Jeder für sich selber... ich greife diese Aussage gerne auf, denn sie passt als Antwort auf sehr viele Fragen.
Wer bestimmt was als gut und was schlecht empfunden wird?
Wer definiert was eine Beleidigung oder Belästigung ist?
Wer legt fest, ob man sich mit einer Sache (wie z.B. auch einer Philosophie) identifizieren kann?

Jeder für sich selber... und was ist mit den anderen? Müssen sie meiner Meinung sein? Müssen sie "bekehrt werden"? Wir denken dass nein. Wir können und wollen niemanden dazu zwingen die Philosophie gut zu finden. Haben wir auch bei anderen Dingen nie verlangt, auch wenn es wiederholt unterstellt wurde.


Warnung! Spoiler!
Bevor der Vorwurf kommt, dass ich auf Kritik nicht einging, etwas totschweigen möchte oder sonst etwas angestellt habe: Ich fand es gut, dass der Thread letztendlich wieder zurück zum Thema kam und würde es begrüßen, wenn er bei diesem bleibt und andere Themen/Diskussionen am dafür vorhandenen Ort geführt werden, da es hier inhaltlich nicht weiterführt.

Ich bitte ferner darum bei Bezugnahmen meine Aussagen nicht aus dem Kontext zu reißen oder negative Emotionen wie Süffisanz hineinzuinterpretieren.
Aussage: "Ab und an verirrt sich doch jemand in den Channel Wordmix und ab und an sind dort auch 'Pro'-User am spielen"
Meine Frage: (Bei 0,0 Auslastung dieser Channel) "Was ist denn dann "ab und zu"?"
Das war meinerseits eine ernst gemeinte Frage, schließlich kann ab und an alles bedeuten, 1x am Tag, 1x die Woche... Es wurde scheinbar von anderen richtig verstanden, denn eine Antwort gab es nicht.

Die Fußballchannel (die einzigen die aufgrund des Themas und der zu erwartenden Rivalität als Gruppe betrachtet wurden und von denen ganze 2-3 über 0,0 Nutzung lagen) wurden zu diesem Zeitpunkt noch garnicht thematisiert, ich hatte sie bei meiner Frage auch garnicht vor Augen, sondern bezog mich auf die Aussage "schade, ab und zu nutzten wir den Channel doch". 292 Channel sollten laut Liste geschlossen werden. 2 oder 3 fielen nicht unter genau 0,0 Aktivität, sondern wurden geschlossen weil bei Sichtung der übrigen Channel entschieden wurde dann endgültig alle Fußballchannel zu schließen. Ja, man hätte damit rechnen können, dass jemand auf die Idee kommt und eine böswillige Lüge unterstellt und besser noch einen Satz ergänzt "da nahezu alle Fußballchannel ohne Nutzung sind, haben wir uns entschieden zusätzlich auch XY zu schließen." Genauer und "inhaltlich sauberer" wäre es definitiv gewesen. Bei allem Verständnis über die Kritik an der Schließung des eigenen LC finde ich Vorwürfe wie "Lüge" beleidigend und einen bösen Willen unterstellend, denn genau das wäre eine Lüge - und genau das war es von uns nicht.




Es hat noch nie jemand vom Knuddelsteam etwas gegen geäußerte Kritik gesagt, sofern sie wohlüberlegt, begründet und sachlich war. Wir wissen sehr genau, dass es eine Menge Kritik gibt, die absolut berechtigt, oder zumindest mehr als nachvollziehbar ist. Es gab und gibt z.B. immer wieder technische Probleme, die nerven. Manche nur ein klein wenig, andere nerven einen sehr. Manche betreffen nur einzelne Personen, andere betreffen große Gruppen. Da wird nichts verschwiegen oder schön geredet, das ist so. Andersherum muss man bei aller geäußerten Kritik auch mit der Antwort oder Erklärung umgehen können. Man muss sie nicht gut finden, aber akzeptieren dass es sie gibt, dass auch eine Wiederholung nichts daran ändert und man sich irgendwann im Kreis dreht. In der Vergangenheit wurden immer wieder Prozesse und Abhängigkeiten erklärt. Natürlich behebt das nicht die Ursachen der Kritik, aber so wie wir Verständnis für die Wünsche und Kritiken haben sollen, sollte es auch Verständnis für die andere (unsere) Seite geben.
Ich bin (nicht nur hier, sondern auch außerhalb von Knuddels) immer zu einer Diskussion bereit. Ich erwarte aber auch dass man den Punkt erkennt, an dem alle ihre Meinung und Sichtweise dargelegt haben und man dann gemeinsam feststellt "Ja, wir verstehen uns und jeder hat seine Wünsche, wir haben aber keine sofortige, alle befriedigende Lösung parat". Irgendwann höre ich dann auf mich zu wiederholen und im Kreis zu drehen. Auch wiederhole ich ungerne Dinge, die andere schon zig mal gesagt haben, nur weil sie durch mich vielleicht als "richtiger" aufgefasst werden. Das kann man dann auch als Ignoranz auffassen, wäre aber mMn recht unreflektiert und kurzsichtig.

Wir haben eine Menge technischer Baustellen - da kann man nichts schön reden.
Euch stören sie, in unterschiedlichem Ausmaß.
Wir haben Euer Feedback aufgenommen, haben sie teilweise anders bewertet und mussten Entscheidungen treffen und vertreten.
Wir haben stets weiterhin Euer Feedback aufgenommen und ggfls. neu bewertet und erneut geprüft, was machbar und vom Aufwand vertretbar/möglich war - auch wenn es nicht jedes Mal erneute Erklärungen im Chat oder Forum gab.
Wenn wir feststellen, dass wir zu wenig Ressourcen für etwas haben, oder andere Probleme eine höhere Priorität haben, dann müssen Entscheidungen getroffen werden.
Es ist absolut nachvollziehbar, wenn das unbefriedigend ist, wenn man das Gefühl hat, dass immer die eigenen Wünsche nicht berücksichtigt werden. Immer lauter und entgleisender aufzutreten ändert aber nichts daran und es hilft keiner Seite weiter zu kommen. Man sollte sich an dieser Stelle bewusst machen, dass es Gründe für Entscheidungen gibt, die man nicht mit der hundertsten Wiederholung außer Kraft setzen wird.
Natürlich kann es falsche Annahmen geben, Fehler in Berechnungen usw. aber ebenso gibt es sehr subjektive Empfindungen was nun wichtiger oder gar am wichtigsten für die ganze Community ist. Zu sagen so und so ist es besser und ich hätte es anders gemacht ist um so leichter, je weniger man die Verantwortung für diese Entscheidung tragen muss.


Wird hier kritisiert dass diejenigen am weitesten kommen, die am lautesten sind, so wird gerade im Forum genau das gerne für sich selber in Anspruch genommen. Eine Gruppe sehr elitärer Stammnutzer (das ist nicht negativ gemeint) findet sich im Forum und definiert was wichtig und unwichtig, richtig oder falsch ist. Dabei gibt es oft zwei konträre Lager mit in sich jeweils sehr ähnlichen Sichtweisen, die beide aber nicht berücksichtigen, dass sie einen sehr sehr kleinen Teil der Community ausmachen, sie in erster Linie für sich sprechen und gerne die "einzige Wahrheit" predigen.
Bei allem Schubladendenken (das Knuddelsteam will nur dies, die Administration macht immer, Alle Newbies sind Sexuser, bei Knuddels gibt es nur noch...) wird vergessen, dass man selber nur einen Teil des Ganzen sieht und daraus eine Meinung bildet, die man auf ganz Knuddels überträgt. Frauen sehen nur Belästiger, Spieler sehen nur Botter, CM sehen nur Dauerstresser, JuSchuler sehen nur Perverse usw. usf.


Um zum Bild der am lautesten Schreienden zurück zu kommen und dann den Bogen zur Philosophie zu spannen:
Natürlich kann man immer vorwerfen, dass Personen mit einem kürzeren Draht zu jemandem (egal ob CM, Admins, Knuddelsteam) eher an ihr Ziel kommen, als jemand der niemanden kennt - oder vielleicht auch völlig indiskutabel auftritt. Nach meinem Umzug hatte ich wochenlang Ärger mit der Telekom und es war keine Lösung in Sicht. Zum Glück hatte ein guter Bekannter einen kurzen Draht zur Vorstandsbeschwerdestelle der Telekom. Die Hotline wurde danach komplett umgangen und ich konnte nahezu täglich mit einem konkreten Ansprechpartner telefonieren und mein Problem wurde sofort und nachvollziehbar angegangen (dauerte dann aber immer noch eine Woche bis es erledigt war). Völlig unfair für alle die, die länger warten mussten. Ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen aber bis heute nicht und würde der Telekom auch keine Vetternwirtschaft vorwerfen wenn ich so etwas von anderen hören würde - ich hatte einfach am Ende des langen Weges Glück gehabt.
Auch bei uns kann es immer mal vorkommen, dass man mit einer Fehlermeldung bei der richtigen Person landet, die Zeit hat, zufällig das nötige Wissen oder die nötigen Rechte besitzt und schnell nebenbei helfen kann, oder die es einfach an geeigneter Stelle anspricht. Das wird dann von anderen als Vetternwirtschaft abgetan, bis sie selber einmal in der Situation ist, dass schnell und unbürokratisch geholfen werden kann/soll. Für mich impliziert der Begriff Vetternwirtschaft in so einem Kontext irgendwie gleichzeitig, dass man andere bewusst benachteiligt und nicht ein Problem für eine bekannte Person schnell beheben möchte. Ähnlich ist es bei Teamentscheidungen. Ich bin davon überzeugt, dass niemand von sich behaupten kann, dass er z.B. personelle Entscheidungen rein sachlich trifft und als potentieller Teamleiter nach seiner Amtszeit sagen kann, dass er jedes neue Mitglied völlig unabhängig von eigenen Erfahrungen aufgenommen oder abgelehnt hat und nicht lieber mit denen zusammen arbeitet, mit denen es positive Erfahrungen gab und die man einschätzen kann. Es versteht sich von selbst, dass es nicht Sinn der Sache ist als TL sein Team mit seinem Freundeskreis zu besetzen, ich will nur erklären, dass im Zweifel niemand persönliche Erfahrungen außen vor lassen wird.


Ich sprach vom Bogen zur Philosophie...
Was ist denn eine Unternehmens-, Seiten-, Gruppen- oder Vereinsphilosophie? Wenn man die wissenschaftliche/ursprüngliche Bedeutung des Wortes außer acht lässt, versteht man im Alltag z.B. persönliche Einstellungen, Empfindungen, Neigungen als Lebensphilosophie. Ein Unternehmen verkündet was es will, wofür es steht, was es erreichen möchte (z.B. größtmöglicher Umweltschutz, Arbeitsplatzbedingungen, Nachhaltigkeit, Wissen für alle) und erklärt das zur Unternehmensphilosophie. Es gibt also auch hier kein richtig oder falsch und wenn man Beispiele betrachtet, wird man viele Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede finden. Es bleibt also mehr die Frage, was man zum Ausdruck bringen möchte, ob es sinnvoll ist, die erwarteten Ziele erfüllt.

Wie bereits zuvor erklärt, gab es vor einigen Monaten eine große Umfrage, in der es darum ging wie Knuddels genutzt wird, was man gut findet und was man sich (von anderen und für sich) wünscht usw. Auch wenn hier im Forum eine andere Sichtweise vertreten wird, die in der Philosophie festgehaltenen Punkte sind alles Dinge, die als "habe ich als gut erlebt, ist mir wichtig oder ich wünsche mir" genannt wurden - mehrheitlich, nicht als Einzelstatements und vor allem - nicht vom Knuddelsteam.


Was wollten wir (nicht)?
Wir wollten keine "Unternehmensphilosophie", die wir der Community überstülpen und die einfach nur "unsere Ziele" widerspiegelt. Dann wären sicherlich auch noch andere Komponenten eingeflossen. Natürlich kann man die Bereiche Communitymitglieder, Plattform und Unternehmen nicht trennen. Wenn es dem Unternehmen gut geht, kann mehr für die Gemeinschaft getan werden, wenn es der Gemeinschaft gut geht, wirkt sich das auch positiv auf das Unternehmen aus usw. Dass "wir" sehr unterschiedlich wirken kann ist klar. Für einen neuen Nutzer stellt sich das Unternehmen mit wir vor. Wer versteht was er da ließt (eine Wunsch und Erlebnisliste vieler Menschen) wird das wir als gemeinschaftliches Statement sehen, mit dem man sich (hoffentlich) identifizieren kann. Deutlicher wird das sicherlich noch durch eine Einleitung, ein Vorwort werden, hier ist es der Verlauf des threads und die bereits dargelegten Erläuterungen.

Es gab in all den Jahren immer wieder Statements wie "das entspricht nicht der Philosophie von Knuddels" oder umgekehrt "es ist doch schon immer die Philosophie von Knuddels gewesen" ohne dass jemals etwas gezielt unter diesem Begriff festgehalten wurde. Es waren immer ethische Grundsätze, ein Selbstverständnis, das wir auch in den Umfragen immer wiedergefunden haben. Wie gesagt, als Wert des befragten Mitglieds!
Wir wollten die grundsätzlichen Wünsche der Community für alle sichtbar formulieren und zeigen, dass die Mitglieder eben nicht ausnahmslos so sind, wie sie von einem Teil verallgemeinert dargestellt werden.
Wir wollten nicht den Zeigefinger heben, ein (weiteres) Regelwerk mit detaillierten Beispielen schaffen, sondern Statements der Community zusammenfassen: so sind wir, das wünschen wir uns von unseren (neuen und alten) Mitgliedern.
Wir wollten neuen Mitgliedern zeigen, was man von ihnen erwartet.
Wir wollten die Verantwortung nicht nur auf die Abwälzen, die als Störer gemeldet werden, sondern zeigen, dass man auch als Gestörter (wohl besser 'sich gestört fühlender' :-D ) seinen Teil beitragen muss und schnell selber zum Störfaktor werden kann.
Und nicht zuletzt wollten wir auch uns (dem Knuddelsteam) diese Werte und Grundsätze vor Augen halten.


Es gab Kritik, dass die Philosophie nicht der Realität entspricht. Das sehe ich definitiv anders. Es hat niemand gesagt dass es all die genannten Probleme nicht gibt. Aber wenn man danach geht sind alle doof und pervers (außer Mutti natürlich). Nur man selber hat Werte, weiß wie man sich benimmt und ist im Recht. Die Realität sieht jedoch anders aus, sonst wären wir alle nicht hier. Es gibt diese Leute, keine Frage, aber ist es richtig, dass wir unsere (und ich spreche von uns allen als Nutzer) Community ausschließlich aus diesem negativen Blickwinkel betrachten, wenn man gleichzeitig ausreichend gute Gründe hat, um weiterhin aktiv zu sein, wenn man auf gute Erlebnisse zurück blickt und weiterhin positive dazu kommen?
So wie es die unverbesserlichen Optimisten gibt, gibt es die ewigen Meckerer, die sich auch gerne dort versammeln, wo sie Gehör, ein Publikum finden. Das soll ganz sicher keine Verallgemeinerung sein. ich möchte nur zeigen dass irgendwas an der Argumentation nicht richtig sein kann, wenn die Mehrheit grundsätzlichen Umgangsformen zustimmt, sie aber als nicht realistisch ansieht, weil es auch Personen gibt, die dagegen verstoßen.
Nochmal: wir (als diejenigen, die sich als Kern der Gemeinschaft betrachten) wollen z.B. versuchen Probleme zuerst selber zu lösen. Das bedeutet nicht, dass das jeder bei Knuddels macht. Es bedeutet auch nicht, dass es immer funktioniert, sondern nur dass man es erst einmal versucht und sich bewusst ist, dass es der für alle einfachste Weg ist und dass wir das auch von anderen Nutzern wünschen. Wenn wir tolerant sind und Fehler ignorieren, heisst es nicht, dass sich jeder austoben kann und alle "guten Mitglieder" das Verhalten der Trolle hinnehmen müssen.
Es ist ein Wunsch, ein Selbstverständnis, eine Absichtserklärung und - wenn sich alle daran halten würden - ein Ideal mit einem dafür aufgezeichneten Weg.

Was ich bei sowas nicht mag sind Kommentare wie "blöd, ich weiss/kann es besser, lasse Euch aber nicht teilhaben." Das kam schon in der Schule nicht gut an. Dabei freue ich mich immer besonders über Feedback von Leuten die sich auskennen und weiterhelfen können/wollen. Mein Postfach steht dafür immer offen. :-)

Danke für das viele Feedback, teils auch per Mail oder im Chat!

Das wird nicht jeder so sehen, womit wir wieder am Eingang sind.... jeder für sich selber...



Aber eigentlich wollte ich etwas ganz anderes, diesen Text vorstellen...
Zitat:
Knuddels lebt durch die Menschen, die hier ihre Freizeit miteinander verbringen. Wir alle haben unsere eigenen, individuellen Wünsche und Erwartungen, aber auch eine große Gemeinsamkeit: wir wollen zusammen Spaß haben!

Um dies möglich zu machen, hat das Knuddelsteam im Laufe der Jahre einen Ort mit unzähligen Räumen und Möglichkeiten geschaffen. Diesen Ort gestalten wir mit Begegnungen, Gesprächen, Kreativität und unserer Individualität. Dabei achten wir aufeinander, nehmen Rücksicht und unterstützen uns gegenseitig.

Unsere Community lebt durch ihre Mitglieder. Bei Knuddels haben wir die Möglichkeit, jeden Tag neue, tolle Menschen kennenzulernen. Wir lehnen niemanden prinzipiell ab, sondern begegnen uns vorurteilsfrei und freundlich. Unsere Unterstützung gilt insbesondere den Personen, die sich ehrenamtlich mit ganzem Herz für die Community einsetzen.

Wir verstehen, dass sich jeder von uns frei in seiner eigenen Art präsentiert, ausdrückt und auslebt. Kommt es dennoch zu Konflikten mit anderen Mitgliedern, so versuchen wir immer zuerst sie selber zu lösen, indem wir über Fehler hinwegsehen oder die Personen ignorieren.

Auf diese Weise kann Knuddels das sein, was wir uns alle wünschen: ein Ort an dem wir uns wohl fühlen, so unterschiedlich wir auch sind.
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vor allem: immer Mensch bleiben ;)

Team bedeutet nicht: Toll ein anderer machts...