Hey,

ich arbeite selbst in einem Zoo (nicht als Pfleger) und möchte an dieser Stelle nur eins zum Thema Geld und Artenschutz loswerden:
Wenn Zoos (oder meistens dann städtischen Einrichtungen) eins fehlt, dann Geld. Leute, die nun aufschreien und sofortige Baumaßnahmen und Personalaufstockung wünschen, können das zumindest in naher Zukunft vergessen. Zumindest was kleinere Zoos betrifft. Und als Zoo wünscht man sich finanzielle und materielle Unterstützung ständig und ist dankbar über jeden Cent.

Ich finde es sogar in diesem Fall noch trauriger, dass viele nun darauf rumreiten, dass es hoch bedrohte Tiere waren. Bedroht hin oder her: Tier IST Tier.
Die Abstufungen und die Klassen "nützlich" - "nicht nützlich" sind menschengemachte Kategorien und sollten niemals eine Rolle spielen.
Das trifft es eigentlich:
Antwort auf: Ampelmännchen+w

Ich bin insofern fasziniert, dass diese Anzahl von Tieren (+ Sachschaden) so sehr durch die Medien geht, wenn man sich einmal vor Augen führt, wie viele Tiere täglich sonst von/für Menschen getötet werden (Gibt verschiedene Zahlen dazu: Beispiel 1, Beispiel 2). Was nicht heißt, dass ich es nicht traurig finde.

Versteht mich nicht falsch, ich finde das ebenfalls mehr als tragisch, aber so wie die Medien das wieder hochbauschen, ist das Scheiße...
Nehmt selbst Spenden jeglicher Art in die Hand und los geht's. Es gibt genügend Projekte, die man selbst als Anti-Zoomensch oder Zoofreund unterstützen kann, um vor allem vor Ort zu helfen und ggf. beim Wiederaufbau zerstörter Lebensräume zu helfen.

Nur am Rande:
Wer hier generell die Aufgabe der Arterhaltung komplett auf Zoos abschiebt, hat den Sinn von Arterhaltung nicht verstanden. Zoos bringt es nichts, wenn sie die letzten Tiere der Welt beherbergen. (Wer sich dafür interessiert, kann sich mal zum Thema Wisent informieren, falls nun das Argument kommt, dass Zoos sowieso nichts für Arterhaltung tun)

Die Trauer, die die Tierpfleger nun empfinden, aufgrund der Bindung, kann ein Außenstehender sowieso nicht verstehen. Ich bin froh, dass die eine Trauerfeier machen wollen, bin aber auch der Meinung, dass man daraus kein Medienspektakel machen sollte oder das als Publikumsmagnet ausnutzen sollte (Nein, keine Unterstellung, aber Dank Medien wirkt das wie eine superduper Publikumsveranstaltung)

Das sind so meine Gedankengänge. Vielleicht bisschen wirr.