Guten Abend, :-)

ich "versuche" :P mich mal kurz zu halten.

Mein "Wissens"-stand:

So wie ich das googlen konnte beträgt der aktuelle Satz 449€; der neue 502€. Dieser dient wohl als reinen "Lebensunterhalt", wovon man aber Strom ggf. Fahrtkosten, samt Lebensmitteln & Co (Internet, Kleidung o.ähnliches) selber bezahlen muss. Die Miete, inklusive (einen größeren Teil?) der Wärme/Heizkosten wird wohl i.d.R separat übernommen. Dazu scheint es zusätzlich eine Rundfunk-Befreiung zu geben, welche man aber ggf. selber beantragen muss. Ein möglicher Monatsfahrkartenpreis, sofern man ohne Auto unterwegs ist, scheint auch günstiger, samt Vergünstigungen für Museen o.ä. welche möglich sind. Eventuell sind auch andere mögliche Einmal-Boni; wie etwas Geld für eine Ersteinrichtung oder Zuschüsse für medikamentöse Aufwendungen/Schulbedarf zugänglich.

Das nicht jeder von den Arbeitssuchenden "faul" ist und ggf. ebenfalls auch viele andere Umstände einem auch Selbst in die Situation bringen können ist nachvollziehbar. Sei es eine mögliche kommende Erwerbsunfähigkeit, oder andere (nicht immer unbedingt selbstverschuldete) Gründe. Die Sendungen die man ab und zu im TV zu Gesicht bekommt & welche öfters mal abstruse Konstellationen/Familienverhältnisse zeigen, wird man sicherlich in der einen oder andere betuchten Form im eigenen Freundeskreis/der Verwandtschaft finden. ,

Ein für mich wichtiger Knackpunkt ist jedoch nach wie vor; folgende Gegebenheit:
Auch wenn es wirklich nicht viel für die Betroffenen ist - ist es etwas, was diese (hoffentlich) weder verhungern; noch ihr Dach über dem Kopf verlieren lässt. Mehr schlecht als recht - aber umsetzbar. Tatsächlich wird man mit solchen geringen Summen maximal haushalten müssen. Anders gehts vermutlich auch nicht. Große Sprünge darf man von besagten Lebensunterhalt nicht erwarten; sollte aber m.M.n. auch gar nicht möglich sein (siehe weiter unten).

Kurze Abgrenzung:
Ich für meinen Teil, denke mir ebenfalls das Arbeit sich insofern lohnen sollte; das Arbeitnehmer auch von ihren Lohn -ausnahmslos immer ! - besser dargestellt sein sollten, als Personen die auch widerwillig in diese Situation gerutscht sind. Irgendwo muss es eine gewisse Grenze geben, damit eigene Arbeit auch entsprechend "wertgeschätzt" wird und werden kann. Sind wir ehrlich zueinander: Am Ende basiert der größte Anteil an Wertschätzung nun mal basierend auf dem Umstand, was du am Ende dem Lohnzettel zu stehen oder ggf. an Steuern abdrücken darfst. :P

Trotzdem stimme ich insoweit soweit zu, das u.a. aufgrund der derzeitige Inflation/Umstände; besagte Grenzen für immer mehr Menschen verschwinden; vor allem im Mindestlohn-Sektor. Denn auch der oftmals von vielen Firmen ach so tolle, beworbene Mindestlohn für betreffende Arbeitnehmer/Bewerber ist meiner persönlichen Ansicht sicherlich nichts Gutes. Es ist einfach vorhandene Gesetzgebung; wird aber viel zu oft damit angepriesen, als wäre dies etwas wirklich Tolles oder gar etwas Rühmliches. Getreu dem Motto: "Schön das ihr euch an die Gesetze hält". :x

Wie schaut es woanders aus?
Als direkten Vergleich zum Bürgergeld, möchte ich eigentlich gerne vor Augen halten wie es u.a. in anderen mehr oder weniger nahen Staaten (mit ähnlichem Systemen dieser Art) aussieht:

USA:
Sozialleistungen auf 5 Jahre beschränkt, mehr als 2 Jahre hintereinander = keine Auszahlung. Danach greifetu.a ein Teil aus der ObamaCare/externe Vereine
Frankreich:
Zuerst Beihilfe zur Weiterbeschäftigung (Ersatzeinkommen). Ohne ausreichende Einkünfte kommt RSA. (Revenue de solidarité active) in Frage. Alleinstehende 545,48 Euro, Alleinerziehende mit einem Kind 818,12 Euro, wobei gewisse andere Kosten zum Leben um einiges höher sind.
Italien:
Es existiert eine 1300€ Deckelung. Mehr als 2 Jahre sind nicht möglich. Allgemeine Sozialhilfe gibt es nicht.
England:
Grundsicherung für Menschen, die wegen einer Krankheit oder Behinderung arbeitsunfähig sind. Wird dort Employment and Support Allowance genannt. Diese liegt bei ca. 85€/Woche.
Spanien:
Arbeitslosengeld; allerdings existiert dieses für maximal zwei Jahre. Eine Grundsicherung ist möglich, sofern der Arbeitslose über keine sonstige Einkünfte verfügt; welche 75 Prozent des geltenden Mindestlohns überschreiten. Also auch recht mau.
Polen:
Das Arbeitslosengeld beruht auf den Anspruch der sich aus einer Erwerbstätigkeit ergibt. Ein System der Arbeitslosenhilfe oder eine ähnliche Grundsicherung gibt es nicht. Es gibt eine Art Sozialhilfe, welche sich jedoch auf 140€ im Monat beschränkt.

Am Ende kann und könnte man sich darüber austauschen, was davon nun "besser wäre". Ich glaube aus dem Vergleich hinaus ist aber eigentlich nichts davon "überhaupt erstrebenswert". Jedoch wenn es um Dauerhaftigkeit geht, ist das Bürgergeld "beständiger und ausdauernder" im direkten Gesamtvergleich ausgewählter Staaten. Es ist keineswegs das Maximum, aber auch nicht dessen was zeitlich begrenzt woanders stattfindet und nicht positiverweise im gleichen Maßen individuell für Betroffener zugeschnittener sein könnte.

Sieht man es wirklich knallhart:
...muss man sich durch den Kopf gehen lassen, das jene Personen aus dem Bürgergeld (trotz möglichen Arbeitswillen) wenig für die Gesellschaft machen können. Unabhängig ob gewollt, oder nicht gewollt - spülen sie den Staat erstmal keinen "Gewinn" ein, ggf. können einen Rückgewinn als möglichen Ausgleich i.d.R. nicht leisten.

Nimmt man sich die Beispiele zu Gute, ist man aufgrund dessen im direkten Länder-Vergleich sogar recht "okay" gestellt. Meiner Meinung nach sollte das Bürgergeld keineswegs höher eingestellt sein, als der kommende/zukünftige Satz an Lebensunterhaltungskosten. Von daher finde ich auch die zukünftigen 502€ als reine Lebensunterhaltungskosten, samt anderer Boni für Betroffene als >>> Unterstützung <<< für den weiteren Verlauf (zumindest bisher) mehr als zuträglich. Tatsächlich gehöre ich zu den Personen die sagen, das hier eine gute (wenn auch nicht perfekte) Grenze schon lange erreicht ist, für Personen die nicht allzu viel an dem "gesellschaftlichen Beitrag" aus welchen Gründen immer auch leisten können.

In diesem Sinne:
Warnung! Spoiler!
Wenn du Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, ein Platz zum schlafen hast -
bist du reicher als 75% der Erde.... :-|