, was dies bei den Mitmenschen bewirkt hatten. Wir werden nun über unsere Gedanken, Worte und Taten urteilen. Und wir wissen, was wir richtig und was wir falsch gemacht haben. Dann werden wir das spirituelle gesetzt verstehen: „Was du gesät hast, wirst du ernten.“

Sobald wir gestorben sind, können wir drüber vieles herausfinden. Dir wird nur soviel offenbart werden, wie du in der Lage bist zu verarbeiten. Das hängt von deiner Gefühlskapazität und von deinem Stand der spirituellen Entwicklung ab. Deine Erdentaten entscheiden darüber, ob du in der jenseitigen Welt in eine dunklere oder in eine hellere Zone gelangen wirst.

Zwischen unseren verschiednen Inkarnationen haben wir genügend Zeit, uns zu erholen und uns sorgfältig zu überlegen, was es als nächstes für uns zu tun gibt. Wir müssen genauestens überprüfen, was wir uns für dieses Leben vorgenommen hatten und inwieweit wir dieses Ziel erreicht haben. Es wird uns klar, was uns misslungen ist und welchen Aspekt wir vielleicht nicht einmal berührt haben. Wir betrachten all unsere Taten, Worte und Gedanken wie auf einer Fernsehmattscheibe. Hiermit wird uns Gelegenheit gegeben, selbst über uns anstelle eines gestrengen Gottes zu Gericht zu sitzen. Dann entscheiden wir uns, wo und wie wir die ungelernten Lektionen wiederholen können.

Einer meiner jenseitigen Freunde sagte mir einmal, als ich all diese Zusammenhänge noch nicht verstand, dass er sich für ein Leben in Afrika entscheiden wolle, wo er als Kind verhungern werde. Ich sagte: „Du spinnst! Warum suchst du dir ein Leben aus, wo du als Kind verhungern willst?“ Er schaute mich an und entgegnete sehr liebevoll: „Du verstehst nicht. Solch ein Leben würde mein Mitgefühl erweitern.“ Und er fügte hinzu, dass er diese Lektion in seinem vorausgegangenen Erdenleben nicht gelernt habe, denn er hatte kein Mitgefühl für andere gezeigt. Deshalb entschied er sich für ein hartes Leben, um selbst die andere Seite kennen zu lernen.

Das einzige Interesse unserer jenseitigen Freunde an uns ist, dass wir spirituell wachsen. Wenn sie uns bei unserem Wachstum helfen können, sind sie glücklich. Sie versuchen, uns behilflich zu sein, damit wir unsere Aufgaben erfüllen und somit unser Ziel erreichen.

In der jenseitigen Welt schaust du dir vor einer erneuten Rückkehr in ein neues Erdenleben alles an, was du im nächsten Leben dort unternehmen möchtest. Wir haben so viel Zeit, wie wir benötigen, um unser nächstes Erdenleben vorzubereiten. Es muss sorgsam bedacht werden, was aus unseren verschiedenen Leben noch an Karma ausgeglichen werden muss.

Die Hälfte unserer Beispiele betreffen plötzliche, unerwartete Unfälle oder Nahtodeserfahrungen, in denen die Menschen nicht vorhersehen konnten, was ihnen zustoßen würde, wie in jenem Fall von Fahrerflucht, bei dem dem Opfer sozusagen die Beine amputiert wurden. Der Überfahrene sah, als er seinen physischen Körper verlassen hatte, seine amputierten Beine auf der Straße liegen und war sich dennoch gleichzeitig bewusst, dass er in seinem ätherischen, vollkommenen und ganzen Körper beide Beine wieder besaß.
Wenn es sich tatsächlich nur um die Erfüllung eines Wunschtraumes handelte, könnten die Blinden ihre Umgebung nicht bis in alle Einzelheiten richtig beschreiben. Wir haben denn auch wirklich mehrere völlig blinde Menschen befragt, die bereit waren, uns von ihrer Nahtodeserfahrung zu erzählen und sie konnten uns nicht nur sagen, wer zuerst ihr Zimmer betreten und wer bei der Wiederbelebung geholfen hatte, sondern sie schilderten uns darüber hinaus die Kleidung aller Anwesenden bis in minutiöse Details hinein, eine Leistung, zu der ein Blinder, der nur das Opfer seines Wunschdenkens ist, niemals imstande wäre. Wir sehen auf einmal, wie oft wir nicht die ethisch hochstehendste Entscheidung getroffen und wie oft wir unter den Folgern unserer Entscheidung gelitten haben. In diesem Augenblick werden wir wissen, dass die Liebe das absolut einzige ist, das zählt. Alles andere, unsere Leistungen und Auszeichnungen, das Geld, das wir verdient haben oder wie viele Pelzmäntel wir besaßen, ist völlig irrelevant. Wir werden begreifen, dass es nicht wichtig ist, was wir tun. Das einzige, das zählt ist, wie wir es tun, d. h. ob wir es mit Liebe tun.

Manche Menschen, die nicht verstehen, was wir tun, sagen denn auch, wir seien verrückt, psychotisch, wir hätten den Kontakt zur Realität verloren oder sie belegen uns mit den merkwürdigsten Bezeichnungen. Ich sage zu Ihnen: „Ich bin gerne die ganze Zeit psychotisch – wenn Sie Realitätssinn so eng definieren, dass man darunter nur versteht, mit dem Alleralltäglichsten und Allerbanalsten umgehen zu können!!!

Elisabeth Kübler-Ross