Antwort auf: Martini Sprite
Vielmehr dürfte sich die Mehrheit am Verhältnis stören. Während ein Bezieher von ALG II halt nichts für seinen Lebensstandard tut, also der Gesellschaft in diesem Sinne in keiner Weise dienlich, sondern im Gegenteil für sie (finanziell) schädlich ist, haben viele Arbeitnehmer, die in Vollzeitjobs ihr Geld verdienen, am Ende des Geldes - also nach Abzug aller Fixkosten - noch viel Monat übrig und summa summarum auch nicht mehr übrig als eine Person, die ALG II bezieht.


Hast du dir das überhaupt mal ausgerechnet? Sieht nämlich nicht so aus. Laut dem statistischen Bundesamt erhielten im Jahr 2019 (letzte Statistik, wie es aussieht) 1.421.000 Arbeitnehmer in Deutschland den Mindestlohn. Laut aktueller Statistik sind in Deutschland derzeit 45,6 Millionen Personen erwerbstätig. Das sind rund 3,12% aller Arbeitnehmer, die den Mindestlohn beziehen. Ich gebe gerne zu, dass der Vergleich von Statistiken aus zwei unterschiedlichen Jahrgängen nicht exakt ist, ein gewisses Verhältnis zeigt er aber auf. Die absolute Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer arbeitet nicht für den Mindestlohn und hat entsprechend sehr wohl deutlich mehr im Monat zur Verfügung als jemand, der Arbeitslosengeld 2 bezieht. Wie kann sich diese Mehrheit so sehr an diesem Verhältnis stören? Laut dem Handelsblatt verdient der Durchschnitt der Arbeitnehmer in Deutschland 49.200 Euro brutto im Jahr. Selbst wenn das Bürgergeld monatlich 3000 Euro betragen würde, hätte ein deutscher Durchschnittsverdiener wesentlich mehr im Jahr raus. Da die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer wesentlich besser im Monat aufgestellt ist als ein Sozialleistungsempfänger, behaupte ich mal, dass deine Aussage nicht zutreffend ist und falls doch, kann die Mehrheit der Deutschen nicht rechnen (was ich persönlich trauriger finden würde).
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