BundSchuh, ich versteh schon, was dein Anliegen ist.
Aber selbst wenn manchen Menschen das Leid dieser Tiere egal ist, so ist es ihr gutes Recht. So wie es ja dem Großteil egal ist, wenn irgendwo welche Leute auf der Welt sterben (und dieses Argument kommt zu 99 % von der Mehrheit bei Todesbekundungen von irgendwelchen mehr oder weniger bekannten Leuten), so kann es auch von denen ihr gutes Recht sein, dass ihnen dies eben egal ist.
Und das Fleisch essen an sich sollte auf keinen Fall ethisch in Frage gestellt werden. Dass der Fleischkonsum eindeutig zu hoch ist und wie die Tiere "gehalten" werden, dass kann liebend gerne ethisch kritisiert werden. Es ist etwas anderes, ob ein Volk ethisch fragwürdiges Handeln an den Tag gelegt hat, oder ob die Menschheit (+ Vorfahren) seit Ewigkeiten Fleisch isst (und ich bin der festen Meinung, dass wir nicht da wären, wo wir sind, wenn wir kein Fleischkonsum genossen hätten, aber das sieht ja jeder anders und meines Kenntnisstandes gab es dazu immer noch keinen eindeutigen Beleg) und nun darüber philosophiert, ob Fleischkonsum noch "angemessen" ist in der heutigen Zeit.
Außerdem frage ich mich wirklich, wie die Menschheit wohl aussehen würde, wenn alles und jeder vegan wäre. Wo wären wir heute, wenn wir schon immer vegan gelebt hätten? Tierversuche, die in der Vergangenheit in VIELEN Bereichen einfach notwendig waren, um den nächsten Schritt zu erreichen, wären niemals dagewesen. Natürlich können wir im heutigen Wissensstand einiges besser tun, doch wir sind noch nicht dafür bereit, vollkommen vegan(vegetarisch, "bio") zu leben. Das fängt bei der Welternährung an und hört dort nicht mal annähernd auf.
An sich finde ich es aber traurig, dass sowas fast immer in einem "Streit" endet (egal ob im Internet oder direkt zwischenmenschlich), wo die Argumente früher oder später ausbleiben und am Ende sowieso nur die 0815-Standardargumente beider Seiten bleiben (Ethik und Biologie).
Jeder hat andere Moral- und Wertvorstellungen. Klar kann man kritisieren, dass manch fleischessende Menschen empört bei gekochter Katze reagieren. Natürlich kann man sich darüber beschweren, dass jemand kein Schwein essen möchte, weil es gequält wird, aber dafür eine Krokodillederhandtasche trägt, weil sie darauf einfach nicht verzichten kann.
Beide machen sich vermeintlich lächerlich, doch am Ende muss jeder selbst entscheiden, inwiefern er bereit ist, auf etwas zu verzichten oder nicht, auf Grund von moralischen Hintergründen.
Die Kunst des Mensch seins besteht darin, den anderen neben sich so leben zu lassen, wie er möchte, ohne den großen Bekehrer aufdrücken zu wollen.
Zu dem Thema allgemein vegetarisch Essen:
Vegetarisch esse ich oftmals die Woche, da ich meinen Fleischkonsum seit einiger Zeit jetzt eigentlich ziemlich stark runtergefahren habe (eben auf einen angenehmen Richtwert). Bin auch der festen Meinung, dass viele ein falsches Bild von dem Wort "vegetarisches Essen" haben, da sie sobald sie dieses Wort hören, fast durchdrehen. Dass Pasta mit Pilzsauce (ohne Speck) oder Tomatensauce z.B. auch vegetarisch ist, vergessen dabei bestimmt einige.
Das, was ich aber am schlimmsten finde (außer Gemüsefrikadellen) sind "Fleischgerichte" auf vegetarische Art. Ich esse kein Fleisch, weil ich kein Fleisch essen will. Wenn ICH ein Fleischgericht (wie Schnitzel, ...) essen will, dann esse ich verdammt auch nochmal eben das Fleisch.
Meiner Meinung nach sollten Manche (Bekanntenkreis) offener gegenüber vegetarischem Essen (und nicht vegetarischen Lebens) sein, allerdings würde ich in naher Zukunft nicht komplett auf den Fleischkonsum verzichten, da ich ihn momentan noch benötige und er mir auch noch zu gut schmeckt.
