Antwort auf: Keemo
Tatsächlich habe ich eher das Gefühl, du interpretierst in meiner Äußerung viel mehr negativ rein, als ich überhaupt widergegeben habe.


Oder aber du hast es einfach so geschrieben.

Antwort auf: Keemo
[...] dass ich was die reinen Lebensunterhaltungskosten betrifft die kommende Höhe von 502€ - in diesem Moment - für ausreichend erachte. Auch für deutsche Verhältnisse und trotz derzeitiger Inflation. Das eine Anpassung/Erhöhung über früher oder später sehr wahrscheinlich nötig sein wird, würde ich ebenfalls so sehen.


Again! Sieh dir doch mal an, wie Hartz IV (sind nur 50 Euro weniger) aufgeschlüsselt wird. Dein Haushaltsplan dazu würde mich interessieren.

Antwort auf: Keemo
Nur bei der Bürgergeld-Auszahlung geht es nun mal eben nicht darum, das man Betroffenen deren Leben bestmöglichst finanziert, sondern oftmals nur darum das Personen eben nicht verhungern oder ihre Wohnung verlieren.


Erzähl das mal meinem Kumpel Otto, der ohne heile Jacke und Schuhe in seinem Zimmer auf dem Boden schläft. Ich bin mir sicher, der wird sich über seinen nicht vorhandenen Internetanschluss direkt dazu äußern und dir mal erzählen, wie erfolgreich er ohne Computer, Handy (inkl. Guthaben) und mit Löchern in der Hose Vorstellungsgespräche vorbereitet. Natürlich ohne Schulabschluss, aber immerhin berücksichtigt Hartz IV ganze 1,61 Euro monatlich für Bildung. 50 Euro mehr im Monat ändern natürlich alles, vor allem während einer Inflation und steigenden Energiepreisen. Ich sehe einen eklatanten Unterschied zwischen bestmöglichem und menschenwürdigem Leben. Wenn diese Gelder ausreichen, dann frage ich mich, wieso sich Menschen dermaßen erniedrigen und Pfandflaschen aus Mülleimern sammeln.

Antwort auf: Keemo
Betroffene können laut Recherche wohl gewisse Sachleistungen beantragen. Weiter unten gibt es wohl auch Ansprüche auf Übergangsbeihilfe, Ausrüstungsbeihilfe, Reisekostenbeihilfe u.s.w. Aber auch hier bezweifele ich, dass es von Seiten des Staates vorgesehen ist, das man große Sprünge ermöglicht. Warum dem so ist, habe ich ja weite oben beschrieben.


Das ist korrekt und gemeinhin auch bekannt. In der Praxis sieht es aber anders aus. Viele Menschen wissen von diesen Hilfeleistungen gar nichts und werden von den Behörden auch nicht aktiv darauf angesprochen (man möchte eben sparen). Dann stecken dahinter lang andauernde Bürokratievorgänge und letztendlich beraten Rechtsbeistände immer wieder Klienten, weil Ämter sich weigern diese Leistungen zur Verfügung zu stellen. Darauf folgen dann Streitigkeiten vor Gericht. Am Ende stellt man dann fest, wie du auch schon angemerkt hast, dass diese Kosten nicht reichen. Wichtige Leistungen sind darin nicht enthalten, was z. B. Schulmaterialien für Kinder betrifft. Auch eine Brille bei Sehschwäche wird nicht bezahlt - tut die gesetzliche Krankenkasse allerdings auch nicht. Heißt also: Hast du eine Sehschwäche und hast am Ende des Geldes noch viel Monat, dann könntest du die eine oder andere Straßenlaterne mitnehmen. Zahnspangen werden auch nicht übernommen. Zumindest übernimmt die Krankenkasse diese Kosten beim ersten Kind zu 80% und bei jedem weiteren zu 90%. Doof nur, dass man beim ersten Kind dann immer noch einfach mal so 400 Euro locker machen muss. Oder wie siehst du das? Diese Gelder sind ja ausreichend. Lieber schiefe Zähne des Kindes oder lieber Lebensmittel auf dem Tisch?

Antwort auf: Keemo
Nicht mal indirekt hab ich behauptet, das dies Menschen 2. Klasse wären. Letzteres hast du aus meiner Aussage einfach mal für dich interpretiert (und mir wiederum unterstellt). Witzigerweise unterstellst du mir zusätzlich noch u.a. das ich sage das jene faul wären, obwohl ich genau eben gerade dies in meinen 2.Absatz widersprochen habe.


Korrekt, das hast du nicht behauptet. Es folgt aber aus dem, was du durch die Blume versuchst mitzuteilen, wenn du meinst, dass man ja nicht allzu viel zur Gesellschaft beiträgt. Genau diese Sichtweise führt doch dazu, dass Arbeitslose als Menschen zweiter Klasse gesehen werden. Deshalb schrieb ich in meiner Aussage auch das Wort indirekt, was darauf hinweist, dass du das nicht genau so geschrieben hast. Ich sehe es so: 2,4% des Bruttoeinkommens fließen monatlich in die Arbeitslosenversicherung. Verdiene ich beispielsweise 2800 Euro monatlich, zahle ich jeden Monat 67,20 Euro ein, damit mir bei Verlust der Arbeit geholfen wird. Auf 20 Jahre Arbeit hochgerechnet sind das über 16.000 Euro, mit denen meine Wiedereingliederung finanziert werden kann. Nun gibt es Branchen, in denen Arbeitnehmer diese Beträge ihr gesamtes Leben lang bezahlen und niemals in Anspruch nehmen müssen. Was macht man nun mit diesem Geld, wenn nicht Hilfebedürftige unterstützen? Jeder Arbeitnehmer ist versichert und zahlt dafür, dass er Hilfe in solchen Situationen erhält und genau so sehe ich Arbeitslose auch. Selbstverständlich darf er dann Ansprüche stellen und hat so einiges zur Gesellschaft beigetragen. Das gilt erst recht, wenn er dann noch für einen Euro morgens aufsteht und Müll sammeln geht.

Antwort auf: Keemo
Auch wenn du es nicht wahrhaben möchtest:
Unsere Gesellschaft basiert nun mal (abseits von Freundschaften, Gruppierungen und familiären Bindungen) grundlegend darauf, das "eine Hand, die andere wäscht" und dem Werteprinzip der gegenseitigen Dienstleistungen folgt. Etwa durch das (beispielhafte) Zusammenspiel, zwischen Ärzten und Sanitäten oder auch nur zwischen Discounter & Zulieferern, oder den Kauf/Verkauf von Waren/Serviceleistungen.

Dies alles (bzw. ein großer Teil aus unseren gesellschaftlichen Zusammenleben) beruht nun mal auf der Existenz von Jobs oder ggf. ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Vllt kannst du mir ja Gegenbeispiele nennen; ich lasse mich gerne überzeugen.


Wo sagte ich, dass ich das nicht wahrhaben möchte? Was soll mir das denn nun sagen? Was haben denn nun Geschäftsbeziehungen zwischen Zulieferern und Discountern mit den armseligen Geldern Arbeitsloser zu tun? Der Kontext geht hieraus nicht hervor. Prinzipiell kann ich nur sagen: Nicht alles, was nun mal so ist, muss auch so hingenommen werden. Seit Jahrtausenden basiert unsere Gesellschaft nun mal auf der Ausbeutung anderer Menschen.

Antwort auf: Keemo
Letzt genannte Personengruppen sind anbei tatsächlich etwas "höher gestellt" in Form möglicher Auszahlungen zum Burgergeld, da zu einem der mögliche Zusatzverdienst höher ausfällt, anderseits auch bei Maßnahme-Teilnahme eine höhere Auszahlung möglich ist.


Wenn ich das schon lese...

Antwort auf: Keemo
Ich bitte dich, das kann doch nicht dein Ernst sein - das du zu mir nur aufgrund einer anderen Meinung unterstellst, das ich jene Betroffene anspucke?


Das war eine Metapher. Ich glaube nicht, dass du auf die Straße gehst und den Menschen ins Gesicht spuckst. Und das hat auch nichts mit einer anderen Meinung zu tun. Dass diese Gelder extrem knapp bemessen sind ist ein Fakt und keine Meinung und den versuchst du hier gerade zu widerlegen. Ich hatte oben darauf hingewiesen, dass du mir deinen Haushaltsplan zum Umgang mit diesem Geld ja mal vorstellen kannst.

Antwort auf: Keemo
Das Menschen gerne oftmals mehr Geld als vorhanden haben wollen, ist jetzt nichts Neues. Aber es soll ja auch Menschen geben, die sagen; "Das wenn der Staat diese Menschen glücklicherweise mit unterstützt (was absolut richtig ist), es ebenfalls bei einer Summe X bleiben sollte". Alles weniger dramatisch, als was du mir hier versuchst an Böswilligkeit vorzuwerfen. :-)


Ich glaube, meinen letzten Beitrag hast eher du nicht verstanden. Es geht hier nicht einfach mal darum, einfach nur mehr Geld haben zu wollen, sondern um existenzielle Nöte, gegen die man eigentlich eine Versicherung hat. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Aber hey, alles weniger dramatisch als ich hier versuche vorzuwerfen. Dein Menschenbild darfst du gerne behalten und ich akzeptiere es, aber du musst sehr wohl damit rechnen, dass das nicht jedem gefällt und du -bei solchen Aussagen- nicht nur Zuspruch erhältst.
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