Zitat:
Ich möchte nur aufzeigen, dass unser Sozialsystem nicht so schlecht ist, wie es oft dargestellt wird und dass man sich auch mit Hartz IV zumindest ein kleines bisschen Luxus gönnen kann


Du verwechselst da übrigens was. Die Tafel gehört NICHT zum Sozialsystem. Das Sozialsystem besteht aus dem, was der Staat durch Steuern einnimmt um damit die Absicherung seiner Bürger zu gewährleisten.
Die Tafel ist aber nicht vom Staat finanziert. Die Tafel ist eine gemeinnützige Organisation. Wenn die Einzelhändler denen nicht mehr geben würden, würden die auch dumm aus der Wäsche gucken - und Du wahrscheinlich auch. Denn dann ist nichts mit "für 1,50 einen Warenwert von 50€ bekommen".

Und das ist es doch, was die eigentliche Sauerrei ist. Dass gemeinnützige Organisation und private Unternehmen sich um das kümmern müssen, was der Staat tun müsste.


Hättest du den Satz, den ich davor geschrieben habe, mit zitiert, hättest du dir den ganzen Part sparen können:

Zitat:
Wiederum möchte ich mit diesem Beitrag nicht sagen, dass der Regelsatz angemessen oder fair ist, ich finde es höchst zweifelhaft, dass Organisationen wie die Tafeln Verantwortung für das übernehmen müssen, was eigentlich der Staat sicherstellen sollte - die angemessene Versorgung der sozial Schwachen mit Lebensmitteln.

Keine Ahnung, warum du mir das jetzt noch mal erklären wolltest, um dann zu genau dem selben Schluss zu kommen.
Was das Sozialsystem ist, brauchst du mir auch nicht erklären. Wir haben hier sogar einen "Stab Armutsprävention", angesiedelt beim Sozialamt, der sich einzig und allein um die Koordinierung der Hilfen für sozial Schwache kümmert. Da ich im Studium teilweise so schlecht dastand, dass ich selber zur Tafel musste, hab ich sogar direkt eine Hausarbeit über das Thema "Mitleidsökonomie" und die Entstehung der Tafeln geschrieben.

Zu sagen "Pfui, Tafeln, böse! Müsste der Staat machen" ist legitim, aber kein Grund für Betroffene, das hervorragende Angebot nicht zu nutzen. Solange der Staat nicht offen die Tafeln als Legitimation für zu niedrige Regelsätze nutzt, sehe ich da kein Problem.
Ebenso kann man sich drauf verlassen, dass das Angebot so bestehen bleibt und die Unternehmen nicht irgendwann sagen "So, ich kriegt nix mehr" - ist es doch ein Geben und Nehmen zwischen Tafeln und Einzelhändlern. Die EInzelhändler sparen Entsorgungsgebühren und die Tafeln bekommen Essen für die Ausgabe (Die Kosten für die Müllentsorgung werden übrigens zumindest bei uns vom Sozialamt übernommen...so viel auch zu "nicht vom Staat finanziert" ;D)