Oft genug bekomme ich zu hören was für eine Tierquälerin ich wäre und wie ich so etwas brutales tun könne. Damit stößt man bei mir einfach nur auf Unvertständnis
Naja, die Leute sagen das, weil es im Prinzip genau so ist. Ob man nun direkt und aktiv ein Tier quält, oder durch sein Kaufverhalten wissentlich Tierquälerei unterstützt, bleibt sich nunmal ziemlich gleich - Stichwort Angebot und Nachfrage.
Wer seinen eigenen kulinarischen Genuss höher stellt als das Leben der (gequälten) Tiere, der muss mit solchen Aussagen leben können. Sie als Unsinn abzutun bezeichne ich mal gewagt als Schutzmechanismus unseres Moralempfindens. Denn wenn du mit Unverständnis auf solche Aussagen reagierst, bedeutet das entweder, dass du der Meinung bist, dass du keinerlei Schuld am Leid der Tiere trägst (was de facto einfach nicht stimmen kann, wenn du deren Fleisch kaufst), oder eben, dass es dir egal ist, dass die Tiere leiden (was wiederum für den Vorwurf der Tierquälerei spricht).
Ich habe einfach das Gefühl, dass Fleischesser nicht zu dem stehen wollen, was sie tun. Sie betonen apologetisch immer wieder, dass sie darauf achten, dass ihr Essen nur aus artgerechter Haltung oder am besten gleich direkt vom benachbarten Bauernhof kommt und blenden total aus, dass daran irgendetwas faul sein muss, wenn um die 80-90% des produzierten Fleischs aus konventioneller Tierhaltung kommen.
1. Ja die Menschheit isst schon immerFleisch und wird sich eigentlich nicht ändern

Das ist mir klar, das macht es jedoch noch lange nicht ethisch vertretbar. Andere Völker steinigen seit mehreren Tausend Jahren ihre Ehebrecherinnen. Tradition =|= Legitimation
3. Was hat das mit Egoismus zutun? Nur weil er isst, was ihm schmeckt....
Was ist denn das für ein Argument? Was soll es sonst sein als Egoismus, wenn ich sage "Sorry Kalb, ich weiß, dass du viel lieber draußen auf der Weide wärst, als in deinem eigenen Kot zu stehen und gemästet zu werden, bis du nach 1/20 deiner regulären Lebenserwartung getötet wirst, aber du schmeckst mir einafch so gut, dass es mir egal ist, ob du leidest"
4. Ich würde dich auch meiden! aber nicht weil du ein veganer/vegetarier bist, sondern so eine naive einstellung hast

Ich weiß ja nicht, welche Einstellung hier naiver ist...ich finde es naiv, dass 99% der Fleischesser so eine klare Rangsordnung haben, was den Wert von Leben angeht. Das Leben eines Menschen ist mehr wert als das Leben eines Hundes, das Leben eines Hundes ist mehr wert als das eines Schweins etc. etc.. Interessant, aber nicht wirklich nachvollziehbar
nur wenn ich sehe, dass sich jemand ein Fleischloses Schnitzel kauft, könnte ich durchdrehn!
Das kommt mir vor, als hätte derjenige i-welche komplexe^^
Also ich kann nichts dafür, dass vegetarische/vegane Nahrungsmittel von der Nahrungsmittelindustrie in Fleischform gepresst und Schnitzel genannt werden. Scheint jedoch die Akzeptanz zu steigern.
Ist nur logisch, da Vegetarier so weniger aus der Masse herausstechen und weniger stigmatisiert werden.
Wie oben schon erwähnt, finden Menschen meine Sicht der Dinge nur deshalb komisch, weil sie auf mehrere tausend Jahre Fleischkonsum zurück blicken.
Ich finde es naiv, dass wir Schweine, Rinder und Hühner schlachten, uns jedoch darüber empören würden, wenn irgendwo ein Restaurant aufmacht, das Katze, Hund und Hamster anbietet.
Ich frage mich, wie viele Fleischesser auf die Barrikaden gehen würden, wenn sie im Abendprogramm sehen würden, wie junge Kätzchen und Welpen falsch betäubt, bei vollem Bewusstsein an einen Eisenhaken gehängt und in kochendes Wasser getaucht werden. Bei Ferkeln scheint es das Normalste der Welt zu sein, wenn ich mir einige der Aussagen hier anhöre.
Und ich finde es pervers, wenn Eltern ihrem Kind einen süßen Hasen als Haustier kaufen und ihm abends Hasenbraten servieren, ohne, dass das Kind weiß, was es da eigentlich isst.
Aber ja, mir ist klar, dass man mit moralischen Argumenten bei konservativen Fleischessern, die Tiere als Objekte sehen, mit denen wir machen können, was wir wollen, eh gegen eine Wand redet. Zumindest darin stimmen wir überein ;)