Nachtrag:
Hier in der Gegend, wo ich LEIDER wohne (hoffentlich finde ich bald mal eine Wohnung in einem anderen Bundesland) leben viele, die ALG 2 beziehen, d. h. ich sehe nahezu jeden Tag das Elend dieser Menschen. Das sind Menschen die krank sind, Alkoholabhängig, Drogenabhängig, Verurteilte Straftäter, Depressionen und mehrere Suizidversuche hinter sich haben und leider auch rechtsradikale. Zudem sind da auch ganz viele alleinerziehende Mütter dabei mit 1-9 Kinder(n). UND NEIN, hier wohnen auch noch andere Menschen z. B. polnische Arbeiter, neben mir im Haus ein Arzt (Internist), andere arbeitende Personen und Rentner (Altersrente, Witwenrente, Arbeitsunfähigkeistrente). Wenn man jeden Tag dieses Leid und Elend der Menschen sieht und die Geschichte dahinter kennt, überlegt man es sich 2x, ob man solchen Menschen jegliche Leistungen verweigern oder doch helfen will. Hier ist tatsächlich auch mehrfach die Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Einsatz, da es hier in dem Ort, wie bereits geschrieben, Menschen gibt, die krank o. ä. sind und androhen sich das Leben zu nehmen.

Mal eine Frage: Was stellt man sich vor, soll man mit solchen Menschen tun? Hinter Schloss und Riegel sperren? Zur Therapie zwingen, damit sie sich erstrecht in die Ecke gedrängt fühlen und etwas antun? Und wer stellt schon jemand ein, der jeden Tag "drauf" oder betrunken ist? Wer stellt schon gerne alleinerziehende Mütter ein, die niemanden haben für auf das Kind aufzupassen? Wer stellt schon gerne verurteilte Straftäter ein, denen man nicht wirklich vertrauen kann? Ich spreche hier nicht von Straftätern die mal etwas geklaut haben, sondern von denen, die schwere/gefährliche Körperverletzung, evtl. auch mit Todesfolge begangen haben. Sicher gibt es für alles eine Lösung und sicher stellen auch Arbeitgeber solche Menschen ein, aber solche Arbeitgeber zu finden ist halt sehr schwer. Oder was will man mit jemand tun, der einen schweren Schicksalsschlag hatte z. B. schwere Krankheit wie Krebs o. ä. und dadurch kaum noch Kraft hat? Oder jemand der seine Frau oder Mann verloren hatte und deswegen nervlich krank geworden ist?

Viele sehen immer nur, dass diese Menschen Geld vom Staat bekommen, aber viele sehen nicht die oft tragischen Geschichten dahinter und das finde ich doof und schade. Bevor man sagt: "Die sollten kein Geld vom Staat bekommen", sollte man erstmal die Hintergründe beleuchten, ruhig auch mal Menschen fragen, warum sie in dieser Situation sind, kranke Menschen fragen, wie es ihnen so geht und wie sie sich fühlen. Danach kann man sich gerne über die Hilfe vom Staat aufregen, wenn man denkt, dies dann noch für nötig zu halten.

Ich bin ehrlich: Oft wenn ich solche Menschen sehe und die Geschichte dahinter weiß, tut mir das unfassbar leid und manchmal will ich am liebsten heulen und denen finanziell helfen, aber ich muss halt auch schauen, wie ich über die Runden komme, auch wenn ich oft versuche solchen Menschen zu helfen, und wenn es nur durch ein nettes Gespräch ist.

Bevor man also dumm über solche Menschen und die Leistungen, die sie beziehen redet, sollte man sich erst Mal informieren, warum sie in dieser Situation sind, welches Schicksal dahinter steckt und versuchen, diesen Menschen zu helfen und sich sozial zu engagieren. Ein nettes Gespräch kann schon ein erster Anfang sein. Leider gibt es noch immer sehr viele Menschen, die sich von Menschen, die solche Leistungen beziehen distanzieren, da sie der Meinung sind, diese Menschen würden nicht in ihrer Liga spielen und sie es nicht nötig hätten, sich mit solch einem Volk abzugeben.