Eurovision Song Contest 2014 - Kopenhagen, Dänemark

Huhu,

ich kann's einfach nicht mehr lesen. "Wenn sie normal ausgeschaut hätte, hätte sie nicht gewonnen" - Hätte hätte Fahrradkette. Wenn Lordi keine Masken gehabt hätten und ausgeschaut hätten wie Nerds, wenn Lena eine dicke 88 Jährige Oma gewesen wäre oder wenn die letztjährige Siegerin nicht so ein blumiges Lied gehabt hätte, hätte auch keiner von denen gewonnen. Mein Gott. Beim ESC geht es um das Gesamtpaket! Ein toller Song bringt Dir nichts wenn du ausschaust wie aus'm Grab auferstanden, es bringt auch nichts einfach nur dazustehen ohne irgendwelche Effekte und mit toller Stimme zu überzeugen, ist auch langweilig. Es geht um das Gesaaaaaaaaaaaaaaaaamtpaket.

Oh, VP Fail! Komplett zustimm...

Aber das Gesamtpaket hätte nur gestimmt, wenn das Lied auch entsprechend gut gewesen wäre, was nunmal nicht der Fall war. Ergo: Gesamtpaket stimmt nicht.

Ob das Gesamtpaket gestimmt hat oder nicht, ist die persönliche Meinung eines jedem. Mir persönlich hat der Auftritt nicht gefallen, ich weiß aber von mehreren, dass sie ihn gut fanden.
Gewonnen ist gewonnen, ich muss xXsmartlXx auch ganz klar zustimmen. Wer hätte denn Lena gewählt, wenn die Show nicht super geil gewesen wäre? Ich denke die wenigsten.

Aber bei Lenas Lied könnte man wenigstens noch ansatzweise behaupten, dass da was musikalisches bei ist. Das Lied Wurst war meines erachtens nach auch wirklich einfach nur Wurst! Ich würd das nun auch sagen, wenn ein "normaler" Mensch die Perfomance für dieses Land absolviert hätte.

Das ist einfach schlechte Musik.

Schlichtweg subjektives Empfinden, da hat jeder seinen eigenen Geschmack. Ich stimme daher dem Gesamtpakets-Argument zu. Auch wenn ich das Lied selbst nicht besonders fand, ging es scheinbar anderen eben doch so. Bühnenpräsenz hatte sie, das kann wohl keiner bestreiten. Das Paket hat nunmal gestimmt.

Was mich nun aber noch interessieren würde: Was waren eure Favouriten?

is doch am ende alles subjektiv...

wenn ich z.b. unheilig höre, denke ich mir jedesmal, was hat der schwachfug eigentlich in den charts verloren. phrasengedresche + platte musik, dazu herr "ich-trete-grundsätzlich-im-anzug-auf" ... für andere ist es religion.

zumal ich denke, mit wirklich hervorragenden songs geht keiner zum ESC. wenn man da aus irgendwelchen nachbarschafts-voting-gründen hinter dem froschkönig aus malta und der schneekönigin aus island landet, is ma ganz schnell das image flöten.

in den letzten jahren hab ich mir nie die show an sich angeschaut, sondern immer erst beim voting eingeschaltet, is ja mittlerweile fast kultig, der rest hat mit musik recht wenig zu tun.

Ich finde, dass Conchita eine super Stimme hat und fand das Lied auch super.
Ganz im Allgemeinen fand ich, dass dieses Jahr alle Beiträge hörbar waren, da waren schon deutlich schlimmere Sachen dabei. Ich hatte im Endeffekt einige Favoriten, darunter nicht nur Österreich, auch Armenien und Island.

Es hätte so oder so Spott gegeben über Conchita, egal ob sie gewonnen hat oder nicht. Wenn sie verloren hätte, wären sie auch mit dem Argument "Witzfigur" und "Erscheinung nicht tragbar" gekommen, nun da sie gewonnen hat liest man überall sie hätte gewonnen, weil sie in dieser Form aufgetreten ist. Aber das glaube ich nicht. Ich denke sehr wohl, dass es an der Musik lag, denn es ist immer noch ein Wettbewerb. Es kamen so viele Stimmen aus Ländern, in denen das eigentlich nicht mal denkbar wäre.

Abgesehen davon, ich fand das mit den russischen Mädels deutlich "schlimmer". Sie wurden jedesmal ausgebuht, obwohl sie nichts für die Politik in ihrem Land können.

Geschmäcker sind verschieden, beim ESC waren einige, die sich Kopf an Kopf gebattled haben bis der Sieger feststand. Toleranz ist zwar ein großes Stichwort, aber es geht immer noch um Musik. Leider kann man nicht von Toleranz reden, wenn die Erscheinung beim einen Teilnehmer "angenommen" wird, aber im gleichen Zug Leute für ihr Land und dessen Politik ausgebuht werden, obwohl sie genauso einen guten Beitrag geleistet haben, wie alle anderen auch.

DAs ist doch nicht dein Ernst oder? Warte, ich mach auch mal so eine Botschaftenhuckelei mit dem 'Gewinner-Song'



Sorry, aber so nen Mist kann ich überall dazudichten. Man hätte Österreich für diese offenbare Brüskierung disqualifizieren müssen


So ein ESC gehört fernab der Politik ausgetragen und wie andere hier schrieben, ist es eine absolute Frechheit Teilnehmer für ihre Herkunft auszubuhen und ihnen dann noch solche Sachen im Songtext zu unterstellen.

Hab mir das Gewinnerlied angehört und naja... die Bezeichnung Bond-Lied triffts ganz gut, der musikalisch-gesangliche Umfang ist allerdings höchst limitiert. Denke mal hier trifft wirklich der Kontroversitätsfaktor zu. Vllt hör ich mich noch die ein oder anderen Auftritte an, sollte ich denn mal Langeweile haben :D

Fand allgemein einfach viele Lieder schlecht.
Sicherlich ist es auch scheiße dass ,man Leute ausbuht die rein garnichts mit der Politik in ihrem Land zutun haben.
Ich denke mal jeder Künstler fährt dahin um einiger Maßen sein Land zu präsentieren in der Musikalischen Hinsicht.
Und dass man da nun irgendwas in die Songtexte interpretiert finde ich einfach unverschämt. Man sollte nicht nur aus Vorurteilen handeln und gezielt irgendwelche Vermutungen aufstellen.

Hallöchen,

Also wir haben gestern wie jedes Jahr wieder ESC-Party gemacht und saßen zu acht vor dem Fernseher und ich glaub, dass jeder von uns zu irgendeinem Zeitpunkt mal "Och Leute..." gesagt hat, weil die Buh-Rufe irgendwann wirklich auffällig und viel zu viel waren. Eine Freundin sagte auch immer wieder "Man, das ist MUSIK." und damit hatte sie auch Recht. Ich fand das auch sehr sehr unfair und das gehörte meiner Meinung nach da auch nicht hin. Mir tat es für die beiden ziemlich leid. Die Performance fand ich auch sehr solide und dafür, dass die beide erst 17 waren, auch sehr sehr erwachsen. Gefiel mir ganz gut. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr entweder keine Krise gibt oder die Leute aber lernen, sowas von einer großen Musikveranstaltung zu trennen. Es macht doch keinen Spaß sonst.

Um dann mal auf Frau Wurst zu sprechen zu kommen: Ich bin gerade ganz froh, dass wir nicht als einzige den Eindruck hatten, dass es ein wunderbarer James-Bond-Song gewesen wäre. Ich hatte auch die ganze Zeit überlegt, an was mich das erinnert, bis es dann jemand aus der Runde sagte. Stimmlich fand ich den Mann wahnsinnig gut. Das war für mich definitiv unter den stärksten gesanglichen Leistungen des Abends. Das Lied als solches war nicht so sehr meins, weil meine Musikrichtung einfach eine andere ist. Generell gefällt es mir auch, dass er seine Figur sehr sehr elegant und an sich auch sehr feminin darstellt. Andere Travestiekünstler, wenn man mal an Olivia Jones denkt, machen das anders, bunter, auffälliger, übertriebener. Da gefällt mir die Figur Conchita schon eher. Klar, der Bart ist sicher reine Provokation. Aber das ist für mich okay.

Ich kann mit ihm als Sieger leben. Ich weiß allerdings nicht, ob ich nun auch so sehr hinter dieser Toleranz-Botschaft steh. Ich glaube nicht, dass wirklich viele angerufen haben, weil sie sich dachten "Ich bin jetzt mal voll tolerant und stimm für ihn ab". Ich denke auch, dass das an der Gesamtperformance lag, die ich nicht schlecht fand, keinesfalls. Er war eben "anders als andere" und hat damit eigentlich alles richtig gemacht. Dieses Herablassende hier im Thread kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Ich hätte Holland und Armenien noch besser gefunden. Gerade Holland fand ich richtig, richtig klasse. Das Lied hör ich mir auch gerade eben noch an. Es ist einfach sooo schön.

Was mich jetzt nur interessiert, ist eher die Tatsache, wie der Herr Neuwirth mit diesem ganzen Hass umgeht. Unter dem youtube-Video des Auftritts und auf der FB-Seite findet man ganz schön viele, fiese Sprüche, die teilweise sehr sehr unter die Gürtellinie gehen. "Eklig", "Österreichische Perversion", "Scheiß *zensiert*" sind da noch so die harmloseren Dinge... Aber gut. Ich bin halbwegs zufrieden und hatte einen schönen Abend. Ich kann mit dem Sieger leben und das ist für mich die Hauptsache.

Huhu,

was mich persönlich wundert sind es auch vor allem junge Leute, speziell junge Burschen, was ich so vom heutigen Tag mitbekam (Bekannte, facebook, Fernsehen, etc.), die mit solchen herablassenden Kommentaren glänzen. Ich sah schon sehr viele Erwachsene und auch viele ältere Leute, die sagten, das finden sie eigentlich super. Ich denke, es war eine richtige Provokation um zu zeigen, dass in der Gesellschaft immer noch der Faktor Toleranz nicht bei jedem angekommen ist, und vielleicht hat es einige Leute erreicht und sie umgestimmt. Wobei ich es persönlich schon traurig finde, dass man Leute von Toleranz überzeugen muss.. Leben und leben lassen. Das hat sie bewiesen. Dass sie noch über solche Idioten wie den einen russischen Politiker steht und über die vielen, niveaulosen und dummen Kommentaren, finde ich auch super.

Wieso man nicht einfach andere Menschen leben lassen kann, wie sie wollen, verstehe und werde ich nie verstehen. Meinungen können verschieden sein, das ist super! Aber keiner hat andere Leute fertigzumachen wegen ihrer Lebensweise.

Dafür liebe ich ihn,sie,es, - weil man wieder stark auf das Thema aufzeigt!

Neuwirth ist ein medialer Vollprofi und weiss exakt und genau um die Reaktionen aus der gezielten und wirklich äusserst klugen Provokation rund um die Figur Conchita Wurst. Diese Reaktionen sind gewollt und sollen die immernoch tief verwurzelten Vorurteile rund um das Thema Sexualität offen tragen.

Selbstverständlich hat der Auftritt als Travestie maßgeblich zum Sieg beigetragen, der äusserst kluge Umgang bzw. das gezielte Vermischen von männlichen und weiblichen Attributen, insbesondere der Bart als provokantetes Merkmal, hat eine absolute Sonderstellung an dem Abend erzeugt, ein Wiedererkennungswert und eine Provokation bei der sich die Menschen mit auseinander setzen. Das ist allerdings bei diesem Wettbewerb völlig normal, eine gute Stimme und ein vernünftiges Lied reichen bei weitem nicht um bei dieser Vielzahl von auftritten entscheident im Gedächtnis zu bleiben, Lordi ist hier ein gutes Beispiel aber auch bei Lena war es mitentscheident das sie als einzige mit gutem Lied keine gigantische Überchoreografie im Hintergrund hatte wie die meisten anderen, ein Alleinstellungsmerkmal was wichtig ist.

Im übrigen ist es völlig normal das beim ESC Politik eine Rolle spielt, denn schließlich treten nicht die Künstler als reine Privatperson auf sondern sollen immer ein Land repräsentieren und solange dies so ist wird es immer politische Reaktionen in diesem Wettbewerb geben, natürlich besonders wenn gerade eine politische Krise aktuell ist.

Also mein persönlicher Favorit war und ist eindeutig Malta, das Lied höre ich im moment den ganzen Tag. Aber ich bin es auch gewohnt, dass mein Musikgeschmack jetzt nicht der großen Masse entspricht und wundere mich daher nicht, dass Malta nicht weiter vorne war. Lordi war bisher der einzige Sieger, den ich wirklich wirklich klasse fand und auch da gehen die Meinungen ja stark auseinander.

Warum Conchita gewonnen hat, finde ich eigentlich einleuchtend. Zum einen ist der ESC einfach ein festes Event in der weltweiten Schwulenszene und zum anderen ist der Song einfach recht typisch für den ESC, Glitzer, Glamour, Siegerhymne. Das passt schon einfach zu diesem Event, mich hat es nicht groß überrascht. Ist nicht mein Geschmack, aber diese Show wird ja nun auch nicht nur für mich persönlich gemacht. Ich hab Malta und alles ist gut

Nur mit den Juryergebnissen wäre Malta sogar auf Platz 5 gewesen. Also du bist nicht alleine. :D Ich mochte das Lied auch.

Hallo,

Ich vermute hier hat das Lied eine Rolle gespielt, und vor allem das verrückte aussehen der Person.
Den viele waren ziemlich überrascht und fanden es wohl gut das sowas beim ESC auftritt.