BundSchuh, du vermischst hier in dieser Diskussion zwei Paar Schuhe miteinander. Ich kann ja verstehen, wenn man kritisiert, dass Fleischfresser eine gewisse Mitschuld an den menschen-( und tier)unwürdigen Bedingungen der Massentierhaltung tragen, indem sie gedankenlos das daraus produzierte Fleisch konsumieren. Ich habe mir für die Zukunft auch vorgenommen, weniger Fleisch zu konsumieren und dafür mehr Geld dafür auszugeben, damit ich weiß, wo es herkommt und wie es gelebt hat (muss mich allerdings vorher noch informieren, wie ich das am besten realisiert bekomme, da ich nicht daran glaube, dass es ausreicht, sein Fleisch einfach beim Metzger um die Ecke zu kaufen, da ich bezweifle, dass die alle ihre eigene kleine Farm mit lauter glücklichen Tierchen haben - ganz so naiv bin ich dann auch nicht.)
Aber du verteufelst ("kritisieren" wäre nicht das treffende Wort) ja, wenn ich das richtig verstanden und korrekt zwischen den Zeilen gelesen habe, auch den Fleischkonsum als solches - unabhängig davon, wie das getötete Tier gelebt hat und wie es zu dessem Tod kam: d.h. wenn ich jetzt ein Jäger wäre und mein eigenes Wild an Ort und Stelle erlegen würde, um es dann abends zuzubereiten, wäre das auch moralisch fragwürdig? Der Mensch ist nicht das einzige Lebewesen, das sich von Fleisch ernährt. Das hat demnach nichts mit "sein Leben über das anderer Lebewesen stellen" zu tun, sonst könntest du denselben Vorwurf ja an einen Tiger oder ein ähnliches Fleisch fressendes Tier richten. Wenn also Menschen - die seit Ursprungszeiten Fleisch essen - andere Lebewesen töten, um sich von deren Fleisch zu ernähern, sehe ich da an und für sich nichts Unmoralisches - da der Konsum von Fleisch in der Natur vieler Lebewesen liegt und sich nicht auf den Menschen beschränkt. Wie sich das Halten und Töten dieser Tiere in unserer Gesellschaft entwickelt hat, ist dagegen natürlich durchaus zu kritisieren, steht aber auf einem ganz anderen Blatt geschrieben.


Bearbeitet von Purpura Schönlein Henoch (02.10.2012, 19:01:29)
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Ab und an ist es "Spike", dessen Herz das meinige zunächst umarmen, umschließen, schlussendlich in sich aufnehmen und es dann sein möchte - eins sein möchte.