Antwort auf: Ringu

Das "eisern" war in dem Zusammenhang überzogen, ich wollte nur verdeutlichen, warum er sich keine aktuelle Karte zulegte.


Ich weiß, aber das begründet es ja dann nicht. Wenn er für eine Karte war, sich aber die falsche geholt war, dann war es doch wieder Dummheit statt Überzeugung.

Antwort auf: Ringu
Warum etwas verbessern, was man aus Prinzip ablehnt? McCandless wollte die totale Freiheit, keine Zwänge, keine Verpflichtungen. Das bietet eine Gesellschaft einfach nicht, kann sie auch gar nicht, weil sie sich sonst selbst unterminieren würde.


Wollte er denn Einsamkeit oder hat er sie nur gewählt, weil er die Werte, die ihm wichtig waren, in der Gesellschaft nicht gefunden hat? Falls nämlich zweiteres, wäre Einsamkeit gar nicht nötig gewesen, hätte er daran gearbeitet, diese Werte der Gesellschaft zu vermitteln.

Antwort auf: Ringu
Ihm lag etwas an Menschen, jedoch nicht am System. Ich muss der Gesellschaft nicht nutzen. Sie will mich dazu erziehen, aber ob ich das annehme oder nicht, ist meine Entscheidung. McCandless hat sich für die Variante entschieden, die ihm einen einsamen Weg bescheren wird. Wobei er sich nicht einsam fühlte. Und wenn, dann genoss er es, denn die Beziehung zur Natur genügte ihm (er schätzte natürlich auch menschliche Gesellschaft, jedoch nur in Maßen; er wollte sich nicht binden).


Auch wieder die Frage, warum er sich nicht binden wollte. Ob tatsächlich aus fester Überzeugung oder z.B. aus Angst vor Enttäuschung, soziale Unfähigkeit etc.

Antwort auf: Ringu
Mit dem Tod hat er außerdem kalkuliert. In seinem letzten Brief an den Getreidefarmer, bei dem über über die Sommermonate angestellt war (Name ist mir leider entfallen), schließt er sinngemäß mit den Worten, dass ihn dieses Abenteuer vllt. das Leben kosten wird.


Schon klar. Soldaten, die in den Krieg ziehen, kalkulieren ihren Tod auch ein. Das bedeutet nicht, dass sie aus der Deckung springen und dem nächstbesten Taliban ihren blanken, unbewaffneten Hintern zeigen. Oder: Eine veraltete Karte nutzen, die sie direkt ins Feindesland führt.

Antwort auf: Ringu
Sicherlich richtig. Doch selbst wenn die eigenen Träume Utopien sind und man trotzdem an der Verwirklichung festhält, letztlich vllt. sogar scheitert, so hat man auf dem Weg dahin (wie bei McCandless) Dinge erlebt, die anderen verschlossen bleiben. Und schlussendlich kann man behaupten, für seine Träume gekämpft zu haben.


Die Dinge, die er erlebt hat, hätte er auch erleben können, ohne dabei abzukratzen.


Antwort auf: Ringu
Du scheinst diese Kompromisslosigkeit nicht sonderlich zu schätzen, aber ich bin der Meinung, dass wenn man etwas wirklich will, es auch erreichen kann. Und wenn nicht, dann nicht. Aber man hat es versucht. Wer tiefe, innerliche Wünsche erst mit der realistischen Situation abgleicht und sich arrangiert, der wird vielleicht eher zum Ziel kommen, aber nicht glücklicher sein, da er sich bewusst ist, dass er vielleicht mutwillig etwas verpasst hat.


Gut, da sind wir dann einfach unterschiedlicher Ansicht, da ich der Meinung bin, dass man eindeutig mehr davon hat, wenn man seine Ziele kompromisvoll löst, anstatt früh aber kompromislos scheitert. Und für mich hat Kompromisbereitschaft auch nicht zwingend etwas mit Halbherzigkeit zu tun. Wenn ich z.B. als Sportler Weltmeister meiner Disziplin werden will, mich aber verletzt habe und aufgrund dieser Verletzung pausiere, um ein Karriereaus zu verhindern, den Titel nach der Pause aber dann trotzdem hole, habe ich ihn meines Erachtens nicht halbherzig geholt, sondern habe im Gegenteil noch Durchhaltevermögen gezeigt.