Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: flou93]
- #3204986 - 14.11.2022, 19:29:54
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Hallo zusammen :) ich habe mir einige Beiträge durchgelesen und habe meine ganz persönliche Meinung zum Bürgergeld. Ich bin absolut dagegen. Viele verstehen nicht, dass Hartz iv lediglich eine Grundsicherung ist, die das "Überleben" sichern soll. Die Grundsicherung ist nicht dafür gedacht, dass man sich davon Urlaub, einen Mercedes oder ähnliches finanziert. Wenn man mal berücksichtig, dass die Grundsicherung die Miete, Nebenkosten, die Krankenversicherung und auch einen Pflichtteil in die Rentenversicherung einzahlt und somit alles abdeckt. Man halt also 450~ für Lebensmittel, die man benötigt. Also 112,50€ pro Woche. Damit meine ich übrigens keine Zigaretten und keinen Alkohol, wie oftmals verwechselt wird . Fahrkarten, Möbel oder Elektrogeräte können separat beantragt werden. Wenn man diese ganzen Kosten mal berücksichtig, kommt man mit der Miete etc ganz locker auf 1500-2000€ monatlich. Wie viele Menschen gibt es, die arbeiten gehen und das selbe Geld haben? Es gibt viele Menschen, die jeden Tag arbeiten gehen (der Job ist egal, es geht darum, dass sie jedenTag aufstehen und arbeiten), und nach Abzug aller Kosten weniger als 450€ nur für sich haben. Wo ist das bitte fair? Arbeiten muss sich lohnen. Wenn es sich nicht lohnt, kann man zu Hause bleiben. Das ist meine Meinung. Was macht das mit einem Menschen, der jeden Tag arbeiten geht und feststellen muss, dass er, wenn er zu Hause bleiben würde, mehr hätte? Dabei bleibt es aber nicht. Das wird im Alter nicht besser. Wenig verdienen > wenig in die Rentenkasse einzahlen > Altersarmut. Das muss ein tolles Gefühl sein, wenn man 40 Jahre lang gearbeitet hat und am Ende die Rente aufstocken muss. Was bedeutet aufstocken? Das bedeutet, dass man unter dem Existenzminimum lebt. Das heißt wieder, dass man weniger hat als ein Sozialhilfe Empfänger, obwohl man gearbeitet hat. Total fair! :) Es ist auch toll, dass es vorerst keine Sanktionen mehr geben soll. Das macht es sozial schmarotzern natürlich sehr einfach. Es sind natürlich nicht alle so, aber ich behaupte, dass jeder zweite einfach nicht arbeiten möchte. Es gibt natürlich kranke Menschen, ganz klar. Ich denke aber, dass sich viele darauf ausruhen. Wer arbeiten möchte, findet Arbeit. Wenn der Abschluss nicht reicht, kann man ihn nachholen oder sich fort- und weiterbilden. Dieses "ich finde nichts", sind für mich einfach Ausreden, um sich aus der Affäre zu ziehen. Ich finde ehrlich gesagt, dass der Staat viel härter gegen solche Leute Vorgehen sollte. Es kann nicht sein, dass Betriebe schließen müssen, weil sie kein Personal finden und auf der anderen Seite X-tausend Menschen zu Hause sitzen. Wenn ich dann mal meine Lohnabrechnung anschaue, bei der mir mit der Steuerklasse 1 nicht wenig angezogen wird, und dann sehe, wem dieses Geld zum Teil zu gute kommt, könnte ich kotzen. Da bin ich ehrlich. Dieser Satz: "Es steht mir ja zu", ist für mich einfach nur asozial, tut mir leid. Ich ziehe vor jedem den Hut, der arbeiten geht, obwohl es sich nicht lohnt. Sollte das Bürgergeld kommen, werden viele Menschen ihren Job an den Nagel hängen. Diesen Menschen kann ich nicht böse sein. Und für die jenigen, die sich hier aufgrund meiner Aussagen direkt angegriffen fühlen, kann ich nur eins sagen: Frag dich mal, warum du dich angegriffen fühlst. Viele Grüße
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: eminem707]
- #3204991 - 14.11.2022, 19:46:15
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Man halt also 450~ für Lebensmittel, die man benötigt. Also 112,50€ pro Woche. Damit meine ich übrigens keine Zigaretten und keinen Alkohol, wie oftmals verwechselt wird . Fahrkarten, Möbel oder Elektrogeräte können separat beantragt werden. Keine Ahnung in welcher Welt du lebst, aber deine Rechnung ist weiter von der Realität entfernt als gutes Internet in Deutschland. Wenn man deine Rechnung so nimmt, dürfte man sich quasi außer eben Lebensmitteln absolut nichts anderes kaufen. Übrigens anscheinend auch keinen Strom und/oder Internetvertrag besitzen. Und ohne Stromvertrag.. irgendwie schwierig. Diese "112,50€" pro Woche sind also sehr aus der Luft gegriffen. Wo ist das bitte fair? Arbeiten muss sich lohnen. Wenn es sich nicht lohnt, kann man zu Hause bleiben. Das ist meine Meinung.
Vollkommen richtig! Arbeit muss sich definitiv lohnen. Warum genau müssen aber, damit sich Arbeit lohnt, manche Menschen in absoluter Armut sein? Und selbst das "Bürgergeld" mit seinen 502(?) Euro ist nachgewiesen noch relativ weit von einem Beitrag entfernt, der sich mit Menschenwürde vereinbaren lässt. Das wären, soweit ich das gelesen habe, nämlich ca. 750-800 Euro. Allein schon durch die Inflation. Warum also nicht genau an der anderen Schraube drehen? Warum nicht das Arbeiten attraktiver machen? Fairer Lohn etc? So viele Bereiche beklagen immer wieder Arbeitnehmermangel, aber die sollen sich doch dann bitte auch komplett an der Arbeit aufreiben für einen Lohn, der eigentlich ein Scherz ist. Es kann nicht sein, dass Betriebe schließen müssen, weil sie kein Personal finden und auf der anderen Seite X-tausend Menschen zu Hause sitzen.
Ja, puh. Woran könnte das liegen, dass diese Betriebe kein Personal findet? Natürlich nur an den undankbaren Menschen, die nicht für einen Hungerlohn ihren Körper kaputt machen wollen! Was glauben die eigentlich, wer sie sind?! Und für die jenigen, die sich hier aufgrund meiner Aussagen direkt angegriffen fühlen, kann ich nur eins sagen: Frag dich mal, warum du dich angegriffen fühlst.
Die Frage lässt sich leicht beantworten: Ich habe eine ziemliche Allergie gegen solch unsinnigen, falschen Mist.
_________________________ Stark zu sein bedeutet nicht, nie zu fallen sondern immer wieder auf zu stehen!!
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: König Gil-Galad]
- #3205021 - 14.11.2022, 22:29:17
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Systm
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Wenn ich wieder mal den Unsinn hier im Thread lese, könnte ich kotzen!
Hier mal eine Auflistung, woraus sich ALG 2 (449€) zusammensetzt: • Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren: 155,82€ PRO MONAT(!!!) • Freizeit, Unterhaltung, Kultur: 43,82€ PRO MONAT(!!!) • Verkehr: 40,27€ PRO MONAT(!!!) • Post und Telekommunikation: 40,15€ PRO MONAT(!!!) • Wohnungsmieten, Energie und Wohninstandhaltung: 38,07€ PRO MONAT(!!!) • Bekleidung, Schuhe: 37,26€ PRO MONAT(!!!) • Andere Waren und Dienstleistungen: 35,77€ PRO MONAT(!!!) • Innenausstattung, Haushaltsgeräte, und ggf. laufende Haushaltsführung: 27,35€ PRO MONAT(!!!) • Gesundheitspflege: 17,14€ PRO MONAT(!!!) • Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen: 11,73€ PRO MONAT(!!!) • Bildungswesen: 1,62€ PRO MONAT(!!!) --------------------------------------------------------------------------- Insgeamt: 449,00€ PRO MONAT(!!!)
155,82€ durch 30 Tage gerechnet, sind 5,19€ pro Tag und 36,33€ pro Woche (7 Tage) für Lebensmittel. Das ist absolut Menschenverachtend!
Aber laut dem Gerede des ein oder anderen, leben ALG 2 Empfänger wie die Könige. Also wenn ich mir die Auflistung da so anschaue, dann hat das beim besten Willen nichts mit einem königlichen Leben zu tun, sondern eher mit einem Leben, einer armen Kirchenmaus!
Jeder 2. hat kein Bock arbeiten zu gehen... Ich weiß wirklich nicht, ob ich wegen dieser Aussage lauthals lachen oder eher weinen soll? Hast du eigentlich jemals einen ALG 2 Empfänger gefragt, warum er diese Leistungen bezieht oder hast du dir diesen Schwachsinn da nur ausgedacht, um gegen Menschen in Armut zu hetzen? Ungefähr 6 Millionen Menschen in Deutschland beziehen ALG 2, wenn jeder 2. zu "faul" wäre, wären 50%, d.h. 3 Millionen Menschen zu faul zu arbeiten, wtf? In welcher Welt lebst du denn? Das sind wieder nur dumme Vorurteile und dein "Sozialschmarotzer" kannst du dir sowieso sparen, das ist eine unverschämte Beleidigung und Herabwürdigung von Menschen die in Armut leben. Und das die meisten irgendwelche Ausreden haben, um bloß nicht arbeiten gehen zu müssen, ist sowieso Schwachsinn hoch Milliarden!
Ich habe einen tollen Satz auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit wegen ALG 2 gelesen: Frage: Was ist, wenn mein Kühlschrank kaputt geht? Antwort: Wenn Sie Arbeitslosengeld II beziehen, sollten Sie monatlich einen Teilbetrag ansparen.
GENAU DAS(!!!) will aber die CDU/CSU und AfD verhindern! Wenn es nach denen geht, dann dürften ALG 2 Empfänger absolut keine Ersparnisse haben und am besten so wenig Geld pro Monat zur Verfügung haben, dass sparen ohnehin nicht möglich ist.
Und hier wieder: Es stehen natürlich nur und ausschließlich jeden Morgen Menschen auf und gehen zur Arbeit, um ALG 2 / Bürgergeld zu finanzieren. Das Geld für anderes z. B. sinnlose Bauwerke, beheizbarer Rad (oh ja, sowas benötigen wir echt ganz dringend -facepalm-), Dienstreisen und Partys für Politiker, Rettungsdienste, Auslandshilfen, Rüstungsindustrie, Waffenexporte, Importe/Exporte, Straßenbau, Gefängnisse, Verpflegung und Lohn für die Häftlinge, Kosten für Straftaten/Verbrechen die nicht aufgeklärt werden können, Notruf-Missbrauch usw. regnet einfach so vom Himmel, um das zu finanzieren steht natürlich niemand auf und geht arbeiten, nicht wahr? Und dann diese dummen Aussagen oft: "Die Leute gehen nur noch arbeiten um arbeitslose zu finanzieren". Ach, ist das so? Steht auf den Geldscheinen der Namen der Leute, oder woher will man so genau wissen, wofür der Staat das Geld nutzte oder nutzt? Oder haben einige Genies Zugriff auf irgendwelche Daten, um Einwandfrei nachverfolgen zu können, wohin das Geld fließt? Wäre mir neu. Also ich kenne niemand, der zu 100% sagen und beweisen kann: Das Geld wurde z. B. für Gefängnisse genutzt.
Für sinnlose Bauwerke, Notruf-Missbrauch/Swatting usw. zu bezahlen, stehen die Leute natürlich sehr gerne jeden Morgen auf und gehen arbeiten, aber sobald man Menschen in Armut helfen möchte, ist schluss mit lustig, oder wie sehe ich das?
Traurig, wie wenig ein Menschenleben heute noch wert ist und wie egoistisch viele Menschen sind. Immer nur: ICH, ICH, ICH, ICH, ICH, ICH und nach mir die Sintflut! Hauptsache mir geht es gut, hauptsache mein Kühlschrank und Bauch ist jeden Tag gut gefüllt, hauptsache ich habe ein warmes Nest, was mit meinen Mitmenschen ist, interessiert mich nicht.
Mal abwarten, ich hoffe sehr, dass das Bürgergeld doch noch Gesetz wird und Menschen in Armut geholfen wird! Die Würde des Menschen ist unantastbar! Jeder Mensch hat ein Würdevolles Leben verdient, daher plädiere ich dafür, dass Menschen in Armut mindestens 800€ pro Monat erhalten!
Ich glaube, ich muss dafür sorgen, dass dieser Thread hier vormoderiert wird, damit dieser Thread nicht durch Gedankengut vergiftet wird, welches dem der AfD sehr, sehr ähnelt.
Bearbeitet von Systm (14.11.2022, 22:34:51)
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: ]
- #3205044 - 15.11.2022, 01:03:21
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Jeder 2. hat kein Bock arbeiten zu gehen... Ich weiß wirklich nicht, ob ich wegen dieser Aussage lauthals lachen oder eher weinen soll? Hast du eigentlich jemals einen ALG 2 Empfänger gefragt, warum er diese Leistungen bezieht oder hast du dir diesen Schwachsinn da nur ausgedacht, um gegen Menschen in Armut zu hetzen? Ungefähr 6 Millionen Menschen in Deutschland beziehen ALG 2, wenn jeder 2. zu "faul" wäre, wären 50%, d.h. 3 Millionen Menschen zu faul zu arbeiten, wtf? In welcher Welt lebst du denn? Das sind wieder nur dumme Vorurteile und dein "Sozialschmarotzer" kannst du dir sowieso sparen, das ist eine unverschämte Beleidigung und Herabwürdigung von Menschen die in Armut leben. Und das die meisten irgendwelche Ausreden haben, um bloß nicht arbeiten gehen zu müssen, ist sowieso Schwachsinn hoch Milliarden!
Wenn ich mir den ganzen Arno Dübel, mitten im leben und Hartz & Herzlich Müll vor Augen führe, würde ich sogar einen Schritt weiter gehen und sagen, dass 5 von den 6 Millionen einfach zu faul sind und kein bock haben Aber, ganz im Gegensatz zu dir, der ja scheinbar vom Arbeitslosen zu Arbeitslosen marschiert ist um herauszufinden warum er denn nun überhaupt Arbeitslos ist ( ansonsten kann ich mir dein künstliches aufregen nicht erklären, wenn andere mit Zahlen spielen die du weder be- noch entkräftigen kannst), kann ich leider auf nichts verweisen was für meine 5 Millionen spricht.. Und deinem Grundgedanken alle Ehre wenn du mit Armut etc. argumentierst.. Aber viel wichtiger als dass Menschen die nun wirklich keine Lust haben zu arbeiten nicht in Armut leben müssen, finde ich, dass Menschen die jeden Tag arbeiten gehen gar nicht erst an Armut denken sollten müssen. Und das müssen viele. Aber bevor die zum Amt rennen um vom Staat leben, machen se lieber noch 2 Nebenjobs um über die Runden zu kommen und das kann es ja nun auch nicht sein. Ich glaube, ich muss dafür sorgen, dass dieser Thread hier vormoderiert wird, damit dieser Thread nicht durch Gedankengut vergiftet wird, welches dem der AfD sehr, sehr ähnelt. Quatsch, musst du nicht. Du musst einfach akzeptieren, dass deine Meinung nicht die einzige auf dem Planeten Erde und im heiligen Knuddels Forum ist, dann passt das schon und jedem, vor allem dir, wäre damit geholfen Denn dass was du hier machst, der unbedingt möchte dass der Rest ihm sich anschließt und gefälligst die gleiche Meinung hat, ähnelt der AfD noch weitaus mehr.
_________________________ Wenn man nicht über Tote redet, sterben sie zweimal.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Ich atme ein und RASTE AUS]
- #3205045 - 15.11.2022, 02:33:18
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Systm
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Wenn ich mir den ganzen Arno Dübel, mitten im leben und Hartz & Herzlich Müll vor Augen führe, würde ich sogar einen Schritt weiter gehen und sagen, dass 5 von den 6 Millionen einfach zu faul sind und kein bock haben Jetzt verstehe ich langsam auch, warum viele ein falsches Bild von ALG 2 Empfängern haben, ich hab mich die ganze Zeit schon gewundert. Der Schwachsinn, der da im Fernsehen gezeigt wird, hat 0,00% mit der Realität zu tun. RTL und co. leben davon, andere Menschen absichtlich in die Scheiße zu reiten (genau wie sie die Scheiße auch mit Knuddels abgezogen haben). Würden die die Wahrheit zeigen, würde kein Mensch einschalten. Viele Menschen wollen Leid und Elend sehen, viele Menschen wollen sich daran ergötzen und lustig drüber machen also gibt RTL und co. den Menschen, was sie verlangen: SCHMUTZ-TV! Aber, ganz im Gegensatz zu dir, der ja scheinbar vom Arbeitslosen zu Arbeitslosen marschiert ist um herauszufinden warum er denn nun überhaupt Arbeitslos ist ( ansonsten kann ich mir dein künstliches aufregen nicht erklären, wenn andere mit Zahlen spielen die du weder be- noch entkräftigen kannst), kann ich leider auf nichts verweisen was für meine 5 Millionen spricht.. Ich bin nicht zu jedem marschiert, aber im Laufe meines Lebens habe ich verdammt viele kennengelernt und damals auch Klassenkameraden gehabt, die oder deren Eltern ALG 2 bekamen und das waren alles andere als "assis" oder "faule". Ja, ich habe sogar auch mit vielen, die solche Leistungen bekommen im Leben gesprochen und mich auch über die Gründe erkundigt und kaum jemand von denen bekam die Leistungen aus Faulheit. Bei ca. 98% der Menschen steckte ein ernsthafter Grund dahinter (Schicksalsschlag, hohes Alter, Krankheit z. B. Depression, Alkoholsucht, Drogensucht usw.). Jetzt könnten einige wieder argumentieren: "Selbst Schuld, wenn sie Drogen nehmen oder Alkohol trinken", aber das ist falsch. Viele rutschen aus unterschiedlichsten Gründen z. B. Depression darein und kommen nur schwer wieder aus dieser Hölle raus, daher ist es absolut falsch, solchen Menschen Vorwürfe zu machen. Viele haben halt auch Pech im Leben und geraten dann in eine dumme Situation (Sucht, Arbeitslosigkeit o. ä.). Und bevor mir jemand dumm kommt: Ja, ich habe auch faule kennengelernt, aber wie gesagt, 98% von denen hatten gute Gründe für den Bezug der Leistungen. Und deinem Grundgedanken alle Ehre wenn du mit Armut etc. argumentierst.. Aber viel wichtiger als dass Menschen die nun wirklich keine Lust haben zu arbeiten nicht in Armut leben müssen, finde ich, dass Menschen die jeden Tag arbeiten gehen gar nicht erst an Armut denken sollten müssen. Und das müssen viele. Aber bevor die zum Amt rennen um vom Staat leben, machen se lieber noch 2 Nebenjobs um über die Runden zu kommen und das kann es ja nun auch nicht sein.
Finde ich auch gut, dass die alles versuchen, um nicht in diese Leistungen abzurutschen, aber wie gesagt: Nicht jeder hat im Leben Glück. Quatsch, musst du nicht. Du musst einfach akzeptieren, dass deine Meinung nicht die einzige auf dem Planeten Erde und im heiligen Knuddels Forum ist, dann passt das schon und jedem, vor allem dir, wäre damit geholfen Denn dass was du hier machst, der unbedingt möchte dass der Rest ihm sich anschließt und gefälligst die gleiche Meinung hat, ähnelt der AfD noch weitaus mehr. Ich akzeptiere die Meinung von anderen, aber was ich nicht akzeptiere sind Lügen und Egoismus! Natürlich kann man das Bürgergeld doof finden und kritisieren, aber dann bitte auch mit sinnvollen Argumenten. Sachen wie "Sozialschmarotzer", "faule Schweine", "Ich geh nur arbeiten um solche Menschen zu finanzieren" usw. sind für mich keine sinnvollen Argumente, sondern Beleidigungen und Lügen. Wenn ich nicht die Meinung anderer akzeptieren würde, hätte ich mich auch über andere hier aufgeregt, die ausgerechnet haben, wie viel ein arbeitender und wie viel ein arbeitsloser pro Monat zur Verfügung hat. Meine Meinung hat beim besten Willen nichts mit der AfD gemeinsam, die AfD hetzt immer nur gegen Dinge, erzählt Schwachsinn der nicht stimmt und für die es keine Belege gibt usw. ich hingegen bin aber für das Bürgergeld, ich verlinke meistens auch Quellen als Beweis usw. Die AfD wird nicht grundlos vom Verfassungsschutz beobachtet, für solch einen Schritt müssen ganz massive Gründe vorliegen und diese liegen bei der AfD scheinbar vor, sonst wäre das ganze ja nicht so. Jeder kann das Bürgergeld gerne kritisieren, als falsch, dumm usw. sehen, dann aber bitte sinnvoll begründen, mit realen Zahlen, mit realen Fakten, mit realen Nachweisen und ohne Beleidigungen, Vorurteile, Hetze, Fake News usw. Dann habe ich keinen Grund mich aufzuregen.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: ]
- #3205046 - 15.11.2022, 03:00:36
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Systm
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Nachtrag: Hier in der Gegend, wo ich LEIDER wohne (hoffentlich finde ich bald mal eine Wohnung in einem anderen Bundesland) leben viele, die ALG 2 beziehen, d. h. ich sehe nahezu jeden Tag das Elend dieser Menschen. Das sind Menschen die krank sind, Alkoholabhängig, Drogenabhängig, Verurteilte Straftäter, Depressionen und mehrere Suizidversuche hinter sich haben und leider auch rechtsradikale. Zudem sind da auch ganz viele alleinerziehende Mütter dabei mit 1-9 Kinder(n). UND NEIN, hier wohnen auch noch andere Menschen z. B. polnische Arbeiter, neben mir im Haus ein Arzt (Internist), andere arbeitende Personen und Rentner (Altersrente, Witwenrente, Arbeitsunfähigkeistrente). Wenn man jeden Tag dieses Leid und Elend der Menschen sieht und die Geschichte dahinter kennt, überlegt man es sich 2x, ob man solchen Menschen jegliche Leistungen verweigern oder doch helfen will. Hier ist tatsächlich auch mehrfach die Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Einsatz, da es hier in dem Ort, wie bereits geschrieben, Menschen gibt, die krank o. ä. sind und androhen sich das Leben zu nehmen.
Mal eine Frage: Was stellt man sich vor, soll man mit solchen Menschen tun? Hinter Schloss und Riegel sperren? Zur Therapie zwingen, damit sie sich erstrecht in die Ecke gedrängt fühlen und etwas antun? Und wer stellt schon jemand ein, der jeden Tag "drauf" oder betrunken ist? Wer stellt schon gerne alleinerziehende Mütter ein, die niemanden haben für auf das Kind aufzupassen? Wer stellt schon gerne verurteilte Straftäter ein, denen man nicht wirklich vertrauen kann? Ich spreche hier nicht von Straftätern die mal etwas geklaut haben, sondern von denen, die schwere/gefährliche Körperverletzung, evtl. auch mit Todesfolge begangen haben. Sicher gibt es für alles eine Lösung und sicher stellen auch Arbeitgeber solche Menschen ein, aber solche Arbeitgeber zu finden ist halt sehr schwer. Oder was will man mit jemand tun, der einen schweren Schicksalsschlag hatte z. B. schwere Krankheit wie Krebs o. ä. und dadurch kaum noch Kraft hat? Oder jemand der seine Frau oder Mann verloren hatte und deswegen nervlich krank geworden ist?
Viele sehen immer nur, dass diese Menschen Geld vom Staat bekommen, aber viele sehen nicht die oft tragischen Geschichten dahinter und das finde ich doof und schade. Bevor man sagt: "Die sollten kein Geld vom Staat bekommen", sollte man erstmal die Hintergründe beleuchten, ruhig auch mal Menschen fragen, warum sie in dieser Situation sind, kranke Menschen fragen, wie es ihnen so geht und wie sie sich fühlen. Danach kann man sich gerne über die Hilfe vom Staat aufregen, wenn man denkt, dies dann noch für nötig zu halten.
Ich bin ehrlich: Oft wenn ich solche Menschen sehe und die Geschichte dahinter weiß, tut mir das unfassbar leid und manchmal will ich am liebsten heulen und denen finanziell helfen, aber ich muss halt auch schauen, wie ich über die Runden komme, auch wenn ich oft versuche solchen Menschen zu helfen, und wenn es nur durch ein nettes Gespräch ist.
Bevor man also dumm über solche Menschen und die Leistungen, die sie beziehen redet, sollte man sich erst Mal informieren, warum sie in dieser Situation sind, welches Schicksal dahinter steckt und versuchen, diesen Menschen zu helfen und sich sozial zu engagieren. Ein nettes Gespräch kann schon ein erster Anfang sein. Leider gibt es noch immer sehr viele Menschen, die sich von Menschen, die solche Leistungen beziehen distanzieren, da sie der Meinung sind, diese Menschen würden nicht in ihrer Liga spielen und sie es nicht nötig hätten, sich mit solch einem Volk abzugeben.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: König Gil-Galad]
- #3205055 - 15.11.2022, 08:21:12
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eminem707 nur mal ne info am rande im regelsatz der arge sind fahrtkosten , strom, neue möbel usw enthalten du verwechselst da so einiges , ja man kann möbel beantragen aber nicht ständig man bekommt eine grundaustattung die wird einmalig bezahlt und auch nur mit gutschein für gebrauchtböbellager , das sozialtickte muss man vom regelsatz bezahlen und auf 1500 kommt kein alg 2 bezieher sorry aber da liegst du völlig daneben
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Negan45]
- #3205060 - 15.11.2022, 10:51:12
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Man kommt locker auf die 1.500€ Rechne doch mal: Miete kalt: 600€ Nebenkosten: 200€ Hartz iv Satz: 450€
Da liegen wir schon bei 1.250€
Krankenversicherung, Rentenversicherung und Fahrkarten etc.
Da sind alles Dinge, die übernommen werden. Ein Arbeitnehmer muss das alles alleine bezahlen.
Vermutlich reichen die 1.500€ hier gar nicht.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: eminem707]
- #3205064 - 15.11.2022, 11:47:40
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Rechne doch mal: Miete kalt: 600€ Nebenkosten: 200€
Ich frage mich, wo du diese Zahlen hernimmst. Die sind echt feierlich. Aber schauen wir mal, was Google so ausspuckt: "Daraus ergibt sich für einen alleinstehenden Leistungsberechtigten mit Hartz IV, dass die Wohnung für die Kaltmiete Kosten in Höhe von 364,50 Euro im Monat verursachen darf. Bei einer Bedarfsgemeinschaft mit drei Personen wären es 518,25 Euro." Quelle: https://www.hartz4.org/wohnung-kosten/Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: König Gil-Galad]
- #3205066 - 15.11.2022, 11:50:56
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Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.
Ist auf der Seite ersichtlich wie aktuell die Zahlen sind? Habe am Handy nichts gefunden auf die schnelle, zumindest sind die Kommentare aus dem Jahr 2017 und da mag eine Wohnung vielleicht noch 300€ gekostet haben, 5 Jahre später definitiv nicht mehr.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Ich atme ein und RASTE AUS]
- #3205068 - 15.11.2022, 12:18:15
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charmant.
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Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.
Ist auf der Seite ersichtlich wie aktuell die Zahlen sind? Habe am Handy nichts gefunden auf die schnelle, zumindest sind die Kommentare aus dem Jahr 2017 und da mag eine Wohnung vielleicht noch 300€ gekostet haben, 5 Jahre später definitiv nicht mehr. Laut Artikel wird der Mietspiegel für Berlin aus dem Jahre 2015 als Bemessungsgrundlage für das obige Beispiel benannt. Stand 2022 nicht mehr möglich!
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: König Gil-Galad]
- #3205071 - 15.11.2022, 12:38:11
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Rechne doch mal: Miete kalt: 600€ Nebenkosten: 200€
Ich frage mich, wo du diese Zahlen hernimmst. Die sind echt feierlich. Aber schauen wir mal, was Google so ausspuckt: "Daraus ergibt sich für einen alleinstehenden Leistungsberechtigten mit Hartz IV, dass die Wohnung für die Kaltmiete Kosten in Höhe von 364,50 Euro im Monat verursachen darf. Bei einer Bedarfsgemeinschaft mit drei Personen wären es 518,25 Euro." Quelle: https://www.hartz4.org/wohnung-kosten/Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich. Wenn du doch so gerne Googlest, dann Google doch mal die Mietpreise im Raum Stuttgart. Das kann ich dir vorab sagen. Stuttgart ist inzwischen die teuerste Stadt in Deutschland. Stuttgart hat München schon lange überholt und anscheinend sind euch die Nachrichten mit der Nebenkosten Explosion auch entgangen Vermutlich sind wir weit über 1.500€ Es gibt ja auch virtuelle Kosten. Das sind Gelder, welche nicht ausgezahlt, aber übernommen werden, wie Krankenversicherung etc. Das sind auch alles Kosten, die verursacht und bezahlt werden.
Bearbeitet von eminem707 (15.11.2022, 12:38:54)
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Telechatter]
- #3205072 - 15.11.2022, 12:40:50
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Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.
Ist auf der Seite ersichtlich wie aktuell die Zahlen sind? Habe am Handy nichts gefunden auf die schnelle, zumindest sind die Kommentare aus dem Jahr 2017 und da mag eine Wohnung vielleicht noch 300€ gekostet haben, 5 Jahre später definitiv nicht mehr. Laut Artikel wird der Mietspiegel für Berlin aus dem Jahre 2015 als Bemessungsgrundlage für das obige Beispiel benannt. Stand 2022 nicht mehr möglich! Richtig. Zumal man es nicht pauschalisieren kann. Man kann Ost und Westdeutschland absolut nicht vergleichen, weil es dort so gut wie keine Industrie gibt und es die Häuser deshalb auch für ein Apfel und ein Ei gibt. Für das Geld, was man in Stuttgart für eine Neubau Wohnung bezahlt, kann man sich im Osten vermutlich 3 Häuser hinstellen lassen.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: König Gil-Galad]
- #3205073 - 15.11.2022, 13:01:54
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Der Benny Do
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Man kommt locker auf die 1.500€ Rechne doch mal: Miete kalt: 600€ Nebenkosten: 200€ Hartz iv Satz: 450€
Da liegen wir schon bei 1.250€
Krankenversicherung, Rentenversicherung und Fahrkarten etc.
Da sind alles Dinge, die übernommen werden. Ein Arbeitnehmer muss das alles alleine bezahlen.
Vermutlich reichen die 1.500€ hier gar nicht.
Ach komm, das ist Unsinn. Das weißt du sicher auch. Vielleicht hast du aber auch einfach die verwirrenden Begriffe, Kaltmiete, Warmmiete, Nettokalt- und Bruttokaltmiete, Nebenkosten sowie Heizkosten durcheinander geworfen. Für eine Person stimmen die Zahlen einfach nicht bzw. sind eine Lüge. Bruttokaltmiete bedeutet INKLUSIVE (kalter) Nebenkosten. In den von dir zu hoch angesetzten 600 Euro sind die von dir fälschlicherweise zu hoch angegebenen Nebenkosten also schon drin. Beispiel München als teuerste Stadt: Eine Person mit einer Wohngröße bis 50 m²: 688 Euro Bruttokaltmiete (also Miete und Nebenkosten). Dortmund maximal 510 Bruttokaltmiete (also hier inkl. Nebenkosten). In Erfurt 344,16 (270,24+73,92) Es ist ein MAXIMUM, wird also nur dann gezahlt, falls so eine Wohnung überhaupt gefunden wird. Die Realität liegt eher darunter. Heizung wird angemessen bezahlt, also wer zu viel heizt, zahlt vom Lebensunterhalt. Hat man eine günstigere Wohnung, bekommt man auch nur das bezahlt, man bekommt also nicht das, was man nicht bezahlen muss extra auf die Hand. Fahrtkosten muss man selber vom Unterhalt bezahlen. Strom muss man vom Unterhalt bezahlen. Die Rentenbeiträge die gezahlt werden, führen übrigens nicht zum Ansteigen der Rente. Daher ist es immer noch von Vorteil, hinsichtlich des Rentenverlaufs, arbeiten zu gehen, selbst bei gleichem Geld. "Die Grundsicherung ist nicht dafür gedacht, dass man sich davon Urlaub, einen Mercedes oder ähnliches finanziert." Wenn der Mercedes günstig wäre, spräche nichts dagegen. Die Marke ist doch scheißegal und wenn ein Auto in den Job hilft, dann ist das sogar gut. Fragt man sich nur, wie man von 450 Euro abzüglich Strom, Kommunikation, Nahrung, Fahrkarte, Kleidung, Shampoo, Medikamenten und und und, ein Auto finanzieren möchte In den Urlaub fliegt man mit dem Geld sowieso nicht. Das ist dummes Stammtischgerede. Es ist wirklich lustig, wie hier mit AFD- oder CDU-Zahlen um sich geschmissen wird. Traurig finde ich, dass in den Rücken vieler, die einfach nicht KÖNNEN, getreten wird, nur um aus der eigenen beschissenen Situation etwas Besseres zu machen, statt die Situation für einen selber zu verbessern.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: ]
- #3205076 - 15.11.2022, 14:04:31
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Lord of Crime
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Beiträge: 1.632
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Wenn man mal berücksichtig, dass die Grundsicherung die Miete, Nebenkosten, die Krankenversicherung und auch einen Pflichtteil in die Rentenversicherung einzahlt und somit alles abdeckt. Ich weiß ja nicht, wo diese ganzen Informationen - die man hier verbreitet - bezogen werden. Aber seit 2011 werden keine Rentenversicherungsbeiträge mehr bezahlt. Es wird lediglich eine Mitteilung an die Rentenversicherung übermittelt, sodass man seine Zeiten Lückenlos nachweisen kann. Ab dem 1. Januar 2011 gelten Zeiten nur noch als Anrechnungszeit, in denen Arbeitslosengeld 2 (Hartz 4) bezogen wird. Rentenbeiträge führen die Hartz-4-Träger seit 2011 für diese Betroffenen nicht mehr ab. Darüber hinaus: Da hier die Regelsätze in den Augen vieler als ausreichend erachtet werden. Lebt doch auch mal ein Jahr davon, anstatt zu behaupten, es sei absolut in Ordnung und die Leute können ein vernünftiges Leben führen. Die Zahl derer, die wirklich keine Lust haben zu arbeiten ist ein Bruchteil. Denn das aktuelle System sorgt bereits dafür, dass man alles dafür tun muss, um in Arbeit zu finden. Es wird also durch allerlei Maßnahmen - die der Staat bezahlt und somit extra Geld ausgibt, unabhängig von Erfolg oder nicht - dafür gesorgt. Wo man selbst noch eine Wahl hat, bleibt ein Rätsel. Da bereits in einem Beitrag Krankheiten und Depressionen aufgegriffen wurden. Aktuell dauert es ~ 1 Jahr, bis man einen ambulanten Therapieplatz bei Psychologen bekommt, die eine Kassenärztliche Zulassung besitzen. Ergo haben wir in dieser Hinsicht das Problem, dass wir mehr Bedarf als Plätze zur Verfügung haben. Da wohl kaum jemand damit hausieren geht, weshalb er gerade zu Hause sitzt und nicht arbeiten kann, sollte man nicht jeden über einen Kamm scheren. Es ist bequem eine Position einzunehmen und gegen andere zu Hetzen, wenn man sich falscher Informationen bedient und anderen nach dem Mund redet. Blöd wird es, wenn man das Geschwurbel ungeprüft übernimmt und dabei z.B. unberücksichtigt lässt, dass Hartz 4 Empfänger keinerlei Rentenbezüge aufbauen. Insofern werde sie im Alter ebenso ein mieses Leben führen, wie ohnehin bereits. Dementsprechend wird es kaum in irgendeinem Interesse liegen, dass man so weiter lebt. Darüber hinaus führte ich bereits an, dass das JobCenter die Leute in Abständen auch dorthin zitiert, um die Arbeitslosigkeit zu beenden. Dass es also weiterhin noch so viele Empfänger gibt zeigt, dass das System gescheitert ist und das nicht erst gestern. Ein System übrigens, welches Jugendliche nach der Schule dazu zwingt jeden Job annehmen zu müssen, anstatt sie vernünftig ausbilden zu lassen. Denn das aktuelle System sieht vor, dass man egal welche zumutbare Arbeit annehmen muss. Quantität vor Bildung lautet die Divise dabei. Das ist ein wirklich gutes System, absoluter Respekt. Die Lücken von Hartz 4 sind mehr als deutlich und somit ist es nur höchste Zeit, dass man dieses System nicht nur reformiert sondern in seiner Gänze abschafft. Auch haben wir eine hohe Arbeitslosigkeit, weil Gesetze es erlauben eine Leiharbeit - also ausnutzen von Arbeitskraft für einen Hungerlohn - zu ermöglichen. Noch nie ist es Unternehmen so leicht gemacht worden, Arbeitskräfte auszubeuten. Der Leiharbeiter verdient nicht mal 1/3 von dem, was das Unternehmen an die Zeitarbeitsfirma bezahlt, um sich eine Arbeitskraft auszuleihen. Das bedeutet im Endeffekt wird eine Person gezwungen eine Arbeit aufzunehmen, deren Ausgang ohnehin ungewiss ist, da man teilweise mit Fristen von einem Tag gekündigt werden kann. Super System, alles richtig gemacht. Jeder darf natürlich seine Meinung haben und diese auch äußern, wenn es die eigene Meinung ist und die Fakten eine fundierte Grundlage besitzen. Dieses immer wiederholen von Geschwurbel aus der Opposition ist wirklich nicht mehr zu ertragen. Abgesehen davon, dass darin 90% falsche Informationen zugrunde gelegt werden. Und übrigens: Wäre das Leben eines Hartz 4 Empfängers wirklich so zu beneiden, warum will dann ein Hubertus Heil nicht den Selbstversuch wagen und einen Monat von diesem Satz leben? Er kann zu Hause sitzen bleiben, er müsste nichts tun. Das Leben - so in euren Augen - eines Hartz 4 Empfängers. Dass diese zum Teil Flaschen sammeln gehen, damit sie sich eine Reserve für notwendige Reparaturen anlegen können, berücksichtigt keiner. Dass diese einkaufen gehen und auf jedes Angebot lauern, das sieht keiner. Das was die meisten Menschen sehen, ist das verzerrte Bild aus den Medien, die alles überspitzt für ihre Quotengeilheit geben und die Wahrheit dabei so verzerren, wie es nötig ist. Und das ist hier das einzig traurige an der Sache.
_________________________ Honey, you should see me in a crown.
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Professor James Moriarty]
- #3205743 - 21.11.2022, 12:05:46
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natural selection.
Registriert: 13.08.2008
Beiträge: 1.610
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Ich weiß ja nicht, wo diese ganzen Informationen - die man hier verbreitet - bezogen werden. Aber seit 2011 werden keine Rentenversicherungsbeiträge mehr bezahlt. Es wird lediglich eine Mitteilung an die Rentenversicherung übermittelt, sodass man seine Zeiten Lückenlos nachweisen kann. Das mit den Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung stimmt aber schon noch. Ich würde darüber nicht nonchalant hinweggehen wollen, sind schließlich nicht nur Peanuts. Darüber hinaus: Da hier die Regelsätze in den Augen vieler als ausreichend erachtet werden. Lebt doch auch mal ein Jahr davon, anstatt zu behaupten, es sei absolut in Ordnung und die Leute können ein vernünftiges Leben führen. Die Zahl derer, die wirklich keine Lust haben zu arbeiten ist ein Bruchteil. Denn das aktuelle System sorgt bereits dafür, dass man alles dafür tun muss, um in Arbeit zu finden. Es wird also durch allerlei Maßnahmen - die der Staat bezahlt und somit extra Geld ausgibt, unabhängig von Erfolg oder nicht - dafür gesorgt. Wo man selbst noch eine Wahl hat, bleibt ein Rätsel. Ich verorte das Problem hier an anderer Stelle. Es ist weniger, dass viele Leute denken der Regelsatz des ALG II mitsamt aller zusätzlichen Leistungen ermögliche jedem ein Paradies auf Erden. Vielmehr dürfte sich die Mehrheit am Verhältnis stören. Während ein Bezieher von ALG II halt nichts für seinen Lebensstandard tut, also der Gesellschaft in diesem Sinne in keiner Weise dienlich, sondern im Gegenteil für sie (finanziell) schädlich ist, haben viele Arbeitnehmer, die in Vollzeitjobs ihr Geld verdienen, am Ende des Geldes - also nach Abzug aller Fixkosten - noch viel Monat übrig und summa summarum auch nicht mehr übrig als eine Person, die ALG II bezieht. Man sollte hierbei auch nicht aus den Augen verlieren, dass es u. a. diese Arbeitnehmer sind, die mit all ihren Abgaben die ganzen Großzügigkeiten des Staates (und ja, das Konstrukt des "menschenwürdigen Existenzminimums", das vom BVerfG aus der Taufe gehoben wurde, gehört auch dazu) erst ermöglichen. Und dieses (zum Teil sicher auch nur so empfundene) Missverhältnis dürfte bei vielen den größten Ärger verursachen. Mich wundert's unter den aktuellen Umständen jedenfalls nicht, dass die Zustimmung für weitere Lockerungen, die mit der Einführung des Bürgergeldes, wie es der vom Bundestag verabschiedete Entwurf der Bundesregierung für ein Bürgergeld-Gesetz vorsieht, einhergingen, in weiten Teilen der Gesellschaft eher dünn gesät ist.
_________________________ »Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.« – Kurt Marti
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Martini Sprite]
- #3205763 - 21.11.2022, 16:20:18
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Lord Subsilver von Knud.
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Ich verorte das Problem hier an anderer Stelle. Es ist weniger, dass viele Leute denken der Regelsatz des ALG II mitsamt aller zusätzlichen Leistungen ermögliche jedem ein Paradies auf Erden. Vielmehr dürfte sich die Mehrheit am Verhältnis stören. Während ein Bezieher von ALG II halt nichts für seinen Lebensstandard tut, also der Gesellschaft in diesem Sinne in keiner Weise dienlich, sondern im Gegenteil für sie (finanziell) schädlich ist, haben viele Arbeitnehmer, die in Vollzeitjobs ihr Geld verdienen, am Ende des Geldes - also nach Abzug aller Fixkosten - noch viel Monat übrig und summa summarum auch nicht mehr übrig als eine Person, die ALG II bezieht. Man sollte hierbei auch nicht aus den Augen verlieren, dass es u. a. diese Arbeitnehmer sind, die mit all ihren Abgaben die ganzen Großzügigkeiten des Staates (und ja, das Konstrukt des "menschenwürdigen Existenzminimums", das vom BVerfG aus der Taufe gehoben wurde, gehört auch dazu) erst ermöglichen. Und dieses (zum Teil sicher auch nur so empfundene) Missverhältnis dürfte bei vielen den größten Ärger verursachen. Mich wundert's unter den aktuellen Umständen jedenfalls nicht, dass die Zustimmung für weitere Lockerungen, die mit der Einführung des Bürgergeldes, wie es der vom Bundestag verabschiedete Entwurf der Bundesregierung für ein Bürgergeld-Gesetz vorsieht, einhergingen, in weiten Teilen der Gesellschaft eher dünn gesät ist. Das Problem ist das man gerne nach unten hackt, statt oben. Ich sehe das Problem eher bei dieser "Gruppe" der arbeitenden Bevölkerung die nicht in der Lage ist ihr Gehalt richtig zu verhandeln oder die gezwungen werden (siehe ALG2). Wer für 250€ mehr freiwillig 40h / Woche arbeiten geht, hat in meinen Augen kein realistisches Wertgefühl für seine Arbeit. Und wäre der Passus weg das man nicht jeden "Job-Schmutz" annehmen müsste in ALG2 sähe das ganze auch schon wieder anders aus.
_________________________ Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Martini Sprite]
- #3205764 - 21.11.2022, 16:21:15
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Registriert: 19.03.2011
Beiträge: 1.812
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Vielmehr dürfte sich die Mehrheit am Verhältnis stören. Während ein Bezieher von ALG II halt nichts für seinen Lebensstandard tut, also der Gesellschaft in diesem Sinne in keiner Weise dienlich, sondern im Gegenteil für sie (finanziell) schädlich ist, haben viele Arbeitnehmer, die in Vollzeitjobs ihr Geld verdienen, am Ende des Geldes - also nach Abzug aller Fixkosten - noch viel Monat übrig und summa summarum auch nicht mehr übrig als eine Person, die ALG II bezieht. Hast du dir das überhaupt mal ausgerechnet? Sieht nämlich nicht so aus. Laut dem statistischen Bundesamt erhielten im Jahr 2019 (letzte Statistik, wie es aussieht) 1.421.000 Arbeitnehmer in Deutschland den Mindestlohn. Laut aktueller Statistik sind in Deutschland derzeit 45,6 Millionen Personen erwerbstätig. Das sind rund 3,12% aller Arbeitnehmer, die den Mindestlohn beziehen. Ich gebe gerne zu, dass der Vergleich von Statistiken aus zwei unterschiedlichen Jahrgängen nicht exakt ist, ein gewisses Verhältnis zeigt er aber auf. Die absolute Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer arbeitet nicht für den Mindestlohn und hat entsprechend sehr wohl deutlich mehr im Monat zur Verfügung als jemand, der Arbeitslosengeld 2 bezieht. Wie kann sich diese Mehrheit so sehr an diesem Verhältnis stören? Laut dem Handelsblatt verdient der Durchschnitt der Arbeitnehmer in Deutschland 49.200 Euro brutto im Jahr. Selbst wenn das Bürgergeld monatlich 3000 Euro betragen würde, hätte ein deutscher Durchschnittsverdiener wesentlich mehr im Jahr raus. Da die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer wesentlich besser im Monat aufgestellt ist als ein Sozialleistungsempfänger, behaupte ich mal, dass deine Aussage nicht zutreffend ist und falls doch, kann die Mehrheit der Deutschen nicht rechnen (was ich persönlich trauriger finden würde).
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: root]
- #3205770 - 21.11.2022, 17:47:51
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natural selection.
Registriert: 13.08.2008
Beiträge: 1.610
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Da die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer wesentlich besser im Monat aufgestellt ist als ein Sozialleistungsempfänger, behaupte ich mal, dass deine Aussage nicht zutreffend ist und falls doch, kann die Mehrheit der Deutschen nicht rechnen (was ich persönlich trauriger finden würde). Hmja. Es ist nur so, dass ich nirgendwo davon sprach, dass "die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer" weniger als ein ALG II-Empfänger hat.
_________________________ »Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.« – Kurt Marti
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Re: Bürgergeld, Vorurteile & co.
[Re: Subsilver]
- #3205779 - 21.11.2022, 18:33:37
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Innovationsbremse
Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 12.918
Ort: Dresden
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Wer für 250€ mehr freiwillig 40h / Woche arbeiten geht, hat in meinen Augen kein realistisches Wertgefühl für seine Arbeit.
Das Problem ist, dass vor allen ältere Arbeitgeber wenig Handlungsspielraum haben. Entweder ich nehme das vergleichsmäßig niedrige Gehalt hin und bleibe im Job oder ich lege es drauf an, mich gegen Vorgesetzte/Konzernchefs aufzulehnen und den Wert meiner Arbeit einzufordern. Kurz vor der Rente hat man oft keine wirkliche Chancen, um gegen lebensfremde Konzernchefs anzukämpfen(öffentliche Äußerungen liegen meist weit entfernt von den realen Umsetzungen) und Betriebsräte haben oft auch keinen wirklichen Einfluss, wenn kein Tarifvertrag besteht. Lebenslauf mit ständigen Jobwechsel ist meist auch eher negativ. Ich persönlich bin auch gegen ein Bürgergeld, wenn es wenig Anreiz für Arbeitswillige gibt. Ich sehe zwar vor allen den sozialen Kontakt noch als großen Vorteil, den ein Arbeitnehmer hat, aber wenn ich fast gleiche Leistung fürs nichts tun bekomme, dann kann es nur ein nein zum Bürgergeld geben.
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