Heyho,
auch, wenn gerade die ersten beiden Partien eher "Anti-Schach" waren, ist diese Begegnung für mich ziemlich spannend. Für mich steht inzwischen Carlsen schon als Sieger fest, nicht nur, weil er mit zwei Siegen nacheinander deutlich vorne liegt, er scheint auch besser in Form zu sein als Anand.
Seine Partieanlage gefällt mir blendend, allein der Ansatz, schnellstmöglich aus der Eröffnung herauszukommen und zum wirklichen Schachspielen überzugehen, überzeugt auf ganzer Linie. Immerhin ist es eine Weltmeisterschaft im Schachspielen, nicht im Varianten auswendig lernen. Carlsen versteht es besser, kleine Vorteile anzuhäufen, bis es reicht - oder eben nicht. Aber er probiert es und verzichtet auf voreilige Remisschlüsse. Deshalb verstehe ich die ersten beiden Partien auch nicht, so schnell remis zu vereinbaren, passt wenig zum Herausforderer.
Ich glaube nicht dran, dass der Weltmeister in den nächsten 6 Partien noch zwei Siege einfahren kann. Dazu findet Carlsen immer zu einfach einen Weg, eine schlechtere Stellung herumzubiegen oder in ein Remis abzuwickeln.
Was mir aber nicht klar werden will ist 38. Dg3 in der letzten Partie? Warum gibt er da ohne Not den Bauern her? So gibt er Carlsen doch nur eine Chance, auf Sieg weiterzuspielen.