Wie oft trinkst du Alkohol?
Kommt drauf an. Mal 3-4x im Monat, manchmal auch über mehrere Monate hinweg gar nicht. Zuletzt durfte ich von November bis April etwa nichts trinken aus gesundheitlichen Gründen und das war auch kein Drama.

Welche Bedeutung nimmt Alkohol für dich in deinem Alltag ein?
Hilft die Stimmung zu lockern und vieles schmeckt mir einfach unheimlich gut. Das ist dann reines Genusstrinken, kein "Ich will mich volllaufen lassen"-Saufen.

Bei welchen Gelegenheiten trinkst du Alkohol?
Meistens wenn ich Besuch hab oder bei jemandem zu Besuch bin. Mit einer Kommilitonin von mir treff ich mich häufiger zum Quatschen und meistens öffnen wir dabei noch eine Flasche Wein. Auch beim Grillen mal ein Sektchen oder eben an Geburtstagen, Silvester, generell zu feierlichen Anlässen.

Was hältst du von Menschen, die gar keinen Alkohol trinken?
Was soll ich davon schon halten? Ich find's in Ordnung und wenn jemand nicht will, dann bin ich die allerletzte, die sagen würde "Aber du musst doch!". Ich respektier das und ich kenn auch einige Leute, die das so handhaben und das ist für mich in Ordnung. Was mich nur stört, dann sind die Leute, die dann total stolz darauf sind und sich irgendwie als etwas besseres fühlen. Das ist für mich nun einfach keine großartige Leistung, auch wenn manche das so darstellen wollen. Wenn ich minderjährigen Besuch hab, dann biete ich denen das auch gar nicht erst an.

Auf die restlichen Fragen möchte ich gar nicht groß eingehen. Inni hatte ja schon sehr schön gesagt, dass eigentlich jedem klar sein sollte, dass dauerhafter Alkoholkonsum nicht gesund ist und dass die Leute, die trinken, das auch für sich selbst entscheiden müssen und ihnen die Folgen bekannt sein sollten. Ich weiß übrigens nicht, ob man Gewohnheit wirklich mit Sucht gleichsetzen sollte. Ich kann nur von einem Fall sprechen, aber meine Ma trank auch über Jahre hinweg fast jeden Abend mindestens ein Bier und jetzt hatte sie eine ziemlich fiese Infektion und durfte es nicht mehr. Hat dann von jetzt auf gleich ohne jegliche Entzugserscheinungen aufgehört und ihr geht's absolut gut damit. Suchtverhalten ist da eigentlich schon ein anderes Kaliber. Gerade wenn man ohne jegliche Veränderungen im Verhalten aufhören kann, spricht das nicht gerade für die Sucht, also finde ich sehr gewagt zu sagen, dass man trotzdem Alkoholiker ist. Die ICD-10-Kriterien sehen da auch ganz anders aus, deswegen sollten solche Aussagen auch nur mit Vorsicht getroffen werden.

Um mal auf den Kaffee noch einzugehen: Weil es eben keine drastischen Entzugserscheinungen gibt. Für Koffein wird eine Toleranz entwickelt, das heißt, dass sich mehr Rezeptoren entwickeln, die dann besetzt werden wollen, ja, und das ist auch eine der Faktoren, weshalb man sich noch nicht sicher ist, ob Koffein nun Suchtpotential hat oder nicht. Toleranzentwicklung spricht dafür. Dennoch würde ich es persönlich nicht als Droge bezeichnen. Koffein sorgt unter anderem dafür, dass der Adrenalin-Effekt verlängert wird. Somit wird der Blutzuckerspiegel im Blut hochgehalten und man fühlt sich eben energiegeladener. Allerdings sind die Entzugserscheinungen eben nicht mit Drogen wie Nikotin, Heroin, Kokain, Opiaten, etc zu vergleichen. Ich erspar mal die Details auf molekularer Ebene. Daher wüsste ich auch nicht, wieso das nun so thematisiert werden sollte. Das ist eigentlich recht unspannend.
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just for the record: the weather today is slightly sarcastic with a good chance of disinterest in what the critics say.