Moin moin,
ohne der Person nun zu nahe treten zu wollen, für mich klingt das so, als habe sie bisher viele negative Erfahrungen gemacht, was Freunde betrifft. Daher hat sie diese extrem distanzierte Art, beziehungsweise vertraut keinem in sofern, dass sich auch mehr daraus entwickeln könnte - es klingt wie eine herbe Enttäuschung, die sie mal hatte, wie gesagt, nur eine Vermutung.
Ich finde, man kann das unter keinen Umständen derart pauschalisieren. Ich spreche nun mal aus meiner Sicht: Ich vertraue keinem aus meiner Familie derart wie meinen Freunden und ich würde behaupten, dass ich einige Personen habe, auf die ich wirklich immer zählen kann - es war aber auch extrem schwer, diese zu finden.
Es ist wirklich so, dass man sich oftmals auseinanderlebt oder eben andere Umstände eintreten, wodurch Freundschaften gefährdet sind oder sogar zerbrechen. Man merkt gerade anhand schwieriger Umstände, auf wen man eben wirklich zählen kann und wer eher ein "Gut-Wetter-Freund" ist, die würde ich einfach als Bekannte bezeichnen. Eine Hand voll der Personen würde ich sogar als beste Freunde bezeichnen, weil das diejenigen sind, die eben immer da sind, man vertraut sich gegenseitig und hilft sich, das geht einfach über das pure normale unterhalten und Blödsinn machen hinaus.
Klar, Blut ist dicker als Wasser, es ist auch schön, wenn einige Familien haben, die wirklich immer hinter einem stehen, bei mir sind das aber die Freunde, denen ich einfach mehr Vertrauen entgegenbringe. Selbst ein Partner geht mir da nicht über meine Freunde, weil man da eben nie weiß, ob das hält oder nicht (natürlich hofft man es, aber man weiß es eben nie).
Deswegen würde ich sagen, es gibt schon solche Fälle, bei denen Freundschaften eher oberflächlich existieren, am Ende muss doch jeder für sich selbst entscheiden, wem er mehr vertraut und bei wem er sich "anlehnen" kann. Man merkt es, wie gesagt, eben besonders in den Situationen, wenn man wirklich mal jemanden zum reden braucht.
Pauschalisieren würde ich das nicht, es liegt auch an einem selbst, wem man eben Vertrauen entgegenbringt und wem nicht, ich denke, wenn man selbst eher die Distanz wahrt, bekommt man das gleiche Vertrauen eben auch nicht zurück und es bleibt bei einer Bekanntschaft.