Antwort auf: ne sarkilar yazdim
Man hört ja fast nur schlechtes über 1 Euro-Jobs, aber ich würd gern mal wissen, was für Arbeit ist das überhaupt? Was genau macht man da so, ist das schwere oder hauptsächlich einfache Arbeit?

Und wenn das Amt einen 1 Euro-Job geben sollte, kann das dann alles mögliche sein, oder wird dabei auch auf persönliche wünsche/stärken rücksicht genommen? Wenn man zb. lieber irgendwo drinnen sitzt und was zusammenbaut, anstatt aufm Bauernhof?
Ich hab mal gelesen, dass nicht jeder Ein-Euro-Job zumutbar ist!? Was heißt das? Wenn man sehr dick und nicht so fitt ist, heißt das etwa, dass man dann trotzdem einen job kriegen kann, wo man viel laufen, stehen und schweres tragen muss - und den auch annehmen muss?



"Zumutbarkeit" ist ein rechtlich höchst fragwüriger Begriff, bei den 1€ Jobs gibt es 2 Probleme: Sie stehen immer in direkter Konkurrenz zum regulären Markt, wenn Anbieter X eine Dienstleistung mit einem Hilfsarbeiterlohn von 8€ anbietet aber Anbieter Y dies für 1€ tut, ist natürlich klar wer den Auftrag bekommt, es findet eine Marktverzerrung statt die Steuern frisst. Zweites Problem ist das die 1€ Jobs zu mehr als 9x% nicht ihren Zweck als Einstieg in eine reguläre Tätigkeit erfüllen, sprich die Arbeitsgeber nutzen einfach den Umstand aus das der Staat ihnen billigste Arbeitskräfte zur Verfügung stellt und kalkulieren so ihre Preise.

Unser Sozialsystem ist nicht schlecht, unbestreitbar, doch der entscheidene Faktor, nämlich Bildung wird bei den Arbeitslosen katastrophal vernachlässigt und die "einfache" Arbeit wird noch weiter abnehmen, was schlicht heisst das ohne Bildung kaum einer eine Arbeit findet von der er leben kann. Nur umfangreiche Bildungsmaßnahmen können Langzeitarbeitslose aus dieser Spirale befreien, kurzfristige 1€ Gelegenheiten mögen zwar den Arbeitgeber und den bürgerlichen Stammtisch zufrieden stellen, doch effektiv wird dadurch an steuermitteln nichts gespart und den betroffenden Personen ebensowenig geholfen.
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