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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Martini Sprite] - #3205786 - 21.11.2022, 19:21:11
Professor James Moriarty
​Lord of Crime

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Beiträge: 1.632
Dass das System Hartz 4 in seiner jetzigen Fassung absolut gescheitert ist, ist bereits seit 15 Jahren bekannt. Anstatt dieses System schon damals zu reformieren, trug man es weiter vor sich hin. Dafür verantwortlich war die Partei, die heute eine Reform gemäß Entwurf verhindert. Durch das System ist man gezwungen jede noch so wirklich unzumutbare Arbeit anzunehmen, da man sonst mit Sanktionen zu rechnen hat. Hier wird nicht auf Bildung gesetzt, sondern Hauptsache aus dem Bezug raus. Dass man dadurch aber unter Umständen nur mit Hartz 4 aufstocken muss, ist dabei unerheblich. Denn die Statistik ist poliert, macht sich gut und man kann sagen: So viele Menschen sind nun in Arbeit. Absolute Spitze, wenn man diese Statistiken besser begutachtet, findet man aber die Wahrheit. Denn als 'in Arbeit' gelten Leistungsempfänger, die sich gerade in einer Maßnahme befinden. Als 'in Arbeit' gelten diejenigen, die aufstocken müssen und es dennoch nicht bis zum Monatssende reicht.

Will man sich heute weiterbilden und auf dem zweiten Bildungsweg etwas tun, um attraktiver für den Arbeitsmarkt zu sein darf man sich vom Jobcenter anhören, dass das nicht zielführend sei und man sich um eine Arbeitsstelle bemühen soll. Wäre es aber nicht einfacher eine gute Arbeit zu finden, wenn man sich durch einen besseren Bildungsstand auf mehr offene Stellen bewerben könnte, die eine Arbeitsaufnahme durchaus leichter machen würden. Insofern sollte man dafür Sorge tragen, dass wir es möglich machen jedem eine gute und gerechte Ausbildung zu ermöglichen, was aber mit diesem System nicht gegeben ist.

Darüber hinaus ist eines der größten Probleme und dafür kann niemand die derzeitige Regierung verantwortlich machen, die Bildung. Dazu zitiere ich gerne Frau Stark-Watzinger: "Wenn sich herausstellt, dass die Leistungen unseren Grundschüler seit mehr als zehn Jahren immer schlechter werden. [...]''

Mitunter kann dafür eindeutig Hartz 4 verantwortlich gemacht werden. Wer gut betucht ist, der schickt sein Kind in die teure Schülerhilfe. Die machen dann ein gutes Abitur, gehen studieren und schon wieder ein Handwerker weniger. Ändert aber nichts daran, dass bereits 1/5 aller Kinder nicht mal mehr den Standard beim Lesen und Rechnen erreicht. Im Umkehrschluss lässt sich also beobachten, dass wir ein selbstgemachtes Problem weiterhin unbeachtet lassen, Menschen die irgendwann in der Lage gewesen sind hart zu arbeiten und sich eine Rücklage zu bilden - diesen nicht gönnen können - weil das wäre ja unfair , aber im gleichen Zug verlangen, dass man alles mit sich machen lassen muss, ist wirklich ein hartes Stück. Schaut man sich an, wie viele Menschen in Deutschland (Muttersprachler) heute nicht mehr in der Lage sind richtig Lesen und Schreiben zu können, so wäre es nur folgerichtig dafür zu sorgen, dass man Kindern die in ärmeren Verhältnissen leben - die nichts dafür können - nicht nur die Möglichkeit gibt, wieder einen guten Bildungsstand zu erwerben, sondern auch die Teilhabe am normalen Leben zu ermöglichen.

Was bedeutet das konkret:
Von einem Hartz-4 Regelsatz ist keine Familie in der Lage mit dem Kind ordentlich eine Freizeitgestaltung durchzuführen, da es wirklich auf jeden Cent ankommt. Auch eine Änderung und Erhöhung des Regelsatzes durch Bürgergeld, wird dieses Problem nicht beseitigen. Im Gegenteil - die Erhöhung von 53€ ist gerade einmal der Inflationsausgleich, welcher so hoch ist, wie noch nie. Wenn die Butter 3,99€ kostet, haben wir etwas falsch gemacht. Bereits am Beispiel der Butter wird deutlich, dass durch Hartz 4 auch Bereiche wie eine gesunde Ernährung nicht beigebracht werden können, was dann zwangsläufig zum nächsten Problem führt - Gesundheit. Etwa jedes sechste Kind ist in Deutschland übergewichtig oder adipös. Bei den 11-13 Jährigen sogar schon jedes fünfte. Dass dies im Umkehrschluss noch mehr gesundheitliche Folgen auslösen kann und unser Gesundheitssystem belastet, sollte jedem klar sein, der sich mit diesem Thema annähernd auseinander setzt. Wer nun also die Argumente aufführt, dass der Arbeitnehmer ja das Leben des Leistungsempfängers bezahlt und auch seine Gesundheitsvorsorge mag zwar mit dem Punkt der Bezahlung recht behalten, aber verkennen, weshalb er selbst daran Schuld ist. Und ja, ich erlaube mir genau solchen Menschen die Schuld dafür zu geben. Denn bis auf wenige Ausnahmen sind es genau diese Menschen, die Hartz 4 Empfänger auf eine Art und Weise abwerten, die einfach nur ekelhaft ist.

Wenn Personen die keine Ahnung haben, wie es sich als Leistungsempfänger lebt, genau diese verurteilen - dann ist irgendwas verkehrt gelaufen. Ich mag nicht bestreiten, dass es Menschen gibt, die das ausnutzen und sich durch Betrug ein gutes Leben machen und dafür nicht arbeiten gehen. Allerdings haben wir hier bereits das Wort - Sozialleistungsbetrug - dafür gibt es wiederum Stellen, die dafür Sorge zu tragen haben, dass das eben nicht passiert. Was geschieht stattdessen, es werden alle Leistungsempfänger über einen Kam gescherrt. Ich habe zwar einige Punkte eingebracht, die vielleicht im ersten Moment nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben - aber genau da fängt es wieder an - es hat etwas damit zu tun, denn das ist der Teufelskreis. Bildung ist die Lösung dafür, dass wieder mehr Menschen in Arbeit kommen und ihr Leben nicht durch staatliche Hilfen bestreiten müssen und wirklich nur die, die nicht anders können als in einer Grundsicherungssituation leben zu müssen, damit leben. Eine Grundsicherung bedeutet aber nicht, dass wir diese Menschen in Armut leben lassen müssen.

Durch die Komponente Menschen müssen in Arbeit gehen, statt sich um eine Ausbildung bemühen zu können, sorgt dafür, dass wir weiterhin eine prekäre Arbeitsmarktsituation haben. Insofern wäre es fatal, wenn man weiterhin nur darauf schaut wie unfair die Reform wäre, sondern eher versuchen jetzt noch eine Wende zu erreichen die es ermöglicht, dass wir in 30 Jahren selbst den Großteil der Fachkräfte stellen können und es keine Unterschiede macht, ob jemand auf dem Land oder in der Großstadt lebt. Denn so können wir eine Vernetzung erreichen, die wirklich überall auch hin reichen wird. Machen wir mit dem bisherigen System weiter, dann können wir nur noch zusehen, wie sich unser Land zurückbildet. Wer soll die Infrastruktur aufbauen, wenn wir keine Fachkräfte haben, die dafür ausgebildet wurden entsprechende Dinge in die Tat umzusetzen.

Um nochmal klar und deutlich zu machen, weshalb wir gerade jetzt und heute mehr auf die Bildung setzen müssen und das Bürgergeld genau das ermöglicht zitiere ich aus dem Gesetzesentwurf:

Zitat:
Im August 2022 erhalten rund 5,4 Millionen Menschen in Deutschland Leistungen der
Grundsicherung für Arbeitsuchende. [...] Dazu gehören Langzeitleistungsbeziehende, Alleinerziehende, Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Geflüchtete, aber auch Beschäftigte und Menschen, die vorübergehend hilfebedürftig sind.
Wie kann das sein. Hartz 4 soll doch dafür Sorgen den Anreiz zu schaffen, dass Menschen arbeiten gehen wollen? Warum müssen also genau solche Menschen nun auch auf Hilfe der Grundsicherung in Anspruch nehmen, das dürfte nach der Logik gar nicht passieren.

Zitat:
Die Jobcenter unterstützen zielgerichtet die rund 3,8 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten bei der Arbeits- und Ausbildungsmarktintegration.
So sollte es sein, aber ist es nicht. Und davon können viele Leistungsbezieher berichten.

Zitat:
Der Arbeitsmarkt ist insgesamt in einer guten Verfassung. Die Zahlen zeigen aber auch, dass Langzeitarbeitslose von dieser positiven Entwicklung oft nicht profitieren können. Hinzu kommt, dass die COVID-19-Pandemie den strukturellen und digitalen Wandel in der Arbeitswelt noch einmal beschleunigt hat,
wodurch Menschen ohne Berufsabschluss noch geringere Chancen auf eine nachhaltige
Integration in Arbeit haben.
Es wird also genau die Reform verhindert, die es vielleicht schaffen könnte genau diese Menschen aus dem Bezug zu holen, weil sie Möglichkeit bekommen sich entsprechend weiterzubilden und so wieder attraktiv für mögliche Arbeitgeber zu sein. Paradox. Denn genau folgendes ist enthalten:

Zitat:
Die Einführung des Bürgergelds begründet eine bedeutende sozialpolitische Reform: Menschen im Leistungsbezug sollen sich stärker auf Qualifizierung, Weiterbildung und Arbeitsuche konzentrieren können, die Potenziale der Menschen und die Unterstützung für eine dauerhafte Arbeitsmarktintegration sollen stärker im Fokus stehen.


Dies nur einige Punkte aus zwei Seiten Gesetzesentwurf, welcher insgesamt 148 Seiten hat.

Zitat:
Lebenslauf mit ständigen Jobwechsel ist meist auch eher negativ.
Karrierecoaches sehen das anders. Man sollte um beruflich weiterzukommen alle drei bis fünf Jahre seinen Job intern oder extern wechseln. Gerade dadurch hat man die Möglichkeit, dass man seine Arbeitskraft nicht unter Wert verkauft, weil man so auf diverse Erfahrungsbereiche zurück blicken kann und diese entsprechend auch gewinnbringend für den neuen Arbeitgeber einsetzen kann. Wer allerdings über Jahrzente im selben Unternehmen bleibt nimmt sich selbst die Chance, auf Basis seines Können sein Gehalt entsprechend seiner Leistung nach oben hin zu bessern. Wer aus Angst seinen Job zu verlieren seine Arbeitskraft unter Wert verkauft, sollte nicht Leistungsempfängern dafür die Schuld geben, denn die trägt man ganz alleine.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: lutz39] - #3205810 - 21.11.2022, 21:27:05
Subsilver
​Lord Subsilver von Knud.

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Antwort auf: lutz39
Das Problem ist, dass vor allen ältere Arbeitgeber wenig Handlungsspielraum haben. Entweder ich nehme das vergleichsmäßig niedrige Gehalt hin und bleibe im Job oder ich lege es drauf an, mich gegen Vorgesetzte/Konzernchefs aufzulehnen und den Wert meiner Arbeit einzufordern. Kurz vor der Rente hat man oft keine wirkliche Chancen, um gegen lebensfremde Konzernchefs anzukämpfen(öffentliche Äußerungen liegen meist weit entfernt von den realen Umsetzungen) und Betriebsräte haben oft auch keinen wirklichen Einfluss, wenn kein Tarifvertrag besteht. Lebenslauf mit ständigen Jobwechsel ist meist auch eher negativ.
Ich persönlich bin auch gegen ein Bürgergeld, wenn es wenig Anreiz für Arbeitswillige gibt. Ich sehe zwar vor allen den sozialen Kontakt noch als großen Vorteil, den ein Arbeitnehmer hat, aber wenn ich fast gleiche Leistung fürs nichts tun bekomme, dann kann es nur ein nein zum Bürgergeld geben.


Deine Aussage spiegelt aber genau das wieder was eben Phase ist, weil man keine andere Handhabe hat. Ich finde die Ansätze beim Bürgergeld toll das man nicht mehr bis auf das Messer vermittelt sondern auch etwas mehr Wert auf Qualifikation legt.

Bei der Verhandlung hat man dadurch die Pistole auf der Brust und ist entsprechend in einer unfairen Verhandlungsposition. Das Problem ist nicht das Bürgergeld, sondern einfach dieser Niedriglohnsektor und die Ausbeutung auf den das aktuelle System ausgelegt ist.


Bearbeitet von Subsilver (21.11.2022, 21:27:16)
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Subsilver] - #3205838 - 22.11.2022, 08:12:59
root

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Antwort auf: Subsilver
Bei der Verhandlung hat man dadurch die Pistole auf der Brust und ist entsprechend in einer unfairen Verhandlungsposition. Das Problem ist nicht das Bürgergeld, sondern einfach dieser Niedriglohnsektor und die Ausbeutung auf den das aktuelle System ausgelegt ist.


Genau so ist es. Das Problem ist der Niedriglohnsektor und nicht das Bürgergeld an sich. Dieser Niedriglohnsektor ist eine direkte Folge von Hartz IV, wie allgemein auch bekannt ist. Dass in Berufen, die keine Schul- oder Berufsbildung voraussetzen, weniger gezahlt wird als in anderen finde ich sogar noch ein Stück weit nachvollziehbar. Friseure beispielsweise arbeiten aber ebenfalls für den Mindestlohn - trotz abgeschlossener Berufsausbildung. Köche z. B. gelten in der Regel auch als Geringverdiener, haben eine hohe Arbeitsbelastung und Restaurants müssen einen weiten Spagat zwischen möglichst geringen Preisen und möglichst hoher Bezahlung der Mitarbeiter machen. Warum sollten Arzthelferinnen auch mehr von den Praxiseinnahmen erhalten? Der Gott in weiß gilt doch als Spitzenverdiener.

Dann gibt es noch die Berufe, für die man weder Schul- noch Berufsausbildung benötigt. Die sind praktisch alle schlecht bezahlt (durchschnittlich 20.000 Euro brutto im Jahr). Viel wichtiger ist doch die Frage, was die Menschen dazu veranlasst, solchen Berufen nachzugehen. In der Regel ist es die fehlende Schul- oder Berufsausbildung, wofür man meiner Meinung nach das Bildungssystem verantwortlich machen kann. Viele Bildungsangebote sind einfach teuer und nicht für jeden bezahlbar. Arbeitsuchenden werden solche Bildungsangebote oft gänzlich verweigert. Meiner Meinung nach muss dafür gesorgt werden, dass jeder in Deutschland einen allgemeinbildenden Schulabschluss macht und anschließend eine weiterführende Schule besucht oder eine Berufsausbildung beginnt. Es gibt immer mehr Schulabbrecher, was zeigt, dass der Trend in eine andere Richtung geht. Deshalb mache ich neben Hartz IV auch das deutsche Bildungssystem für diesen Niedriglohnsektor verantwortlich. Man hat Angst vor Problemen, die seit Jahren bestehen, schiebt sie aber dem noch nicht einmal eingeführten Bürgergeld zu.

Nur was macht man mit Berufen wie den Koch oder Friseur? Damit dort bessere Löhne gezahlt werden können, müssten die Preise dramatisch steigen. Versucht ein Betrieb das aber, kann das dazu führen, dass er auf dem Markt abgehängt wird, weil andere günstiger sind. Nicht jeder kann sich einen Friseurbesuch für 100 Euro leisten. Aus Sicht der Arbeitgeber sieht es schwierig aus, denn um diese Mitarbeiter besser bezahlen zu können, müssen die Preise steigen. Wie sollen sie das sonst auch finanzieren? Wir Verbraucher wollen möglichst wenig bezahlen und wären die ersten, die sich darüber beschweren würden, wenn die Preise steigen. Möchten wir mehr zahlen, müssten unsere Löhne steigen, sodass auch unsere Kaufkraft steigt. In diesen Teufelskreis sollte die Regierung regulierend eingreifen, was die große Koalition nicht hinbekommen hat. Ich glaube auch nicht, dass die Ampel hier eine Lösung einbringen wird.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: root] - #3205863 - 22.11.2022, 16:41:46
Systm
Nicht registriert


Wie ich gelesen habe, hat man sich nun beim Bürgergeld geeinigt.

- Schonvermögen wurde für eine Person von 60.000€ auf 40.000€ verringert (15.000€ für jede weitere Person)
- Karrenzzeit wurde von 2 auf 1 Jahr verringert
- Vertrauenszeit von 6 Monaten wurde komplett gestrichen

Wenn ich mir diese Änderungen so anschaue, frage ich mich ernsthaft, was genau der Plan der CDU/CSU war? Das Bürgergeld wurde jetzt minimal verschlechtbessert und schon ist die CDU/CSU zufrieden. Ganz ehrlich: dann hätte man das Bürgergeld auch so lassen können, wie es war! Wegen solchen Kleinigkeiten, so einen riesigen Aufstand zu machen und das Bürgergeld zu blockieren, war aus meiner Sicht absolut unnötig.

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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: ] - #3205869 - 22.11.2022, 18:00:57
A Monster Calls

Registriert: 04.11.2017
Beiträge: 708
Ort: BaWü
Kleinigkeiten? Ich glaube du hast keinen Bezug zur Realität, oder?
Schonvermögen wurde um 20.000 Euro gekürzt.
Die Kartenzeit wurde halbiert.
Und die Vertrauenszeit, die quasi das Herzstück des Bürgergeldes war, wurde gestrichen.

Und du sprichst von Kleinigkeiten?
_________________________
Bis denne
Luca :-)

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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: A Monster Calls] - #3205870 - 22.11.2022, 18:49:49
Systm
Nicht registriert


Antwort auf: A Monster Calls
Kleinigkeiten? Ich glaube du hast keinen Bezug zur Realität, oder?
Schonvermögen wurde um 20.000 Euro gekürzt.
Die Kartenzeit wurde halbiert.
Und die Vertrauenszeit, die quasi das Herzstück des Bürgergeldes war, wurde gestrichen.

Und du sprichst von Kleinigkeiten?

Ganz ruhig, mein Freund. Atme erst einmal tief durch und entspann dich! Gerne kannst du auch Meditieren, um zu entspannen.

Ja, es wurde alles nur halbiert. Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Man hätte das Bürgergeld auch einfach so lassen können, wie es war, denn es war ziemlich gut gewesen (außer der jämmerliche Regelsatz von 502€, den hätte man durchaus auf 700€ erhöhen können).

Kaum ein ALG 2 Empfänger besitzt 40.000€, 60.000€ oder ähnlich. Ich habe vorhin ein Interview mit einem Jobcenter Leiter gelesen, dieser sagte auch, er kennt niemand, der soviel Geld hat und trotzdem ALG 2 beantragt hat.

Auch die Streichung der Vertrauenszeit finde ich nicht richtig. Die CDU/CSU, die das ja unbedingt wollte, bekräftigt damit, dass sie arbeitslosen nicht vertrauen und denen zutrauen, das System zu missbrauchen (was völliger Quatsch und Fern der Realität ist). Durch Sanktionen hilft man niemanden und macht auch nichts besser, im Gegenteil, man schadet jemand (oder vllt einer kompletten Familie) damit. Sanktionen motivieren niemanden, sondern demotivieren! Ich habe gestern einen ganz tollen Satz gelesen, der den Nagel auf den Kopf trifft: Sanktionen haben nichts in einem Sozialgesetz zu suchen, da das Sozialgesetz kein Strafgesetz ist.

Ich hoffe, das Bürgergeld wird trotzdem weiter verändert z. B. eines Tages wieder auf 60.000€, Regelsatz von 700€ usw.

Ich schrieb ja: Man hat das Bürgergeld verschlechtert anstatt verbessert! Ich muss vielen Kritikern recht geben: Das Bürgergeld, wie es jetzt beschlossen werden soll (schlechtere Version) ist kein echtes Bürgergeld, sondern ein ausgebessertes Hartz 4 bzw. ein Hartz 4 2.0

Kleinigkeiten war darauf bezogen, weil man alles 50% gekürzt hat, d. h. die CDU/CSU sagte: 60k und 30k für jede weitere Person? Nicht mit uns, 40k und 15k für jede weitere Person? Ja da simma dabei, dat is prima, viva Bürgergeld! 2 Jahre Karrenzzeit? Nicht mit uns! 1 Jahr? Ja da simma dabei, dat is prima, viva Bürgergeld! 6 Monate Vertrauenszeit? Nicht mit uns! Keine Vertrauenszeit? Ja da simma dabei, dat is prima, viva Bürgergeld! Kleinigkeiten war darauf bezogen, weil die CDU/CSU extrem übertrieben hat und das Bürgergeld als böse und verwerflich hingestellt hat, obwohl es von Anfang an das Gegenteil davon war. Man hat einfach aus einer Fruchtfliege (wegen der Größe) einen mächtigen Elefanten gemacht und das meiner Meinung nach völlig zu Unrecht.

Die Betonung liegt auf Christlich. Wenn es "Christlich" ist, arme Menschen zu bestrafen, armen Menschen kaum etwas zu geben (egal ob Geld, Rechte, Chancen o. ä.) und arme Menschen wie Menschen 2. oder 3. Klasse zu behandeln, frage ich mich, was denn dann unchristlich ist?

Wie ich bereits schrieb: Man hätte es einfach lassen sollen wie es war und gut ist.

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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: ] - #3205873 - 22.11.2022, 19:09:47
Ich atme ein und RASTE AUS

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Antwort auf: Systm

Ich hoffe, das Bürgergeld wird trotzdem weiter verändert z. B. eines Tages wieder auf 60.000€, Regelsatz von 700€ usw.


Eine Sache möchte mir ja nicht in den Kopf..
Anscheinend sind ja alle davon überzeugt, dass sowieso keiner hohe Beträge auf der hohen Kante liegen hat.. warum ist dir dann so wichtig, dass es wieder auf 60.000€ erhöht wird wenn doch schon NIEMAND 40.000 hat :-D ?

Würde der Satz nun bei 15000€ liegen und einer würde sich darüber beschweren, wäre deine Antwort darauf: "Warum stört dich das? Hat doch eh keiner 15000€ rumliegen"
Deswegen verstehe ich diesen Part einfach so überhaupt nicht :-D


Aus Interesse, ist es tatsächlich nur Nächstenliebe? bzw. anders gefragt, gehst du persönlich arbeiten?
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Wenn man nicht über Tote redet, sterben sie zweimal.

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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: ] - #3205876 - 22.11.2022, 19:19:10
root

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Antwort auf: Systm
Ja, es wurde alles nur halbiert. Ich verstehe den Sinn dahinter nicht.


Antwort auf: Systm
Kaum ein ALG 2 Empfänger besitzt 40.000€, 60.000€ oder ähnlich.


Ich finde die Entscheidung doof. Ich habe rein zufällig durch fleißiges Arbeiten 40.000 Euro auf der hohen Kante angespart. Ich wollte mal für einige Monate schön Urlaub machen. Ich hätte mich dafür entschieden, ein halbes Jahr lang arbeitslos zu sein. Bürgergeld beziehe ich ja dann monatlich, den Rest gleiche ich mit den 40.000 Euro aus und im ersten halben Jahr kann dem monatlichen Geld nichts passieren. Sechs Monate Spanien, man. Aus der Traum, denn nun kann ich nicht sechs Monate lang machen, was ich will. :-|

Antwort auf: Systm
Ich schrieb ja: Man hat das Bürgergeld verschlechtert anstatt verbessert!


Darum ging es ja auch. Es ist nach wie vor eine Leistung zur Unterstützung von Hilfebedürftigen. Bezieher müssen nach wie vor nicht einfach in den ersten zwei Jahren ausziehen, nur weil sie vielleicht mal kurzfristig arbeitslos wurden. Weiterbildung soll auch nach wie vor gefördert werden. Ganz besonders wichtig: Leistungsminderungen erfolgen nicht, wenn diese zur außergewöhnlichen Härte führen würden. Auch das war vorher anders. Die wirklich wichtigen Punkte blieben enthalten und darauf kommt es an. Wenn dieses Schonvermögen sowieso kaum einer hat, dann kann man es auch kürzen und nur für ein Jahr schonen. ;-) Und dann muss sich ein Arbeitsloser eben von Anfang an bemühen wieder in Arbeit zu kommen. Finde ich auch angemessen. Beschweren kann sich über diese Änderungen wirklich keiner. Ich hätte es eher mies gefunden, wenn man Menschen weiterhin aus der Wohnung wirft, weil sie kurz mal ihren Job verlieren und diese etwa 100 Euro zu teuer ist. Der Wohnungsmarkt ist nämlich nicht gerade geil. Ob die Ampel ihr Vorhaben auf dem Wohnungsmarkt realisiert wird mein Fazit am Ende der Regierungszeit wesentlich beeinflussen.

Das Bürgergeld ist ein Fortschritt in der Sozialpolitik und das wäre es auch ohne dieses Schonvermögen. Natürlich kann man sich auch weiter darüber aufregen, dass nun Arbeitslose ab Januar 50 Euro mehr bekommen. Genauso gut kann man die Gelegenheit einfach nutzen und mal mit dem Chef quatschen. Alles wurde teuer, man ist ein geiler Mitarbeiter, bestellt immer die besten Pizzen oder whatever. Und um das noch mal festzuhalten: Für die CDU/CSU war das reine Parteipolitik. Sie gelten nun als strahlende Ritter, die sich als Opposition durchsetzen konnten und die Arbeitnehmer Deutschlands vertreten. Macht die vorherige Regierungszeit der CDU/CSU auch nicht besser.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: ] - #3205877 - 22.11.2022, 19:21:00
Subsilver
​Lord Subsilver von Knud.

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Antwort auf: Systm
Auch die Streichung der Vertrauenszeit finde ich nicht richtig. Die CDU/CSU, die das ja unbedingt wollte, bekräftigt damit, dass sie arbeitslosen nicht vertrauen und denen zutrauen, das System zu missbrauchen (was völliger Quatsch und Fern der Realität ist). Durch Sanktionen hilft man niemanden und macht auch nichts besser, im Gegenteil, man schadet jemand (oder vllt einer kompletten Familie) damit. Sanktionen motivieren niemanden, sondern demotivieren! Ich habe gestern einen ganz tollen Satz gelesen, der den Nagel auf den Kopf trifft: Sanktionen haben nichts in einem Sozialgesetz zu suchen, da das Sozialgesetz kein Strafgesetz ist.


Ich sehe ein gewisses Maß an Sanktionen schon gerechtfertigt. Wenn ich es recht in Erinnerung habe gibt es die meisten wegen Terminversäumnissen und da ist man in der Regel selbst schuld. Auch Allgemein sollte es eine Sanktionsmöglichkeit geben, wenn man eben solche Pappenheimer hat die das ganze System ausnutzen wollen (Ich rede jetzt nicht von den Sanktionen die das Mobbcenter gerne mal sinnfrei verteilt).
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Ich atme ein und RASTE AUS] - #3205879 - 22.11.2022, 19:31:21
Subsilver
​Lord Subsilver von Knud.

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Antwort auf: Systm

Ich hoffe, das Bürgergeld wird trotzdem weiter verändert z. B. eines Tages wieder auf 60.000€, Regelsatz von 700€ usw.


Eine Sache möchte mir ja nicht in den Kopf..
Anscheinend sind ja alle davon überzeugt, dass sowieso keiner hohe Beträge auf der hohen Kante liegen hat.. warum ist dir dann so wichtig, dass es wieder auf 60.000€ erhöht wird wenn doch schon NIEMAND 40.000 hat :-D ?

Würde der Satz nun bei 15000€ liegen und einer würde sich darüber beschweren, wäre deine Antwort darauf: "Warum stört dich das? Hat doch eh keiner 15000€ rumliegen"
Deswegen verstehe ich diesen Part einfach so überhaupt nicht :-D


Aus Interesse, ist es tatsächlich nur Nächstenliebe? bzw. anders gefragt, gehst du persönlich arbeiten?


Gut, ich finde das Absenken der Grenze auch nicht grad dolle.

Wenn man zwei Personen hat die je 30 Jahre arbeiten von denen einer spart und der andere eben nicht hat einer die grenze vlt. geknackt und muss sein erspartes ausgeben obwohl er wenn er es ebenfalls ausgegeben hätte nicht müsste.

Meine Gedanke zielt eher darauf ab, das ganze am Einkommen festzumachen.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Subsilver] - #3205881 - 22.11.2022, 19:33:35
Ich atme ein und RASTE AUS

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Antwort auf: Subsilver

Gut, ich finde das Absenken der Grenze auch nicht grad dolle.

Wenn man zwei Personen hat die je 30 Jahre arbeiten von denen einer spart und der andere eben nicht hat einer die grenze vlt. geknackt und muss sein erspartes ausgeben obwohl er wenn er es ebenfalls ausgegeben hätte nicht müsste.


Du, ich bin da komplett bei dir..
Sehe ich genauso, aber von Systm kommt permanent "Hat doch eh keiner soviel Geld" deswegen verstehe ich nicht warum er so geil darauf ist dass es wieder erhöht wird :-D
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Ich atme ein und RASTE AUS] - #3205887 - 22.11.2022, 19:54:45
Systm
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Eine Sache möchte mir ja nicht in den Kopf..
Anscheinend sind ja alle davon überzeugt, dass sowieso keiner hohe Beträge auf der hohen Kante liegen hat.. warum ist dir dann so wichtig, dass es wieder auf 60.000€ erhöht wird wenn doch schon NIEMAND 40.000 hat :-D ?

Würde der Satz nun bei 15000€ liegen und einer würde sich darüber beschweren, wäre deine Antwort darauf: "Warum stört dich das? Hat doch eh keiner 15000€ rumliegen"
Deswegen verstehe ich diesen Part einfach so überhaupt nicht :-D

Aber andersrum kann man genau so fragen: WARUM eine Grenze einführen, wenn eh keiner soviel auf der Kante hat? Man führt also eine Grenze ein, für etwas, das vermutlich eh nicht existiert. Sinn? Es bringt einfach nichts, hier darüber zu diskutieren, ob ich mich über eine Grenze aufrege, weil ich genauso auch fragen könnte, warum eine Grenze? Man würde sich nur im Kreis drehen. Einer fragt, warum ich 60.000€ will, ich frage, warum überhaupt eine Grenze usw. Es führt einfach ins nichts.


Aus Interesse, ist es tatsächlich nur Nächstenliebe? bzw. anders gefragt, gehst du persönlich arbeiten?

Nein, ich gehe nicht arbeiten. Aus gesundheitlichen Gründen.
Ich hoffe, ich konnte Fragen beantworten. Welche Krankheit ich habe, spielt keine Rolle, ich habe eine und fertig.

Widmen wir uns nun aber wieder dem Bürgergeld, da es hier ja nicht um meine Krankengeschichte geht. Auch wenn ich offen damit umgehe und es ein unding finde, wenn man Krankheiten, genau wie Sexualität, heutzutage immer noch zum Tabuthema erklärt.


Bearbeitet von Misterious (23.11.2022, 00:00:31)
Bearbeitungsgrund: Gewünschte Änderung umgesetzt

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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: ] - #3205891 - 22.11.2022, 20:04:42
Ich atme ein und RASTE AUS

Registriert: 17.12.2020
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Antwort auf: Systm

Aber andersrum kann man genau so fragen: WARUM eine Grenze einführen, wenn eh keiner soviel auf der Kante hat?


Aber root hat doch ein plausibles Beispiel genannt, warum viele viele Menschen eben doch sehr viel auf der hohen Kante haben können.. gutes Gehalt und sparen :D

Antwort auf: Systm
Widmen wir uns nun aber wieder dem Bürgergeld, da es hier ja nicht um meine Krankengeschichte geht.


Ja, ein "nein, Krankheitsbedingt gehe ich derzeit nicht arbeiten" hätte es auch getan..
Habe ja nie nach deiner Lückenlosen Krankenakte gefragt :-D
Gute Besserung!
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: ] - #3205893 - 22.11.2022, 20:06:03
root

Registriert: 19.03.2011
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Antwort auf: Systm
Nein, ich gehe nicht arbeiten. Aus gesundheitlichen Gründen.
Ich hoffe,


Knuddels sucht Mitarbeiter und hat jede Menge Stellenangebote im Netz. Das funktioniert ja ganz gut.


Bearbeitet von Misterious (23.11.2022, 00:01:20)
Bearbeitungsgrund: Zitat angepasst
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: ] - #3205897 - 22.11.2022, 20:11:34
Subsilver
​Lord Subsilver von Knud.

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Ort: Gera
Antwort auf: Systm
Zitat entfernt, da nicht mehr vorhanden.


So wie sich manche Posts von dir lesen, glaubt man eher das deine "Aufregung" zu diesen Herzproblemen führen.



Bearbeitet von Misterious (23.11.2022, 08:09:56)
Bearbeitungsgrund: Zitat entfernt
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Subsilver] - #3205899 - 22.11.2022, 20:14:42
Professor James Moriarty
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Man soll Menschen ja eigentlich nichts schlechtes wünschen, aber dem ein oder anderen würde ich es irgendwann wirklich gönnen, wenn er im gleichen System landet und die Auswirkung dieser sinnfreien Politik zu spüren bekommt. Auf den Austausch bin ich dann sehr gespannt und, ob man immer noch die gleiche Meinung vertritt, wie man sie jetzt vertritt.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Subsilver] - #3205904 - 22.11.2022, 20:20:14
MisteriousModerator

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Vielleicht lassen wir diese Kommentare einfach mal sein, um die Herzprobleme nicht zu verschlimmern. Auf Teufel komm raus irgendeinen Job vorzuschlagen oder jemandem persönlich die Schuld an einer Medikamentenunverträglichkeit zu geben, ich glaub ich lese nicht richtig. Und das wo er selbst erst noch darum bittet, Krankheiten ernstzunehmen. Kommen weitere solcher Randbemerkungen darf mit Löschung und weiteren Sanktionen gerechnet werden.

Misterious

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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Professor James Moriarty] - #3205906 - 22.11.2022, 20:23:40
Subsilver
​Lord Subsilver von Knud.

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Man soll Menschen ja eigentlich nichts schlechtes wünschen, aber dem ein oder anderen würde ich es irgendwann wirklich gönnen, wenn er im gleichen System landet und die Auswirkung dieser sinnfreien Politik zu spüren bekommt. Auf den Austausch bin ich dann sehr gespannt und, ob man immer noch die gleiche Meinung vertritt, wie man sie jetzt vertritt.


Mir reichen meine bisherigen Erfahrungen über das Mobbcenter zu genüge, die gehen von man kann tatsächlich mit denen Zusammen arbeiten bis zum Sozialgericht. Das System Hartz4 gehört reformiert, da sind wir denke ich alle einer Meinung, nur das wie steht hier zur Diskussion.

Antwort auf: Misterious
Vielleicht lassen wir diese Kommentare einfach mal sein, um die Herzprobleme nicht zu verschlimmern. Auf Teufel komm raus irgendeinen Job vorzuschlagen oder jemandem persönlich die Schuld an einer Medikamentenunverträglichkeit zu geben, ich glaub ich lese nicht richtig. Und das wo er selbst erst noch darum bittet, Krankheiten ernstzunehmen. Kommen weitere solcher Randbemerkungen darf mit Löschung und weiteren Sanktionen gerechnet werden.

Misterious


Oder man sieht nicht einfach alles so verbissen. Es sollte denke ich mal auf der Hand liegen das er daran keine persönliche Schuld tragen wird.....


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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Subsilver] - #3205910 - 22.11.2022, 20:42:52
Professor James Moriarty
​Lord of Crime

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Antwort auf: Subsilver
Man soll Menschen ja eigentlich nichts schlechtes wünschen, aber dem ein oder anderen würde ich es irgendwann wirklich gönnen, wenn er im gleichen System landet und die Auswirkung dieser sinnfreien Politik zu spüren bekommt. Auf den Austausch bin ich dann sehr gespannt und, ob man immer noch die gleiche Meinung vertritt, wie man sie jetzt vertritt.


Mir reichen meine bisherigen Erfahrungen über das Mobbcenter zu genüge, die gehen von man kann tatsächlich mit denen Zusammen arbeiten bis zum Sozialgericht. Das System Hartz4 gehört reformiert, da sind wir denke ich alle einer Meinung, nur das wie steht hier zur Diskussion.


Ich arbeite ehrenamtlich mit Menschen zusammen, die auf diese Hilfe angewiesen sind. Zum Großteil sind es Menschen mit Migrationshintergrund, die froh sind, wenn sie es ohne weitere Zwischenfälle schaffen beim Bäcker ihr gewünschtes Brot zu bekommen. Viele Mitarbeiter im Jobcenter, oder wie du es eben nennen magst, nutzen die Unwissenheit darüber aus, dass die Betroffenen oft gar nicht ihre Rechte kennen. Interessant wird es - wie du bereits angemerkt hast - wenn man dann Hilfe von außerhalb in Anspruch nimmt - z.B. die eines darauf spezialisierten Anwalts, der dem Mitarbeitern dort klar macht, wie die gesetzliche Lage aussieht. Fragwürdig finde ich es an der Stelle, warum diese Behörde nicht bereits zu Beginn ordentlich arbeiten kann, als dem Anwalt Geld zu überweisen, dass - ohne den Anwälten hier nahetreten zu wollen - für andere Zwecke deutlich besser investiert wäre. Die Anwälte haben mit Sicherheit diverse Möglichkeiten ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Die Voraussetzung dafür allerdings, dass man auf Dinge wie einen Widerspruch durch den Anwalt oder das Klageverfahren verzichten könnte liege darin, dass die Mitarbeiter zum einen über entsprechende Kompetenzen verfügen würden, mit jedem Leistungsempfänger individuell umgehen zu können und zum anderen auch die Grundlage dafür geschaffen ist, dass der Mensch an erster Stelle steht und somit auch dieser sagt, wohin es geht und nicht andersrum. Denn Fakt ist, da sind wir uns sicher alle einig - wer frei ist sich seinen Job zu suchen, der wird - wenn er gewillt ist - auch einen finden. Ist es dazu erforderlich, dass er eben dafür nochmal einen Bildungsabschluss nachholen muss, wird er dies mit Sicherheit tun, sofern er für den Job brennt.

Die Punkte welche die CDU nun mit Nachdruck verändert haben wollen, sind zwar in Bezug auf die Geldsummen mit Sicherheit - wenn man bedenkt - dass vielleicht von allen Empfängern 1% über solche Reserven verfügen könnte, nicht der Rede wert. Allerdings zeigt dieses Verhalten doch deutlich, dass die CDU inzwischen sehr realitätsfern lebt und sich noch nie mit dem Hartz 4 System in irgendeiner Art und Weise beschäftigt hat. Klug wäre es gewesen und Sympathie bekommen hätten sie, wenn sie gesagt hätten: Bei dem Schonvermögen gehen wir nicht mit, aber wir schließen einen Kompromiss: Wir erhöhen den Regelsatz, dafür kürzen wir das so und so. So würde man ordentliche und Kompromissbereite Politik machen. Dieser Ablauf ist nichts weiter, als das kleine Kind im Sandkasten, dass die Schaufel nicht bekommt und nun trotzig ist. Und an der Stelle darf man wirklich - meiner Meinung nach - berechtigt fragen, wofür das C in CDU/CSU steht bzw. Das S in CSU.
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Honey, you should see me in a crown.


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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. [Re: Professor James Moriarty] - #3205912 - 22.11.2022, 20:49:45
root

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Denn Fakt ist, da sind wir uns sicher alle einig - wer frei ist sich seinen Job zu suchen, der wird - wenn er gewillt ist - auch einen finden. Ist es dazu erforderlich, dass er eben dafür nochmal einen Bildungsabschluss nachholen muss, wird er dies mit Sicherheit tun, sofern er für den Job brennt.


Sehe ich auch so.
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