Ich denke, wir können zumindest schon einmal festhalten, dass nach "gängiger" Definition (Alltagsdefinition) die These insofern widerlegt ist, als dass Egoismus nicht als alleinige Triebfeder menschlichen Handelns interpretiert werden kann. Insofern müsste man die These abändern in "Ausnahmslos jede Handlung eines Menschen geschieht (teilweise) aus Egoismus.".
Jede helfende Handlung, die die Möglichkeit einer Selbstschädigung zugunsten anderer beinhaltet, muss in meinen Augen notwendigerweise einen weiteren Beweggrund abgesehen vom Egoismus haben.
Weiterer Einwurf, der sich an den Punkt
noch einer hilft und weiß hinterher davon gar nichts mehr - total unbewusste Handlung in einer Notsituation [Egoismus ausgeschlossen]
von Chaosküken anschließt:
Wie begründet der TE das Vorhandensein von Egoismus bei sog. Impulshandlungen bzw. Zwangshandlungen.
Diese Handlung dient sicher der Bedürfnisbefriedigung, wäre jedoch der Alltagsdefinition von Egoismus nach nicht egoistisch, da die Bedürfnisbefriedigung nicht auf bewusster Ebene geschieht, das Subjekt nicht aktiv eine Bedürfnisbefriedigung herbeiführen will, sondern oftmals vom Organismus gegen seinen Willen dazu gezwungen wird.
In diesem Sinne wäre es wohl tatsächlich notwendig, dass der TE eine Arbeitsdefinition liefert, da es sonst tatsächlich unmöglich ist, ihn zu widerlegen (je nachdem, welche Definition von Egoismus er wählt)
PS: Die Titelstory des aktuellen Spiegel (
Die Mutigen Warum manche Menschen Leben retten. Und andere nicht.) beschäftigt sich auch indirekt mit dieser Thematik. Es gab zwar schon besser recherchierte Titelstorys im Spiegel, aber es ist dennoch lesenswert.